Hallo, Ich habe hier eine Uhr-Anzeige von der ich im Internet kaum Daten finde. Die Bezeichnung des Displays lautet FG425A1, und dazu habe ich auf der Seite http://www.tube-tester.com/sites/nixie/dat_arch.htm ein Dokument gefunden, welches dieses Teil enthält. Das Problem nur ist, dass dieses Dokument auf russisch ist. Dazu kommt noch, dass ich zwar das Teil in dem Dokument gefunden habe, doch di Zeichnung anders aussieht als das Teil welches ich bei mir liegen habe. Was ich wissen möchte ist, mit welcher Spannung das Display zu betreiben ist, und wie die Pinbelegung ist. Vielen Dank schonmal im Vorraus
Im russ. Dokument wird aber ein anderes Display beschrieben. Das Ding ist ein Vakuum-Fluoreszenz-Display (VFD) und der Betrieb ist so: Der Heizfaden wird mit etwa 3-4V geheizt und liegt auf einem negativen Potenzial (meist so -25V bis -40V). Um ein Segment zum leuchten zu bringen, wird das Grid der entsprechenden Stelle auf 0V oder etwas höher gebracht und das gleiche mit dem Segment gemacht. Ein Segment leuchtet nicht, wenn es auf dem Potenzial des Heizfadens liegt oder das Grid. Die Belegung ist bei deinem Display leicht zu erkennen. Alle gleichen Segmente sind verbunden und rausgeführt, und die Grids sind die Doppelkontakte unter der jeweiligen Ziffer. Ganz aussen rechts und links sind die Anschlüsse für den Heizfaden. Der sollte so angesteuert werden, das man ihn im abgedunkelten Raum gerade nicht glimmen sieht. Fertige Lösungen zum Ansteuern sind z.B. die PT63xx Chips.
:
Bearbeitet durch User
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe das jetzt so verstanden, dass ich ca. 4V an den Heizfaden anschließe. um dann was zum leuchten zu bringen muss ich das Grid davor und das Segment auf 30-45V bringen. Habe ich das dso richtig verstanden?
Bo W. schrieb: > Habe ich das dso richtig verstanden? Ja. Das Ding ist praktisch eine direkt geheizte Röhre mit Steuergitter. Um Strom fliessen zu lassen (also das Segment zum leuchten zu bringen), müssen Steuergitter (Grid) und Anode (Segment) positiv gegenüber der Kathode (Heizfaden) werden. Vorsicht - wenn der Heizfaden jemals über sich die 30V sieht, brennt er sofort durch, also obacht.
:
Bearbeitet durch User
Hi, die VFDs der Firma Futaba, (die das Patent auf die ersten populären VFDs dieser Art hat), dürfen nicht mit so hoher Heizspannung betrieben werden. Die direkte Katodenbeschaltung verlangt nach einer Verbindung des Minuspols der Anodenspannung mit der Heizspannung. Damit nicht eine Seite heller brennt als die andere, wird einmal Wechselspannungsheizung und Einspeisung der Minusverbindung über Mittelpunkt empfohlen. Wo das nicht möglich ist, reicht auch ein Spannungsteiler von etwa jeweils 100 Ohm. Die Helligkeitssteuerung einer Originalbeschaltung erfolgt auf der Minusseite der Anodenspannung über Transistor und LDR. (Die "komischen" Dioden lassen wir einmal außen vor.) Einweggleichrichtung für Anodenspannung, damit der GND-Punkt gemeinsam sein kann, ohne Diode eines Brückengleichrichters dazwischen. Stärkerer Ripple interessiert hier keinen. Und das Display hier im Thread ist für Multiplexbetrieb gedacht. Braucht spezielle Beschaltung (ICs). Grid, also Gitter kann direkt mit Plus der Anoden verbunden werden. Das stößt einem Röhrenexperten ganz sauer auf. Bei "normalen Radioröhren" darf das Steuergitter ja nie positiv werden. Von dem Gedanken muss man sich hier erst einmal eventuell verabschieden. Damit die Segmente nicht noch durchschlagen und nachleuchten, wenn sie schnell hintereinander angesteuert werden im Multiplexbetrieb, wendet man noch Tricks an mit der hochohmigen "Gegenpolung". ciao gustav
:
Bearbeitet durch User
Ob ich heutzutage so eine Anzeige noch einsetzen würde? Es hat schon einen Grund, warum die verschwunden sind. Nicht nur, dass die Ansteuerung relativ aufwendig ist, die Teile halten nicht lange - die werden immer dunkler und nach ein paar Jahren kann man nur noch Nachts was erkennen.
Bo W. schrieb: > Was ich wissen möchte ist, mit welcher Spannung das Display zu betreiben > ist, und wie die Pinbelegung ist Das schöne an Displays: sie leuchten, man sieht, welcher Anschlus was leuchten lässt. Die Spannungen bei diesen Noritake Itron VFD Displays ist immer ähnlich die Heizspannung liegt zwischen 3 und 5V Wechselspannung, aufdrehen bis die Drähte im Dunklen leicht glühen. Die Segmentdpannung liegt um 25V. Man nutzt als Ansteuerung einen IC wie OT6311 und nimmt einen Trafo aus einem alten HiFi Gerät welches mit VFD als Anzeige bestückt war. Und dann kann man einfach ausprobieren, welcher Anschluss für welches Segment und welches Gitter zuständig ist, es leuchtet nur das Segment, das selbst und sein Gitter ca. 25V positiver ist als die Heizung. Da die Displays kundenspezifisch hergestellt werden, gibt es i.A. kein öffentlich zugängliches Datenblatt. Obwohl dein Display ja ziemlich Standard ist Man kann bei deinem Display aber wirklich kinderleicht die Leitungsführung erkennen, D sind die Gitter zu Stelle 1 bis 4, dem Dezimalpunkt und dem AmPm Zeichen. Man kann die gut zu 1:4 Multiplex zusammenschalten mit 9 Segmenten, es muss nicht 1:6 Multiplex sein. Heiz a e g b d D1 D2 DDP G D3 D4 c dp f DAmPm Am Pm Heiz G ist nicht ganz so klar. Eventuell Haltedraht und Mittenabgriff Heizung, oder leitend bis zum Getteroder einfach n.c.
Bo W. schrieb: > Ich habe das jetzt so verstanden, dass ich ca. 4V an den Heizfaden > anschließe. Das Datenblatt (russisch) sagt was von 3.7V und 160mA nominal für die Heizung. Das klingt plausibel, auch wenn die Abbildung nicht deinem Foto entspricht. Außerdem 18..22V Anoden/Gitterspannung. Und 12mA maximal pro Grid und Anode. > um dann was zum leuchten zu bringen muss ich das Grid davor > und das Segment auf 30-45V bringen. Habe ich das dso richtig verstanden? Ja. Wobei man üblicherweise drei Spannungslevel verwendet. Wenn die Heizung auf 0V liegt, schaltet man das Grid zwischen +20V und -5V um. Wenn man das Gitter nur auf 0V schaltet, kann man Ghosting bekommen. Praktisch macht man das so, daß die Heizung ca. bei 5V floated. Und die Heizung betreibt man mit Wechselspannung. Sonst ist auf einer Seite des Displays die effektive Anoden/Gitterspannung niedriger als auf der anderen. Gerade bei Röhren mit kleiner Anodenspannung wie dieser sieht man das dann an der Helligkeit.
foobar schrieb: > die Teile halten nicht lange - > die werden immer dunkler und nach ein paar Jahren kann man nur noch > Nachts was erkennen. Hi, die 4 LT 16 OD läuft schon seit ewigen Zeiten ohne Mucken. Allerdings du hast Recht, die Helligkeit sollte man nicht zu hoch drehen. Habe den LDR für die Helligkeitsstellung mit Klebestreifen abgeklebt, damit sie nur im Minimalbetrieb läuft. Und die VFDs der IV-Serie sind pro Ziffer einzeln erhältlich. Da kann man schön basteln. Das einzige Problem ist der Trafo, die Wicklung für die Heizung. Oder auch eine 4-er Einheit IVL2-7/5. Die hat höhere Heizspannung und Fehler im Original-Schaltbild. Da fehlt der Punkt. Die Heizfäden kann man also nicht in Reihe schalten. foobar schrieb: > Es hat schon einen Grund, warum die verschwunden sind. Nö. Sind milliardenfach aufgelegt worden und auch heute gerade noch in den baltischen Staaten vorzufinden. ciao gustav
:
Bearbeitet durch User
Bo W. schrieb: > Das Problem nur ist, dass dieses Dokument auf russisch ist. https://mykeyboard.org/de/russisch/ Zugegeben mühsam, aber hat mir schon oft weiter geholfen. Und aus den im Datenblatt angegeben Werten, kannst du doch großteils schließen was sie bedeuten, wenn du irgendein ein englischsprachiges zum Vergleich nimmst. foobar schrieb: > Es hat schon einen Grund, warum die verschwunden sind. Nicht nur, dass > die Ansteuerung relativ aufwendig ist, die Teile halten nicht lange - > die werden immer dunkler und nach ein paar Jahren kann man nur noch > Nachts was erkennen. Oft ist aber nur das Sichtfenster von innen verschmutzt. Sieht dann aus wie eine kaputte Anzeige. Bei mir im Heimbereich wurde kein einziges VF-Display merklich dunkler. Die Sichtfenster musste ich aber oft reinigen. Lediglich bei meiner Weckuhr stelle ich seit einigen Monaten fest, dass manche Zahlen dunkler sind. Die brennt aber schon seit den 1980ern auf dem Nachttisch vor sich hin. Vielleicht sind auch nur irgendwelche Widerstände zu lange heiß geworden. Die HPs bei meiner Arbeitstelle damals sind allerdings dunkel bis unleserlich geworden, obwohl die nicht permanent eingeschaltet waren. Ich finde es schade dass VF-Displays nicht mehr so oft eingesetzt werden. Denn die sind gut ablesbar. Froh bin ich dass diese grauen unbeleuchteten LCD verschwinden. Ich finde, dass die in netzbetriebenen Geräten nichts verloren haben, es sei denn, dass wieder irgendein EU-Geistesblitz vorschreibt das letzte Nanoampere zu sparen.
Hi, AM/PM heißt, evtl. sind Segmente für 24 in den Stunden nicht ansteuerbar bzw. intern gebrückt. Nur 0 und 1 auf Stunden-Zehnern und 0 bis 9 auf Stunden-Einern. Habe da auch ganz schlimm einmal etwas falsch bestellt. ciao gustav
:
Bearbeitet durch User
foobar schrieb: > die werden immer dunkler und nach ein paar Jahren kann man nur noch > Nachts was erkennen. So eine habe ich auch. Heißt das: es liegt nur am Display selber? Ich brauche also keinen Fehler in der Ansteuerung suchen?
Karl B. schrieb: > AM/PM heißt, evtl. sind Segmente für 24 in den Stunden nicht ansteuerbar > bzw. intern gebrückt. Nö, sind sie hier nicht. Kann man aber auch im ersten Posting im ersten Foto deutlich sehen. HildeK schrieb: > Heißt das: es liegt nur am Display selber? Erstmal die Sichtscheibe davor putzen. Oft sind die VFD selber i.O., aber die Scheibe davor verdreckt. Überheizen sollte man die Dinger aber auf Dauer nicht. MaWin sagt, bei Dunkelheit gerade glimmen sehen, ich sage bei Dunkelheit gerade nicht glimmen sehen.
:
Bearbeitet durch User
Matthias S. schrieb: > MaWin sagt, bei Dunkelheit gerade glimmen sehen, ich > sage bei Dunkelheit gerade nicht glimmen sehen. Ich würde sagen, MaWin hat recht. In meiner Jugend waren solche VFDs in fast jedem Gerät der Unterhaltungselektronik (außer TVs) verbaut und auch in sehr vielen anderen Geräten. Und praktisch bei allen konnte man im Dunkeln ein leichtes Glimmen der Heizdrähte erkennen. Allerdings oft nur beim Blick auf das nackte Display. Bei vielen Geräte war halt die davor liegende Filterscheibe blaugrün eingefärbt, so dass das Dunkelrot der Heizdrähte keine Chance hatte. Bei "Multicolor"-VFDs waren die Chancen deutlich besser, da bei denen der Filter farbneutral war.
c-hater schrieb: > Ich würde sagen, MaWin hat recht. Ist aber eh nur ein Unterschied von ein paar dutzend mV. Wichtig ist, das man sie nicht auf Rotglut heizen sollte. Dann sind VFD nämlich eine attraktive und dauerhafte Anzeige - wenn auch nicht die energiesparendste.
Die Frequenzanzeige meines Receivers stand immer auf 89,50 (MHz) == HR3. Das war nach ein paar Jahren schon eingebrannt. Das hat man den Segmenten deutlich angesehen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.