Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USB an Diktiergerät nachrüsten


von Nico W. (nicnic)


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Hallo zusammen,

vor geraumer Zeit bekam ich ein Diktiergerät geschenkt, Sony ICB-BX112. 
Ich mag diese Geräte, aber es hat mich von Anfang an gestört, dass es 
bei dem Modell keine Möglichkeit gibt, digital an die Aufnahmen zu 
kommen.
USB-Buchse und Speicherkartenleser sind nicht vorhanden.

Der laut Service Manual 
(https://servlib.com/sony/audio/icd-bx112.html?start=16) verbaute 
ARM-Controller für Signalrouting und Speicherzugriff (ein Sanyo 
LC823410-10R, der anscheinend nie zu ON übernommen wurde) ist allerdings 
ganz klar für USB vorbereitet: 
http://pdf-html.ic37.com/pdf_file_A/20200531/pdf_pdf/pdf3/SANYO/LC823_datasheet_995032/162287/LC823_datasheet.pdf

Die Pins D+ und D- für USB werden sogar im Service Manual gekennzeichnet 
und als "not used" erwähnt. Unabhängig der Installation einer mechanisch 
belastbaren Buchse, mehr als PoC zum Lernen interessiert mich: Gibt es 
Aussicht auf Erfolg, hier eine Verbindung zum PC herzustellen sodass 
sich der IC als MSC/MTP zu erkennen gibt und Zugriff auf das Dateisystem 
auf dem NAND ermöglicht?
Wo wäre dann Vcc (und Masse) für USB anzuschließen, ohne die restliche 
Schaltung zu killen?

Das verwandte Modell ICD-BX312 nutzt einen anderen Controller 
(https://www.onsemi.com/pub/Collateral/ENA2351-D.PDF) und hat extra 
USB-PHY-Verbindungen 
(https://servlib.com/sony/audio/icd-px312-icd-px312d-icd-px312f-icd-px312-m-icd-px312m-sm2.html?start=17).
Sind es solche, die der Hersteller hätte berücksichtigen müssen um den 
auch im Datasheet des Sanyo LC823410-10R schon genannten "High-voltage 
operation"-Modus in diesem Schaltkreis (der im Normalfall mit weniger 
Spannung läuft) zu ermöglichen?
D+ und D- sind aber auch hier direkt zur Buchse geführt.
Doch einzigen "Physical-Layer"-Verbindungspunkte die ich sehe sind 
diejenigen zu den Analogboards.

Wäre schön wenn mir als Laie das jemand in Kontext setzen könnte ...

Dankeschön und viele Grüße

Nico

von oszi40 (Gast)


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Nico W. schrieb:
> und als "not used" erwähnt

Selbst wenn Du eine Buchse anlötest, weißt lange noch nicht, was die 
VORHANDENE Software kann. Du kannst jedoch gerne suchen ob es schon ein 
baugleiches Sony mit Buchse gibt und dann die SW vergleichen.
Aufwand > Nutzen.

von Georg (Gast)


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Nico W. schrieb:
> Wäre schön wenn mir als Laie

Als Laie bist du sicher nicht in der Lage, die Software des Gerätes zu 
analysieren und entsprechend zu ändern.

Eine Buchse anzulöten ist nicht mal die viertel Miete, ohne Software zur 
Datenausgabe über USB geht nichts.

Georg

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich habe schon genügend Geräte gesehen, bei denen eine Platine
für mehrere Gerätevarianten verbaut wurde.

Einfach probieren. D+ und D- hast Du ja schon.
Jetzt nur noch eine Versorgungsspannung (VCC sowie GND) "organisieren"
und schauen, was passiert, wenn man das an den Rechner anklemmt.

Und gerade in Linuxen sieht man dann im Terminal (lsusb)
auch, dass ein Gerät (oder der Chip) nochmal komplett anders heisst
und dassman mit diesen Infos
noch viel interessanteres aus dem Web erfährt.

: Bearbeitet durch User
von yesitsme (Gast)


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Nico W. schrieb:
> Gibt es Aussicht auf Erfolg, hier eine Verbindung zum PC herzustellen
> sodass sich der IC als MSC/MTP zu erkennen gibt und Zugriff auf das
> Dateisystem auf dem NAND ermöglicht?

Warum sollte Sony Zeit und Geld investieren für eine Funktion die nicht 
verwendet wird?

Wenn die ein andere Bestückungsvariante mit USB haben, dann vielleicht 
aber auch da wirst du vermutlich die Firmware der USB-Variante 
installieren müssen.

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