Forum: Platinen WS2812-Abschnitte zuverlässig löten?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich muss mehrere Abschnitte aus einem WS2812-Strip mit jeweils 3 LEDs 
mit Anschlussdrähten versehen.

Eigentlich sieht das ja ganz einfach aus: die goldenen Pads an der 
hauchdünnen aufgedruckten Linie genau mittig schneiden, etwas 
blank-kratzen und dann mit einem winzigen USB-Lötkolben sehr dünne Litze 
anlöten.

Allein es hält nicht. Die Pads lassen sich nicht wirklich verzinnen bzw. 
wenn das auch im ersten Moment richtig gut aussieht, es muss noch lange 
nicht so sein. Von gefühlten 21 Lötstellen hab ich bei nur geringster 
Biegeblastung mindestens 6 wieder in der Hand.

Gibt es dafür einen speziellen Trick? Danke für Tips.

: Verschoben durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Versuche mal, die Oberflächen mit einem Glasfaser-Radierer oder mit dem 
blauen Ende eines blau/roten Radiergummis aufzurauen.

von Horst (Gast)


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Frank E. schrieb:
> und dann mit einem winzigen USB-Lötkolben sehr dünne Litze anlöten.

Nimm außerdem einen richtigen Lötkolben, winzige Spitzen brauchst Du nur 
sehr selten und die erfordern viel Übung.

von Franz (Gast)


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Frank E. schrieb:
> einem winzigen USB-Lötkolben

Vergiss es. Viel zu wenig Leistung.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Gibt es dafür einen speziellen Trick? Danke für Tips.

Jap, Strips kaufen, die nicht dieses durchsichtige Gummizeugs oben drauf 
haben.

Mit denen gehts wunderbar - zuletzt kurz vor Weihnachten getestet :)

von Wolfgang (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Die Pads lassen sich nicht wirklich verzinnen bzw.
> wenn das auch im ersten Moment richtig gut aussieht, es muss noch lange
> nicht so sein.

Das Löten funktioniert nur auf dem Kupfer, nicht auf irgendwelcher 
Plastik- oder Lötstoppbeschichtung der Leiterbahnen.
Zeig mal ein (vernünftiges) Photo von dem, was du da produziert hast.

> ... winzigen USB-Lötkolben ...

Bestimmt nicht. Nimm einen vernünftigen Lötkolben mit 
Temperaturregelung, typisch 50W Leistung und einer soliden Lötspitze. 
Irgendwelchen 0.8mm Lötspitzen sind nicht in der Lage, die Wärme vom 
Heizelement zur Lötstelle zu transportieren, sofern nicht die Spitze 
selbst beheizt und deren Temperatur geregelt wird (JBC o.ä.)

von Schlaumaier (Gast)


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Kauf dir für 4 Euro eine automatische Abisolierzange. Ist eine wichtige 
Investition fürs Leben.

Litzen (besonders die dünnen) kann man kaum von Hand abisolieren. Ich 
vermute mal, das du 2-3 Drähtchen schon beim Abisolieren abgerissen 
hast.

Passiert mir auch hin + wieder trotz Zange wenn ich zu hektisch bin. Die 
Zange muss man LANGSAM bedienen.

Ich würde die Lötstelle vorher mit ein Flussmittelstift anmalen. (Hält 
nicht ewig aber meiner mit neu 10 ml schon 4 Jahre und über 1000 
Lötstellen). Ist wie ein Eding.

Und wie hier schon gesagt. Nimm ein vernünftigen Lötkolben. 300°C ca. 
sollte der schon haben.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag.

Wenn du es absolut nicht hinbekommst. Es gibt in China und bei einigen 
Händlern (Ich glaube auch Pearl) auch Adapter. Also Winkel // Kreuz // 
mit Anschlussleitungen. Durchschneiden, rein stecken, fertig.

Hab ich aber nur gesehen. Ich brauch so ein Zeug nicht.

Gib bei Google ein : winkeladapter ws2812b

von Joachim B. (jar)


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Frank E. schrieb:
> etwas
> blank-kratzen

unnötig, heiss und kurz löten reicht!

Frank E. schrieb:
> Von gefühlten 21 Lötstellen hab ich bei nur geringster
> Biegeblastung mindestens 6 wieder in der Hand.

nicht biegen im Pad, da geht es kaputt oder die Lötstelle ab wenn es nur 
"aufgeklebt" wurde statt gelötet.

1,5mm² verbietet sich, die Belastung auf die PADs wird zu groß

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Also erstmal Danke für die Tips.

- Glasfaser-Radierer kenn ich noch als Radiergummi-Alternative für 
technische Zeichnungen. Daran hab ich auch schon gedacht, werde ich 
probieren

- die verwendeten Litzen haben mit Isolierung ca. 0,3mm Durchmesser und 
6..8 "Fasern" drin, sind also wirklich recht dünn und auch weich

- die bisherige Zurückhaltung bei der Leistung des Lötkolbens war der 
Angst geschuldet, die winzigen Pads auf dem Träger zu versauen. Aber 
"kurz und schmerzlos", und dafür mit höherer Leistung ist wohl die 
besere Version

- Adapter und Clips sind im konkreten Fall nicht möglich, kein Platz. 
Die LEDs sind für eine Verwendung im Miniatur-Modellbau vorgesehen, da 
kommt es auf jeden Millimeter an. Ich brauche je eine LED mit jeweils 
ca. 5cm 3-adriger Strippe mit Stecker/Buchse an Eingang und Ausgang.

- ich habe auch schon nackte WS2812-LEDs probiert, ist auch nicht viel 
praktikabler. Der Trägerstreifen wird zudem für die Befestigung der LED 
durch Einschieben in Rillen im Gehäuse genutzt ...

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Frank E. schrieb:
> - Adapter und Clips sind im konkreten Fall nicht möglich, kein Platz.
> Die LEDs sind für eine Verwendung im Miniatur-Modellbau vorgesehen, da
> kommt es auf jeden Millimeter an. Ich brauche je eine LED mit jeweils
> ca. 5cm 3-adriger Strippe mit Stecker/Buchse an Eingang und Ausgang.

Kenne ich. Mache ich selber in Modellautos. ;)

Die automatische Abisolierzange ist da mit Gold nicht zu bezahlen. 
Kostet inzwischen nur noch 1.02 Euro. 
https://www.pollin.de/p/automatik-abisolierzange-500009 <- Ist genau die 
die ich auch habe. Einzige Besonderheit. LANGSAM DRÜCKEN. !!!! Da 
arbeitet die perfekt.

Ich nutze 0.14 mm Litzen. Löten tue ich mit einer ZD-931 / 0.8 mm Spitze 
und 330°C. Das geht prima.

Allerdings muss ich dazu eine Lupe benutzen.  Ach und noch ein wichtigen 
Tipp. Leg das Band auf eine glatte Holzplatte. Es ist wichtig das es auf 
ein festen Untergrund liegt. Sonst wird das nix. Ich nutze eine auf das 
Holzbrett geschraubte Klammer zum fixieren, damit es nicht abhaut. ;)

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