Hallo! Es gibt Zentrifugen für Kühlschmierstoff - hätte ich (als nicht-zerspanender Elektroniker) nicht erwartet. Die sollen Partikel bis 2µm ausfiltern. https://de.rosler.com/fileadmin/Files/Prospekte/Prozesswasser/DE_DE_Reinigungszentrifugen_DE_239.pdf Fragen dazu an die Mechaniker: Gibt es Prozesse bei denen besonders viele kleine Partikel anfallen? Gibts Vorteile gegenüber einem sehr feinen Sieb? Wie viel Bohrwasser muss man nutzen dass sich so eine Anlage (die max 60 Liter/min säubert) lohnt? Wie oft sollte man Bohrwasser überhaupt reinigen?
Hallo, Wir nutzen für alle Schleifprozesse nur noch Zentrifugen. Aufbereitet werden einmal Emulsion wie auch reines Schleiföl. Alle Versuche die Feinstpartikel mit anderen Systemen zu filtrieren schlugen fehl: Bandfilter, Agglomerationsfilter etc... Unser Zentrifugen fassen geschätzt 1000 l KSM/Öl als Minimalfüllmenge. Bei Serienanlagen ist die Aufbereitung des KSM/Öls extrem wichtig, vor allem bei feinen Partikeln durch Schleifen. Die Partikel setzten sonst alle Ecken und Flächen der Anlage zu, die sehen fürchterlich aus, der Verschleiß steigt ins Unermessliche. Zudem bekommt man Probleme mit der Oberflächengüte, wenn im Schmiermedium zu viel „Dreck“ mitkommt. Durch die guten Erfahrungen fahren wir sogar Versuche bei Drehautomaten das KSM/Öl nach dem Bandfilter zusätzlich über eine Zentrifuge laufen zu lassen. Grüße Sascha
Michael D. schrieb: > Gibt es Prozesse bei denen besonders viele kleine Partikel anfallen? Ja, bei allen Schleifverfahren und v.a. auch beim Honen. Beim Schleifen geht es meistens um hohe Oberflächengüten, während es beim Honen (zusätzlich) auch darum gehen kann, auf Oberflächen eine ganz bestimmte Struktur erzeugen zu können. Z.B. in Zylindern von Kolbenmaschinen, Verbrennungsmotoren usw. "Riefen" erzeugen zu können, welche Schmieröl aufnehmen können. > Gibts Vorteile gegenüber einem sehr feinen Sieb? > Wie viel Bohrwasser muss man nutzen dass sich so eine Anlage (die max 60 > Liter/min säubert) lohnt? > Wie oft sollte man Bohrwasser überhaupt reinigen? Der Vorteil von Zentrifugen ist aus meiner Sicht v.a. darin zu sehen, daß sie zuverlässig x-beliebig kleine Partikel aus Flüssigkeiten "herausfischen" können. Und das bei geringem Raumbedarf für's Filtern. Für die Säuberung von Bohrwasser lohnt sich das eher nicht, weil es sich dabei überwiegend um einen sehr groben Zerspanungsvorgang handelt. Bohrwasser, wenn wir dabei von 3-5%iger Emulsion reden, brauchst Du deshalb nicht besonders zu reinigen - Absetzbecken genügt dafür. Auch Bohrwasser-Emulsion "kippt" irgendwann und fängt dann an zu stinken. Erneuert man üblicherweise nur komplett.
L. H. schrieb: >> Gibts Vorteile gegenüber einem sehr feinen Sieb? >> Wie viel Bohrwasser muss man nutzen dass sich so eine Anlage (die max 60 >> Liter/min säubert) lohnt? >> Wie oft sollte man Bohrwasser überhaupt reinigen? > > Der Vorteil von Zentrifugen ist aus meiner Sicht v.a. darin zu sehen, > daß sie zuverlässig x-beliebig kleine Partikel aus Flüssigkeiten > "herausfischen" können. > Und das bei geringem Raumbedarf für's Filtern. Dazu kommt, dass 1. sie keine zugesetzten Filtervliese etc. haben. 2. deshalb die Reinigungswirkung und Durchsatz immer gleich bleibt 3. die getrennten Phasen sich problemlos weiterverwenden lassen (Goldschlamm ;-) > Für die Säuberung von Bohrwasser lohnt sich das eher nicht, weil es sich > dabei überwiegend um einen sehr groben Zerspanungsvorgang handelt. Ja, das wäre wirklich mit Kanonen auf Spatzen geschossen. > Bohrwasser, wenn wir dabei von 3-5%iger Emulsion reden, brauchst Du > deshalb nicht besonders zu reinigen - Absetzbecken genügt dafür. > Auch Bohrwasser-Emulsion "kippt" irgendwann und fängt dann an zu > stinken. > Erneuert man üblicherweise nur komplett. Oder man verzichtet direkt auf Bohrwasser und nutzt Minimalmengenschmierung (wir haben alles auf MMS umgebaut). Bei Hand- und nicht 24/7-Betrieb reicht hier an der Säulenbohrmaschine sogar eine kleine Pumpsprühflasche vollkommen aus: erspart einem viel Sauerei, Säubern, Gegammel und Entsorgung.
Ich sehe, da kann man sich richtig austoben. Danke für euere Antworten. Ich halte mal für mich fest: Besonders für Schleifprozesse und das dzu passende Öl ist sowas interessant. Für Bohrwasser lohnt sich das nicht weils zu grobe Partikel sind, das tauscht man komplett wenns umkippt.
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