Forum: Haus & Smart Home Wechselrichter und Sicherheit


von Alex W. (tachyonman)


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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Sicherheit beim Betrieb eines Wechselrichters 
und hoffe, hier vielleicht ein wenig Hilfe bekommen zu können. Kurz zum 
Hintergrund: Ich betreibe zu Hause eine kleine Inselanlage mit 
Speicherakku. Damit betreibe ich die Beleuchtung im Büro und lade unsere 
Elektrokleingeräte wie Handys, Tablets, Kinderspielzeug usw. auf. Das 
läuft alles über 12 V bzw 5 V. Mit der entsprechenden Elektronik kenne 
ich mich einigermaßen gut aus. Jetzt habe ich meine Anlage kürzlich 
etwas vergrößert (größeres Panel und größerer Akku), um auch im Winter 
genügend Energie zu haben. Das bringt natürlich mit sich, dass ich jetzt 
ab dem Frühling deutlich mehr Energie zur Verfügung habe, als ich nutzen 
kann, der Akku ist eigentlich fast durchgehend voll.

Das hat mich auf die Idee gebracht, mit einem Wechselrichter dann auch 
meinen Laptop, Bildschirm, Lautsprecher usw. zu betreiben, um die 
Sonnenenergie nicht sinnlos verpuffen zu lassen. So kann ich über den 
Tag überschüssige Energie verbraten und muss nur aufpassen, dass ich 
genügend übrig lasse, dass abends noch die Lampen leuchten. Um nicht 
ständig zwischen Solar- und Netzstrom umschalten zu müssen, habe ich an 
den ECTIVE TSI 10 als Wechselrichter gedacht. Den kann man über eine 
Netz- bzw. Batterievorrangschaltung einfach zwischen beiden Betriebsmodi 
umschalten. Leider ist mir überhaupt nicht klar, inwiefern ich hier noch 
weitere Sicherheitsaspekte berücksichtigen muss.

Benötige ich einen FI-Adapter, den ich hinter den Ausgang des 
Wechselrichters hänge? Wenn ich es richtig verstehe, bringt der nur 
etwas, wenn auch die Erdung verbunden ist. Verbinde ich diese einfach 
mit dem Heizungsrohr? Oder eher mit dem Schutzleiter einer anderen 
Steckdose? Ist bei diesem Modell des Wechselrichters, das ja einen 
Netzeingang hat, der Schutzleiter durchgeschleift? Leider findet sich 
dazu im Datenblatt und der Betriebsanleitung nichts, aber vielleicht 
kennt ja hier im Forum jemand das Teil genauer. Ich möchte mich hier nur 
ungern selbst gefährden. Muss ich noch weitere Sicherheitsaspekte 
beachten?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!

von Franko P. (sgssn)


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Hallo
im Wesentlichen hängt das von deinem Wechselrichter ab. Wenn der ein 
IT-netz anbietet, wie kleine Benzingeneratoren, brauchst du sicher 
keinen FI. Wenn der Wechselrichter ein TN-C-netz anbietet, könntest du 
einen anbringen, aber wie du schon schreibst, müsste der geerdet werden 
aber dazu bist du vermutlich nicht befähigt (Messeinrichtung, Schulung). 
Also lass es. Optimalerweise hast du nur eine Last angeschlossen, dann 
brauchst du eh keine weiteren Sicherheitsmassnahmen.

Gruß
Gerhard

von Alex W. (tachyonman)


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Hallo Gerhard,

danke für die schnelle Antwort! Als Last hinge ein Laptop, Bildschirm, 
Lautsprecher dran, gegebenenfalls mal ein Akkuladegerät fürs Pedelec. 
Das Blöde ist, dass der Hersteller des Wechselrichters keinerlei 
brauchbare Angaben zu Sicherheitsmerkmalen macht.

Die Alternative wäre, im Niedrigspannungsbereich zu bleiben und für 
jedes Gerät einen Spannungswandler anzuschließen, der direkt die 
Betriebsspannung bereitstellt. Allerdings wäre das deutlich aufwändiger, 
mit ständigem umstöpseln verbunden, außerdem hat mein Bildschirm ein 
internes Netzteil und hängt direkt an 230 V, würde also herausfallen. 
Daher ist das nur Plan B.

Allgemein wäre die Frage, welche Risiken bestehen, wenn ein 
Wechselrichter "von der Stange" ohne weiteren Schutz betrieben wird.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
Seite 13 Bedienungsanleitung:
Zitat:
"...Um die höchstmögliche Sicherheit im Betrieb zu gewährleisten, ist es 
jedoch zwingend notwendig, dass in jedem Fall der Erdungsanschluss des 
Wechselrichter an einer Schutzerdung (meist grün-gelbes Kabel) 
angeschlossen wird..."
/Zitat
Quelle:
https://www.ective.de/mediafiles/Datenblatt/ective/Inverter-2020/Manual-Ective-SI-TSI.pdf

ciao
gustav

von Franko P. (sgssn)


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Das Gerät selber muss ja sicher sein. Davon muss man mal ausgehen. Ich 
nehme an, dass das im unteren Leistungsbereich liegt? Hat vermutlich nur 
eine Steckdose. Wenn du da nur ein gerät anschliesst, ist das 
grundsätzlich ja kein Thema. Ist ja ne "Insel", also Stromschlag oä kann 
ja nicht passieren. Wenn keine Kriechstöme von irgendwoher auftreten, 
kannst du keinen Schlag bekommen. Aber wenn das ein vernünftiger Gerät 
ist, das du da verwendest, also mit CE-Bescheinigung, dann muss da auch 
eine Bedienungsanleitung dabei sein, die über evtl Gefahren aufklärt. 
Oder ist das ein China-gerät ohne irgendwelche Beschreibungen und CE...

Gruß

von Alex W. (tachyonman)


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Anscheinend bin ich blind ... Danke, Gustav!

von Karl B. (gustav)


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Hi,
keine Ursache.
Nur, die Sache mit dem Betrieb auf Booten/Schiffen ist doch etwas 
komplizierter wegen Korrosionsvermeidung.

ciao
gustav

von Alex W. (tachyonman)


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Hi Gustav,

das Ganze steht in meinem Büro. Das nächste Boot ist sicher ein paar 
Kilometer weg ;-)

Ich möchte halt nur sicherstellen, mir nicht ein Brand- oder 
Stromschlagrisiko ins Haus zu holen.

von hinz (Gast)


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Und natürlich darf man auch noch einen FI zusätzlich verwenden.

von Schrauber (Gast)


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Ist bei solchen Teilen eigentlich die 12V-Masse mit dem PE Verbunden?

von Karl B. (gustav)


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Schrauber schrieb:
> Ist bei solchen Teilen eigentlich die 12V-Masse mit dem PE Verbunden?

Hi,
irgendwo steht, "...nicht bei Autos mit Pluspol an Chassis verwenden..."
Kann man bestimmte Zusammenhänge schlussfolgern.

ciao
gustav

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