https://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-waschmaschinen-kuehlschraenke-co-ab-2021 "Für bestimmte Ersatzteile, etwa Elektronik, ist vorgesehen, dass die Hersteller sie nur an „fachlich kompetente Reparateure“ liefern müssen. Hersteller könnten damit die Auslieferung an Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Repair-Cafés verweigern und eine Reparatur somit erschweren oder verteuern." Vielleicht gut gedacht, aber wahrscheinlich wieder nur halbherzig gemacht. Solange die Hersteller bestimmen können wie teuer die Ersatzteile sind und wer sie überhaupt bekommt bleibt alles beim alten (Wegwerf)-Prinzip. Theoretisch reparierbar, praktisch macht es dann doch kaum jemand.
Sorry, aber was hast du von unseren Fürsten an dieser Stelle erwartet?
Ich erwarte inzwischen schon dass da mehr Nachhaltigkeit betrieben wird, die daraus entstehenden Probleme lassen sich ja nicht wegleugnen. Das Problem ist, dass letztendlich auch der Staat von immer kürzeren Produktlebenszyklen (vulgo Konjunktur) lebt/profitiert. Das muss irgendwann (bald) irgendwie (nur wie tatsächlich) gelöst werden.
H.Joachim S. schrieb: > Das muss > irgendwann (bald) irgendwie (nur wie tatsächlich) gelöst werden. Ganz einfach. A) Ökodiktatur, der Staat legt Verhalten und Preise fest. oder B) Durch den Markt. Wemm Rohstoff- und Energiepreise stark steigen und Löhne real stark fallen, wird man mehr reparieren MÜSSEN! Zur Zeit sieht es danach aber nicht aus.
Falk B. schrieb: > Wemm Rohstoff- und Energiepreise stark steigen und > Löhne real stark fallen, wird man mehr reparieren MÜSSEN! Zur Zeit sieht > es danach aber nicht aus. Die Vorboten sind längst da. Von verschiedenen Kunden des metallverarbeitenden Gewerbes weiß ich, daß bspw. die Einkaufpreise für Halbzeuge um die Hälfte angestiegen sind. Mit der Folge, daß deren Kunden aus Angst vor weiterer Verteuerung zur Zeit "wie die Blöden" bestellen. Das ist momentan zwar gut fürs Geschäft, wird über kurz oder lang jedoch zwangsläufig zu einem massiven Umsatzeinbruch führen, mit allen Konsequenzen. Ebenfalls wieder gestiegen sind die Preis für Altmetall und Kraftstoff. Letzteres nicht allein durch die CO2-Steuer erklärbar. Diesel kostet je nach Tageszeit schon weit über 1,30€, günstig um die 1,20€. Ende letzten Jahres konnte man zur HappyHour noch unter 1€ tanken, sonst um die 1,10€.
H.Joachim S. schrieb: > Ich erwarte inzwischen schon dass da mehr Nachhaltigkeit > betrieben wird, die daraus entstehenden Probleme lassen > sich ja nicht wegleugnen. Das Problem ist, dass letztendlich > auch der Staat von immer kürzeren Produktlebenszyklen > (vulgo Konjunktur) lebt/profitiert. Das muss irgendwann > (bald) irgendwie (nur wie tatsächlich) gelöst werden. Was erwartest Du? So lange es in einem privat betriebenen Forum für Techniker, das keiner staatlichen Zensur unterliegt, ausdrücklich als NICHT ERWÜNSCHT gilt, dass sich Techniker über die alles entscheidende Frage austauschen, was die Technik in der Gesellschaft bewirkt, so lange sage ich: Wir haben genau die Politiker, Wirtschaftsbosse, Meinungsführer (und Forenbetreiber), die wir verdienen. Es geht uns bei weitem noch nicht schlecht genug.
Die Autoindustrie zeigt ja, wo es lang geht. Da werden Ersatzteile verdongelt und zu wahnsinnigen Preisen verkauft, es werden Teile von Fremdanbietern wegen 'Design Copyright' vom Markt geklagt und die geplante Obsoleszenz ist in jedem Motor fester Bestandteil der Konstruktion. Wie ist das mit den Hockdruckpumpen der VW-Gruppe oder der ECU im Corsa? Zahnriemen im Ford-Eco? Und da niemand in den kleinen Mikrocontroller von Padauk oder Elan reingucken kann, der die weisse Ware steuert, kann man da auch Obsoleszenz rein schreiben, die dann den Neukauf der Ablaufsteuerung des Kühlschrankes oder der WM zwingend erfordert, denn "leider ist der als Einzelbauteil nicht erhältlich". Wenn die Jungs geschickt sind, ist da auch noch ein Zufallsgenerator mit drin, der dafür sorgt, das nicht alle Kühlschränke nach genau 730+1 Tagen ausfallen, das würde ja auffallen.
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Eben, was nützt es mir, wenn die Steuerplatine für den Geschirrspüler zwar verfügbar ist, aber 200 € zzgl. MwSt. kostet, während ich den kompletten Spüler im Blödmarkt für 299,- € bekomme mit einer 24 monatigen 0%-Finanzierung? Ersatzteile sind zu teuer, Neuware lächerlich billig.
Hatten wir gerade im Miele-Waschmaschinen-trööt: Hauptplatinen kosten bei diesem Unternehmen gerne mehr als Komplettneumaschinen der Konkurrenz. Einbau/Anfahrt des Sevicemenschen kommt selbstverständlich noch oben drauf. Bäh.
Falk B. schrieb: > Durch den Markt. Wemm Rohstoff- und Energiepreise stark steigen die Preise sind eigentlich sehr hoch, werden aber nicht bezahlt. Die Umweltkosten werden kurzerhand auf die nachfolgenden Generationen abgewälzt. Darauf basiert momentan praktisch die gesamte Wirtschaft. Würden die Hersteller (und wir Kunden) den realen Preis bezahlen, wäre die Ware wohl mehr als 10 mal so teuer wie bisher und es wäre überhaupt keine Frage mehr, ob man Geräte repariert oder einfach wegwirft. :-)
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…, wenn sie Ersatzteile und Reparaturanleitungen vorhalten Das ist doch schon ein guter Schritt in die richtige Richtung. Oft hapert es nicht am Ersatzteil, sondern einfach an der Schaltung oder der Reparaturanleitung.
Egon D. schrieb: > So lange es in einem privat betriebenen Forum für Techniker, > das keiner staatlichen Zensur unterliegt, ausdrücklich als > NICHT ERWÜNSCHT gilt, dass sich Techniker über die alles > entscheidende Frage austauschen, was die Technik in der > Gesellschaft bewirkt, so lange sage ich: Wir haben genau > die Politiker, Wirtschaftsbosse, Meinungsführer (und > Forenbetreiber), die wir verdienen. Es geht uns bei weitem > noch nicht schlecht genug. Möglicherweise wird Mancher überrascht sein, wenn er sich über das Verhältnis von Naturwissenschaft und Technik klar wird: Während der Naturwissenschaftler durch Beobachtung Erfahrungssätze darüber aufstellt, wie seine Umwelt zusamnenwirkt, also ist, stellt der Techniker Regeln auf, wie sie beeinflusst, also verändert werden könnte, mthin sein sollte. Zur Aufstellung dieser Sollenssätze ist erforderlich, zunächst zu klären, was überhaupt in welcher Richtung verändert werden soll. Diese zweckorientierte Entscheidung ist zwangsläufig politisch. Damit ist jede Technik als gesellschaftliche Anwendung von Wissenschaft stets politisch. Dementsprechend stehen die Nutzungsbedingungen sachbezogenen politischen Erörterunngen auch nicht entgegen, sondern nur allgemeinen politischen Diskussionen. Wer sich jetzt an die letzte These über Feuerbach erinnert fühlt, liegt nicht völlig falsch.
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H.Joachim S. schrieb: > Ich erwarte inzwischen schon dass da mehr Nachhaltigkeit betrieben wird, > die daraus entstehenden Probleme lassen sich ja nicht wegleugnen. Meinst Du jetzt die Probleme mangelnder Nachhaltigkeit oder diejenigen, die durch Nachhaltigkeit erst erzeugt werden? Wenn sieben bis zehn Jahre nach Endexdes Abverkaufs plötzlich eine ganze Lagerhalle voller Ersatzteile über Nacht zu Schritt wird, ist das sicherlich auch nicht erstrebenswert.
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