Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Revox Verstärker keine Leistung


von Audiophil (Gast)


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Moin,

ich habe einen Revox Studer den ich verkaufen wollte. Hatte den 3 Jahre 
nicht in Benutzung. Heute kam ein Interessent mit Boxen, es kam aber 
nicht viel raus, der war sichtlich enttäuscht habe ihn jedoch 
vorgewarnt, dass ich noch nicht getestet habe.

Ich habe mit Kopfhörern getestet, CD, AUX, Tuner, Treble, Bass und 
Balance - alles ok. Angeschlossene Boxen klangen grausam leise und 
kratzig ohne Bass.

Das Gerät ist dreckig von innen klar, die Kondensatoren sehen jedoch 
noch gut aus.

Einfach pauschal die Kondensatoren tauschen? Vom Netzteil oder der 
Endstufe? Oder haben wir eventuell etwas grundlegende falsch gemacht?

von Audiophil (Gast)


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Hier nochmal etwas heller.

von HildeK (Gast)


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Da du nicht geschrieben hast, welcher Verstärker das ist, kann man auch 
nicht versuchen, den Schaltplan herauszufinden.
Wenn ich aber mal davon ausgehe, dass zur Vermeidung von Einschaltplopps 
ein Relais am Lautsprecherausgang hängt, dann dürften da einfach die 
Kontakte ein Problem haben.
Das 'kratzig klingen' und die längere Lagerung spricht durchaus dafür. 
Manchmal hilft kurzfristig auch, die Lautstärke deutlich aufzudrehen. 
Langfristig sollte man das Relais ersetzen.

Audiophil schrieb:
> Einfach pauschal die Kondensatoren tauschen?
Ich kann an einer Hand abzählen, was ich in fast 50 Jahren an defekten 
Elkos tauschen musste. Trotzdem: ja, es können auch welche kaputt sein.
Das spricht gegen defekte Elkos:
> Ich habe mit Kopfhörern getestet, CD, AUX, Tuner, Treble, Bass und
> Balance - alles ok.

von Audiophil (Gast)


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HildeK schrieb:
> Da du nicht geschrieben hast, welcher Verstärker das ist, kann man auch
> nicht versuchen, den Schaltplan herauszufinden.

Studer Revox B150 Amplifier.

von michael_ (Gast)


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Lautsprecher-Relais verdreckt.
Wenn er welche hat.

von Audiophil (Gast)


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Hier habe ich einen Schaltplan gefunden: 
https://elektrotanya.com/studer_revox_b150_sch.pdf/download.html

Demnach wäre K4/K2 bei den Speakern zu überprüfen/tauschen?

von Peter D. (peda)


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Audiophil schrieb:
> Demnach wäre K4/K2 bei den Speakern zu überprüfen/tauschen?

Bzw. erstmal an das 2. Klemmenpaar anschließen.

von Audiophil (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Bzw. erstmal an das 2. Klemmenpaar anschließen.

Das klingt auf beiden Paaren gleich.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Waren seine Boxen defekt und er wollte damit einen besonders guten Preis 
heraus handeln? Defekte Lautsprecher klingen kratzig. So welche habe ich 
auch schon gehabt.

von Audiophil (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Waren seine Boxen defekt und er wollte damit einen besonders guten Preis
> heraus handeln? Defekte Lautsprecher klingen kratzig. So welche habe ich
> auch schon gehabt.

Tja, in so einem Fall sage ich: Wid nicht verkauft, ich repariere 
zunächst. Ich werde mir mal wieder eigene Boxen organisieren zum Testen.

von Peter D. (peda)


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Audiophil schrieb:
> Angeschlossene Boxen klangen grausam leise und
> kratzig ohne Bass.

Ältere Chassis hatten Schaumstoffsicken, die zerbröseln mit der Zeit und 
dann schlägt die Schwingspule an. Oder das Chassis ist verzogen (mal 
hart aufgestoßen). Oder mal übersteuert.

So ein 130W Bolide braucht richtig fette Boxen, damit die Boxen nicht 
versehentlich überlastet werden.

von HildeK (Gast)


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Audiophil schrieb:
> Demnach wäre K4/K2 bei den Speakern zu überprüfen/tauschen?

Ja, zunächst überprüfen. Es war ja eine erste Vermutung.
Da der Kopfhörer (HPH-L und -R) vor den Relais angeschlossen ist und das 
Signal dort in Ordnung war, ist der Verdacht schon groß.

von Uli S. (uli12us)


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Es gibt bei ET auch das komplette SM, das ist zwar ne Menge zum 
runterladen, lohnt sich aber, weil darin höchstwahrscheinlich der Fehler 
mit geeigneten Massnahmen dagegen beschrieben steht. 
https://elektrotanya.com/showresult?what=revox+b150&kategoria=All&kat2=All

von Ralph B. (rberres)


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Defekte Audioendstufen sollte man nicht mit Lautsprecher als Last testen 
und reparieren, sondern mit entsprechenden Lastwiderstände.

An Messtechnik wird für eine Reparatur benötigt.
Tongenerator
Oszillograf
Multimeter
Lastwiderstände 4 ohm in diesem Falle 150 Watt
Regeltrenntrafo

Serviceunterlagen oder zumindest Schaltbild und Bestückungsplan

Weiterhin sollte man sowas schon mal erfolgreich repariert haben.

Ansonsten ist man in einen Reparaturcafe besser aufgehoben.

Planloses wechseln von Elcos wird nur in seltenen Fällen weiterhelfen.

Ralph Berres

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Das Relais wäre meine erste Anlaufstelle.

Mfg

von Audiophil (Gast)


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Ich habe mal die Speaker Anschlüsse abgeschraubt - deren Verbindung 
entsteht nur durch die Schraubung. Dahinter liegen die Relais, was kann 
an denen verdrecken? Die sind noch vergossen?

von Günni (Gast)


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Übergangswiderstände der Relaiskontakte im geöffneten und geschlossenen 
Zustand messen. Die Kontakte waren oft mit Silber-Palladium-Überzug 
versehen und konnten korrodieren - leider auch durch Ausdünstungen der 
Kunststoffe über viele Jahre. Auch Goldkontakte passivieren sich durch 
Einlagerung von Stickstoffatomen aus der Luft. Die muss man wenn das 
geht nur mit einem Radiergummi "freirubbeln". Chemisch ist das Gold 
nicht angegriffen, die Gasatome bilden nur einen isolierenden 
Schmierfilm. (War oft eine Fehlerursache bei vergoldeten 
Platinenkontakten für direkte Steckung.)

von Peter D. (peda)


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Ich denke auch nicht, daß es die Relais sind, denn es müßten ja beide 
Kontakte von beiden Relais defekt sein und davor zu den Kopfhörern geht 
es ja noch.
Es werden die Boxen sein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Klopfe mal im Betrieb auf die Relais. Das beide Relais die gleiche Macke 
haben, ist nicht unbedingt wahrscheinlich, aber kann nach all den Jahren 
Stillstand vllt. doch passieren.

von HildeK (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Ich denke auch nicht, daß es die Relais sind, denn es müßten ja beide
> Kontakte von beiden Relais defekt sein und davor zu den Kopfhörern geht
> es ja noch.
> Es werden die Boxen sein.

Kann man natürlich leicht herausfinden, indem man zwei bekannt 
funktionierende LS anschließt. Alternativ kann man ja den Kopfhörer 
direkt an die Lautsprecheranschlüsse legen. Dann halt vorsichtiger 
lauter stellen und bei viel Angst ein paar hundert Ohm dazwischen 
hängen.

Audiophil schrieb:
> Dahinter liegen die Relais, was kann
> an denen verdrecken? Die sind noch vergossen?

Naja, häufiger sind mir an der Stelle Relais dieser Art begegnet: 
https://www.reichelt.de/leistungsrelais-tht-12-vdc-16a-1-schliesser-g2r-1a-e-dc12-p243096.html
Die sind nur durch eine Haube geschützt; nicht dicht!

von Audiophil (Gast)


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Ich hole morgen zwei Lautspreche und werde es mal damit probieren.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Audiophil schrieb:
> Angeschlossene Boxen klangen grausam leise und kratzig ohne Bass.

Interessant, daß beide Kanäle daselbe Verhalten zeigen. Sonst hätte 
man das gut über Vergleich beider herausfinden können. Ist trotzdem der 
Schlüssel zum Fehler: was ist in beiden Kanälen identisch (Netzteil 
z.B.)?

von HildeK (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Interessant, daß beide Kanäle daselbe Verhalten zeigen.

Ja, nicht nur beide Kanäle, auch beide Klemmenpaare - das sind 2 Relais 
mit je zwei Kontakten; alle klingen gleich schlecht. Und direkt davor 
ist der KH-Abgriff und der ist in Ordnung. Ein Netzteilfehler ist jedoch 
auch nicht auszuschließen, schließlich benötigen die KH wesentlich 
weniger Leistung.
Warten wir, bis 'Audiophil' den Test mit anderen Lautsprechern 
durchgeführt hat.

Aber es deutet auch darauf hin, dass der potentielle Käufer den Preis 
drücken wollte, wie hier vermutet und gar nichts defekt ist:

Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Waren seine Boxen defekt und er wollte damit einen besonders guten Preis
> heraus handeln? Defekte Lautsprecher klingen kratzig. So welche habe ich
> auch schon gehabt.

von Audiophil (Gast)


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HildeK schrieb:
> Aber es deutet auch darauf hin, dass der potentielle Käufer den Preis
> drücken wollte, wie hier vermutet und gar nichts defekt ist:

Das glaube ich nicht, weil der potentielle Käufer aber sofort ohne viel 
zu reden von dannen gezogen ist, nachdem es mit seinen Boxen nicht 
funktioniert hat.

Andernfalls hätte er anders reagiert.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Audiophil schrieb:
> Andernfalls hätte er anders reagiert.
Ja, absolut plausibel. Was ist nun die am wenigsten unwahrscheinliche 
Ursache?

Noch eine vage Theorie: Der Käufer hatte seine -zig Jahre alten Boxen 
genau so wenig wie du den B150 vorher ausprobiert.

Ich bin jetzt schon etwas gespannt...

(PS: Ich habe auch einen B150. Deswegen bin ich von den Thread emotional 
tief berührt :-)

von Rainer V. (a_zip)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Noch eine vage Theorie: Der Käufer hatte seine -zig Jahre alten Boxen
> genau so wenig wie du den B150 vorher ausprobiert.

Also das wäre nun echt großes Kino! Verkäufer hat defekten Verstärker, 
weiß es aber gar nicht und Käufer kommt mit defekten Boxen zum Test und 
weiß es ebenfalls nicht...sowas kanns nur im echten Leben geben :-)
Großer Gruß, Rainer

von michael_ (Gast)


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Es muß ja nicht das Relais selbst sein.
Einmal waren es nur die Lötstellen auf der Platine.

von Percy N. (vox_bovi)


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Was passiert eigentlich. wenn Du an die LS-Klemmen den Kopfhörer 
anschließt?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Rainer V. schrieb:
> Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
>> Noch eine vage Theorie: Der Käufer hatte seine -zig Jahre alten Boxen
>> genau so wenig wie du den B150 vorher ausprobiert.
>
> Also das wäre nun echt großes Kino! Verkäufer hat defekten Verstärker,
> weiß es aber gar nicht und Käufer kommt mit defekten Boxen zum Test und
> weiß es ebenfalls nicht...sowas kanns nur im echten Leben geben :-)


Und beide sind gehörlos und haben es seit Jahrzehnten nicht bemerkt. 
Mein Gott ist das ergreifend. Und sie gingen auseinander ohne diese 
Erkenntnis zu teilen! Obwohl sie doch so viel gemeinsam haben.

mfG

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Percy N. schrieb:
> Was passiert eigentlich. wenn Du an die LS-Klemmen den Kopfhörer
> anschließt?

Man könnte damit die Endstufen kurzschließen (3-poliger Anschluß) oder 
die Kopfhörer qualmen.
Besser also nicht nachmachen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Peter D. schrieb:
> Man könnte damit die Endstufen kurzschließen (3-poliger Anschluß)

Dem einen oder anderen Foristen traue ich auch nach dieser Stellungnahme 
doch noch zu, so etwas unfallfrei hinzubekommen. Vorher den meisten.

von Axel R. (axlr)


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bist Du denn ansonsten auch so am rumbasteln?
Dann hol Dir 4 Stück von denen:
https://www.reichelt.de/drahtwiderstand-axial-50-w-3-9-ohm-1--arc-hs50-3r9-f-p233546.html?&trstct=pol_8&nbc=1
oder einen hiervon:
https://www.ebay.de/itm/100W-Lastwiderstand-4Ohm-Hochlast-Leistungswiderstand/142891392212?hash=item2144fd9cd4:g:mUcAAOSw8V9bTzHR
(besser zwei: für jeden Kanal einen)
Und dann och n billges Oszi/Multimeter, dass man auch was sieht. Planlos 
auf den Relais rumklopfen geht auch.
https://www.ebay.de/itm/Digitales-2in1-Handheld-Oszilloskop-Multimeter-DC-AC-4000-Zahlt-200KHz-X5S2/233683604031?hash=item3668a0d23f:g:jvoAAOSwDTdfOi~q

Wenn Du sonst in Sachen Elektronik nicht viel gemein hast, geb den für 
50€ in Reparatur. Was Fürn Erlös hattest Du Dir denn durche den Verkauf 
erhofft? Muss ja natürlich auch im Verhältnis stehen...
Wenn die genannten Bauteile teurer sind, als der Verstärker es wert ist 
und du sonst nichts in dieser Richtung bastelst, dann schmeiss den 
Verstärker eben weg.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Axel R. schrieb:
> dann schmeiss den Verstärker eben weg.

Kann man machen und sich dann für ein paar € einen billigen Verstärker 
holen. Könnte man auch an Liebhaber verschenken, die solche analoge 
Technik zu schätzen wissen.

Selber reparieren macht auch nicht dümmer! (Vor allem wenn man sich 
'Audiophil' nennt, ist wegwerfen keine Option).!

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hi,
die altbekannte Schaltungstechnik wird hier angewendet. Zur 
Stromerhöhung werden Transistoren praktisch parallelgeschaltet.
Das kann bei kleinen Lasten (Kopfhörer) dazu führen, dass man garnichts 
merkt. Erst wenn stärker belastet wird, werden die dicken Transistoren 
"leitend".
Vorher läuft der Verstärker sozusagen nur auf den Treibertransistoren.

Die Boxen sind da auch entscheidend.
Die Boxen für Transistorverstärker sind doch stärker gedämmt.
Das kann von Box zu Box auch einen Unterschied ausmachen.
Jedenfalls klingen meine Boxen für Transistorverstärker am 
Röhrenverstärker
viel zu leise.

ciao
gustav

von Uli S. (uli12us)


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Analoge Technik, das scheint ein Missverständnis zu sein. in dem Teil 
wimmelts nur so von Digitalteilen. Ist zwar noch kein ganz moderner, wo 
bloss mehr 3 oder 4 Bauteile drinstecken, die alles machen. Unter analog 
versteh ich aber was anderes.

von Audiophil (Gast)


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Wie gesagt organisiere ich heute Boxen. Später dann mehr. 
Lastwiderstände und Oszilloskop habe ich auch hier. Werde ich alles 
heute Abend mal angehen und berichten.

von Karl B. (gustav)


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Uli S. schrieb:
> Unter analog
> versteh ich aber was anderes.

Hi,
hauptsächlich die Endstufe wird hier in der Fehlersuche eingekreist.
Da gibt's schon Tips oben.
Die Tonquellenauswahl etc. erfolgt in der Tat mit ICs.
Aber unter Digital-Endstufe im engeren Sinne verstehe ich einen
Class D-Verstärker.
Sieht so ein Class-D-Verstärkerschaltbild aus?

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Karl B. schrieb:
> Das kann bei kleinen Lasten (Kopfhörer) dazu führen, dass man garnichts
> merkt.

Ähnliches Phänomen kann auftreten, wenn die positive oder negative 
Spannungsversorgung der Endstufe ausgefallen ist. Für den Kopfhörer 
langt es noch, aber im Lautsprecher nur viel zu leises krächzen.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Uli S. schrieb:
> Analoge Technik, das scheint ein Missverständnis zu sein. in dem Teil
> wimmelts nur so von Digitalteilen.

Digital sind Steuerung und Anzeige. Der komplette Signalweg ist analog.

Hier gibt es Ersatzteile (u.a. auch Relais):
https://www.revox-online.de/en-gb/ersatzteile

Zum Testen würde ich aber auch erstmal an den Relais klopfen oder sie 
überbrücken.

Und zuallererst würde ich irgendeinen Lautsprecher mit 4 oder 8 Ohm 
anschließen.

Audiophil schrieb:
> Lastwiderstände und Oszilloskop.

Wenn da nichts zu sehen ist, das Signal von vorne nach hinten (geht auch 
umgekehrt) verfolgen um zu schauen wo es ausbleibt.

Früher hat man das mit Signalverfolgern gemacht: eine kleine NF-Spannung 
systematisch auf die einzelnen Stufen geben und schauen was passiert.

Schaltplan und Bestückungsplan wären natürlich hilfreich für die 
Fehlersuche.

Daß beide Kanäle nicht funktionieren ist, wie gesagt, ein guter Hinweis 
um den Fehler zu finden.

von M.M.M (Gast)


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HildeK schrieb:
> Mohandes H. schrieb:
>> Interessant, daß beide Kanäle daselbe Verhalten zeigen.
>
> Ja, nicht nur beide Kanäle, auch beide Klemmenpaare - das sind 2 Relais
> mit je zwei Kontakten; alle klingen gleich schlecht.

Da es sich möglicherweise um einen "Standschaden" (ich unterstelle mal, 
das Teil hat vor 3 jahren noch funktioniert, dazu hat sich der TE 
allerdings nicht geäußert) handelt, dann wäre es nicht so ungewöhnlich, 
daß sich das Kontaktmaterial in beiden Relais gleich (schlecht) verhält, 
insbesondere wenn die Relais aus gleicher Charge stammen.

von Audiophil (Gast)


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Ich habe nun winzige 25cm große Boxen geholt. Mit denen gehts wunderbar.
Trotzdem möchte ich den Interessent keine Böswilligkeit unterstellen.
Ist wohl irgendwas schief gelaufen. Ich habe aber jetzt Gewissheit.

von Axel R. (axlr)


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Dann mal ein wenig lauter machen und mitm holzgriff vom Hämmerchen 
paarmal die Rleis abklopfen... Jetzt tut der Audiophil aber wirklich 
so, als wenn er noch nei einen verstärker offen hatte.

von Axel R. (axlr)


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@Mod
in der Vorschau war AudioPhil kursiv, im veröffentlicheten Text 
unterstrichen? Ich habe extra die Vorschaufunktion verwendet...

von Axel R. (axlr)


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Audiophil schrieb:
> Ich habe nun winzige 25cm große Boxen geholt. Mit denen gehts wunderbar.
> Trotzdem möchte ich den Interessent keine Böswilligkeit unterstellen.
> Ist wohl irgendwas schief gelaufen. Ich habe aber jetzt Gewissheit.

Super. dann ist ja alles in Butter.

von Hoorst (Gast)


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Audiophil schrieb:
> Ich habe aber jetzt Gewissheit.

Nein, hast du nicht. Angesichts des Alters und der langen 
Einlagerungszeit können bzw. werden immer noch unzählige Fehler im Gerät 
stecken. Ohne fachkundige(!), vollständige Revision ist das Gerät als 
defekt zu betrachten. Aber wahrscheinlich landet sowas dann wieder als 
"voll funktionsfähig" bei ebay & Co. - ätzend, sowas.

von Hoorst (Gast)


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PS: Allein schon das stumpfe Einschalten nach drei Jahren Lagerzeit war 
- sagen wir es mal sehr freundlich - ausgesprochen ungeschickt.

von Vinz (Gast)


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Eine weitere Quelle für Revox Studer Service Anleitungen (auch für 
diverse andere Geräte) ist das Internet Archive. Die sind wirklich gut. 
Es stehen die Messpunkte und -kurven drinnen und die Funktion ist 
ausführlich erklärt.

Beispielsweise B150:

https://archive.org/details/studer_Revox_B150-B250-S_Serv/

von Heidi aus den Bergen (Gast)


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Hoorst schrieb:
> Nein, hast du nicht. Angesichts des Alters und der langen
> Einlagerungszeit können bzw. werden immer noch unzählige Fehler im Gerät
> stecken. Ohne fachkundige(!), vollständige Revision ist das Gerät als
> defekt zu betrachten. Aber wahrscheinlich landet sowas dann wieder als
> "voll funktionsfähig" bei ebay & Co. - ätzend, sowas.

Und was bitte wäre der Unterschied gewesen, wenn es drei Jahre aufm 
Regal im Wohnzimmer gestanden hätte und dabei sporadisch eingeschaltet 
worden wäre? Eingebaute Selbstreinigung?

Was sollen denn diese unzähligen Fehler sein? Eingetrocknete Elkos, die 
bald explodieren? Trimmer, die ihre Position verloren haben? Rattenkot?

von Dieter W. (dds5)


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Die eingesetzten Nais/SDS Relais S4 sind schon wirklich was 
ordentliches.
Solche Relais stecken u.A. in Messstellenumschaltern für Fluke 
Multimeter.

von HildeK (Gast)


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Audiophil schrieb:
> Ich habe nun winzige 25cm große Boxen geholt. Mit denen gehts wunderbar.

Sehr gut.
Es waren sicherlich welche mit der typischen Impedanz 4Ω bzw. 8Ω - das 
wäre nämlich der Hauptunterschied zu den Kopfhörern, die den 
Verstärkerausgang nur mit ca. 100Ω (oder, je nach KH auch mehr) 
belasten.
Ob die groß oder winzig sind, ist relativ egal - erst wenn du einen 
Leistungstest machen willst wird es für die Kleinen interessant ...
> Trotzdem möchte ich den Interessent keine Böswilligkeit unterstellen.
Das ehrt dich!

Hoorst schrieb:
> Angesichts des Alters und der langen
> Einlagerungszeit können bzw. werden immer noch unzählige Fehler im Gerät
> stecken. Ohne fachkundige(!), vollständige Revision ist das Gerät als
> defekt zu betrachten.

Quatsch! Übertreibe mal nicht. Verdienst du dein Geld damit?

Hoorst schrieb:
> Allein schon das stumpfe Einschalten nach drei Jahren Lagerzeit war
> - sagen wir es mal sehr freundlich - ausgesprochen ungeschickt.

Mach ich immer so. Warum auch nicht? Was soll den groß passieren? Elko 
tot: Sicherung fliegt oder es brummt. Was noch? Und was sind drei Jahre 
- bei 30 Jahren kann man mal darüber nachdenken ...
Erst kürzlich so getan mit meinen wieder gefunden aktiven 
PC-Lautsprechern aus Win95-Zeiten. Die waren bestimmt 10 Jahre nicht 
mehr am Netz. Eingeschaltet und sie funktionieren wunderbar!

von Rainer V. (a_zip)


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Dieter W. schrieb:
> Die eingesetzten Nais/SDS Relais S4 sind schon wirklich was
> ordentliches

...und werden nicht mehr produziert...soviel ich weiß...echt blöd!
Gruß Rainer

von Hoorst (Gast)


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HildeK schrieb:
> Quatsch! Übertreibe mal nicht. Verdienst du dein Geld damit?

RuF-Meister, 40 Jahre Reparaturpraxis, knapp 20 Jahre Werkstattleitung. 
Und jetzt komm du mir mal mit "Quatsch". In den letzten Jahren habe ich 
ständig mit "Helden" zu tun, die ihr Können weit überschätzen. Der 
letzte war ein Trottel, der mir stolz erzählte, er würde seit Jahren 
Geräte restaurieren und bei ebay verkloppen. Und das er natürlich Potis 
und und Schalter immer fachgerecht mit ordentlich WD40 wieder fit macht. 
Da weiß man schon genau, auf welchem Niveau die Leute sind. Leider 
sterben wir alten Knochen langsam aus.

von Heidi aus den Bergen (Gast)


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Hoorst schrieb:
> RuF-Meister, 40 Jahre Reparaturpraxis, knapp 20 Jahre Werkstattleitung.

Da du eine Glaskugel zu haben scheinst kannst du ja mitteilen, was mit 
99% Wahrscheinlichkeit noch so an dem Gerät kaputt ist. Dann könnte der 
TO entsprechend reagieren.

von michael_ (Gast)


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Lass doch!
Er will ja sein Geld damit verdienen.

von Karl B. (gustav)


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Hoorst schrieb:
> Und das er natürlich Potis
> und und Schalter immer fachgerecht mit ordentlich WD40 wieder fit macht.

Hi,
bei Ersatz der defekten Ausgangstransistoren eines Kanals durch 
Äquivalenttypen mussten Mittenspannung und Ruhestrom nachjustiert 
werden. Dabei reichte der Potiwert nicht mehr, es mussten Widerstände 
parallelgeschaltet werden. Und damit man überhaupt bequem an die 
Trimmpotis rankommt, habe ich Löcher in die Platine gebohrt.
Einfach Kontaktspray drauf, reicht bei weitem nicht.
Gerät läuft seitdem tadellos und ist täglich in Betrieb.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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HildeK schrieb:
> Die waren bestimmt 10 Jahre nicht
> mehr am Netz. Eingeschaltet und sie funktionieren wunderbar!

Mein Beomaster 3000 feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Alles, was 
mal vor ein paar Jahren gemacht werden musste, war der Ersatz einiger 
Tantal-Pillen-Elkos und ein Glühlämpchen für 'Stereo'. Solche Sachen 
wurden einfach stabil gebaut - und der Schaltplan befindet sich im 
Gerät.
Bei Revox sind mir auch nur die Tantalpillen explodiert, sonst sind die 
Kisten sehr langlebig.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Uuups,
war noch nicht fertig.
Ruhestrom war etwas mehr als nach Empfehlung Serviceanleitung.
Dabei Temperatur des KK beachten.
Matthias S. schrieb:
> ein Glühlämpchen für 'Stereo'.
Habe Reihenschaltung grüne LEDs reingesetzt. Mit Konstantstromquelle 
LM317. davor.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Hoorst schrieb:
> RuF-Meister, 40 Jahre Reparaturpraxis, knapp 20 Jahre Werkstattleitung.

Hatte ich doch recht: du verdienst dein Geld damit. Dann verstehe ich 
deine Einstellung.
Aber ein Gerät ist nicht automatisch als 'defekt' zu betrachten, nur 
weil es drei Jahre nicht benutzt wurde. Wenn ein Defekt vorhanden ist, 
dann repariert man den und wenn man gut ist, dann kann man auch 
feststellen, ob der Ausfall auf ein weiteres, verstecktes Problem 
hinweist.
Ich habe auch nichts dagegen, ein paar kritische Stellen zu überprüfen. 
Potis, Schalter, Steckverbinder sind potentielle Verschleißteile bzw. 
durch Verschmutzung gerne mal beeinträchtigt, da lohnt sich ein 
kritische Blick immer, aber sonst?
Du hast mit deiner Aussage übertrieben, dabei bleibe ich.
Du lässt doch auch nicht bei jedem Kundendienst deines Fahrzeuges den 
Motor wechseln, oder? Nicht mal die Wischerblätter, wenn sie noch 
ordentlich arbeiten...

von Peter D. (peda)


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Hoorst schrieb:
> Ohne fachkundige(!), vollständige Revision ist das Gerät als
> defekt zu betrachten.

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man privat ein Gerät bei Ebay ohne 
Garantie reinstellt oder als Händler ein Gerät als refurbished verkaufen 
will.
Nach nur 3 Jahren würde ich da keinen Aufstand machen und die Gespenster 
unterm Bett suchen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Karl B. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> ein Glühlämpchen für 'Stereo'.
> Habe Reihenschaltung grüne LEDs reingesetzt. Mit Konstantstromquelle
> LM317. davor.

Icke klassisch mit Glühlämpchen. 1. habe ich davon noch welche und 2. 
hätte die Schaltung die Last vermisst. Der Stereodekoder ist diskret 
aufgebaut und die Lampe ist noch mit den beiden Monoschaltern verhäkelt.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Matthias S. schrieb:
> Icke klassisch mit Glühlämpchen.

Klaro,
auch die LED-Ersatzbirnchen E10 oder so sind kein 100% Ersatz im Sinne 
Strom Spannung etc. Das habe ich gemerkt, als ich den Röhrensuper mit 
LEDs bestücken wollte. Er verlangt genau 7V 0,3 A mit 0,1A ist zu 
schwach. und LEDs hinterleuchten die Skala überhaupt nicht. Ziemlich 
lang daran herumexperimentiert. Hinterher die Sofitten (Pilotlampen) 
genommen. Sehen so aus wie Sicherungen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Auch wenns die Schaltung vielleicht nicht braucht, Die Lämpchen sind 
meist so angeordnet, dass die in jede Richtung abstrahlen, die 
eigentliche Fassung natürlich ausgenommen. Das können LEDs naturgemäss 
nicht, die haben je nach Typ abweichend aber immer eine ausgesprochene 
Spot-Charakteristik. Das ist für nen Vu-Meter vielleicht grade noch 
tragbar, für die Skalenbeleuchtung vom Radio aber unbrauchbar. Natürlich 
gibts die Bienenkorblampen, die sind aber vielfach grösser, wie so ein 
kleines Lämpchen ähnlich wie beim Christbaum. Aber eventuell könnte man 
die nehmen, da gibts welche mit 7V, Die mit den kleinen Birnchen wird 
man aber wohl bloss mehr aufm Flohmarkt kriegen.

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