Forum: Platinen Symmetrie des Layer Stacks


von Vorticon X. (vorticon)


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Hallo zusammen,
eine Frage:
Es gibt die Regel, dass der Layeraufbau eine Symmetrie zum Platinenkern 
aufweisen soll, um das Wölben oder Verbiegen der Platine durch 
asymmetrisch auftretende mechanische Spannungen zu vermeiden. Wie 
"streng" ist diese Regel einzuhalten?
Ich erstelle eine 8-lagige Platine. Ist die Symmetrieanforderung bereits 
verletzt, wenn beispielsweise die zu einer Masselage symmetrische Lage 
in der Mitte unterbrochen ist? Sie hätte also eine Kupferbedeckung nahe 
100%, aber großräumig auftretende Zugspannungen können logischerweise 
nicht über den Spalt hinweg wirken. Layouttechnisch wäre das sinnvoll, 
weil ich in unterschiedlichen Bereichen der Platine unterschiedliche 
Versorgungsspannungen (bzw. in manchen auch gar keine) brauche.
Oder: ist es o.k., eine zur Masselage symmetrische Lage zum Routen 
vieler einzelner Signale zu verwenden, wenn alle ungenutzten Flächen mit 
Masseflächen ausgefüllt werden und die Gesamtbedeckung hoch ist?
Grüße!

von P. S. (namnyef)


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Unterm Strich kann dir das nur der Leiterplattenhersteller beantworten.
Grundsätzlich ist Symmetrie bei den Schichtdicken/-materialien 
tendenziell wichtiger als Symmetrie beim Kupfer.

Im Zweifel würde ich aber auch das Kupfer symmetrisch halten. Aber wenn 
die einzige Asymmetrie nur ein Schlitz ist, dann wird das keinerlei 
Probleme machen. Die Kupfermenge in symmetrischen Lagen sollte halt so 
ganz grob gleich sein.

Kommt natürlich auch auf die Platinendicke an, aber da muss das Kupfer 
schon extrem asymmetrisch sein damit das vielleicht Probleme macht.

von Wühlhase (Gast)


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Wenn es nur ein paar Schlitze sind würde ich mir da keine Gedanken drum 
machen.

von Vorticon X. (vorticon)


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Okay danke euch beiden!
Dann gehe ich mit dem Thema erst mal etwas entspannter um, achte auf 
ungefähr gleiche Kupferbedeckung und bitte am Ende die Firma, nochmal 
drüberzuschauen, ob es passt.

von Georg (Gast)


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Vorticon X. schrieb:
> ist es o.k.

Es geht um den Kupferfüllgrad. Typischerweise liegen Masseflächen (und 
sonstige) bei 90%, Signallagen eher bei 20..30 %. Das sollte man als 
Asymmetrie vermeiden, auf ein paar % kommt es aber nicht an.

Im Notfall kann man Signallagen auf 80..90 % auffüllen, aber dabei muss 
man die elektrischen Einflüsse beachten, zweckmässig ist Füllen mit 
Mustern, die keine grössere geschlossene Fläche ergeben, z.B. ein 
negatives Gitter.

Vorticon X. schrieb:
> großräumig auftretende Zugspannungen können logischerweise
> nicht über den Spalt hinweg wirken

Die Spannungen treten lokal auf, Unterbrechungen in der Fläche haben da 
keinen Einfluss.

Georg

von Platine (Gast)


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Da kannst du entspannter herangehen. Ich achte meiste auf einen 
ähnlichen Füllgrad (Abweichung von mehreren % sind ok). Bei Flächen 
schaue ich, dass die in etwa übereinander liegen. Also wenn du irgendwo 
eine etwas größere Fläche hast, dann darüber in etwa die gleiche Fläche 
auf einer sym. Lage.

Bin damit bislang gut gefahren. Ich mache Layouts mit großflächigen 
FPGAs wo die Planarität wichtig ist.

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