Forum: Ausbildung, Studium & Beruf irritiert beim Lesen einer Stellenausschreibung & Webseite


von Anselm 6. (anselm68)


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Hallo Ihr,

ja, es ist Freitag, aber ich frage trotzdem mal ;)
https://career.keyence.de/go/TECH/2945901/
Also hier gibt es ein Werbevideo für den Arbeitsplatz.*

In einer Stellenausschreibung der Firma steht folgendes:

Ihre Benefits
• Bei uns gibt es ein transparentes Gehaltssystem, damit
klar ist wo die Reise hingeht. Die Höhe der jährlichen
Gehaltssteigerung bestimmen Sie durch Ihre Leistung.
• In unserer internen KEYENCE ACADEMY verbessern wir
uns in der täglichen Arbeit und verbessern über
Abteilungsgrenzen hinaus.

Was mich irritiert:
Ist es normal ein Werbevideo zu machen?
Bin mich paranoid wenn ich denke dass die jemanden suchen den sie mit 
maximalen Druck ausnutzen können bis er Ausfallserscheinungen zeigt?
(Dann wird er natürlich ausgetauscht....)

Gruß
Anselm

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Eins ist klar: Das Geld, das für das geile Werbevideo ausgegeben wurde, 
bekommst schon mal nicht du.

von Berufspessimist (Gast)


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Anselm 6. schrieb:
> • Bei uns gibt es ein transparentes Gehaltssystem, damit
> klar ist wo die Reise hingeht. Die Höhe der jährlichen
> Gehaltssteigerung bestimmen Sie durch Ihre Leistung.
Hoert sich ziemlich intransparent an. Bei so ner Einleitung muessten 
naemlich normalerweise konkrete Zahlen folgen.

von Tom (Gast)


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Anselm 6. schrieb:
> • In unserer internen KEYENCE ACADEMY verbessern wir
> uns in der täglichen Arbeit und verbessern über
> Abteilungsgrenzen hinaus.

Jeder schiebt dem anderen die Schuld zu!

Beitrag #6602459 wurde von einem Moderator gelöscht.
von A. S. (Gast)


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Weich W. schrieb:
> Eins ist klar: Das Geld, das für das geile Werbevideo ausgegeben wurde,
> bekommst schon mal nicht du.

Das scheint mir jetzt kein großer Aufwand gewesen zu sein


Anscheinend ist das Tupperware in Automatisierung. Da es ein reines 
Vertriebsunternehmen ist, könnten die Gehälter tatsächlich transparent 
und "leistungsgerecht", also nach Umsatz sein

von Techniker (Gast)


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Viel Spaß bei dem Job.

von MaWin (Gast)


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Anselm 6. schrieb:
> KEYENCE

Uff, 17 Niederlassungen in Deutschland dieses japanischen Unternehmens. 
Da kann man davon aus gehen, dass viele geschlossen werden. Das heißt 
für dich: umziehen. Man sollte im Arbeitsvertrag den Standort fixieren 
und dauerhaftes home office vereinbaren wenn der geschlossen wird.

von BWL Bitch (Gast)


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Ich schreibe Ausschreibungen immer so

von Wir kündigen! (Gast)


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Offene Stellen unter "Karriere":
HIER UNSERE DERZEITIGEN TECH JOBS:0
UNSERE DERZEIT OFFENEN SALES POSITIONEN: 0
UNSERE DERZEIT OFFENEN MARKETING POSITIONEN:
 Werkstudent Inside Sales / Telemarketing (m/w/d)
 Marketing Assistenz Reporting
 Junior Mitarbeiter Technisches Marketing
UNSERE DERZEIT OFFENEN OPERATIONS POSITIONEN
 Elektroniker European Repair Center
 Initiativbewerbung
 Logistik Coordinator

In dder Gesamtübersicht tauchen noch 2 Produktmanagerpos. auf die
in Tech eingegliedert sind aber unter Tech nicht auftauchen.

Auf jedem Bild Knilche in schlecht sitzenden Konfirmandenanzügen.

Seite seit 2019 nicht mehr gepflegt.

=> Die Bewerbungen kannst du dir sparen, die suchen exakt niemanden.

von Wir kündigen! (Gast)


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Hm jetzt tauchen die Produktmanager doch unter Tech auf. Hatte wohl 
Ladehemmungen.

von Anarchist (Gast)


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Anselm 6. schrieb:
> Ihre Benefits
> • Bei uns gibt es ein transparentes Gehaltssystem, damit
> klar ist wo die Reise hingeht. Die Höhe der jährlichen
> Gehaltssteigerung bestimmen Sie durch Ihre Leistung.

Jeder, der in diesem System das Wort Transparenz benutzt, will das 
Gegenteil erreichen: Sich selbst einen Vorteil verschaffen.
Denke in diesem System nur an dich selbst und dreh dein eigenes Ding.
Ich selbst habe in den letzten Jahren als externer Consultant eine 
Honorarerhöhung nach der anderen durchgedrückt während die Belegschaft 
eine Nullrunde nach der anderen durchgemacht hat. Aber ich musste auch 
erhöhen, weil meine PKV um 20% aufgeschlagen hat. Natürlich gehe ich 
damit nicht hausieren, sondern schaue betroffen rein, wenn ein 
Mitarbeiter jammert, dass er immer weniger Geld in der Tasche hat.

> • In unserer internen KEYENCE ACADEMY verbessern wir
> uns in der täglichen Arbeit und verbessern über
> Abteilungsgrenzen hinaus.

Das klingt nach maximaler Konditionierung und Gehirnwäsche sowie 
emotionaler Bindung der Mitarbeiter durch Kasperle, um Fluktuation trotz 
niedriger Gehälter zu minimieren. Diese Maßnahmen kosten Geld und die MA 
arbeiten in der Zeit nichts -> Die Kosten für diesen Spass gehen auch 
vom Gehalt der MA ab.

> Was mich irritiert:
> Ist es normal ein Werbevideo zu machen?

Heutzutage schon, wobei in so einem Video auch viele Schauspieler statt 
Mitarbeiter eingesetzt werden.

> Bin mich paranoid wenn ich denke dass die jemanden suchen den sie mit
> maximalen Druck ausnutzen können bis er Ausfallserscheinungen zeigt?
> (Dann wird er natürlich ausgetauscht....)

Nein, so arbeitet das ganze System. Und die Produkte sind so gemacht, 
dass sie nach der Garantiezeit schnell ableben.

Werde Anarchist.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Anarchist schrieb:
> Aber ich musste auch
> erhöhen, weil meine PKV um 20% aufgeschlagen hat

Wie konnte das denn passieren? Die PKV ist doch ausnahmslos immer besser 
und wer sich die nicht holt, ist doch selber schuld?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Anselm 6. schrieb:
> Ihre Benefits

Bei solcher Ausdrucksweise hätte ich schon aufgehört, weiter zu lesen

von Zocker_58 (Gast)


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> von ● Des I. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite
> 04.03.2021 10:36

> Bei solcher Ausdrucksweise hätte ich schon aufgehört, weiter zu lesen

Ich auch !

von Rick M. (rick-nrw)


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Anselm 6. schrieb:
> Bin mich paranoid wenn ich denke dass die jemanden suchen den sie mit
> maximalen Druck ausnutzen können bis er Ausfallserscheinungen zeigt?
> (Dann wird er natürlich ausgetauscht....)

Wenn Du mit Druck nicht umgehen kannst..

Alternative - wir sind ein nettes Team mit tollen regelmäßigen 
Veranstaltungen (Sommer- und Weihnachstfeste) , damit wir den Teamgeist 
stärken.


Wenn ich anfange Stellenanzeigen zu interpretieren, dann werde ich 
paranoid.

Internationale Reisebereitschaft bedeutet
4-5 mal im Jahr für 2 Wochen im Ausland
Mind. 10 Monate/Jahr im Ausland - am Stück

Bis zu 30 Tage Urlaub (nach 10 Jahren in der Firma)

Wir haben Rückzugsräume und Duschen, wenn der Tag mal länger wird.

von Zocker_58 (Gast)


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> von Rick M. (rick-nrw)
> 04.03.2021 11:13

> Wenn ich anfange Stellenanzeigen zu interpretieren, dann werde ich
> paranoid.

Du bist paranoid !

von NichtKeyence (Gast)


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Keyence ist ne alte Drückerbande.

Produkte sind eigentlich ganz gut und haben wir auch viel im Einsatz.
Die Mitarbeiter im Vertrieb gehen einen aber pausenlos auf den Keks.

Jede Woche Emails oder anrufe ob man nicht doch mal wieder was tolles 
kaufen will. Wenn sie eine neue Nummer oder Email Adresse rausfinden 
wird den Leuten pausenlos auf die Eier gegangen.

Die Vertriebler werden da bestimmt ordentlich getrieben Umsatz zu 
generieren.

Wenn die Kollegen hier die Keyence Nummer sehen wird gar nicht ran 
gegangen. Jeder der mal mit denen zu tun hatte beschwert sich.

von Claus W. (Gast)


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Bewerben ist wie "Stichlinge fangen".

von Andreas B. (bitverdreher)


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Anselm 6. schrieb:
> Die Höhe der jährlichen
> Gehaltssteigerung bestimmen Sie durch Ihre Leistung.
Und die Definition der Leistung macht natürlich der Arbeitgeber (nach 
dem abgelaufenen Jahr).

Rick M. schrieb:
> Wenn ich anfange Stellenanzeigen zu interpretieren, dann werde ich
> paranoid.
Du darfst das BWL Geblubber einfach nicht ernst nehmen. Das hilft 
ungemein. Letztendlich ist das meiste Kaffeesatzleserei um was für eine 
Stelle es sich dabei handelt (je nachdem wieweit die Fachabteilung da 
mitgewirkt hat).

Beitrag #6614599 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ;) (Gast)


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Anselm 6. schrieb:
> Die Höhe der jährlichen
> Gehaltssteigerung bestimmen Sie durch Ihre Leistung.

Und wer bestimmt diese Leistung? Wohl der Arbeitgeber, der
vorspielen kann, dass man das Leistungsziel möglicherweise
nicht zufriedenstellend erreicht hat. Da kann der Arbeitgeber
Unzufriedenheit nach Belieben vorspiegeln.
Man kann eben nur so gut sein, wie einem die Administration
ausbremst.

> • In unserer internen KEYENCE ACADEMY verbessern wir
> uns in der täglichen Arbeit und verbessern über
> Abteilungsgrenzen hinaus.

Hört sich eher nach einem Qualitätsmanagementsystem an, was den
Druck noch weiter erhöht. Konzequenz kann dann ein Burn-Out sein
oder schlimmeres.

von Senf D. (senfdazugeber)


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;) schrieb:
> Anselm 6. schrieb:
>
>> Die Höhe der jährlichen
>> Gehaltssteigerung bestimmen Sie durch Ihre Leistung.
>
> Und wer bestimmt diese Leistung? Wohl der Arbeitgeber, der
> vorspielen kann, dass man das Leistungsziel möglicherweise
> nicht zufriedenstellend erreicht hat.

Klar, wer denn sonst?
Aber ich vermute stark, dass du das für bedingungsfeindlich hältst, 
lieber Michael S. ;-)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Senf D. schrieb:
> Aber ich vermute stark, dass du das für bedingungsfeindlich hältst,
> lieber Michael S. ;-)
Ich danke nicht daß das etwas mit Michael zu tun hat. Ich hatte diesen 
Punkt ebenfalls erwähnt. Das Problem ist schlicht daß Leistung bei einem 
Ingenieur nicht messbar ist. Die Beurteilung des AG wird somit beliebig 
ausfallen (oder nach Kassenlage, Sympathie oder was auch immer).
Anders mag das beim Sales aussehen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Andreas B. schrieb:
> Das Problem ist schlicht daß Leistung bei einem Ingenieur nicht messbar
> ist.

Problem? Im Gegenteil, ich halte das für einen unschätzbaren Vorteil. 
Ein guter Mitarbeiter ist derjenige, den seine Führungskraft dafür hält. 
Das war schon immer so und wird auch hoffentlich so bleiben. Ich begrüße 
das ausdrücklich, denn ich möchte, dass meine Leistung nicht nach einer 
bescheuerten Metrik beurteilt wird, sondern von einem Menschen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Senf D. schrieb:
> Ein guter Mitarbeiter ist derjenige, den seine Führungskraft dafür hält.
Mit anderen Worten: Schleimer sells.

von A. S. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Anders mag das beim Sales aussehe

Darum geht es hier doch.

von Anselm 6. (anselm68)


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Eeeeh, NOPE,

die Stelle die dort ausgeschrieben ist, ist im technischen Support 
(incl. Reparaturarbeiten).
Wie man hier die Leistung bewerten will ist mir schleierhaft.

Bei Keyence scheint es ein sehr großes Portfolio zu sein.
Hier mit einem Maßstab zu kommen, a'la "Du bist unter 2h Reparaturzeit-> 
sehr gut, unabhängig davon ob es nur ein Userfehler in der 
Parametrisierung oder ein vertrackter Hardwarefehler im Zusammenspiel 
mit weiterer Technik des Kunden ist, wäre totaler Humbug. Aber bei 
Keyence ist entweder einfach nur ein Standarttext genommen worden, oder 
der Amtsschimmel (Kaufleute z.B.) wiehert da ordentlich.

Anselm

von Management-Sandwich (Gast)


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Man darf bei Zeugnissen und Stellenauschreibungen nicht jedes Wort auf 
die Goldwage legen. Das ist ganz schön stressig, etwas so zu 
formulieren, dass es dem entspricht, was man für wichtig hält, und der 
Rechtsabteilung, der PR , der Gleichbehandlungskommission und natürlich 
den Erbsenzählern von HR passt. Da kommen ganz schöne Chimären raus.

Was die Leistung betrifft: Natürlich muss man als Vorgesetzter, was die 
Mitarbeiter*innen leisten. Das ist auch, nicht nur, ein Teil der 
Wertschätzung, die man "seinen Leuten" entgegenbrint. Damit muss man 
leben, dass das in nahezu allen Fällen nicht gleichzeitig sinnvoll und 
objektiv messbar ist, Das ist relativ typisch für alle Themen, die das 
soziale Leben betreffen.

Ob Schleimer da gut fahren, hängt von der Führungsperson ab. Da gibt es 
gute und schlechte - wie bei Technies übrigens auch. Viele Schlipsträger 
waren ja auch mal Technies, bis sie aufgestiegen wurden.

von A. S. (Gast)


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Anselm 6. schrieb:
> Wie man hier die Leistung bewerten will ist mir schleierhaft.

Das scheint mir so etwas wie ein Applikationsspezialist zu sein, der die 
Drücker fachlich unterstützt und entsprechend am Umsatz gemessen wird. 
Plus die ganzen Maßzahlen wie Beschwerden, Bewertungen, ...

Es ist ja gerade nicht Entwicklung, Qualitätssicherung oder so, wo 
Maßzahlen schwierig sind.

von Andreas B. (bitverdreher)


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A. S. schrieb:
> Das scheint mir so etwas wie ein Applikationsspezialist zu sein, der die
> Drücker fachlich unterstützt und entsprechend am Umsatz gemessen wird.

Ein Applikationsspezialist hat mit dem Verkauf weniger zu tun. Wenn der 
zum Zuge kommt, ist die Sache schon gelaufen. Du darfst dann das 
realisieren was der Verkauf versprochen hat. Das ist oft sehr 
herausfordernd (selbst schon gemacht).

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