Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Philips PM3350A


von Michael W. (blitzschutz)


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Guten Abend!

Ich bräuchte mal Hilfe bei der Bezeichnung eines NTC im Netzteil eines 
Philips PM3350A. In der Partliste ist er aufgeführt als R6001 mit 
folgenden Werten: 1,7A 20% 82E 4822 116 30069. Mit welchem 
"neuzeitlichen" NTC wäre er zu ersetzen (begrenzt den Einschaltstromstoß 
im SNT)?

Kennt jemand eine Möglichkeit, aus der Partnummer auf genauere Daten des 
Bauteils zu schliessen.

Und ja ich weiß, das Gerät ist sehr alt und eigentlich lohnt sich die 
Reparatur nicht wirklich. Aber erstens hängen da etliche Erinnerungen 
dran, zweitens ging er mal und hat sich bei mir "kaputt gestanden" (tut 
gar nichts mehr, keine Zirpen, kein Geruch, die zwei Sicherungen in der 
Kaltgerätedose sind ok auch nach dem mehrmaligen Ein- und Ausschalten) 
und drittens fällt mir altem Ossi das Wegschmeißen sehr schwer. Ist halt 
so drin.

Es wäre echt nett, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte.

Danke!

: Bearbeitet durch User
von heinz (Gast)


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Michael W. schrieb:
> 4822 116 30069

Das ist die originale Philips ET-Nr.

Parametersuche bei den üblichen Verdächtigen?

von tk (Gast)


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82 Ohm; 1,7A

Siemens,Epcos,TDK,...

~ 80 Ohm; 2A B57213P0800
ist vermutlich etwas dicker.



1
Electrical specification and ordering codes
2
R25       Imax           Ctest1)       Ctest1)  Rmin            Ordering code
3
          (0...25 °C)    230 V AC      110 V AC (@ Imax, 25 °C)
4
Ω         A              µF            µF       Ω
5
   1      7.5            470           1880     0.043           B57213P0109M3*1
6
   2.5    6.5            470           1880     0.066           B57213P0259M3*1
7
   3      7              470           1880     0.062           B57213P0309M3*1
8
   4      6              470           1880     0.088           B57213P0409M3*1
9
   5      6              470           1880     0.092           B57213P0509M3*1
10
   7      5              470           1880     0.122           B57213P0709M3*1
11
 10       5              470           1880     0.130           B57213P0100M3*1
12
 12       4              470           1880     0.189           B57213P0120M3*1
13
 16       4              470           1880     0.197           B57213P0160M3*1
14
 22       4              470           1880     0.200           B57213P0220M3*1
15
 25       3              470           1880     0.319           B57213P0250M3*1
16
 33       3              470           1880     0.354           B57213P0330M3*1
17
 47       3              470           1880     0.359           B57213P0470M3*1
18
 60       2              470           1880     0.695           B57213P0600M3*1
19
 80       2              470           1880     0.624           B57213P0800M3*1
20
120       2              470           1880     0.693           B57213P0121M3*1
21
*=   Delivery mode



https://product.tdk.com/info/en/products/search/characteristics.html
https://product.tdk.com/info/en/documents/data_sheet/50/db/icl_16/P13.pdf

von Stoer P. (stoerpeak)


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Auf diesem Philips Netzteil gehört der NTC eigentlich zu den eher 
unempfindlichen Bauteilen. Weshalb willst oder musst du den ersetzen?

von Michael W. (blitzschutz)


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Erstmal Dank an alle, die auf meine Frage geantwortet haben.

Stoer p. schrieb:
> Weshalb willst oder musst du den ersetzen?

Ich habe ihn noch nicht geprüft. Aber er hat aussenherum winzige 
Kügelchen (sehen aus wie kleine Kupferbällchen). Und da war mein erster 
Eindruck, der ist hinüber. Da ja, wie oben geschrieben, die beiden 
Primärsicherungen intakt bleiben, sehe ich den Funktionsausfall eher im 
Bereich Unterbrechung als im Bereich Kurzschluss (also z.B. 
Elkoschluss). Aber wie gesagt, bisher nur Sichtprüfung. Es ist nichts 
Auffälliges zu sehen. Gibt es bestimmte Erfahrungen, was besonders in 
Augenschein zu nehmen wäre?

Wenn ich heute nachmittag Zeit habe mache ich mal ein Bild von dem Ding.

Im Übrigen genau das gleiche Netzteil (lt.Bild).

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (blitzschutz)


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So, hier ist das Bild vom NTC. Ich hoffe, es ist ersichtlich was ich 
meine.

von tk (Gast)


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Das ist doch ein Widerstand, einfach mal messen.


Totalausfall, sek. gar keine Spg.?
 Genauere Fehlerbeschreibung.





---
Unabhängig davon die RIFA caps mal auf Risse untersuchen oder gleich 
rauswerfen. Der 220nF X2 im Schatten weiter unten,
sitzt zwar netterweise hinter dem Schalter u. nicht direkt am Netz ~40 
Jahre ist er trotzdem, das Epoxy zieht Feuchte.

von Michael W. (blitzschutz)


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Richtig, messen. Kam ich aber leider noch nicht zu. Meine Frage zielte 
auch eher auf Erfahrungen mit besonders betroffenen Bauteilen ab. Es 
kann ja sein, dass jemand hier im Forum auch schon mal so einen Fehler 
mit diesem Gerät hatte.

Ansonsten, wie geschrieben: keinerlei Funktion, Sicherungen bleiben auch 
beim mehrmaligen Ein-Ausschalten ganz. Deshalb meine Vermutung einer 
Unterbrechung und nicht die eines Kurzschlusses. Denn wenn einer der 
Kondensatoren Kurzschluss hätte würden die Sicherungen bestimmt 
ansprechen.
Ausserdem kein Zirpen, kein "Elektronikduft". Also einfach nichts. 
Vielleicht hat auch einfach eine (oder mehrere) Graetz-Dioden das 
Halbleiterleben beendet. Danke erstmal für die Hinweise und den Plan!

von Stoer P. (stoerpeak)


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Michael W. schrieb:
> Ansonsten, wie geschrieben: keinerlei Funktion, Sicherungen bleiben auch
> beim mehrmaligen Ein-Ausschalten ganz.

Bei meinem PM3335 war der Netzschalter ausgetauscht oder nachgelötet und 
die Kondensatoren C6107 und C6109 auf der Sekundärseite waren ersetzt.

Das Gerät hat aber vollkommen funktioniert.

Die Aufarbeitung ist hier dokumentiert:
https://www.wellenkino.de/557/viewtopic.php?p=2696#p2696

Vor allem war mir wichtig den gefährlichen Rifa X2 auszutauschen.
Der war schon ordentlich rissig.
Wenn man den weiter betreibt kann das so enden wie im zweiten Bild zu 
sehen ist.
Das ist ein ähnlich alter Philips Videorecorder. Da ist der gleiche 
Kondensator verbaut. Zum Glück in einem extra Kunststoffgehäuse.

In deinem Fall bleibt nur das Durchmessen von ganz vorne. Spannung am 
Netzschalter, Spannung an den Elkos nach dem Gleichrichter...

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (blitzschutz)


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Danke für die Infos! Besonders für Deinen verlinkten Beitrag.

> Das ist irgendwie im inzwischen spröden Kunststoff eingeklipst.

Ja, das hat auf einer Seite zum Bruch des Halters geführt. Der war unten 
so "verklebt", dass ich oben die Nase, wo das Ding in der Seitenwand 
sitzt, abgebrochen habe. War nicht mehr zu überreden, die Rastnase zu 
bewegen (verhärtet). Bekomme ich aber wieder hin, denke ich.

Heute ist Sonntag. Mal sehen wie weit ich komme...

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (blitzschutz)


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So, Sonntag war nichts. aber heute. Geprüft wurden S6001, C6007, C6008 
(hatte ich schlechtere Werte erwartet, siehe Bilder), V6001-V6004, R6001 
(hat 123 Ohm bei Zimmertemp. und sollte wohl so ok sein, somit hat 
@stoerpeak recht), L6000 - L6002 (nicht wertmäßig, aber nicht 
unterbrochen).

Nun bestelle ich mir mal neue Kondensatoren C6001, C6002 und C6006 (das 
sind bei mir die RIFELS), dei beiden 100n (C6003/C6004) sind schon 
andere. Und gleich noch die Elkos für die Sekundärseite.

Was mir aufgefallen ist, die Lötstellen sehen alle etwas merkwürdig aus. 
War das vor einigen Jahrzehnten so, dass fast kein Kupfer um die 
Bohrungen der Lötaugen vorgesehen war?

Ich werde weiter berichten, auch wenn es immer etwas dauern wird. 
Vielleicht hilft es ja irgendwann mal jemanden.

von Michael W. (blitzschutz)


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Einen Tag auf der Suche nach Ersatzteilen verbracht, fündig geworden und 
dann der Hammer: 37,41€ Versandkosten aus der Schweiz 
(https://shop.griederbauteile.ch). Steht zwar irgendwo auf deren 
Webseite aber ob des Erfolges, fast alles bei einem Anbieter zu finden, 
einfach überlesen. Da übersteigen die Versandkosten den Warenwert. Und 
deshalb: Nein, danke!

von Michael W. (blitzschutz)


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Gibt es von diesem Gerätetyp verschiedene Versionen? In den mir 
zugänglichen Serviceunterlagen ist ein anderes Netzteilplatinen-Layout 
abgebildet als die Netzteil-Platine wirklich bestückt ist. Fünf 
Sekundärkondensatoren existieren tatsächlich als 1000µF/25V 
radial-Typen. Im Stromlaufplan und im Layout sind diese Kondensatoren 
mit 680µF bzw. 470µF verzeichnet. Es waren auch keine Reparaturspuren 
(neuere Lötstellen) festzustellen. Also müssen diese Kondensatoren schon 
von Beginn an drin sein.

Hat da eventuell jemand die passenden Unterlagen dazu?

Weiterhin sind auf der Netzteilplatine zwei Steckerleisten vorhanden 
(einmal 3-polig und einmal 2-polig) die ebenfalls auf dem Stromlaufplan 
nicht verzeichnet sind.

Stand der Dinge momentan: Netzteil läuft wieder (zumindest teilweise). 
Hochspannung ist vorhanden. Allerdings keinerlei Strahl zu sehen und das 
LCD-Display bleibt auch dunkel.

Gewechselt habe ich alle Elkos auf der Sekundärseite und drei 
Rifa-Kondensatoren (C6001 220n X2, C6002 und C6006 beide 1n), wie von 
stoerpeak beschrieben. Ausserdem habe ich den SNT-Trafo und die beiden 
Trasistoren auf der Primärseite nachgelötet. Alle Dioden der 
Sekundärseite waren ok.

von Stoer P. (stoerpeak)


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Michael W. schrieb:
> In den mir
> zugänglichen Serviceunterlagen ist ein anderes Netzteilplatinen-Layout
> abgebildet als die Netzteil-Platine wirklich bestückt ist.

Das ist bei meinem PM3335er genauso.

von PM3350A Besitzer (Gast)


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Blos gut, meins funktioniert noch.
Um digitales Geklingel aufzuspüren immer noch sehr geut.

Wie wechselt man eigentlich die Funzeln der LCD-Beleuchtung?


P.S.: Das es mehrere Versionen vom PM3350A gibt, sieht man
schon an der Gehäusefarbe. Nämlich einmal in hellem Grau
und dann auch in Schwarz.

von Marco H. (damarco)


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Wenn das LCD Display nicht leuchtet ist das NT nicht ok. Was macht es 
denn für Geräusche ? Und bleibt es an ? oder geht es wieder aus nach 
45sec oder so...

Das NT hat einen Kurzschließer drin, die Spannungen sich nicht korrekt 
einstellen geht es nach einigen Zeit wieder aus. Wenn die Spannung zu 
hoch wird, schließt sich das NT kurz auf der Sekundärseite. Da ist ein 
Testpunkt drauf +10V ref. sind die nicht vorhanden ist was faul... Diese 
gibt in dem Gerät offenbar einige Dinge frei.

Bei mir waren es die 6800µF Kondensatoren der 5V Versorgung. Diese 
belasteten das NT und dann war es auch schon wieder aus. Keine HV und 
alles war dunkel.

Ein wirklicher Traum ist es das NT aus dem Gehäuse zu bekommen....

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (blitzschutz)


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@stoerpeak
Ja, das Bild hatte ich auf Deiner Webseite 
(https://www.wellenkino.de/557/viewtopic.php?p=2696#p2696) gesehen. Ist 
im Übrigen eine Super-Arbeit, die Du da an Deinem PM3335 geleistet hast. 
Sieht aus wie neu. Meins hat eine braune Frontplatte, da sieht man die 
Gebrauchsspuren etwas weniger ;-). Kannst Du mir auch noch sagen, 
weshalb die beiden Steckerleisten auf der Platine sind? Für 
Erweiterungen oder Testungen? Oder einfach weil es einfacher war die zu 
bestücken als wegzulassen?

@damarco

> Ein wirklicher Traum ist es das NT aus dem Gehäuse zu bekommen....

Kann ich nachvollziehen. Sollte ganz einfach sein. Eigentlich sollte man 
ja nur die beiden Plastiknasen(rot) zurückdrücken können und die Platine 
nach oben rausziehen. Bei mir klebte das Ding aber in der Führung und 
das Platik war nach mehr als 30 Jahren auch nicht mehr sooooo elastisch.
Im Interesse der Erhaltung hatte ich mich dann entschlossen, die 
Bodenplatte abzunehmen und die beiden Platiknasen (grün), die unten im 
Chasis eingerastet sind zur Seite zu drücken und dann die Platine 
mitsamt der Führungen herauszuziehen. Wo die Nasen sitzen, sieht man bei 
stoerpeak auf der Webseite im Bild unterseite.jpg (ganz links).
Aber: Geholfen hat es mir leider nicht. Beim Herausheben ist trotzdem 
eine Führung abgebrochen. Na danke!

Bei mir läuft das Netzteil stabil (zumindest geht es nicht aus), die 
+10V Referenzspannung ist korrekt vorhanden und die 
"Illuminations"-Glühbirne brennt auch die ganze Zeit und ist in der 
Helligkeit regelbar. Wie geschrieben ist die Hochspannung vorhanden. Ob 
die Höhe stimmt, 14kV lt. Stromlaufplan, kann ich noch nicht messen, 
aber der HV-Tastkopf ist unterwegs. Kostet nur "schlaffe" 100 Teuronen 
und kann bis 40kV DC. Da kann ich dann auch gleich die -2100V messen. 
Beim Entladen der Oszi-Röhre hat es jedenfalls "gefunkt".

: Bearbeitet durch User
von Marco H. (damarco)


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Die Nasen lassen sich nicht eindrücken da die PCB die unteren Nasen 
blockiert. Man muss sie nach oben raus ziehen, geht aber auch nicht da 
die obere Nase durch ein Steg gesichert wird. Meine Vermutung das Teil 
wurde von der BW oft benutzt. Es musste gewisse Kräfte zuverlässig 
aushalten und die Plastikteile wurden zerstört und beim Austausch NT 
lagen welche bei.

von Michael W. (blitzschutz)


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@damarco

Nimm mal einen kräftigen Schraubenzieher und drück die Nasen am Boden 
des Platikchassis in Richtung der Öffnungen. Das geht sehr schwer. 
Gleichzeitig solltest Du oben an der Platine ziehen. Ich glaube, ich 
habe erst eine Seite gemacht und dann die andere. Aber nur ein kleines 
Stück, soweit bis die untere Nase nicht mehr zurückschnappen konnte, 
sonst verkantet sich die Platine und es geht gar nichts mehr. Die sind 
wirklich nur unten eingehakt und kleben oder reiben eventuell am 
Chassis-Boden. Ausserdem muss Du die oberen Seitenhalterungen lockern. 
Die sitzen an den Seitenwänden des Chassis fest.

Richtig ist es so ganz sicher nicht (siehe oben) aber bei mir ging es 
auch nicht anders, weil die Netzteilplatine in den Führungsschienen 
geklebt hat (viele Jahre, Lötstopplack und Wärme). Ausserdem gingen die 
oberen Nasen nicht so weit zur Seite, dass die Führungsschienen frei 
waren (mangelnde Elastizität nach all den Jahren). Vielleich hat 
stoerpeak noch einen Tipp?

: Bearbeitet durch User
von Marco H. (damarco)


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ich habe keinen Bedarf mehr, meine Fummelei war erfolgreich... Geflucht 
habe ich trotzdem. Bei mir war auch ein Steg zwischen, so das sich die 
obere Nase gar nicht drücken ließ. Den Steg habe ich entfernt... Wie 
gesagt unten bekommt man diese nicht heraus da die PCB das spreizen der 
Nase verhindert.

: Bearbeitet durch User
von Stoer P. (stoerpeak)


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Michael W. schrieb:
> Kannst Du mir auch noch sagen,
> weshalb die beiden Steckerleisten auf der Platine sind?

Ob bei meinem da was angesteckt war weiss ich nicht mehr. Da aber solche 
Netzteile in verschiedenen Geräten eingesetzt werden, kann je nach 
Ausbaustufe bei den Geräten mit weniger Ausstattung schonmal ein 
Versorgungsstecker freibleiben.

Michael W. schrieb:
> Ausserdem gingen die
> oberen Nasen nicht so weit zur Seite, dass die Führungsschienen frei
> waren (mangelnde Elastizität nach all den Jahren). Vielleich hat
> stoerpeak noch einen Tipp?

Bei meinem ging das. Da war lediglich am hinteren Halter bereits oben 
ein Stück abgebrochen. Das wird aber nur beim vorderen Halter gebraucht 
um die Schubstange für den Netzschalter zu führen. Hinten ist es dann 
unnötig weil natürlich zweimal der gleiche Halter eingesetzt wird.

Und noch der Tipp: Um bruchgefährdete Kunststoff-Rastnasen zu schonen 
kann man sie vorsichtig warm fönen. Das mindert die 
Bruchwahrscheinlichkeit.

von Michael W. (blitzschutz)


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Stoer p. schrieb:
> Und noch der Tipp: Um bruchgefährdete Kunststoff-Rastnasen zu schonen
> kann man sie vorsichtig warm fönen. Das mindert die
> Bruchwahrscheinlichkeit.

Danke für den Tipp!

Marco H. schrieb:
> Bei mir war auch ein Steg zwischen, so das sich die
> obere Nase gar nicht drücken ließ.

War bei mir auch. Ich denke mal, Du wirst recht haben: Eine Art 
Sicherung um nachvollziehen zu können, ob da jemand dran war. Wie Du 
schon geschrieben hast, gab es bestimmt Service-Kits mit neuen Haltern. 
Wenn man deren Inhalt wüsste hätte man schon mal gewisse Anhaltspunkte 
für ausfallbedrohte Bauteile.

von Michael W. (blitzschutz)


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Hatte heute wieder mal etwas Zeit, mich mit dem Gerät zu beschäftigen.
Stand jetzt: Spannungen an X6003 alle vorhanden (+5V, +/-12V, +/-17V, 
+/-48V, -6,4V, allerdings mit gewissen Toleranzen, die aber meiner 
Meinung nach noch ok sind, also z.B. +4,9V und -48,4V oder + 47,8V), an 
X6008 ist Spannung -2100V vorhanden (im 20V-Bereich meines DMM werden 
nach einem HV-Tastkopf mit 1:1000 2,04V angezeigt). Ich denke mal, das 
sollte so ok sein. Die +10V Referenz sind stabil vorhanden.

Die Helligkeit des Schirms läßt sich regeln (zumindest in bestimmten 
Grenzen, die Helligkeitsänderung ist aber sichtbar). Lüfter läuft, 
Illuminationsglühbirne ist regelbar, Beleuchtung des LCD-Displays ist 
da. Aber weder LCD-Anzeige noch Strahl. Der Strahl ist beim Ausschalten 
ganz kurz zu sehen (aber nur ein kleines Stück, vielleicht 1cm und nur 
maximal 1 Sekunde).

Nun meine Frage: Wo würdet ihr die Fehlersuche fortsetzen? Danke für 
Eure Mithilfe!

von Stoer P. (stoerpeak)


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Michael W. schrieb:
> Nun meine Frage: Wo würdet ihr die Fehlersuche fortsetzen?

Auf der "Front Unit" gibt es eine Resetschaltung die einen Prozessor auf 
der "Digital Unit" kontrolliert startet. Dieser wiederum steuert die 
Anzeige auf der "Front Unit"

von Michael W. (blitzschutz)


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Stoer p. schrieb:
> Auf der "Front Unit" gibt es eine Resetschaltung die einen Prozessor auf
> der "Digital Unit" kontrolliert startet. Dieser wiederum steuert die
> Anzeige auf der "Front Unit"

Danke! Werde ich mir heute nachmittag mal ansehen. Ich bin erstmal froh, 
dass das Netzteil wieder läuft.

Im Nachhinein betrachtet war Primärseitig nichts defekt (bis auf die 
RIFAs, die ich gewechselt habe). Es ist halt einfach durch die 
verbrauchten Elkos sekundärseitig so stark belastet gewesen, dass es 
nicht anlief. Aber es ist schon eine ganz schöne Wechselei. Ich werde, 
wenn alles wieder läuft, mal ein Bild von den gewechselten Elkos 
reinstellen...

von Michael W. (blitzschutz)


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PM3350A Besitzer schrieb:
> Wie wechselt man eigentlich die Funzeln der LCD-Beleuchtung?

Falls es Dich noch interessiert:
http://www.jetecnet.com/Scopes/backlight.html

Dort geht es um ein PM3365, es funktioniert aber beim PM3055A genau so. 
Da ist ja auch schon die Digital-Unit drin, musste aber die Abschirmung 
der Base-Unit nicht entfernen. Die Digital-Unit kann über zwei Löcher 
neben der Griffhalterung im Plastik-Chassis und einen kleinen 
Schraubenzieher vorsichtig nach oben gedrückt (nicht verkanten!)und auf 
der Abschirmung der Base-Unit abgestellt werden (siehe Bilder). 
Allerdings muss man vorsichtig sein, da die drei schwarzen Kabel mit den 
farbigen Markierungen sehr kurz sind (kommen von der Eingangsschaltung, 
die unter der Digital-Unit sitzt).

Dann sieht man die zwei Kreuzschlitzschrauben, die die Front-Unit 
sichern und kann diese mit einem kurzen Kreuzschlitz-Schraubenzieher 
(Platzmangel) oder einem Griff mit biegsamer Welle und Kreuzschlitz-Bit 
entfernen. Alles Weitere ist unter dem obigem Link gut beschrieben. 
Hinweise zu dem MOS-Bauteilen würde ich ernst nehmen. Da sind sicher 
noch welche drin, die schon beim Ansehen und offenen Gate "... und 
tschüß" sagen. Ich bin gelernter Ossi und bei uns gab es die ersten 
MOSFET-Transistoren (SM103 und SM104), die mussten nur schief angesehen 
werden und es war geschehen...

Wenn meins wieder geht, werde ich die Glühbirnchen wohl durch LED's 
ersetzen um dorthin nicht nocheinmal zu müssen. Ist ja auch eine Frage 
der Rastnasen und deren Unversehrtheit. Farbwahl blau und rot oder grün, 
vielleicht auch Neopixel mit Farbe je nach Laune, hat nicht jeder....

Im Übrigen nochmal danke an @stoerpeak bezüglich des Tipps mit dem Fön! 
Hat bezüglich der Rastnasen sehr geholfen.

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (blitzschutz)


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Ansonsten läuft es immer noch nicht. Zum Glück muss ich mit dieser 
Reparatur nicht mein Geld verdienen sondern betrachte es als Sammeln von 
Erfahrungen beim Reparieren von älteren Messgeräten. Und trotz allem: Es 
macht auch noch Spaß! Irgendwann wird es sich überreden lassen, seinen 
Strahl wieder in voller Pracht zu zeigen.

von Stoer P. (stoerpeak)


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Michael W. schrieb:
> Es
> macht auch noch Spaß! Irgendwann wird es sich überreden lassen, seinen
> Strahl wieder in voller Pracht zu zeigen.

Und dann funktioniert das Gerät wieder und der Spaß ist vorbei.
Dann brauchst du das nächste defekte Oszi...

von Michael W. (blitzschutz)


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Stoer p. schrieb:
> Und dann funktioniert das Gerät wieder und der Spaß ist vorbei.
> Dann brauchst du das nächste defekte Oszi...

Nur keine Angst! Hier steht noch ein HP8569B. Der hat sich auch 
verabschiedet. Und der hat ganz sicher auch viele (Tantal)-Elkos.

Und wenn der wieder analysiert, dann sind bestimmt im PM3350 die 
nächsten Elkos im Bauteilhimmel. Du siehst, der Spaß höret nimmer auf...

von Michael W. (blitzschutz)


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So, nun ist es soweit! Der Spaß ist vorbei.

Gestern den Elko 33µF (C7114 in Frontunit) gewechselt. Ergebnis: 
merkwürdige Gerüche und eine kleine Qualmwolke. Was war geschehen: 
R7102, 100 Ohm, liegt zwischen X7001(Pin12, +17V) und dem gewechselten 
Elko und ist für die Spannungsversorgung der IC's 7001 - 7003 (UA339, 
2xUA324) zuständig, war "abgeraucht". Ich weiß gar nicht mehr, wie lange 
ich in den drei Stromlaufplänen der Unit nach dieser Spannung gesucht 
habe. Irgendwann ist mir dann mal die winzige Tabelle ins Auge 
gesprungen, in der die Spannungen der IC's (sinnigerweise zwei Seiten 
weiter im Servicemanual) angegeben sind. Ja, dann war auch mir klar, 
weshalb es eine Spannung von 17V überhaupt braucht.

Warum ist der Widerstand abgeraucht? Keine Ahnung. Der eingebaute Elko 
ist (war) nagelneu (habe ihn deshalb vor dem Einbau nicht geprüft, was 
sich eventuell als Fehler heraustellen könnte!?). Nun gut, ich werde 
dann mal das Löteisen anwärmen und die Widerstandsfragmente entfernen 
und den gestern eingebauten Elko prüfen (Gestern war es so spät, dass 
ich den Widerstand schon mehrfach sah).

Gibt es eigentlich ene Art Sockel der die Buchsen auf dem Motherboard zu 
den Baugruppen "verlängert" um an die Meßpunkte auf den Platinen zu 
kommen?

von Michael W. (blitzschutz)


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Der Widerstand ist wieder heil und bleibt auch cool. Wahrscheinlich 
gestern irgendwo eine Brücke auf der Platine gebaut, denn der Elko war 
auch ok. Es ist eben Mist, wenn man die Originalgröße (Länge und 
Durchmesser) des Elkos nicht hat. Die Mouser-Bestellung kommt aber ewig 
nicht. Am 24. bestellt, ist noch nicht einmal versandt. Es kommen immer 
nur Durchhalteparolen per Mail von wegen "man ist bemüht..." und 
"..erhöhte Bestellmenge wegen Carola...".

Über den 100Ohm-R fallen allerdings nur 280mV ab. Das wäre ein Strom von 
ca 3mA. Und das erscheint mir für die Versorgung von 3 ICs (UA339 und 2 
x UA324) viel zu niedrig.

Nach wie vor, Helligkeit vorhanden, LCD nischt, Strahl nur ganz kurz 
beim Ausschalten.

von Bernd K. (bk-tech)


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Woher weist du, das das kein PTC ist? So wie früher zur 
Entmagnetisierung Bildröhre.

von Bernd K. (bk-tech)


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Ein NTC senkt seinen Widerstand bei höherer Temperatur.
Negativ-Temp-Current.
Ein PTC erhöht seinen Widerstand bei höherer Temeratur.
Positiv-Temp-Current.

von Stoer P. (stoerpeak)


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Bernd K. schrieb:
> Ein NTC senkt seinen Widerstand bei höherer Temperatur.
> Negativ-Temp-Current.

Deshalb wird er hier eingesetzt.
Beim Einschalten ist er noch kalt und deshalb hochohmiger. Im Betrieb 
wird der ordentlich warm und niederohmiger.
Siehe tdk pdf das "tk" oben velinkt hat

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