Forum: HF, Funk und Felder Funk vs. Kat6A - wie 1GBit, im Büros noch zeitgemäß?


von tock (Gast)


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Guten Morgen an alle,

Für die Ausstattung eines Büros stellt sich hier gerade die Frage, ob 
die Ausstattung mit Kat6E-Dosen und Kat7-Kabeln noch zeitgemäß ist. oder 
ob Funk / WLan schon so weit entwickelt ist, dass man das vorwiegend 
einsetzen kann für normale Bürozwecke (Also auch docking Stationen von 
Laptops nicht mehr mit LAN versorgen). Also einige Geräte wie zentrale 
Drucker brauchen ja Kabel, und es gibt hauptsächlich Gipskartonwände. 
Was meint Ihr? Und wie viele Nutzer / welche maximale Entfernung habt 
Ihr so pro Access Point?

Ach ja und ich hab gelesen, mit Kat6A kann man 500MHz übertragen - wie 
kommt man da auf 1Gigabit Übertragungsrate?

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Wer Funk kennt nimmt Kabel.
Schieb mal große Datenmengen auf ein Netzwerklaufwerk per Wlan und per 
Lan und Vergleiche die Geschwindigkeit. Lan wird schneller sein.

von (prx) A. K. (prx)


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tock schrieb:
> Also auch docking Stationen von
> Laptops nicht mehr mit LAN versorgen

... und auch nicht Strom?

> ch ja und ich hab gelesen, mit Kat6A kann man 500MHz übertragen - wie
> kommt man da auf 1Gigabit Übertragungsrate?

125 MHz Schrittakt, 2 Bits pro Schritt und 4 Aderpaare.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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WLan schafft schon ganz ordentliche Übertragungsraten, und das auch 
stabil - wenn der Router möglichst nah am Rechner steht, nicht zu viele 
Teilnehmer dranhängen, und nicht zu viele andere Wlans drumherum funken.

Wenn du das in einem Bürogebäude hinbekommst, warum nicht.

Oliver

von Skyper (Gast)


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tock schrieb:
> Für die Ausstattung eines Büros stellt sich hier gerade die Frage, ob
> die Ausstattung mit Kat6E-Dosen und Kat7-Kabeln noch zeitgemäß ist.

Naja, bei 1Gb ist ja nicht Schluss über Kupfer.... 2.5GBASE-T, 5GBASE-T 
& 10GBASE-T, ersteres haben schon die ersten NAS-Boxen & Router... bis 
WLAN diese Datenraten schafft, dürfte es noch dauern...

Wenn Du auf nummer sicher gehen willst, packe die Netzwerkabel in 
Leerrohre, dann kannst Du später entspannt auf Glasfaser umstellen... 
:-).

von Kruse (Gast)


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100Ω W. schrieb:
> Wer Funk kennt nimmt Kabel.

Sehe ich auch so. Immer mehr APs auf den Kanälen -> Datenrate sinkt. Und 
wird immer wieder geknackt.

Wir haben in den neuen Büros offene Decken mit Kabelkanälen und zu den 
Arbeitsplätzen führen Wasserrohre die von oben herunterhängen, da laufen 
die Kabel drin, sieht sehr chic aus, die Verlegekabel enden in 
Keystones, dann noch ein kurzes Patchkabel zum Rechner.

von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> Wenn du das in einem Bürogebäude hinbekommst, warum nicht.

Kriegt man hin, wenn mit System. Mit Umbau auf funkdichten Trockenbau, 
und einem am LAN hängenden Wifi6-AP pro Raum. Dem Ökonom schauderts zwar 
und der Funksensible traut sich nicht mehr zurück aus dem Homeoffice, 
aber dafür ist es ideologisch gefestigt.

von tock (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> funkdichten Trockenbau

Wie ist das gemeint?

von (prx) A. K. (prx)


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Skyper schrieb:
> dann kannst Du später entspannt auf Glasfaser umstellen...

Wobei Power-over-Fiber zwar schon gelegentlich angeboten wird, aber bis 
Firmen ihre IP-Telefone damit ausstatten werden, wirds vmtl noch etwas 
dauern.

von Jemand (Gast)


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Hallo

Das es hier bei bei mir mit vergleichweise sehr wenigen privaten 
Rechnern bzw. Teilehmern im Heimnetz (eine Blöde bezeichnung in der 
deutschen Sprache, aber wie soll man es sonst nennen?) äußerst selten 
Netzwerkprobleme mit Teilnehmern am Kabelgebunden LAN Netz gibt 
("Netzwerddose", CatKabel, Router mit Hub usw.) aber bei den WLAN 
Teilnehmern immer wieder, ja fast schon regelmäßig (wenn auch kleine und 
schnell zu behebene) Probleme und Kurzzeitausfälle gibt sagt eigentlich 
schon alles.
Selbst wenn in einer Büroumbebung jetzt bessere WLAN Technik (Hardware 
und Firmware) eingesetzt wird bleibt das Bandbreitenproblem und diese 
ganzen, notwendigen, zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen mit all ihren 
Fallstricken und Kurzzeitausfällen, bestehen.
WLAN ist ohne Frage bequem und gerade im privaten, Häuslichehn Umfeld 
oft die einfachste Lösung (Kabel schön, sicher und "unsichrbar" 
nachträglich zu verlegen ist immer sehr aufwendig, mach Schmutz ohne 
Ende ist wird schnell sehr teuer) - aber Büros sind meist anders 
aufgebaut (Hohlwände bzw. Decken, Kabelkanäle,...) und meist sogar 
direkt auf ein Kabel LAN Netz ausgelegt worden - und das aus guten 
Grund.

jemand

von (prx) A. K. (prx)


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tock schrieb:
>> funkdichten Trockenbau
>
> Wie ist das gemeint?

Das Mistzeug dämpft eh schon ähnlich Stahlbeton. Für die Kollegen im 
Nachbarraum reicht es zwar, aber das gewünschte Gigabit kriegen die 
nicht. Pack also noch etwas Graphit mit in die Wand und sie ist ganz 
funkdicht. Kein Problem mehr mit Konkurrenz um die knappen 160 MHz 
Kanalbündel.

PS: Wer keine Ironie findet hat nicht gut genug gesucht.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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tock schrieb:

> Für die Ausstattung eines Büros stellt sich hier gerade die Frage, ob
> die Ausstattung mit Kat6E-Dosen und Kat7-Kabeln noch zeitgemäß ist. oder
> ob Funk / WLan schon so weit entwickelt ist, dass man das vorwiegend
> einsetzen kann für normale Bürozwecke (

Funk ist ein öffentliches Medium. Jeder kann mithören und jeder kann 
stören. Will man in der Firma nicht.

Funk ist ein geteiltes Medium. Wenn Den Nachbar ebenfalls WLAN nutzt 
(und die gleichen Kanäle belegt), dann teilt Ihr Euch die Bandbreite. 
D.h. Dein Rechner wartet bis der andere sein Paket übertragen hat und 
die Luft frei ist, und erst dann wird gesendet. Je mehr Teilnehmer, egal 
ob im eigenen oder im fremden Netz, umso langsamer wird es.

Wer Funk kennt nimmt Kabel.

von Jan H. (j_hansen)


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Wir haben bei uns im Büro primär 5GHz-WLAN im Einsatz. Ein AP pro 
geschätzt 150-200m2 Bürofläche. Zwischen den Geschossen sehr gute 
Dämpfung, da kommt nichts durch. Sendeleistung stark reduziert, Kanäle 
möglichst nicht überlappend, funktioniert ausgezeichnet.

Wenn man keine besonderen Anforderungen hat, dann ist WLAN meiner 
Erfahrung nach eine gute Alternative und auch in vielen Unternehmen 
Standard mittlerweile. Zumindest in Meetingräumen steckt sich doch 
niemand mehr ans Netzwerk an.

von (prx) A. K. (prx)


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Jan H. schrieb:
> Zumindest in Meetingräumen steckt sich doch
> niemand mehr ans Netzwerk an.

WLAN-Funk durchdringt Luft weit besser als bürotypische Gipskartonwände, 
besonders bei 5 GHz. Innerhalb von Räumen ist WLAN-Abdeckung kein 
Problem, auch bei grösseren.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Jan H. schrieb:
> Kanäle möglichst nicht überlappend

Mach das mal bei modernem Wifi6 mit voller Ausnutzung von 160 MHz. Da 
gibts nämlich trotz 5 Ghz Band nur einen offiziell nutzbaren Kanal. 
Deshalb kommt Wifi6E mit dem 6 GHz Band.

Bei 40 oder 80 MHz gehen zwar mehr, aber wenn 10 Geräte im Raum parallel 
eine Masseninstallation auf den PC kriegen, dann wirds eng im Äther. In 
Konferenzbereichen kommt das nicht vor, am Arbeitsplatz schon.

: Bearbeitet durch User
von Jan H. (j_hansen)


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(prx) A. K. schrieb:
> Bei 40 oder 80 MHz gehen zwar mehr, aber wenn 10 Geräte im Raum parallel
> eine Masseninstallation auf den PC kriegen, dann wirds eng im Äther. In
> Konferenzbereichen kommt das nicht vor, am Arbeitsplatz schon.

Ja, kenne auch so "Experten" (Großunternehmen), die den Clients 
monatlich ein Riesenupdate ähnlich einer Neuinstallation rüberschieben 
und die Mitarbeiter damit 1-4 Stunden lahmlegen. Da wäre WLAN natürlich 
noch etwas schlechter (wobei der Flaschenhals eh nicht unbedingt das 
Netzwerk zum Client ist, der Backbone ist dann ja auch schnell mal zu), 
aber da liegt das Problem doch woanders.

von Oliver S. (oliverso)


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Skyper schrieb:
> Naja, bei 1Gb ist ja nicht Schluss über Kupfer.... 2.5GBASE-T, 5GBASE-T
> & 10GBASE-T, ersteres haben schon die ersten NAS-Boxen & Router... bis
> WLAN diese Datenraten schafft, dürfte es noch dauern...

Wer 10GBASE-T am Arbeitsplatzrechner wirklich braucht, der braucht halt 
Kabel. 99% der klassischen Verwaltungs-Bürotätigkeiten brauchen das aber 
nicht.

Email/Office/SAP/... geht problemlos über Standard-Wlan.

Oliver

von Markus (Gast)


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tock schrieb:
> Also einige Geräte wie zentrale Drucker brauchen ja Kabel

Wieso brauchen Drucker ein Datenkabel? Ob die 20 DIN A4-Seiten mit 1 
Gbit/s oder nur 10 Mbit/s zum Drucker gelangen, ist angesichts der 
Druckgeschwindigkeit nahezu vernachlässigbar, selbst wenn die Seiten mit 
bunten Bildchen ausgefüllt sind.

von Hmmm (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Email/Office/SAP/... geht problemlos über Standard-Wlan.

Gehen ist relativ, sobald ein Fileserver im Spiel ist, steigt der 
Traffic massiv.

Und immer daran denken, dass die angegebenen WLAN-Bandbreiten a) 
Brutto-Bandbreiten sind, b) mit allen (incl. Nachbarn) geteilt werden 
und c) nur unter optimalen Bedingungen erreicht werden.

Hinzu kommt je nach Grösse der Räumlichkeiten das Hidden-Node-Problem, 
dagegen waren die Kollisionen bei 10base2 (oder 10baseT mit Hub) 
harmlos.

von Bänz (Gast)


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tock schrieb:
> Ach ja und ich hab gelesen, mit Kat6A kann man 500MHz übertragen - wie
> kommt man da auf 1Gigabit Übertragungsrate?

Die Datenrate ist nicht nur von der Kanalbreite abhängig.
Bsp.: Bei 15 dB SNR liessen sich theoretisch 5 bit/s in 1 Hz übertragen, 
bei 60 dB SNR 20 bit/s in 1 Hz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Shannon-Hartley-Gesetz

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