Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Anlaufstrombegrenzung


von Islebio (Gast)


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Hallo zusammen,
ich brauche unbedingt für die angehängte PWM-Schaltung eine einfache 
Anlaufstrombegrenzung (Sanftanlauf). Heißleiter scheidet aus. Leider 
fällt mir nichts dazu ein. Kann mir jemand helfen? Danke.
Gruß Islebio

von Michael B. (laberkopp)


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Islebio schrieb:
> ich brauche unbedingt für die angehängte PWM-Schaltung eine einfache
> Anlaufstrombegrenzung (Sanftanlauf).

Ts Ts, R und R3 vertauschen, dann 4 1N4007 Dioden, 1 Elko benötigter 
Grösse und 1 Widerstand hinzubauen.
1
   o             230V~          o
2
   |                            |
3
   |       +--|>|--+----+--|<|--+
4
   |       |       |    |       |
5
 Motor     |      100u 1M       |
6
   |       |       |    |       |
7
   |       +--|<|--+----+--|>|--+
8
   |       |                    |
9
   +--6k8--+----470k----+--0u1--+
10
   |            Poti    |       |
11
   |                   DIAC     |
12
   |                    |       |
13
   |                  35Ohm     |
14
   |                    |       |
15
   |                     \      |
16
   +------------------TRIAC-----+
Das sollte auch mit deinem snap on prevent Gleichrichter R1, R2 
funktionieren.

Apropos DIAC: Dein TRIAC hat den eingebaut ?

von Harald W. (wilhelms)


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Islebio schrieb:

> ich brauche unbedingt für die angehängte PWM-Schaltung eine einfache
> Anlaufstrombegrenzung (Sanftanlauf).

Du hast da ja eine Art Dimmer. Da sollte es reichen, wenn Du mit
dem Dimmer von 0 an langsam hochfährst.
Was hast Du eigentlich gegen Heissleiter?

von Islebio (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten.
@Michael: Leider verstehe ich mit meinen ausgesprochen mageren 
Elektronikkenntnissen deine Schaltung nicht. Sieh's mir bitte nach.
1. Macht sie nicht im Prinzip das Gleiche wie das Original?
2. Warum legst du den Gleichstrommotor in den Wechselstromkreis?
3. Wo soll ich einen Widerstand und einen Elko (für die 
Anlaufverzögerung?)
   hinzubauen?
(Das TRIAC ist übrigens ein BTA41-600B).

@Harald: Es handelt sich um einen Drehbankantrieb, der unter Umständen 
recht häufig hintereinander aus- und eingeschaltet (z.B. zum 
wiederholten Nachmessen) oder reversiert werden muss (Gewindeschneiden). 
Da bleibt der Heißleiter heiß. Ein manueller Sanftanlauf wäre sehr 
lästig, weil sogar bei einem gefühlvollen Aufdrehen des Potis mitunter 
der 16A-Sicherungsautomat kommt, sobald der Motor nur zuckt.
Gruß Islebio

von Uwe (Gast)


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Hi,
@laberkop mit genau deiner Schaltung geht es jetzt gerade mal nicht weil 
der Motor kein Universalmotor ist (Permanentmagnet)

>@Harald: Es handelt sich um einen Drehbankantrieb, der unter Umständen
>recht häufig hintereinander aus- und eingeschaltet (z.B. zum
>wiederholten Nachmessen) oder reversiert werden muss (Gewindeschneiden).
Oh ja, kenne ich noch... Luderzeugs.
Bei uns waren da immer noch dicke widerstände in Reihe zum Motor welche 
die Strombegrenzug mmachten. Könnte auch bei dir gehen.
Andere Lösung wäre ev. Zeitrelais überbrückt nach Hochlauf einen 
weiteren Vorwiderstand am Poti. Oder aber du nimmst einen fetten 
Thyristorsteller für GS-Motoren mit einstellbarer Rampe.
Oder aber, du suchst dir einen passenden DS-Motor und baust auf FU um.
Wenns meine Bank wäre, hätte sie FU.
Viel Erfolg, Uwe
Ps.: R's müssten wohl so 5R/500W sein.

von oszi40 (Gast)


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Islebio schrieb:
> er 16A-Sicherungsautomat

Es gibt außer B auch noch 16A C-Typen. Frag Deinen Elektriker.
Ansonsten Anlaufstrombegrenzer mit dickem Widerstand, der gleich mit 
Schütz überbrückt wird?

von Michael B. (laberkopp)


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Uwe schrieb:
> mit genau deiner Schaltung geht es jetzt gerade mal nicht weil
> der Motor kein Universalmotor ist (Permanentmagnet)

An Stelle des Motor kommt natürlich dein ganzer Motor mit Gleichrichter 
und Freilaufdiode und Sicherung.
Auch D2 mit R1 und R2 bleibt parallel zu C2 erhalten.

von Herrmann (Gast)


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Die Schaltung ist ja generell ungünstig für 230V, da der 
Phasenanschnittdimmer nur sehr wenig hochgefahren werden kann um die 90V 
DC nicht zu überschreiten. Das Netz wird mit einer sehr hohen 
Verzerrungsblindleistung belastet.

Wie wäre es, einen 230V auf 115V Spartrafo 1kVA vorzuschalten? Kann es 
sein, dass die Drehbank sowieso für 115V Amistromnetz ausgelegt ist?

von Islebio B. (islebio)


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Problem gelöst!
Habe zwar keinen Sanftanlauf, aber die Sicherung kommt nicht mehr, 
selbst wenn das Poti am Anschlag steht. In meinem Schrott habe ich noch 
eine Entstördrossel mit ausreichender Belastbarkeit aus den 70er Jahren 
gefunden. Ist sogar recht handlich und hat den angenehmen Nebeneffekt, 
dass der Motor bei niedrigen Drehzahlen nicht mehr "knurrt".
@Uwe: Mag Zusatzheizungen nicht so sehr, Asynchronmotor hat leider 
keinen Platz.
@Oszi40: Wird nebenbei realisiert.
@Herrmann: Siehe oben. (Motor ist französisches Fabrikat).
Trotzdem vielen Dank an alle.
@Michael: Natürlich interessiert mich weiterhin dein Vorschlag. Es wäre 
schön, wenn ich dich dazu überreden könnte, mal deine Schaltung in 
„meine“ zu integrieren und mir zu schicken. (Das wäre für mich 
einfacher, da ich vermute, dass du bei mir mehr Wissen voraussetzt als 
vorhanden ist).
Gruß Islebio

von Uwe (Gast)


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Hi,
>In meinem Schrott habe ich noch eine Entstördrossel mit ausreichender 
>Belastbarkeit aus den 70er Jahren gefunden.
Na super, kann ja keiner ahnen das olcher Art Schätze bei dir lagern.
Nennt sich übrigens Kommutierungsdrossel und dürfte einiges an Leistung 
von deinem Motor klauen. So von wegen Zusatzheizung meine ich.
Der Gedanke von Herrmann
> Kann es sein, dass die Drehbank sowieso für 115V Amistromnetz ausgelegt ist?
ist aber auch nicht so ganz von der Hand zu weisen.
Auf jeden Fall Lösung gefunden, noch bischen beobachten und freuen.
Viel Erfolg, Uwe

von Islebio (Gast)


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@Uwe
Natürlich gehen mir mit der Drossel ca. 10% Leistung flöten. Priorität 
hat für mich aber zunächst, dass die Drehbank wieder ordentlich läuft. 
Und dafür ist der Motor noch stark genug. Eben ein Kompromiss.
Eine intelligentere Lösung wäre mir allerdings auch viel lieber.
(Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, gehörten sogar mal Motor und 
Drossel zusammen und stammen aus einem ½“-Zeiss-Magnetbandgerät).
Meine ursprüngliche, industrielle Motorsteuerung aus den Anfangsjahren 
der Leistungselektronik hatte neben einem Sanftanlauf auch noch eine 
Drehmomentregelung, bevor sie nach etwa 45 Jahren zuverlässigem Dienst 
ihren Geist aufgab.
Mal sehen, ob mir noch was einfällt.
Gruß Albrecht

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