Hallo liebe Gemeinde, ich habe mir eine Schaltung aufgebaut, die jeweils drei gefilterte Spannungs- und Stromsignale von einem Drehstrommotor bekommt. Über einen Schmitttrigger mit einstellbarer Hysterese wird der Nulldurchgang überwacht ( = Frequenzmessung). Die u1/i1, u2/i3, u3/i3 Paare werden miteinander solange multipliziert und aufsummiert, bis die Periode vorbei ist. Anschließend wird jedes Paarprodukt durch die Anzahl der Messwerte dividiert. Faktisch habe ich also U1*I1 = 1 / T * Integral(u1(t)*i1(t)dt) Davon eben drei Stück (U1*I1, U2*I2, U3*I3). Diese "Strangwirkleistungen" weiß ich aber nicht miteinander zu verrechnen, um zu einer Gesamtwirkleistung zu kommen. Ich tippe auf einen Verständnisfehler. Könntet ihr mir bitte auf die Sprünge helfen? Wie verrechne ich die vorhandenen Spannungs-/Stromwerte + gemessene Netzfrequenz zu einer Wirkleistung? Ich wäre euch echt dankbar.
erster Ansatz hier z.B. nur trifft es nicht ganz Deine Frage: https://elektriker-wissen.de/theorie/meistervorbereitung-teil-2/elektrische-maschinen/drehstromasynchronmotor/leistung-und-wirkungsgrad hier noch die Aron-Schaltung, die wohl jeder Drehstromanwender gerne nutzt: http://www.antriebstechnik.fh-stralsund.de/1024x768/Dokumentenframe/Uebungen/Messtechnik/Leistungsmessung.pdf mfg
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Note schrieb: > Davon eben drei Stück (U1*I1, U2*I2, U3*I3). Diese > "Strangwirkleistungen" weiß ich aber nicht miteinander > zu verrechnen, um zu einer Gesamtwirkleistung zu kommen. > Ich tippe auf einen Verständnisfehler. Ähh... hmm: Was spricht gegen Addieren?
Wenn Du U*I jeweils korrekt mit Vorzeichen misst und miteinander multipliziert, misst Du jeweils die Wirkleistung. Nun hast Du 3 Phasen und drei Wirkleistungen. Ob nun an einer Phase nur eine Glühlampe hängt, oder an jeder Phase eine Glühlampe hängt, oder ob die 3 Phasen in einem Motor gehen, der einen Neutralleiter hat oder nicht, ist doch egal. Die Gesamtwirkleistung ist immer die Summer der drei Teilwirkleistungen. Also einfach addieren.
Egon D. schrieb: > Ähh... hmm: Was spricht gegen Addieren? Ich vermute mal: Die Tatsache, dass das Ergebnis dabei um sqrt(3) groesser ausfaellt, als erwartet? Vermutlich passts besser, wenn entweder Differenzspannungen (x)oder Differenzstroeme in der Berechnung verwendet werden. Gruss WK
Shit, ihr habt ja Recht, die Beträge sind ja bereits vorzeichenkorrekt. Vielen, lieben Dank! :)
@derguteweka: Wie meinst du das genau? Ich messe aktuell U1, U2, U3, (opt. auch Un). Mit Differenzspannung meinst du... U12, U13, U23?
Note schrieb: > Mit Differenzspannung meinst du... U12, U13, U23? Beispiel: Du hast eine Heizung aus 3 Widerstaenden 230 Ohm in Stern geschaltet. Dann misst du an "normalem" Haushaltsdrehstrom jeweils 1A in jeder Phase und 400V zwischen 2 Phasen. Jeder Widerstand "sieht" aber nur 230V. Das Ding hat dann sqrt(3) x 400V x 1A Gesamtleistung und nicht 3 x 400V x 1A. Waere die Heizung aus 3 Widerstaenden mit 690 Ohm im Dreieck geschaltet, haette sie die selbe Leistung, jeder Widerstand wuerde aber nur von 0.58A durchflossen, nicht von 1A. Diese Unterschiede meinte ich. Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Egon D. schrieb: >> Ähh... hmm: Was spricht gegen Addieren? > > Ich vermute mal: Die Tatsache, dass das Ergebnis > dabei um sqrt(3) groesser ausfaellt, als erwartet? Nun ja, es empfiehlt sich schon, immer zusammengehörige Größen miteinander zu verrechnen -- das hatte ich stillschweigend vorausgesetzt. War das zu optimistisch? Wenn man entweder netzseitig die Ströme in den Außen- leitern und die Spannungen der Außenleiter gegen den Sternpunkt oder verbraucherseitig die Wicklungsströme und Wicklungsspannungen misst, kommt es immer richtig heraus. > Vermutlich passts besser, wenn entweder Differenzspannungen > (x)oder Differenzstroeme in der Berechnung verwendet werden. Man muss sich nur entscheiden, ob man konsequent netzbezogen oder konsequent verbraucherbezogen messen will.
Habe das mal auf die Schnelle in Paint "gezeichnet".
Dergute W. schrieb: > Das Ding hat dann sqrt(3) x 400V x 1A Gesamtleistung und nicht 3 x 400V > x 1A. Das ist eher so ne Art Vodoo, wie man beliebig zwischen 400V und 230V wechselt und dann jeweils die richtige Menge an Sqrt(3) dazuquirlt. Schlimmer, es suggeriert eine Art Mechanismus, den man irgendwie auch noch verstehen muss. Ja, kann man machen. Man kann aber auch einfach Strom und Spannung multiplizieren und vorzeichenbehaftet aufsummieren. Muss man bei cos Phi != 1 sowieso.
A. S. schrieb: > Dergute W. schrieb: >> Das Ding hat dann sqrt(3) x 400V x 1A Gesamtleistung >> und nicht 3 x 400V x 1A. > > Das ist eher so ne Art Vodoo, wie man beliebig > zwischen 400V und 230V wechselt und dann jeweils > die richtige Menge an Sqrt(3) dazuquirlt. Leider ist das exakt das unter Elektrikern und in der Energietechnik übliche Voodoo. > Schlimmer, es suggeriert eine Art Mechanismus, den > man irgendwie auch noch verstehen muss. Ist auch so: Man muss WISSEN , dass die üblichen Angaben der Energietechnik NICHT zusammenpassen. Es wird nämlich in der Regel der Strom (netzseitig) in (einem!) Leiter angegeben, aber die Spannung zwischen zwei Außenleitern! Ist der Verbraucher im Stern geschaltet, ist zwar der Strom physikalisch richtig, die Spannung aber um sqrt(3) zu groß. Man müsste also durch sqrt(3) teilen, um das zu korrigieren, und mit Faktor 3 malnehmen, um die drei Phasen zu berücksichtigen. Beim Verbraucher im Dreieck ist es umgekehrt; da stimmt die Spannung, aber hier ist der Leiterstrom um sqrt(3) zu groß. Also müsste man durch sqrt(3) teilen und dann mit Faktor 3 malnehmen, um die drei Phasen zu berücksichtigen. > Ja, kann man machen. > > Man kann aber auch einfach Strom und Spannung > multiplizieren und vorzeichenbehaftet aufsummieren. Welchen Strom und welche Spannung?
Note schrieb: > Habe das mal auf die Schnelle in Paint "gezeichnet". Hmm. Du läufst genau in das vom guten Weka genannte Problem: Du misst netzseitig die Ströme in den Leitern, kannst aber mangels Sternpunkt nicht die Spannungen der Leiter gegen den Sternpunkt messen. Das geht wohl, Du musst aber den Verkettungsfaktor berücksichtigen. Meine stillschweigende Annahme war tatsächlich zu optimistisch; der Punkt geht an den guten Weka :)
Egon D. schrieb: > Welchen Strom und welche Spannung? Es ist egal. Wie Du schon gesagt hast. Solange Du z.b. alle Quellen/Senken erfasst UND alle Spannungen gegen einen Punkt misst. Wenn der Sternpunkt bei Drehstrom nicht angeschlossen ist, reicht es, 2 Phasen gegen die dritte zu messen. Egal wie da was intern verschaltet ist. Es reichen also 2x je Strom/Spg. Es geht trotzdem auch genauso, alle drei Phasen gegen den Sternpunkt zu messen. Als 3x Strom/Spg. Hat den Vorteil, dass es immer noch funktioniert, wenn der Sternpunkt angeschlossen wird. Es ist nur immer wieder erschütternt, wie manche glauben, man müsse die innere Beschaltung kennen.
> Das geht wohl, Du musst aber den Verkettungsfaktor > berücksichtigen. Nur, wenn Du ihn schon falsch herum drin hast. Z.b. weil Du gegen verschiedene Potentiale misst. Miss gegen irgendein Potential (Erde, Stern oder - 1000V) und alles ist gut. Löse dich vom Vodoo.
D.h. ich habe erstmal die netzseitigen Spannungen mittels Verkettungsfaktor berechnen nach: U_L12=sqrt(3)*U_L2 U_L23=sqrt(3)*U_L3 U_L31=sqrt(3)*U_L1 und erst dann kann ich diese mit den netzseitig gemessenen Strömen multiplizieren U_L12 * I2 U_L23 * I3 U_L31 * I1 um die abschließend (vorzeichenbehaftet) korrekt miteinander zu summieren? Wäre das so korrekt?
> A. S. schrieb: > Es ist nur immer wieder erschütternt, wie manche glauben, man müsse die > innere Beschaltung kennen. Genau, das ist meine Frage - woher soll ich denn die innere Beschaltung herbekommen. Echte "Industriegeräte" kennen sie ja auch nicht.
Note schrieb: > Genau, das ist meine Frage - woher soll ich denn die innere Beschaltung > herbekommen. Echte "Industriegeräte" kennen sie ja auch nicht. Du brauchst sie ja nicht. Hast Du einen Sternpunkt angeschlossen? Dann Messe die Spannungen dagegen. Kein Sternpunkt? Dann Messe 2 Phasen gegen die dritte. Der Strom der dritten Phase ist dann unwichtig.
A. S. schrieb: > Egon D. schrieb: >> Welchen Strom und welche Spannung? > > Es ist egal. Nein, eben nicht! Für Strom und Spannung muss DASSELBE Bezugssystem verwendet werden! Das mag Dir trivial erscheinen, ist es aber keineswegs! > Wie Du schon gesagt hast. Solange Du z.b. alle > Quellen/Senken erfasst UND alle Spannungen gegen > einen Punkt misst. Richtig! Das ist aber etwas ganz anderes als die Aussge "Es ist egal"! > Es ist nur immer wieder erschütternt, wie manche > glauben, man müsse die innere Beschaltung kennen. ??? Mag sein, betrifft mich aber nicht.
A. S. schrieb: > Kein Sternpunkt? Dann Messe 2 Phasen gegen die dritte. Der Strom der > dritten Phase ist dann unwichtig. Kein Sternpunkt. Damit kann ich wirklich nach Aronschaltung (vgl. Anlage) die Spannungen u12 = U_L1 - U_L2 u32 = U_L3 - U_L2 berechnen und diese dann mit den Strömen I1, I3 P1 = U12 * I1 P3 = U32 * I3 verrechnen und durch die Summe der "Teilwirkleistungen" an die Gesamtwirkleistung kommen? Ohne die Messung der von I2?
A. S. schrieb: >> Das geht wohl, Du musst aber den Verkettungsfaktor >> berücksichtigen. > > Nur, wenn Du ihn schon falsch herum drin hast. Ich wiederhole es gern so oft wie nötig: Bei den in der Energietechnik üblichen Angaben ist es der Normalfall, dass der Verkettungsfaktor "falsch herum drin" ist. Deswegen muss man dort IMMER mit dem Verkettungsfaktor multiplizieren, um auf die korrekte Gesamtleistung zu kommen. > Löse dich vom Vodoo. ???
Egon D. schrieb: > Deswegen muss man dort IMMER mit dem Verkettungsfaktor > multiplizieren, um auf die korrekte Gesamtleistung zu > kommen. Dann wäre ich dir dankbar, wenn du diesen Punkt am o.g. Beispiel erklären würdest. Ich weiß nicht, wie und warum dort ein Faktor mit reinfließen muss.
Note schrieb: > Genau, das ist meine Frage - woher soll ich > denn die innere Beschaltung herbekommen. Brauchst Du nicht. > Echte "Industriegeräte" kennen sie ja auch nicht. Ist ja auch nicht notwendig.
Note schrieb: > Genau, das ist meine Frage - woher soll ich denn die innere Beschaltung > herbekommen. Was bezeichnest Du als Dein Paar u1/i1? Sagen wir Du hast 3 Phasen ankommend L1, L2 und L3. Sagen wir, zwischen denen sind 3 Windungen W1, W2, W3. Du kannst jetzt a) Strom und Spannung der Phasen messen (Spannung z.B. gegen erde) --> Alle 3 einfach addieren. b) Strom und Spannung in den Windungen messen (also wirklich den Strom durch W1 und die Spannung darüber) --> alle 3 einfach addieren Und wenn der Stern nicht angeschlossen ist, also kein Strom darüber abgeht c) Eine Phase zu 0 setzen (z.B. L3) und U(L1-L3)*I(L1) und U(L2-L3)*I(L2) rechnen --> beide einfach addieren Die Rechnungen sind alle "perfekt" im Sinne von egal wie unsymmetrisch das ganze ist. Mit "Verkettungsfaktor" muss es dagegen symmetrisch sein, da Du Strom und Spannung an verschiedenen Stellen misst.
Note schrieb: > Egon D. schrieb: >> Deswegen muss man dort IMMER mit dem Verkettungsfaktor >> multiplizieren, um auf die korrekte Gesamtleistung zu >> kommen. > > Dann wäre ich dir dankbar, wenn du diesen Punkt am o.g. > Beispiel erklären würdest. Welches Beispiel? Die Aronschaltung? > Ich weiß nicht, wie und warum dort ein Faktor mit > reinfließen muss. Nein, um Gottes Willen, dort nicht. Die Aron-Schaltung nimmt die dritte Phase als Bezugspunkt; dort ist alles fein.
Egon D. schrieb: > Welches Beispiel? Die Aronschaltung? Ich habe versucht dich mit zwei angewandten Beispielen auszufragen, wo jetzt der Verkettungsfaktor greift. Also ist die letzte Beispielrechnung mit der Aronschaltung so korrekt? Und was ist mit dem ersten Beispiel? Mir ist nach deiner Aussage "Das geht wohl, Du musst aber den Verkettungsfaktor berücksichtigen." nicht kla geworden, in welchem Fall dieser nun anzuwenden ist. A. S. schrieb: > Die Rechnungen sind alle "perfekt" im Sinne von egal wie unsymmetrisch > das ganze ist. Mit "Verkettungsfaktor" muss es dagegen symmetrisch sein, > da Du Strom und Spannung an verschiedenen Stellen misst. Vielen lieben Dank für deine ausführlichen Erklärungen. Dieser Verkettungsfaktor hat mich eher verwirrt. A. S. schrieb: > Was bezeichnest Du als Dein Paar u1/i1? Die kleingeschriebenen sind die vom ADC aufgenommenen Momentanwerte, welche ich sofort miteinander multipliziere. Alle aufgenommenen u_x*i_x Paare der jeweiligen Phase werden aufsummiert (Integral) und nach dem Ende der Netzfrequenzperiode durch die Anzahl der Messwerte geteilt. Damit habe ich für die Periode pro Phase ein Paar U1*I1.
Moin, Huch, jetzt ist hier aber was los :-) Egon D. schrieb: > Für Strom und Spannung muss DASSELBE Bezugssystem > verwendet werden! > Das mag Dir trivial erscheinen, ist es aber keineswegs! Exakt darauf wollte ich eigentlich urspruenglich raus. Nix anderes. Konnte es nur nicht so schoen kurz ausdruecken. Und klar ist es von aussen wurscht, ob irgendwas innen im Dreieck oder Stern geschaltet ist. Gruss WK
Note schrieb: > Also ist die letzte Beispielrechnung mit der > Aronschaltung so korrekt? Wie ich bereits schrieb: Ja. Eine Phase wird als gemeinsamer Bezugspunkt verwendet, die Außenleiterspannungen der beiden anderen Phasen werden gegen die Bezugsphase gemessen, und ebenso die Ströme in diesen beiden Außenleitern. Momentanwerte erfassen, multiplizieren, summieren. > Und was ist mit dem ersten Beispiel? Deine Paint-Zeichnung? > Mir ist nach deiner Aussage "Das geht wohl, Du musst > aber den Verkettungsfaktor berücksichtigen." nicht > kla geworden, in welchem Fall dieser nun anzuwenden > ist. Ich hatte Deine Paint-Zeichnung so verstanden, dass Du zwar netzseitig die drei Phasenströme misst, aber (mangels Sternpunkt) die drei Spannungen der Außenleiter gegeneinander. In diesem Falle darfst Du nicht einfach über U*I summieren, weil es keinen einheitlichen Bezugspunkt für alle Messungen gibt, da käme rechnerisch eine zu hohe Leistung heraus. > A. S. schrieb: >> Die Rechnungen sind alle "perfekt" im Sinne von egal >> wie unsymmetrisch das ganze ist. Mit "Verkettungsfaktor" >> muss es dagegen symmetrisch sein, da Du Strom und >> Spannung an verschiedenen Stellen misst. > > Vielen lieben Dank für deine ausführlichen Erklärungen. > Dieser Verkettungsfaktor hat mich eher verwirrt. Du solltest ihn aber kennen, denn alle Elektriker und Energietechniker "lieben" ihn.
Egon D. schrieb: >> Und was ist mit dem ersten Beispiel? > > Deine Paint-Zeichnung? Nein, ich meinte das erste Beispiel vom 16.03.2021 15:37. Egon D. schrieb: > Ich hatte Deine Paint-Zeichnung so verstanden, dass > Du zwar netzseitig die drei Phasenströme misst, aber > (mangels Sternpunkt) die drei Spannungen der Außenleiter > gegeneinander. Das war mitunter die Frage. Ich habe ja immer noch die Möglichkeit die Spannungen gegeneinander zu messen, gegen eine virtuelle Masse, gegen sonstwas. Aber das hat der A.S. wirklich schön erklärt gehabt. Danke auch dir für den Punkt mit den untersch. Bezugssystemen :) Egon D. schrieb: > Du solltest ihn aber kennen, denn alle Elektriker und > Energietechniker "lieben" ihn. Irgendwann in den ersten Semestern gehabt, schuldig. Erschien mir aber auch tatsächlich beinah willkürlich - wenn die Spannung mal nicht passt, ballert man da noch ein wurzel-3 rein. Dann wird es eben an der Zeit es jetzt zu lernen.
P.S.: Ich will natürlich nicht meinen Professor schlechtreden, das soll auf keinen Fall so wirken. Was mir häufig fehlte war die Unterscheidung zwischen versch. Perspektiven - aus der Sicht des Verbrauchers, des Erzeugers etc. Hier ist das dann noch mal minimal anders, da man als "Mittelsmann" mittendrin ist.
Note schrieb: >> Deine Paint-Zeichnung? > > Nein, ich meinte das erste Beispiel vom 16.03.2021 15:37. Ach so. Naja, ich bin (wie schon gesagt) von der Annahme ausgegangen, dass Du i_L1, i_L2 und i_L3 sowie u_L12, u_L23 und u_L31 misst. Du darfst aber nicht i_L1 mit u_L12 multiplizieren, das gibt Unsinn, Du müsstest erstmal u_L1 = u_L12 / sqrt(3) rechnen; dann kannst und darfst Du p1 = u_L1 * i_L1 rechnen. Ist aber sowieso egal, weil das Prinzip der Aronschaltung viel besser ist. :) > Egon D. schrieb: >> Ich hatte Deine Paint-Zeichnung so verstanden, dass >> Du zwar netzseitig die drei Phasenströme misst, aber >> (mangels Sternpunkt) die drei Spannungen der >> Außenleiter gegeneinander. > > Das war mitunter die Frage. Ich habe ja immer noch die > Möglichkeit die Spannungen gegeneinander zu messen, > gegen eine virtuelle Masse, gegen sonstwas. Aber das > hat der A.S. wirklich schön erklärt gehabt. Ja. Ich war von der Vorstellung besessen, man müsse drei Ströme und drei Spannungen messen. Muss man ja aber gar nicht; zwei von jeder Sorte tun's auch -- das ist ja der Trick der Aronschaltung. > Egon D. schrieb: >> Du solltest ihn aber kennen, denn alle Elektriker und >> Energietechniker "lieben" ihn. > > Irgendwann in den ersten Semestern gehabt, schuldig. 'tschuldigung. Ich wollte nicht den Oberklugscheisser geben. :) > Erschien mir aber auch tatsächlich beinah willkürlich - > wenn die Spannung mal nicht passt, ballert man da noch > ein wurzel-3 rein. Ja, ich finde die Konvention auch nicht unbedingt glücklich, zumal sie die Zusammenhänge eher vernebelt als klärt.
Note schrieb: > A. S. schrieb: >> Was bezeichnest Du als Dein Paar u1/i1? > > Die kleingeschriebenen sind die vom ADC .... Vergiss den Post von mir. Ich hatte Dein Bild da noch nicht gesehen und bezog mich auf den Ausgangspost. Ich kannte auch die Aaron-Schaltung nicht. Ja, alles richtig. Der Strom I2 ist halt unwichtig, weil L2 quasi "die Masse" des Systems darstellt. Über I2 fließen nur die Ströme "zurück", die über L1 und L2 "hin" fließen, wobei bei Wechselstrom natürlich ... Note schrieb: > Erschien mir aber > auch tatsächlich beinah willkürlich - wenn die Spannung mal nicht passt, > ballert man da noch ein wurzel-3 rein. Dann wird es eben an der Zeit es > jetzt zu lernen. Wie gesagt, es ist relativ einfach: Wenn Du Haushalts-Drehstrom hast mit 3 Phasen, und jede hat 10A (bei cosPhi=1), dann kannst Du einfach rechnen * 230V x 3 x 10A = 6kW9 Wenn jetzt jemand kommt und sagt, ... äh, wir haben nicht 230V sondern 400V weil wir im Dreieck schalten, dann kannst Du die Klappe halten (weil es egal ist) oder sagen: Ah, ja, stimmt! Da brauchen wir den Verkettungsfaktor : * 400V x Wurzel(3) x 10 A = 6kW9 Probe: mit 400V = 230V * Wurzel(3) * 230V x Wurzel (3) x Wurzel(3) x 10A = 230V x 3 x 10A Perfekt!
A. S. schrieb: > Ich kannte auch die Aaron-Schaltung nicht. Das ist natürlich kurios, denn Dein Vorschlag, einfach eine der Phasen als GND aufzufassen ist ja genau das Prinzip der Aronschaltung. :)
A. S. schrieb: > Der Strom I2 ist halt unwichtig, weil L2 quasi "die Masse" des Systems > darstellt. Über I2 fließen nur die Ströme "zurück", die über L1 und L2 > "hin" fließen, wobei bei Wechselstrom natürlich ... Finde ich cool. Dann kann ich mit den I2-Stromwandler gänzlich sparen :) Dann also "nur" die Spannungen U1, U3 auf U2 beziehen. Für die Nachfolger schreibe ich nochmal die "Lösung" hin: Falls kein Sternpunkt nach Aronschaltung (vgl. Anlage) die Spannungen u12 = U_L1 - U_L2 u32 = U_L3 - U_L2 berechnen und diese dann mit den Strömen I1, I3 P1 = U12 * I1 P3 = U32 * I3 verrechnen und durch die Summe der "Teilwirkleistungen" an die Gesamtwirkleistung kommen. Ich hoffe, keine Tippfehler gemacht. Ich danke euch beiden vielmals. :)
Egon D. schrieb: > Das ist natürlich kurios, denn Dein Vorschlag, > einfach eine der Phasen als GND aufzufassen ist > ja genau das Prinzip der Aronschaltung. :) Naja, wenn man weder Sternpunkt noch N hat, muss man halt irgendwas nehmen. Da bleibt nur eine der Phasen. Ist aber eher weired. Ich wüsste z.B. nicht, wie man sowas z.B. sinnvoll visualisieren könnte.
Note schrieb: > P1 = U12 * I1 > P3 = U32 * I3 Ja, richtig. Nur sind Strom und Spannung da selbst bei ohmschen Verbrauchern wild gegeneinander verschoben. Also echtes Integrieren erforderlich.
A. S. schrieb: > Also echtes Integrieren erforderlich. Aber das mache ich doch, indem ich die Summe aller Produktpaare über eine Periode bilde?
Note schrieb: > Aber das mache ich doch, indem ich die Summe aller Produktpaare über > eine Periode bilde? Ja, klar. Und die Summe ist ja auch richtig. Nur scheinen die beiden Einzelwerte irgendwie weired. Stell Dir vor, Du misst 3kW und 4kW und sollst einem interessierten Erklären, wo genau die jetzt wirksam werden. Oder Du hast einen ohmschen Verbraucher und sollst ihm erklären, warum Deine Rechnung große Anteile Blindleistung hat.
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