Forum: HF, Funk und Felder HP 8569B lesbaren Stromlaufplan


von Michael W. (blitzschutz)


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Hallo!

Habe seit gestern einen HP8569B hier stehen. Das Gerät ist, ausser sehr 
schwer, auch noch defekt. Nun kann man sich die Serviceunterlagen ja aus 
dem Netz besorgen. Nur leider sind die Scans so schlecht, dass man die 
Bauteilwerte nicht erkennen kann. Ich habe den Scan des Service-Manuals 
bei keysight heruntergeladen, die haben dort ein Archiv für alte Geräte 
(man muss sich aber registrieren). Die Qualität ist jedoch nicht besser 
als bei anderen Downloadmöglichkeiten (KO4BB z.B.).

Nun meine Frage: Hat eventuell jemand einen besseren Scan (insbesondere 
der Niederspannungsversorgung). Dort kommt immer die dritte Sicherung 
von links (siehe Bild).

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Beitrag #6610026 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael W. (blitzschutz)


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Cool! Ein Wissender...

von BastelIng (Gast)


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In den USA gibt es die Firma Artekmedia. Die verkaufen gescannte - und 
wohl in der Lesbarkeit teils aufgearbeitete Manuls für alte HP 
Messgeräte. Wohl sogar in Kooperation mit HP. Habe dirt vor Jahren die 
Serviceunterlagen für meinen HP8510 NWA für imho unter 50 Euronen als 
Download erworben, und konnte die Kiste dann damit reparieren.

Beitrag #6610260 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael W. (blitzschutz)


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@Bohrständer

Wenn Du nicht weißt, warum man eine Sicherung in einem solchen Gerät 
nicht einfach ersetzt, dann laß es doch einfach bleiben. Ich verzichte 
gerne auf Deine weiteren Ratschläge.

@BastelIng

Danke für den Hinweis. Werde ich mir ansehen.

von Michael W. (blitzschutz)


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@BastelIng

Nochmal vielen Dank für den Tipp mit Artekmedia. Habe mein Servicemanual 
gerade heruntergeladen. Kostenpunkt für alle drei Teile $17,50 (15,24 € 
per Paypal). Stromlaufpläne in Extradatei und hervorragend lesbar und 
alle Dokumente mit Lesezeichen.

von Maik .. (basteling)


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Das freut mich, ich hatte damals auch erstmal alle Internetquellen 
durchgeklappert, aber deren Service ist das Geld wirklich wert.

Ansonsten gab es ja noch die yahoo - Agilent 
Messgerätediskussionsgruppe,
da waren teils sogar welche der damaligen Entwickler aktiv. Ich weiß 
aber nicht ob die Gruppe die Yahoo Schließung aller alten Boards 
überlebt hat.

Ich wünsche viel Erfolg bei der Reparatur.

Und ganz wichtig, bevor Du irgendwas weiter an dem Gerät machst: Falls 
Rifa X bzw. Y-Kondensatoren da irgendwo drin verbaut sind. Rauslöten und 
ersetzen. Die werden dir sonst schon bei Luftfeuchtigkeitsschwankungen 
als Stinkbomben die Bude verräuchern. Immer zur Unzeit. Immer mit 
Sauerei.

Teils hat HP die auch z.B. in Labornetzteilen auf allerhand Platinen an 
der Sekundärseite verbaut. Und dann wunderte man sich plötzlich, warum 
ein Ausgangskanal streikte.

Ich muss mir dafür nochmal einen Extra Satz Aufkleber machen, um meinen 
Gerätezoo sicher als "Minenbefreit" zu markieren.

vg

Maik

von Jochen F. (jamesy)


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Die Yahoogruppe ist zu groups.io gegangen, sie heißt dort 
"HP-Agilent-Keysight-equipment". Sehr aktiv.

von Michael W. (blitzschutz)


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@basteling
@jamesy

Dank Euch Beiden für die Infos. Habt Ihr bestimmt schon 'nen ganzen 
Schrank voll aber egal, ich hänge meinen noch mit rein.

Nun habe ich zwei solcher geöffneten "soliden" Geräte (das andere ist 
ein PM 3350A Beitrag "Philips PM3350A") hier 
stehen und bin froh, dass nicht auch noch eine Ehe- oder sonstige Frau 
hier rumspringt und argwöhnisch auf die beiden "unheimlichen" Dinger 
schielt.

Mit Reparatur war heute nichts, mir fehlen die 32mm-Sicherungen. Aber es 
ist definitiv die F3 (1,5A), also irgendwas in der 
+15V-Spannungsversorgung. Ausserdem ist mir ein kleiner Kontaktkamm 
(siehe Bild) entgegengefallen. Da habe ich aber eine Reparaturanleitung 
gefunden. Helmut Stadelmeyer, OE5GPL, hat da einiges zusammengestellt 
(https://www.oevsv.at/export/oevsv/technik-folder/oe5_vm/bin/rep_hp8569b02.pdf).

Also erstmal Ersatzsicherungen bestellen. Ich melde mich wieder.

: Bearbeitet durch User
von Jochen F. (jamesy)


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Der Kontaktkamm ist eine Repa, die mein 8569B schon hinter sich hat. 
Tipp: Nicht mit Kunststoff probieren, sondern mit einem 
Leiterplattenbohrer den Rotor passend zweimal anbohren und mit 
M1.2-Schrauben das ganze fixieren. Danach Nagellack auf die Mutter 
drauf, hält ewig.
+15 Volt riecht verdächtig nach einen Tantalelko, der gekurzt ist. Das 
kann man finden, wenn man einzelne Karten zieht und den Widerstand auf 
der Versorgung mißt, eventuell mit einem stromgeregelten Netzteil extern 
wenige Volt einspeisen.

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von Michael W. (blitzschutz)


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@jamesy

Du meinst, ein eventuell defekter Tantalelko auf einer der Karten, 
richtig?
Also vermutlich kein Fehler im NV-Netzteil?

von Michael W. (blitzschutz)


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Und noch eine Frage: Bezüglich der Einspeisung gibt es da keine weiteren 
Schäden?

von Jochen F. (jamesy)


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Wegen einer möglichen Minimierung der Schäden das externe Netzteil, bei 
einem "richtigen" Kurzschluß reichen ja 0.5 Volt und 100 mA, die würden 
ohne Defekt so nie fließen. Ich bin gerade an 2 Stück Tektronix 485 am 
suchen, das ist ein "whack-a-mole-Spiel", immer wenn ich einen gefunden 
habe, und getauscht, geht der nächste sofort danach kaputt. Auf der 
NT-Platine kann natürlich auch einer der Transistoren "durch" sein - 
klar, das geht auch. Ich suche Fehler immer sehr gerne mit dem 
Komponententester eines meiner Hameg-Oszilloskope, den kann man aber 
auch mit einem kleinen Trafo und zwei Widerständen selber aufbauen, und 
dann im XY-Betrieb in ein Oszilloskop gehen.

: Bearbeitet durch User
von BastelIng (Gast)


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Bei den HP Geräten habe ich mich noch nicht getraut, mit einem externen 
Netzteil in die defekte Schiene einzuspeisen. Habe hier aber auch noch 
einen defekten HP Sythesizer ähnlichem Baujahrs stehen, bei dem auch 
immer eine Sicherung der 15 V Schiene kommt. Werde ich wohl auch mal mit 
externer Speisung versuchen.
Bei mir hat sich zur Suche nach solchen Kurzschlüssen eine preiswerte 
Wärmebildkamera mit Echtbildüberlagerung bewährt. Da habe ich schon 
kurzgeschlossene Smd MLCCs auf undokumentierter Industrieelektronik in 
wenigen minuten mit finden und reparieren können.
Der vergleich mit dem Whack-a-Mole Spiel ist gut.

viel Erfolg

von Michael W. (blitzschutz)


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Auf die Idee mit der Wärmebildkamera muss man erstmal kommen. Respekt!

Ich werde den heutigen Tag mal nutzen, die möglichen "Schädlinge" auf 
den Stromlaufplänen zu identifizieren. Muss eh auf die bestellten Sachen 
warten. Vielleicht mach ich mich auch noch über den Schaltkamm. Ist ja 
bestimmt auch nicht ganz trivial.

Schönen Sonntag!

von Jochen F. (jamesy)


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Beim Studium des Schaltplans schlage ich vor, sich besonders die 
Auflösefilter (RBW) und den Logarithmierer anzusehen. Das sind 
hochinteressante Schaltungen. Besonders die Filterbandbreiten von 10 kHz 
und kleiner sind sehr lehrreich.

von Michael W. (blitzschutz)


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Mache ich.

Ich bin immer wieder überrascht, was für ein Aufwand sowohl 
schaltungsmäßig als auch mechanisch damals so betrieben wurde. Hat schon 
was von genial...

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