Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Warum geht der HDMI Eingang von Monitoren bevorzugt kaputt?


von Hans W. (wetterdaten)


Lesenswert?

Hallo,

bei meinem Monitor geht der HDMI-Eingang nicht mehr. DVI und VGA 
funktionieren noch. Der Laptop erkennt der Monitor gar nicht mehr, der 
PC schickt nur noch ein 640x480 Signal hin.
Offensichtlich scheint dieses Problem häufiger vorzukommen, wenn man 
https://www.pcwelt.de/tipps/Monitor-ohne-Bild-wirklich-defekt-9652146.html 
liest.

In den letzten Tagen hatte der Monitor teilweise das Bild 
gestreckt/gestaucht angezeigt, wenn er aus dem Standbymodus aufgewacht 
ist. Aus- und Einschalten half.

Mich interessiert der technische Hintergrund, warum der HDMI-Eingang 
offensichtlich des Öfteren kaputt geht.

Danke euch schonmal bereits im Voraus.

PS: Das Thema wurde bewusst im Forum Mikrocontroller und digitale 
Elektronik erstellt. Solltet ihr dennoch der Meinung sein, dass im 
PC-Bereich ehr Antworten gefunden werden, bitte einfach verschieben

von AtariST (Gast)


Lesenswert?

Nun ja, aus Sicht des Herstellers macht es schon Sinn, gelegentlich mal 
etwas neues zu verkaufen. Man nennt das geplante Obsoleszenz. Ist zwar 
offiziell verboten, aber nachweisen lässt sich das i.d.R. nicht. Zumal 
es verschiedenste Ansätze gibt, diese zu realisieren. Und wenn man nur 
ein so schlechtes Platinenmaterial benutzt, dass das Kupfer, was den 
Stecker hält, sich von der Oberfläche löst. Man kann auch ständig in ein 
EEPROM schreiben, was nach einer gewissen Anzahl an Schreibzyklen 
zerstört ist. Alles denkbar und oft nicht reparierbar.

von Jim M. (turboj)


Lesenswert?

Hans W. schrieb:
> Der Laptop

HDMI mag keine mechanische Belastung. Laptop wird öfter ab- und 
angesteckt. DVI und VGA sind IMHO stabiler gebaut.

Bei meinen Desktops hier sehe ich keine Probleme, und für Laptops gäbe 
es USB-C Docking Stationen.

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Hans W. schrieb:
> In den letzten Tagen hatte der Monitor teilweise das Bild
> gestreckt/gestaucht angezeigt, wenn er aus dem Standbymodus aufgewacht
> ist. Aus- und Einschalten half.

EDID falsch übertragen oder falsch synchronisiert wegen Wackelkontakt.

Bei HDMI sind die Federkontakte im Stecker. Probier's mal mit neuem 
Kabel.

mfg mf

von Hans W. (wetterdaten)


Lesenswert?

Ich habe schon mehrere verschiedene Kabel probiert. Auch eines anderen 
Herstellers.
Der Laptop diente nur zum Test um herauszufinden ob das Problem am 
Monitor oder am PC liegt. Steckt man das HDMI Kabel des Laptops in den 
2. Monitor kommt sofort ein Bild.
Der Monitor ist fest an den PC angebunden und wird nur selten gesteckt. 
Anzahl der Steckvorgänge in den letzten 3 Jahren < 20.
Ein mechanisches Problem kann ich auch sehr wahrscheinlich ausschließen, 
weil ich schon etwas am Stecker zu wackeln versucht habe. Die Buchse 
sitzt richtig fest im Monitor und es ändert sich auch nichts, wenn man 
versucht zu wackeln.

: Bearbeitet durch User
von Jan H. (j_hansen)


Lesenswert?

Hans W. schrieb:
> Offensichtlich scheint dieses Problem häufiger vorzukommen, wenn man
> https://www.pcwelt.de/tipps/Monitor-ohne-Bild-wirklich-defekt-9652146.html
> liest.

Als das wärst einmal du, und einmal ein Monitor der PC Welt Redaktion. 
Ich verstehe unter "häufiger" etwas anderes.

Hans W. schrieb:
> Mich interessiert der technische Hintergrund, warum der HDMI-Eingang
> offensichtlich des Öfteren kaputt geht.

Wenn VGA oder DVI kaputt geht fällt das selten auf weil kaum noch 
verwendet.

Beitrag #6620094 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Gummimann schrieb im Beitrag #6620094:
> Also gut: Ich kann auch einen Samsung-Fernseher beisteuern, an dem einer
> der HDMI-Eingänge nicht mehr funktioniert. Der vertrug das Abstecken
> eines Raspberry Pi im laufenden Betrieb nicht.

Jetzt wissen wir auch nur daß dein Samsung-Fernseher einen empfindlichen 
HDMI Eingang hat. Gut, genau genommen haben wir nur dein Wort dafür. 
Und die Diagnose, daß es am Abstecken des RasPi lag, steht auch auf 
tönernen Füßen.

> So, Jan: Jetzt kannst Du den technischen Hintergrund erklären

Bevor ich auch nur anfange, nach Erklärungen zu suchen, möchte ich (wie 
Jan auch) erstmal einen Beleg dafür, daß das Phänomen real ist.

Abgesehen davon reicht mir eine der gegebenen Erklärungen durchaus: die 
HDMI Buchse ist im Vergleich deutlich filigraner. Und hat auch keine 
zusätzliche, mechanische Befestigung wie VGA oder DVI.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Ich wundere mich manchmal, wie man es schafft, 100W/5A Stromversorgung 
und 40 GBit/s Datenübertragung zuverlässig über einen winzigen 
USB-C-Stecker zu wuchten.

von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> zuverlässig

Naja.

wendelsberg

von Jonas B. (jibi)


Lesenswert?

Manche Hersteller sparen den "ESD-Schutzchip" am HDMI-Eingang, weil die 
meisten Käufer den tatsächlich nur einmal verkabeln. Macht man das 
öfters schlägt Murphy irgendwann zu.

Beitrag #6620146 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

wendelsberg schrieb:
> Naja.

Bislang lebt er noch, der Strom kommt noch rüber und die Daten auch. 
Zugegeben, von den nominell 10.000 Steckzyklen sind erst einige zig 
verbraucht und die 100W reizt die Kiste nicht aus..

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

mir ist noch nie ein HDMI Eingang defekt gegangen. Hast du Teppich oder 
Laminat als Bodenbelag, vielleicht lädst du dich so elektrostatisch auf 
und aufs Kabel wieder ab. Auf der Arbeit Industrieplatten mit 
aufgeklebten Teppich, lange ich immer an den Schutzkontakt einer freien 
Steckdose bevor ich irgendeinen Stecker anfasse. Oder Schuhe ausziehen 
hilft auch.

von DANIEL D. (Gast)


Lesenswert?

Bei meinem Onkyo AV-Receiver sind die HDMI Eingänge kaputt gegangen, 
bedingt durch wärme und alternde Kondensatoren auf dem HDMI Broad. 
Eigentlich geht doch immer das Netzteil für die Hintergrundbeleuchtung 
bei Monitoren kaputt?

von M.M.M (Gast)


Lesenswert?

Gummimann schrieb im Beitrag #6620146:

> Hallo?!
> Es geht nicht um ein mechanisches Problem, sondern um ein elektrisches.

Nö, bei TVs dieses Herstellers geht's meist um ein Softwareproblem, wenn 
HDMI nicht will.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Gummimann schrieb im Beitrag #6620146:
> Es geht nicht um ein mechanisches Problem, sondern um ein elektrisches.

https://de.wikipedia.org/wiki/High_Definition_Multimedia_Interface
1.Wenn man sieht, wo der Massekontakt liegt und ein User den Stecker 
nicht stromlos, sondern schräg einführt sind manche Opfer erklärbar.
2.Allgemein: Masseausgleichsströme zwischen Schutzleiter und Geräten 
könnte auch eine mögliche Ursache sein.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Gummimann schrieb im Beitrag #6620146:
> Eine eidesstattliche Versicherung kann ich am Sonntag-Nachmittag leider
> nicht beibringen....

Wer hindert Dich?

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> 2.Allgemein: Masseausgleichsströme zwischen Schutzleiter und Geräten
> könnte auch eine mögliche Ursache sein.

Wenn mindestens eins der zu verbindenden Geräte über ein Schaltnetzteil 
ohne Schutzleiteranschluss versorgt wird, dann wird im Moment des 
Reinsteckens, ein Y-Kondensator mit etwa 5nF, schlagartig um eine 
Spannung von durchschnittlich 150V umgeladen, im schlimmsten Falle, über 
die eine Datenleitung.
Normalerweise würde man annehmen, dass dieser Ladungsausgleich über den 
Schirmkragen erfolgt, vor der Kontaktierung der Datenleitungen. Das 
setzt aber voraus, dass der Schirm überall auf Massepotential gelegt 
ist, was aber nicht überall empfohlen wird.
Die Hersteller sichern sich dagegen über den Hinweis in der 
Bedienungsanleitung ab, dass die Stromversorgung immer erst nach dem 
Herstellen der Datenverbindung erfolgen darf, aber wer beachtet das 
wirklich?
Die Y-Kondensatoren haben auch in der Vergangenheit, lange vor HDMI, 
manchem Gerät das Leben gekostet, wo man als Mensch nur ein leichtes 
Zwicken/Kribbeln spürt.

von Gummimann (Gast)


Lesenswert?

Ingo W. schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> 2.Allgemein: Masseausgleichsströme zwischen Schutzleiter und Geräten
>> könnte auch eine mögliche Ursache sein.
>
> Wenn mindestens eins der zu verbindenden Geräte über ein Schaltnetzteil
> ohne Schutzleiteranschluss versorgt wird, dann wird im Moment des
> Reinsteckens, ein Y-Kondensator mit etwa 5nF, schlagartig um eine
> Spannung von durchschnittlich 150V umgeladen, im schlimmsten Falle, über
> die eine Datenleitung.

Das ist eine vernünftige Erklärung! Der Fernseher hat ein 
(abgesetztes) Schaltnetzteil und den Raspberry habe ich über ein 
weiteres 5V/2A Schaltnetzteil gespeist.

Der Fernseher hat 2 HDMI-Eingänge -nur der Eine hat das nicht überlebt.
Jetzt steckt der Raspberry am anderen und wird da NIE wieder 
abgezogen...

von Uwe D. (monkye)


Lesenswert?

Ist zwar schon ein alter „Fred“, aber ich habe leider erst beim 2. 
Raspberry gemerkt wo die Ursache bei mir lag: Den RasPi habe ich in ein 
gemeinsames Gehäuse mit dem Display integriert und via Stepdown aus dem 
gemeinsamen Netzteil mit versorgt. Und als ich den (Hohl-) Stecker 
während des Betriebes aus dem Display zog, da wurde zuerst Masse und 
dann erst der Pluspol getrennt…. Tja, da floss dann der Strom über die 
Masseadern des HDMI Kabels durch die schwachbrüstige HDMI Schnittstelle 
des RasPi und dann war da für immer das Licht aus.
Tja, das ist dann wohl Lernen durch Schmerzen (in der Geldbörse)…

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.