moin, hat jemand einen Tip um hartes Alu ( mit MgSi ) zu biegen? Bringt es was, die Biegekante ( muss kein scharfer Knick werden ) mit Heissluft auf 300..400°C zu erwärmen? schon mal Danke. Der Alubieger
Hat bei mir gut funktioniert. Beim Biegen ein bissel beeilen, das Zeug kühlt schnell ab und wird dann erstmal wieder hart.
Alu Bieger schrieb: > Bringt es was, die Biegekante ( muss kein scharfer Knick werden ) mit > Heissluft auf 300..400°C zu erwärmen? Am besten bringst Du an der Biegekante erst mal den r an, den Du verkraften kannst. Danach spannst Du den einen Schenkel fest ein, erwärmst längs der Biegelinie alles und biegst dann den anderen Schenkel schnellstmöglich um.
Biegel schrieb: > Hat bei mir gut funktioniert. Beim Biegen ein bissel beeilen, das > Zeug kühlt schnell ab und wird dann erstmal wieder hart. Ich kennt jetzt für Alu: Erwärmen auf 250, abschrecken in Wassereimer, dann biegen. Aber jeder wie er will
Naja, Aluminium biegt man nicht gerne. Es wird rissig und spröde. Zumindest an der Biegekante. Hängt natürlich von der Wandstärke ab.
MaWin schrieb: > Ich kennt jetzt für Alu: Erwärmen auf 250, abschrecken in Wassereimer, > dann biegen. "Normales" weiches Alu braucht zum biegen nicht erwärmt werden. Hier gings aber um hartes Zeug (z.B. DURAL). Nach dem Abkühlen ist es wieder hart. Was soll da vorher abschrecken im Wassereimer bringen. Aber jeder wie er will.
Biegel schrieb: > Was soll da vorher abschrecken im Wassereimer bringen. Ist halt kein Stahl. Durch die größere Härte, ergibt sich auch eine höhere Streckgrenze. Nur sind das eher gut 500°C und das über ca. 2h. Aber jeder wie er will.... PS: Ach ja, was meist nicht erwähnt wird: Unbedingt die Kanten entgraten! Sonnst fördert das die Rissbildung. Biegeradius beachten und am besten mit Hilfe eines Holzklotzes "um hämmern". Am besten das mit der Hand auch etwas vorspannen. Zimmertemperatur reicht.
Mawin hat schon recht erwärmen und danach abschrecken macht Alu und andere Metalle weich, lediglich 250° ist etwas wenig. das darf ruhig auf 4-500° erwärmt werden.
MaWin schrieb: > Ich kennt jetzt für Alu: Erwärmen auf 250, abschrecken in Wassereimer, > dann biegen. > > Aber jeder wie er will Halte ich für ein Gerücht! Erwärmen auf 250 Grad (lächerlich), abschrecken im Weihwasser, dann biegen... Wieso sollte man etwas, was auf lächerliche Temperatur erwärmt wurde, dann abschrecken, um zu biegen?
Ok, bei mir hat es genau so funktioniert: 1. Biegekante mit Bleistift anreissen, brennt nicht weg 2. Biegekantenbereich mit Lötlampe erwärmen Heissluftpistole hatte ich damals noch nicht, Temperatur konnte ich auch nicht messen, alles über den Daumen nach Gefühl. Wenn noch zu kalt, merkt man beim Anbiegen das das Material noch federt. 3. zügig Einspannen zwischen zwei Hartholzleisten 4. Biegen mit Hammer und Hölzchen Auch nochmaliges Erwärmen und Nachbiegen war kein Problem. Das stärkste was ich so gebogen habe war 3mm DURAL (wurde damals so genannt). Prozesssicher ist das Ganze selbstverständlich nicht, aber für gelegentliche Bastlerbiegungen hat es bei mir jedenfalls funktioniert.
Also es gibt durchaus Aluminiumlegierungen die um die Kaltverformbarkeit zu verbessern Weichgeglüht werden. Überlicherweise sind das aber Knetlegierungen, nicht AlSi (das ist eine Gusslegierung), wenn es um Blech geht meint der TO wahrechinlich wie schon vermutet eher sowas wie DURAL (das ist keine AlSi-Legierung!) oder eine AlMgSi Legierung. Die sind üblicherweise Knetlegierungen mit "guter" Verformbarkeit und im Fall von AlMgSi auch aushärtbar bei hohen Temperaturen. Da wäre dann erhitzen eher kontraproduktiv, aber um genaueres zu sagen müsste man die genaue Legierung oder Werkstoffnummer wissen... So als Lesestoff kann man mal von der Alu Zentrale (aluinfo.de) das Merkblatt W7 nehmen zur Wärmebehandlung von Alu.
OK, oder man nimmt gleich das richtige Merkblatt fürs Biegen, da sollte wirklich drin stehen wie man es macht... B01 Biegen von Aluminium-Halbzeug in der handwerklichen Praxis https://www.aluinfo.de/download.html?did=13
MaWin schrieb: > Biegel schrieb: >> Hat bei mir gut funktioniert. Beim Biegen ein bissel beeilen, das >> Zeug kühlt schnell ab und wird dann erstmal wieder hart. > > Ich kennt jetzt für Alu: Erwärmen auf 250, abschrecken in Wassereimer, > dann biegen. In dieser Reihenfolge eher nicht. Biegel schrieb: > 1. Biegekante mit Bleistift anreissen, brennt nicht weg > 2. Biegekantenbereich mit Lötlampe erwärmen > Heissluftpistole hatte ich damals noch nicht, Temperatur konnte ich auch > nicht messen, alles über den Daumen nach Gefühl. > Wenn noch zu kalt, merkt man beim Anbiegen das das Material noch federt. Ja, das merkt man. Bei größeren Biegelängen macht man am besten einen Vorversuch mit einem kurzen Stück, bei dem man den nicht eingespannten Schenkel in einem Arbeitsgang umbiegen kann. Dadurch bekommt man ein ganz gutes Gefühl dafür, wie hoch man am besten vorwärmt. > 3. zügig Einspannen zwischen zwei Hartholzleisten Wie w.o.g. spanne ich beim Al-Biegen immer vorher ein und erwärme erst danach. > 4. Biegen mit Hammer und Hölzchen > Auch nochmaliges Erwärmen und Nachbiegen war kein Problem. Kann ich auch bestätigen. Nicht nur für Korrekturen, sondern auch für schrittweise Nachbiegungen bei größeren Biegelängen. Dabei muß man sich ein wenig davor hüten, bei den Einzelschritten zu viel umbiegen zu wollen. Besser zwischendrin immer wieder mal nachwärmen. Nach meinen Biege-Erfahrungen verhält sich Al dabei ganz anders als St. > > Das stärkste was ich so gebogen habe war 3mm DURAL (wurde damals so > genannt). Wird immer noch so genannt. :) Hat aber ganz andere Werte bzgl. Zugfestigkeit und Bruchdehnung als das vom TE gen. AlMgSi-Material - liegt weit darüber und geht eher in Richtung von St50: https://www.chemie.de/lexikon/Duraluminium.html Danke Dir, daß Du auch davon noch berichtet hast; denn gerade bei Al, das man halt auch so daheim hat, weiß man oft nicht, um welche Legierung es sich dabei genau handelt. :) Metallograf schrieb: > ... wenn es um > Blech geht meint der TO wahrechinlich wie schon vermutet eher sowas wie > DURAL (das ist keine AlSi-Legierung!) oder eine AlMgSi Legierung. Die > sind üblicherweise Knetlegierungen mit "guter" Verformbarkeit und im > Fall von AlMgSi auch aushärtbar bei hohen Temperaturen. Da wäre dann > erhitzen eher kontraproduktiv, aber um genaueres zu sagen müsste man die > genaue Legierung oder Werkstoffnummer wissen... Naja, nachdem der TE eingangs von AlMgSi sprach, meinte er eher nicht DURAL. Sondern vermutlich EN AW-6060: https://facts.kloeckner.de/werkstoffe/aluminium/3-3206/ Mit Zugfestigkeit und Bruchdehnung liegt das nicht besonders hoch. Umso mehr dürfte dann Erwärmung vor dem Biegen vorteilhaft sein. Hauptsächlich, um dadurch zunächst die Bruchdehnung erhöhen zu können. Evtl. könnte man nach dem Biegen wieder aushärten - falls erforderlich. Ich weiß aber weder ob die eingangs gen. T von 300-400°C zum "Weich-Temperieren" ideal ist, noch wo die T liegen sollte, wenn man nach dem Biegen evtl. wieder aushärten will. Kannst Du vielleicht zu den T Näheres sagen? Zur Al-Biegung hier auch noch ganz Interessantes: https://de.materials4me.com/wissen-ideen/material-ratgeber/umformen-von-aluminium/
L. H. schrieb: > Wie w.o.g. spanne ich beim Al-Biegen immer vorher ein und erwärme erst > danach. Hatte ich erst auch so gemacht. Dämlicherweise habe ich mir dabei immer die Holzleisten angekokelt, da hab ichs dann andersrum versucht.
moin, eine "einfache" Frage und viele Antworten. Zum Material: Werkstoff: AlMgSi0,5 Werkstoffnummer: EN AW-6060 Form: Quadratrohr 25x25x3mm Mein Ergebnis: Mit Säge die 4 Ecken freigestellt, mit Schraubendreher die Stege abgebrochen. Die platzen einfach so weg. Daher die Frage biegen mit Temperatur. Mit Heißluftlötkolben (500°C) erwärmt und vorsichtig mit Zange die 3cm nach aussen umbiegen. Ging grade so, innen allerdings Rissbildung. Bei der Montage am Giebel einmal irgendwo gegengestoßen und ein Schenkel war ab. Nun werde ich den Vierkant mit Metallknete auffüllen und den Windmesse mit einer Zentralschraube befestigen. Danke an alle. Mit Gruß Alu Bieger
Biegel schrieb: > mit Lötlampe erwärmen > ... alles über den Daumen nach Gefühl. Das Gefühl kenn ich!
Vor vielen Jahren haben wir in einer Fachschulwerkstatt eine kleine Tiefziehübung mit Alu gemacht: Mit Gasflamme erwärmen bis man mit einem Kieferholzspan einen schwarzen Strich ziehen kann. -Dann wurde kalt Tiefgezogen. Allerdings ist mir nicht (mehr) bekannt welche Alu-Legierung verwendet wurde od. ob die Wärmebehandlung überhaupt wirksam war....
An Hans B Etwa so kenne ich es auch. Eine Wärme für einen braunen Strich reicht, dann in Wasser abschrecken und das Alu bleibt eine Weile weich. Es wird dann zum Beispiel gehämmert und so weiter. Und zwar geht das bei AlMg3. Man darf nicht normal anreissen, nur mit Bleistift oder ähnlich anzeichnen. Natürlich kann man weiches Alu auch so biegen, es darf halt nicht einreißen. Zu hartes Alu kann man nicht biegen.(Zylinderköpfe, Kolben, AlSi) Es gibt generell sehr viele verschiedene Alu Legierungen, man muss ggf. Daten finden oder Experimente machen. MfG
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