Hallo zusammen, ich bin nach Teneriffa ausgewandert und dabei mir eine kleine Werkstatt einzurichten. Dazu habe ich mir einen Kompressor gekauft der Drehstrom benötigt und mir nichts dabei gedacht. Der Elektriker, der mir eine passende Steckdose an die Wand nageln sollte erklärte mir jedoch, dass man hier auf Teneriffa nur einphasigen Strom im Haus hat und keine drei Phasen. Da habe ich ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut, da ich davon ausging, dass 3 Phasen Standard sind. Jedenfalls habe ich nun recherchiert und herausgefunden, dass ich einen Frequenzumrichter benötige, der mir aus einer Phase 230V drei Phasen 230V liefert und ich das Klemmbrett von Stern auf Dreieck umstellen muss. Jetzt suche ich bei Aliexpress einen passenden Umrichter und bin unsicher, welchen ich nehmen soll. Reichen 4kw wie auf dem Typenschild vorgegeben oder sollte ich besser einen mit 5,5kw nehmen? Aliexpress hat so viel Auswahl und ich habe Schiss den falschen zu bestellen. Kann mir da jemand von Euch unter die Arme greifen? Beste Grüsse aus Teneriffa Uwe
Uwe S. schrieb: > 4kw wie auf dem Typenschild Sehr optimistisch, da 230V >16A + großer Anlaufstrom. Evtl. ein großes 3~ Notstromaggregat?
Ich bezweifel das Frequenzumrichter für Geräte geeignet sind, welche unter großer Last anlaufen, wie z.B ein Kompressor. Die werden eigentlich für Drehmaschinen Fräsen und Bohrmaschinen benutzt.
DANIEL D. schrieb: > Ich bezweifel das Frequenzumrichter für Geräte geeignet sind, welche > unter großer Last anlaufen, wie z.B ein Kompressor. Ein Kompressor sollte nicht "unter großer Last" anlaufen. Er hat dafür ein Rückschlagventil und ein Druckentlastungsventil welches erst schließt wenn der Kompressor auf Touren ist. Das Stichwort könnte "Steinmetzschaltung" sein, der Motor ist aber wohl etwas zu fett dafür. > > Die werden eigentlich für Drehmaschinen Fräsen und Bohrmaschinen > benutzt. Es gibt schon noch weitere Anwendungsfälle.. Uwe
oszi40 schrieb: > Uwe S. schrieb: >> 4kw wie auf dem Typenschild > > Sehr optimistisch, da 230V >16A + großer Anlaufstrom. > Evtl. ein großes 3~ Notstromaggregat? Daran hatte ich auch schon gedacht, aber die Preise für einen Generator dieser Grösse übertreffen den Preis des Generators um einiges ;-) Unter 1200 Euro ist da nichts zu machen.
Für den Betrieb dieses Kompressors reicht eine Steckdose bei Weitem nicht aus! Da werden 25A, besser 32A und Festanschluß Pflicht.
Wenn der Kompressor druckentlastet ist, also mechanisch ziemlich entlastet, dann muss das mit dem FU schon funktionieren: Ist ja auch nur ein Drehstrommotor... Eine kurze Rampe zum Anlauf (1-2 Sek.) einstellen Uwe S. schrieb: > Reichen 4kw wie auf dem Typenschild > vorgegeben oder sollte ich besser einen mit 5,5kw nehmen? Nimm einen mit 5,5 KW...
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mit China Krachern in dieser Leistungsklasse habe ich neulich enorme Schwierigkeiten gehabt, man kann/muss dort eine Unzahl an Parametern einstellen, die selbst einem erfahren Elektroniker zur Verzweiflung bringen. Ich habe es nicht geschafft ihn vernünftig in die Drehbank zu integrieren da er bei niedrigen Drehzahl NULL Drehmoment hatte (Motoranlauf mit 5Bar Rest Gegendruck braucht Kraft!) Besteht die Möglichkeit einen kleinen Motor mit weniger Leistung und anderer Übersetzung an deinen Presser zu bauen? 1kW 230V? Oft benötigt man ja nicht die 1000 liter/min., kontinuierlich, die ich von deinem Stromverbrauch ableite. Wie möchtest du das steuern? Der Umformer muss permanent unter Strom stehen, du musst deinen Druckschalter nutzen um dem FU zu sagen "dreh dich du sau" ;-) Die restlichen 23,5h steht das ganze ding unter Standby Strom und da gibt der China Böller bestimmt nach 'nem Jahr Rauchzeichen. Ich habe mittlerweile zwei Oldtimer Bauer Kompressoren, einer mit 700l der fast nie läuft (4KW), halt nur zum Strahlen und einen zweiten kleinen (1KW/50l) der 99% aller Aufgaben stemmt (Schlagschrauber, Reifen aufpumpen, Zeug ausblasen) der Kleine schafft es auch einen 500l Druckbehälter in allerdings 15 min zu befüllen, dann kann man auch mal kurz was Sandstrahlen. TIPP: Kleiner Kompressor, großer Luftspeicher, einen alten Einzylinder restaurieren, die sind robust und schaffen ne Stunde Dauerlauf ohne Mucken.
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Christian M. schrieb: > Ich habe es nicht geschafft ihn vernünftig in die Drehbank zu > integrieren da er bei niedrigen Drehzahl NULL Drehmoment hatte > (Motoranlauf mit 5Bar Rest Gegendruck braucht Kraft!) Man macht das auch nicht, einen Motor per FU dauerhaft mit weniger als 10% Nenndrehzahl laufen zu lassen wenn das volle Nennmoment erwartet wird. Dazu verwendet man in der Industrie Antriebe mit Tachorückführung. An dem genannten Kompressor könnte es vielleicht funktionieren wenn man eine steile Rampe einstellt und die untersten 5 -10Hz überspringt. Sicher ist das aber nicht, weil nach einer, spätestens zwei Umdrehungen der volle Gegendruck des Kessels erreicht ist. MfG
Oh jeh, das liest sich so, als hätte ich mit dem Kompressor voll ins Klo gegriffen. Ich habe ausschliesslich auf die Literleistung geschaut, den wenn ich z.B. grössere Werkstücke strahle, kamen die Kompressoren nicht hinterher. Auch beim Druckluftschleifer ging denen die Puste sehr schnell aus. Aber wenn ich das Gerät nicht einsetzen kann, dann hilft es nix, dann muss er wohl weg und ein anderer her. Braucht jemand einen nagelneuen Kompressor mit Garantiert 0 Betriebsstunden? ;-)
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Armin X. schrieb: > Sicher ist das aber nicht, weil nach einer, spätestens zwei Umdrehungen > der volle Gegendruck des Kessels erreicht ist. Kleinere Kompressoren entlüften die Leitung zwischen Kompressor und dem Rückschlagventil am Kessel nach dem Abschalten. Das erledigt der (Condor-) Druckschalter mit. Der kleine Kompressor kommt damit aus Touren bevor Leistung abgerufen wird. Größere Kompressoren haben ein elektrisches Entlüftungsventil. Mein Kompressor läuft im Stern an, Entlüftung ist offen. Nach ein paar Sekunden wird auf Dreieck umgeschaltet und das Entlüftungsventil wird geschlossen. Trotzdem wirft es 16A Haushaltsautomaten sochnmal raus, ist jetzt ein K-Automat drin. Mit einem intelligent gesteuerten FU mag das gehen, Drehzahl langsam hochfahren, Entlüftungsventil schließen. Ich fürchte aber doch daß dann die Lichter auf der Insel ausgehen ;-) Wenn die Luftleistung wirklich gebraucht wird kann man bei der schwachen Stromversorgung mit einer Phase statt dem E-Motor einen Benzinmotor, z.B. Honda GX390, an den Kompressor (z.B. BK120) schrauben. Druckregelung macht man dann simpel per Überdruckventil, Motor läuf durch. Sowas ist schnell zusammengeschwartet, belastet aber das Verhältnis zu den Nachbarn. Uwe
Nimm einen 5,5kW FU und bau die Steuerung so auf, daß der Druckwächter nicht den Motor schaltet, sondern eine Freigabe an den FU sendet. Dann kann man mit dem FU eine kurze Anfahrrampe durchlaufen (die muß aber schnell genug sein, damit der Verdichter in dieser Zeit noch keinen nennenswerten Druck aufbaut) und das sollte Probleme mit dem Einschaltstrom vermeiden. Richte Dich aber trotzdem auf Betriebsströme um die 20..22A ein, mit 'ner 1,5mm² Zuleitung ist da nix.
Armin X. schrieb: > An dem genannten Kompressor könnte es vielleicht funktionieren wenn man > eine steile Rampe einstellt und die untersten 5 -10Hz überspringt. > Sicher ist das aber nicht, weil nach einer, spätestens zwei Umdrehungen > der volle Gegendruck des Kessels erreicht ist. > MfG Verstehe den Einwand, dann muss man eben mit einem zusätzlichen (elektrischem Ventil + Zeitrelais) arbeiten und das sollte nicht sonderlich schwierig sein... Auch gibt es am FU möglicherweise einen Ausgang (potentialfrei), der nach Erreichen der höchsten Rampenspannung schaltet, damit lässt sich auch etwas anfangen... Uwe S. schrieb: > Oh jeh, das liest sich so, als hätte ich mit dem Kompressor voll ins Klo > gegriffen. Jetzt wirf nicht gleich die Nerven weg! Mani W. schrieb: > Wenn der Kompressor druckentlastet ist, also mechanisch ziemlich > entlastet, dann muss das mit dem FU schon funktionieren: > > Ist ja auch nur ein Drehstrommotor... > > Eine kurze Rampe zum Anlauf (1-2 Sek.) einstellen > > Uwe S. schrieb: >> Reichen 4kw wie auf dem Typenschild >> vorgegeben oder sollte ich besser einen mit 5,5kw nehmen? > > Nimm einen mit 5,5 KW... Also, gibst Du auf oder baust es?
Ben B. schrieb: > um die 20..22A ein, mit 'ner 1,5mm² Zuleitung ist da nix Bisher hat der TO Uwe uns noch nicht verraten wievie mm² seine Leitung bisher hat und wie sie abgesichert ist. Evtl. geht nur ein Klingeldraht ins Haus? Dann können wir noch viel philosophieren...
@Uwe: bist du denn sicher, dass der Kompressor nicht vielleicht doch auch mit 230 V betrieben werden kann? Das Typschild sieht das doch auch vor. Saluti
Kompr schrieb: > Das Typschild sieht das doch auch > vor. Saluti Allerdings mit Drei Phasen... Namaste
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also bei Chinaumrichter würde ich auch 3x dicker dimensionieren oder hier einen Maschinen Umformer kaufen Leonhardsatz wurde ja schon genannt. Frequenz muss ja nicht umgeformt werden FU
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Hi, 230V und 15,2 A stehen da. allerdings mal Wurzel 3 = 26,3A Harte Nummer. Werden denn die 4 KW wirklich gebraucht? man könnte auf 9,3A Motorstrom begrenzen. Die Drehzahl kann man ja auch noch runtersetzen. Übrigens ich kenne keinen FU wo Ua > Ue ist, (Spezial ausgenommen) Also ich denke alles hängt von deiner Steckdose und deren Vorsicherung ab. 5,5KW sind allerdings ratsam. Also nicht entmutigen lassen, ein FU kann meistens allerhand. So, sollte deine Steckdose sattelfest sein, ran an den Speck. Bevor du einen Fu kaufst zeige bitte was du kaufen willst (.pdf anschauen) Viel Erfolg, Uwe
Ein Leonardsatz macht keinen Sinn und Du hast davon auch keine Ahnung. Ein Leonardsatz ist eine Maschine zum Betrieb und zur drehzahlvariablen Regelung einer stärkeren Gleichstrommaschine am Wechselstromnetz, wobei die Bremsenergie auch zurückgespeist werden kann. Was man evtl. noch versuchen könnte - einen Drehstromgenerator auf einer Phase bestromen und als rotierenden Phasenschieber benutzen. Allerdings wird das nicht effizienter als ein Frequenzumrichter und das Problem mit dem Einschaltstromstoß bleibt auch bestehen.
Die Amis, die ja ein ähnliches Problem mit 3-Phasen-Versorgung haben, setzen in ihrem Shops gerne "Rotary Phase Converter" ein. Evtl sind die auf Teneriffa ja auch üblich und gut verfügbar.
Christian M. schrieb: > Ich habe es nicht geschafft ihn vernünftig in die Drehbank zu > integrieren da er bei niedrigen Drehzahl NULL Drehmoment hatte Dann stimmen die Parameter für den Motor nicht. Meist passen die Rampen und die Frequenz nicht. Das Datenblatt vom Motor sollte man möglichst haben. Sternbetrieb vermeiden, wenn möglich. Üblicher Weise wird die Drehzahl einer Drehbank nicht nur über den FU gesteuert. Dafür hat eine Drehbank ein Getriebe, ausser es ist so eine Minidrehbank vom Baumarkt. Die brauchen aber auch keinen FU weil die DC Motoren haben.
Hi, bei Betrachtung deiner Gesamtsituation muss ich einen Rückzieher machen. Nicht wegen der Machbarkeit sondern wegen der Sinnhaftigkeit. Du scheinst von irgendwas leben zu wollen (Werkstatt), du bist neu und wirst genauestens begutachtet, die Netzsituation ist Grütze. Ein 5,5 KW FU ist nicht umsonst zu bekommen und ist dann vermutilich an diesen Kompressor gebunden. Kurzum ich rate dir zu einem schönen synchron >= 6KW/400V Notstromer. Diese Investition ist vermutlich die beste die du tun kannst. Du kannst ihn aufladen und mit auf den Teide nehmen zum... Wasserleitungen bauen oder Lava zerlegen. Du bist in deiner Werkstatt nicht an 230V gebunden 400V Geräte sind eventuell günstiger zu bekommen.... Ja, das ist Geld. Ich denke aber gut angelegt. Viel Erfolg, Uwe
Zunächst vielen Dank für den regen Input. Ich denke, dass ich den Kompressor verkaufe und mir einen kleineren zulege und dafür einen grösseren Druckbehälter besorge. Warum? Mein Haus hat einen Anschlusswert von 5,5 KW. Wenn ich mehr möchte, kostet das überproportional mehr in der Grundgebühr und es muss ein neues Boletin erstellt werden, das ebenfalls kostet. ( Ist Papierkram, aber lukrativ für hiesige Elektriker ) Ich lebe nicht von meiner Werkstatt, das ist nur Hobby. Mein Geld verdiene ich Remote als IT'ler Die Sache mit dem Benzinmotor wäre eine Option gewesen über die ich vielleicht nochmal nachdenke. Ein passender Motor könnte dieser sein: https://de.aliexpress.com/item/1005001975172938.html?spm=a2g0o.productlist.0.0.507766f9odgLPF&algo_pvid=420acacb-fdbb-4e30-b025-4ec955a4d670&algo_expid=420acacb-fdbb-4e30-b025-4ec955a4d670-2&btsid=2100bdf016143295516773354e3296&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_,searchweb201603_ Erschwinglich und den Umbau könnte ich selbst vornehmen, aber da bin ich mir noch nicht ganz schlüssig. Eine andere Alternative wäre eine kleine Halle in einem Industriegebiet zu mieten, denn dort ist Drehstrom vorhanden, aber dann habe ich mein Werkzeug nicht zur Hand wenn ich es brauche. Denke, es wird dann doch ein anderer Kompressor werden. Bis dahin habe ich noch einen kleinen Baumarktkompressor und den schliesse ich jetzt an den Druckbehälter vom grossen an um etwas Reserve zu haben. Insgesamt also besten Dank an alle hier. Wirklich ein sehr freundliches und vor allem kompetentes Forum habt ihr da!
Es gibt inwischen Drehbänke mit Direktantrieb. Da schiebt man das Werkstück durch die hohle Motorwelle bzw. setzt es mit dem normalen Aufspannwerkzeug an diese an, es gibt kein Getriebe. Der Motor dürfte eine normale Asynchronmaschine sein, hat jedenfalls keine Rastmomente und wird über einen Umrichter betrieben. Aber die bauen da alles mögliche, natürlich werden auch noch Getriebe verwendet, manche machen sogar eine drehzahlabhängige Stern/Dreieck-Umschaltung nach dem Umrichter (vor allem bei Frässpindeln, die in einem weiten Bereich arbeiten können sollen).
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