Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wechsel von Vodafone (Kabel) zu O2 oder Telekom (Telefonanleitung) bei alter Telefonanlage


von Alfons N. (alfons_n)


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Hallo,

im Haus (Baujahr 1996) haben wir eine alte tiptel 1/8 Telefonanlage, an 
der das Telefon, aber auch die Klingel hängt (das Telefon klingelt, 
sobald jemand an der Haustür klingelt). Aktuell haben wir Fernsehen, 
Internet, und Telefon über Kabel bei Vodafone (früher hieß das einmal 
Unitymedia).

Früher liefen einmal Internet und Telefon über die Telefonleitung und 
nur das Fernsehen über Kabel. Seit 2006 oder so läuft das alles über 
Kabel, damals hatten wir einen Elektriker bei uns, der das installiert 
hat. Aus verschiedenen Gründen möchte ich bald komplett zu Internet, 
Telefon, und Fernsehen über die Telefonleitung, also bei einem Anbieter 
wie O2 oder der Telekom, wechseln. Meine einzige Sorge ist, ob der 
Techniker die Einbindung dieser Telefonanlage hinbekommt, oder ob ich 
mich besser selbst damit befasse damit das klappt, oder ob das überhaupt 
möglich ist? (ich wüsste aber nicht was dafür sprechen sollte, dass das 
nicht möglich ist ...)

Angehängt sind zwei Bilder der Installation. Das erste Bild zeigt die 
komplette Telefonanlage und einen Schaltkasten links. Das zweite Bild 
zeigt die relevanten Kabel.
Aktuell ist es so, dass von der Telefonbuchse des Kabelmodems ein gelbes 
Kabel und ein weißes Kabel herausgehen, und dann in beiden 
Kabelsammlungen (links für das weiße und rechts für das gelbe) 
wahrscheinlich verbunden sind mit Kabeln, die (u.a. ?) in der 
Telefonanlage münden.

Was denkt ihr zu dieser Installation, insbesondere:
Ist es möglich diese Telefonanlage, an der Telefon und Haustürklingel 
hängen, weiter mit einem modernen Modem für DSL davor zu verwenden?
Kriegt das der "Standardtechniker" von O2/Telekom/etc. hin, oder 
benötigt man da noch einen zweiten Elektriker?

Vielen Dank im Voraus!

von Blockwart (Gast)


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Alfons N. schrieb:
> Kriegt das der "Standardtechniker" von O2/Telekom/etc. hin, oder
> benötigt man da noch einen zweiten Elektriker?

Hast du schon eine Telefonleitung im Haus liegen? Wenn ja, wird die 
Telekom oder wer auch immer dort das DSL-Signal schalten, an der ersten 
TAE-Dose messen und gut ist. Alles andere ist deine Aufgabe. Vom Prinzip 
ist es aber nichts anderes als wie du es jetzt hast. Du hast dann ein 
xDSL-Modem mit einer TAE-Buchse wo du jetzt ein Kabel-Modem hast. Also 
sollte es kein größeres Problem werden.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Alfons N. schrieb:
> Ist es möglich diese Telefonanlage, an der Telefon und Haustürklingel
> hängen, weiter mit einem modernen Modem für DSL davor zu verwenden?

Wohl eher nicht, das Teil war schon veraltet als das Wort IP-Telefonie 
erfunden wurde. Du bräuchtest erstmal eine Telfonanlage die dir VoIP in 
Analoge für deine alte Anlage umwandelt. Da kannst du dann gleich den 
alten Kasten wegschmeisen und deine Telefone an die neue anklemmen (oder 
die Gelegenheit nutzen und sich einige neue Telefone gönnen).

von Uli (Gast)


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Hei

Die Fotos sind ja ganz nett ... aber ein wichtiges Detail fehlt:
was für eine TK Anlage? schon ISDN oder Ethernet oder watt?
Die Info wäre doch recht hilfreich ;)

Die Möglichkeit der Weiterbenutzung hängt auch in hohem Maß von dem 
Router ab den du da installierst / installiert bekommst

ich habe hier eine 90er Jahre Euracom Anlage, die bis Oktober 2020 am 
(Vodafone) Anlagenanschluss lief. Telekom hatte das ISDN ja schon viel 
früher abgestellt.

Jetzt hab ich hier einen SIP Trunk (von Easybell), den die Telekom über 
normales VDSL ins Haus liefert und hinter meiner 7590 Fritz Box hängt 
die alte Euracom und tut noch immer.

Also der S0 Bus der Fritz betreibt anstandslos eine TK Anlage.
Es geht jetzt astrein, aber allerlei Gestocher war das schon.

Ob das so ein Wald- und Wiesenmontör das einfach hinbekommt wage ich zu 
bezweiflen, erst recht ob er Lust hat - weil: Wer bezahlts!

auf jeden Fall viel Glück

Blockwart hat da Recht:
Das wird wohl im Wesentlichen an Dir hängenbleiben.

von Andre (Gast)


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Alfons N. schrieb:
> damals hatten wir einen Elektriker bei uns

Uff, der hat damals leider ziemlich bescheidene Arbeit geleistet.
Anstatt der Verteilerdose mit zusammen gerödelten Adern hätte da ein 
kleiner LSA Verteiler hin gehört.
Das ist bei analogen Telefonen nicht wirklich dramatisch, aber DSL wird 
darüber so nicht laufen.

Die Telefonanlage ist auch schon älter und wird langfristig ausgetauscht 
werden (müssen). Deswegen würde ich da jetzt gar nichts mehr großartig 
ändern, wenn es soweit zufriedenstellend funktioniert.

Ich würde folgendes neu bauen:
- wenn der Router WLAN machen soll: Guten Standort im Haus(flur) 
auswählen
- oder: Technik-Ecke auswählen, Hartfaserplatte/evtl. 19" Gehäuse an die 
Wand

- Telefon- und/oder Netzwerkleitung direkt vom APL zum Router-Platz, 
dort bringt der Techniker seine 1. TAE Dose an
- ggf. Strom zum Router
- kleines (8-Port) Patchfeld beim Router anbringen
- ggf. Netzwerkleitung vom Router zu Accesspoints & PCs/NAS legen

- Neue Telefonleitung 2x2 oder 4x2 vom Router zur Anlage legen, dort als 
Amt auflegen
- Die Telefonleitung am letzten Patchfeld-Port auf Pins 5/6 auflegen
- mit kleinem Adapterkabel RJ45->RJ11/TAE eine Nebenstelle vom Router 
einspeisen

Dann ist das alles schick, neue Kabelstrecke für DSL und die 
Telefonleitung steckbar zum Router, falls der mal neu kommt.
Wenn du schon am Kabel ziehen bist, würde ich immer empfehlen ein paar 
Meter Netzwerkkabel mit rein zu werfen. Besonders die Strecke 
Router/Flur->Keller ist hilfreich, weil man vom Keller schnell einen 
anderen Raum erreichen kann.
Langfristig wirst du wahrscheinlich auf eine IP-Türstation gehen wollen, 
die dann am Handy und SIP-Telefon im LAN klingelt. Dafür solltest du 
schon mindestens eine LAN-Strecke irgendwie in die Nähe der Tür bringen.

von Andre (Gast)


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Andre schrieb:
> auf Pins 5/6

Korrektur: Pin 4 und 5. Die beiden mittleren Pins.

Und Glossar: APL = Abschlusspunkt Linientechnik aka "der Telekom Kasten"

von ...-. (Gast)


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Die Tiptel 1/8 ist eine rein analoge Anlage. Also Modem/Router mit 
TAE-Anschluss -> Tiptel

von Soul E. (Gast)


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Alfons N. schrieb:

> Aktuell ist es so, dass von der Telefonbuchse des Kabelmodems ein gelbes
> Kabel und ein weißes Kabel herausgehen, und dann in beiden
> Kabelsammlungen (links für das weiße und rechts für das gelbe)
> wahrscheinlich verbunden sind mit Kabeln, die (u.a. ?) in der
> Telefonanlage münden.

Daran wird sich nichts ändern. Aktuell hast Du Deinen Kabelanschluß, der 
geht in einen vom Provider bereitgestellten Router. Da kommt das 
Internet raus, und es gibt einen A/B-Port, an dem hängt Deine analoge 
Telefonanlage.

Künftig bekommst Du einen DSL-Router (Fritzbox). An dem hängt dann Dein 
Computer-Netzwerk, und der hat ebenfalls eine A/B-Schnittstelle für 
analoges Telefon und einen S0-Port für ISDN. D.h. Du machst an das gelbe 
und weisse Kabel einen TAE-Stecker dran (wenn nicht schon einer dran 
ist) und steckst den in die passende Buchse des neuen Routers.

von HildeK (Gast)


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...-. schrieb:
> Also Modem/Router mit TAE-Anschluss -> Tiptel

Im Prinzip ja, mein Internetprovider behauptet aber, an seine 
(einfachen) Fritzboxen mit ein, oder zwei TAE-Anschlüssen könne man 
keine Telefonanlage anschließen, ein analoges Telefon natürlich schon.
Ich weiß nicht warum das nicht gehen soll, es könnte an der 
Klingelwechselspannung liegen.

von (prx) A. K. (prx)


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Ausprobieren. Am Telanschluss vom Fritz wird man bei eingehenden Anrufen 
an die potentiell mehreren Telnummern des Gesamtanschlusses natürlich 
nicht definieren können, welche Nummer an welchen Anschluss der Tiptel 
geht. Aber das ging schon bisher nicht.

: Bearbeitet durch User
von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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...-. schrieb:
> Die Tiptel 1/8 ist eine rein analoge Anlage. Also Modem/Router mit
> TAE-Anschluss -> Tiptel
das Tiptel 1/8 ist eine reine analoge Telefon-Nebenstellenanlage, 
ziemlich alt, noch ohne ISDN - Modem/Router ist da nicht eingebaut ... 
der ist wahrscheinlich auf den Bildern gar nicht zu sehen?

Alfons N. schrieb:
> Was denkt ihr zu dieser Installation, insbesondere:
> Ist es möglich diese Telefonanlage, an der Telefon und Haustürklingel
> hängen, weiter mit einem modernen Modem für DSL davor zu verwenden?
müßte funktionieren, allerdings nicht davor, sondern am VDSL-Router ... 
wenn es denn VDSL ist?

Alfons N. schrieb:
> Kriegt das der "Standardtechniker" von O2/Telekom/etc. hin, oder
> benötigt man da noch einen zweiten Elektriker?
der hat doch keine Lust Deine Uralt-Technik anzuschließen, die dann 
möglicherweise am Ende nicht richtig läuft.
Er wird Dir was neues verkaufen; was O2 bzw. Telekom so hat, weil der 
seine Hardware kennt und nicht Deine.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ausprobieren. Am Telanschluss vom Fritz wird man bei eingehenden Anrufen
> an die potentiell mehreren Telnummern des Gesamtanschlusses natürlich
> nicht definieren können, welche Nummer an welchen Anschluss der Tiptel
> geht. Aber das ging schon bisher nicht.
da es kein ISDN ist, gibt es eben auch nur eine Rufnummer - zumindest 
über die Tiptel.

von Soul E. (Gast)


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HildeK schrieb:

> Im Prinzip ja, mein Internetprovider behauptet aber, an seine
> (einfachen) Fritzboxen mit ein, oder zwei TAE-Anschlüssen könne man
> keine Telefonanlage anschließen, ein analoges Telefon natürlich schon.

Aus Sicht des Amtes ist die Tiptel 1/8 ein analoges Telefon. Die hängt 
an einem ganz normalen A/B-Aderpaar, und da geht genau eine analoge 
Verbindung drüber. Kein ISDN, kein ATM und keine Trägerfrequenz. D.h. 
das vorhandenen Geraffel kann man so wie es ist überall da anschließen, 
wo man einen TAE-Stecker reinstecken kann.

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