Moin, warum muss/wird/soll der Antennenanschluss an ein TRX unbalanciert angeschlossen sein? Alles was ich lese ist, daß am TRX die antenne unbalanciert angeschlossen wird. Ausser bei QRP stationen, da wird darauf verzichtet. Einfach linked Dipol ran und gut. 73
Weil ein Koaxkabel runder ist als eine Hühnerleiter und auch weniger abstrahlt.
Und wenn ich kein koax nutze? Dipol und mit hühnerleiter an den trx?
Unwissender schrieb: > warum muss/wird/soll der Antennenanschluss an ein TRX unbalanciert > angeschlossen sein? Muss nicht, wird nicht immer, und wer sagt, dass das so sein soll? Die Antenne wird am Besten konjugiert komplex an das Gerät angeschlossen, um es mal stark vereinfacht zusammen zu fassen. 50 Ohm koaxial werden häufig vorgesehen, weil man damit viele Anwendungsfälle abdeckt und es über die Jahrzehnte üblich geworden ist. Damit kann man unmittelbar recht störungsfrei eine Leitung durchs Haus oder durchs Fahrzeug legen, eine PA nachschalten, einen Tuner, eine SWR Brücke usw. Angeblich kommen die 50 Ohm koaxial ursprünglich aus der militärischen Flugzeugausrüstung. > Alles was ich lese ist, daß am TRX die antenne unbalanciert > angeschlossen wird. Lies doch einfach ein wenig mehr zu dem Thema, dann bekommst du einen umfassenderen Überblick. Interessante Literatur gibt es genug und über das Internet ist die Recherche sehr einfach. Suchbegriff steht oben. > Ausser bei QRP stationen, da wird darauf verzichtet. Einfach linked > Dipol ran und gut. Wie kommst du drauf? Bei meiner qrp Station ist der Anschluss 50 Ohm koaxial. Und es gibt mehr Möglichkeiten als einen "linked Dipol". Gerade bei qrp ist es sinnvoll auf Anpassung zu achten statt "einfach ran". 73
Hallo John qrp schrieb: > Angeblich kommen die 50 Ohm koaxial ursprünglich aus der > militärischen Flugzeugausrüstung. Quellen dazu vorhanden - und seien es nur welche das "einfach so" behaupten (eben wegen angeblich)? Ich hab mich schon immer gefragt warum 50 Ohm - ja durch handhabbare Koaxiale Verhältnisse ergeben sich Werte in diesen Bereich aber man hätte ja dann auch irgendwas zwischen grob 20 - 200 Ohm nehmen können, vor allem weil ja 50 Ohm gar nicht mal typische Antennenimpedanzen sind die von "üblichen" Antennen bei den typischen meist geringen Aufbauhöhen realisierbar sind - schon gar nicht (historisch - die 50 Ohm sind ja wahrlich nicht neues) im KW und unteren UKW Bereich bei den die Antennen die eigentlich immer zu klein sind, vor allem wenn die 50 Ohm tatsächlich aus dem Flugzeugbereich stammen sollten (Aber eigentlich überall wo eine bestimmte Mobilität gefordert ist). Bei festen und Leistungsstarken Funkeinrichtungen (ich meine schon 10 kW und darüber besonders bei alles unterhalb von UKW also so grob unter 50 MHz ) wurde und wird sowieso immer die jeweilige optimale Impedanz gewählt und mehr oder weniger alles für den Einzellfall ausgelegt zumindest wenn es dann zum Transport zur Antenne und der Anschluss(Netzwerk) geht. P.S. RIP Kurzellensendezentren und MW LW Sender mit "vernünftigen Leistungen an "echten" Antennen Ham
Eine Koaxleitung hat um die 70 bis 75 Ohm herum die niedrigsten Verluste (Ohmscher Widerstand des Kupfers und dielektrische Verluste von Polyethylen einigermaßen ausbalanciert) Eine Koaxleitung hat so um die 30 Ohm die höchste Belastbarkeit (Durchschlag und so) 50 Ohm wurden als runder Mittelwert zur universellen Anwendung gewählt. Unbalanciert hat den großen praktischen Vorteil daß die Leitung nur auf eine Art Leistung übertragen kann, die Spannung ist vom Innenleiter zum Schirm eindeutig definiert. Mit dem Schirm, wenn er richtig hart vollflächig angeklemmt ist werden die Gehäuse von Quelle und Senke zu einem gemeinsamen faradayschem Käfig verbunden. Daher ist eine unbalancierte Verbindung weit praktischer und universeller zu handhaben. Es gibt ja auch passende Antennen wie den 5/8y Monopol die dann perfekt angepaßt sind, für symmetrische Antennen wie einen Dipol kann man noch mit einem Balun symmetrieren Eine balancierte Verbindung in der Hochfrequenztechnik bräuchte entweder aufwändigere Mantelwellensperren oder könnte eine unklare Mischung aus Gleichtakt- und Gegentaktmoden führen. In der Audiotechnik wo der ohmsche Widerstand weit gegenüber der Impedanz hervortritt ist aber eine balancierte Verbindung vorteilhafter.
Hallo Danke für die kurze aber klare und gut verständliche Antwort. Schön das es in diesen Unterforum fast noch "märchenhaft" vorbildlich und freundlich zugeht. :-)
John qrp schrieb: > Gerade > bei qrp ist es sinnvoll auf Anpassung zu achten statt "einfach ran" Zur Ergänzung: auch bei qrp ist die Unterdrückung von Mantelwellen sinnvoll. Das ist noch einmal ein guter Grund, darauf zu achten, dass die Stationskomponenten in sinnvoller Weise zusammen geschlossen werden. Wer weiss schon was mit dem Folgenden gemeint ist: Unwissender schrieb: > Einfach ... ran und gut. Ins Detail zu gehen halte ich erst für sinnvoll, wenn erkennbar ist, was der TO vor hat und was sein Informationsstand ist.
Viertelwellenstrahler wie auch 5/8 hat etwa 50 Ohm. Das ist ein plausibler Grund für Koax 50 Ohm. Es gab auch geschirmtes 120 Ohm Antennenkabel symmetrisch. War in größeren Antennenanlagen üblich, hat sich nicht durchgesetzt.
A-Freak schrieb: > 50 Ohm wurden als runder Mittelwert zur universellen Anwendung gewählt. Nö, früher hatte man gerne 60 Ω als „goldenen Kompromiss“ genommen. Erst so in den 1970er Jahren teilte sich das in „typisch 50 Ω für Sendeanlangen und 75 Ω für Empfangsanlagen“ auf. VHF-Rundfunk-Empfängereingänge waren früher auch gerne 240 Ω symmetrisch, weil man daran einfach einen simplen Faltdipol anschließen konnte (der, aus Flachbandkabel gebaut, in den voluminösen Röhrenradios dann bereits im Gehäuse mit drin war). Da aber die Eingangsstufen trotzdem unsymmetrisch sind, musste man dann einen Symmetrierübertrager (der beliebte „Doppellochkern“) drin haben.
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Ham schrieb: > Quellen dazu vorhanden - und seien es nur welche das "einfach so" > behaupten (eben wegen angeblich)? Die Quelle ist mir leider nicht mehr präsent und wie ausführlich das belegt war, kann ich jetzt auch nicht mehr sagen. Daher meine vorsichtige Ausdrucksweise.
Unwissender schrieb: > Alles was ich lese ist, daß am TRX die antenne unbalanciert > angeschlossen wird. Ja und, was stört dich daran. Versuch mal, ein balanciertes Kabel durch die Gegend zu ziehen, ohne dich mit Umgebungseinflüssen abzuplagen.
Wolfgang schrieb: > Versuch mal, ein balanciertes Kabel durch die Gegend zu ziehen, ohne > dich mit Umgebungseinflüssen abzuplagen. War früher im UKW-Rundfunk völlig üblich: 240-Ω-Bandkabel. Passte halt gut zum Faltdipol. Klar, eine 600-Ω-Hühnerleiter ist da vergleichsweise unhandlich.
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Jörg W. schrieb: > War früher im UKW-Rundfunk völlig üblich: 240-Ω-Bandkabel. Passte halt > gut zum Faltdipol. Auch noch im frühen Fernsehempfang über Dachantenne (vor der Gemeinschaftsantennenzeit)üblich, die Bandleitung (ähnlich Zwillingslitze, aber mit größerem Abstand der beiden Leiter) ging außen über Anstandsständer an der Hauswand runter. Hat sich aber nicht bewährt, Schmutz, insbesondere leitfähiger wie Ruß auf der Oberfläche war da kontraproduktiv und der Beruf des Leitungsputzers hat sich nicht durchgesetzt ;-). Wer es nicht mehr kennt: hier ein Foto dieser Bandleitung. Das Gerät ist ein unsymmetrisch auf symmetrisch Adapter für ältere Radios. Ein Port LMK, der andere UKW. https://www.retrokabel.de/images/product_images/original_images/IMG_1182.JPG > Klar, eine 600-Ω-Hühnerleiter ist da vergleichsweise unhandlich. Stimmt, dafür besteht der Zwischenraum dort vor allem aus Luft, was weniger Angriffsfläche für Schmutz bietet.
ZF schrieb: > Hat sich aber nicht bewährt Naja, war wohl mehrere Jahrzehnte im Einsatz. Ich denke, dass das dann vor allem von irgendwelchen Kabel-Verteil-Systemen abgelöst worden ist, und die sind natürlich alle assymetrisch.
Jörg W. schrieb: > War früher im UKW-Rundfunk völlig üblich: 240-Ω-Bandkabel. Passte halt > gut zum Faltdipol. ... und entsprechend kritisch war das auch mit der Verlegung. Nur weil es billig ist, muss es nicht gut sein. ZF schrieb: > Hat sich aber nicht bewährt, Schmutz, insbesondere leitfähiger wie > Ruß auf der Oberfläche war da kontraproduktiv und der Beruf des > Leitungsputzers hat sich nicht durchgesetzt ;-). Insbesondere wurde das Zeugs schnell bröselig
Wolfgang schrieb: > Jörg W. schrieb: >> War früher im UKW-Rundfunk völlig üblich: 240-Ω-Bandkabel. Passte halt >> gut zum Faltdipol. > > ... und entsprechend kritisch war das auch mit der Verlegung. Naja, es gab diese Wand-Abstandshalter, damit war man weit mehr als die Basisbreite des Kabels von der Wand weg. > Insbesondere wurde das Zeugs schnell bröselig Das lag sicher wirklich daran, dass es billig sein sollte.
einiges wurde schon geschrieben, einiges hier noch: Koiax: 50 Ohm und 73 Ohm sind wirtschaftliche de facto Standards. (nach Meinke-Gundlach) die maximale elektrische Feldstärke, wichtig für Großsender ~ 30 Ohm. (Sonderkonstruktionen Rohre mit Druckventile für Trockengas als Koaxdielektrikum + Abstandsschnecken / Versteifungsringe ) Kabelverluste ~ 77 Ohm am kleinsten. Für TV/SAT Empfang Norm 75-Ohm. Je nach Dielektrikum (εr) ist die minimale Dämpfung ca. 52-77 Ohm. Früher lag der Kompromiss hier bei 60 Ohm , später wurden die amerikanischen Werte von 50 und 75 Ohm importiert bzw. auch adoptiert. RG-Zahlen (Radio Guide) sind US-MIL-Normen bzw. Typenspezifikationen. Die Steckverbinderimpedanz sollte zum Koax passen, Z oft in 50 und 75 Ohm. Flachband: Zweidrahtleitungen haben Wellenwiderstände von 600 Ω(Hühnerleiter), 450 Ω, 300 Ω, 240 Ohm, 120 Ohm und 75 Ω. Die Bandleitung mit 240/300 Ω war Standard bei Radio/TV-Empfang. Ethernet: verdrilltes Paar ca. 100 Ohm
Jörg W. schrieb: > Naja, es gab diese Wand-Abstandshalter für Rundleitung und Klingeldraht, etwas breitere für Flachband
Verzwirbler schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Naja, es gab diese Wand-Abstandshalter > > für Rundleitung und Klingeldraht, etwas breitere für Flachband Na, das sind eher Nagelschellen... ;-) Auf Untergrunden mit geringer Dämpfung -z.B. Holz- durchaus gut einsetzbar, auf Mauerwerk jedoch nicht empfehlenswert. Es gab (bei Nostalgikern evtl. sogar heute noch) ca. gut 100mm lange Teile, die mit Dübel montiert wurden. Ich habe leider kein Bild davon gefunden (und auch kein Bestand mehr). Solche habe ich bis Anfang der 80er Jahre sogar noch verkauft. Michael
Michael M. schrieb: > Ich habe leider kein Bild davon gefunden (und auch kein Bestand mehr). Könnte sein, dass an unserem Haus davon noch „Bestand“ in der Wand draußen ist. ;-) Müsste ich mal schauen. Hatte auf jeden Fall genügend Abstand zur Wand, dass das elektrisch gut genug funktioniert hat. Nur die Verwitterung des Kabels war halt nicht so toll, das Zeug wurde dann mächtig bröselig.
Michael M. schrieb: > Es gab (bei Nostalgikern evtl. sogar heute noch) ca. gut 100mm lange > Teile, die mit Dübel montiert wurden. Ich habe leider kein Bild davon > gefunden (und auch kein Bestand mehr). > Solche habe ich bis Anfang der 80er Jahre sogar noch verkauft. > Michael Jo, und mit Klemmtechnik, um an der Dachrinne vorbeizukommen.
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