Werte Community, seit längerem lässt mich der Gedanke nicht mehr los ein eigenes Kratzfestigkeitsmessgerät zu bauen und daher benötige ich euren Rat. Grundsätzlich sehen die gekauften Lösungen so aus: https://www.erichsen.de/de-de/produkte/oberflaechenpruefung/harte-abrieb-und-scheuerfestigkeit/ritzharte/ritzharte-4 Bei meinen Realisierungsüberlegungen bereit mir die Z-Achse Kopfschmerzen (die X-und Y-Achse werden mittels Stepper oder Servoantrieb und Linearachse wie im oben angeführten Beispiel verfahren). Die Z-Achse ist jene Achse welche über eine präzise Kraft-Regelung einen Ritzstichel auf die Lackprobe drückt, somit die Lackschicht durchdringt und somit eine leitfähige Verbindung mit dem Trägerblech herstellt. Bei der oben angeführten Lösung wird die Kraft stufenlos über eine pneumatische Druckerhöhung eingestellt. Die benötigte Kraft zum Durchdringen der Lackschicht ist ein Maß für die Kratzfestigkeit der Beschichtung- Nun, da ihr ungefähr die Ausgangssituation kennt, zu meiner Frage: Lässt sich die besagte Z-Achse auch mittels elektrischen Servoantrieb realisieren? Wenn ja, mit welcher Mechanik (Zahnstange,Spindel,...)? Die Vorschubgeschwindigkeit ist quasi egal(0,1mm/s-5mm/s) Die resultierende Kratz-Kraft am Ritzstichel soll regelbar sein ca(1N-100N, je präziser die Regelmöglichkeit, desto besser) Ich kann mir durchaus auch eine Lösung mit externer Kraftmessung vorstellen (z.Bsp.: Kraftmessung mit DMS) Ich bitte um Beiträge ob sowas überhaupt möglich ist bzw. welche technischen Lösungen euch dazu in den Sinn kommen. :)
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Für wie viele Tests soll das ausgelegt sein? Wertet die Maschine auch gleich die entstandenen Kratzer aus? Müsste sie ja, sonst weißt man ja nicht ab welcher Kraft die Kratzer enstehen. Ich glaub das ist gar nicht so ohne. Zur Z-Achse: 3-30N lassen sich problemlos über Motor + Gewindespindel und Mutter einstellen.
Maximilian B. schrieb: > Ich bitte um Beiträge ob sowas überhaupt möglich ist bzw. welche > technischen Lösungen euch dazu in den Sinn kommen. Das Ganze hört sich für mich vorerst nach einem vorrangig mechanischen und keineswegs digitaltechnischen Problem an.
Maximilian B. schrieb: > https://www.erichsen.de/de-de/produkte/oberflaechenpruefung/harte-abrieb-und-scheuerfestigkeit/ritzharte/ritzharte-4 Ah, deutsche Ingenieurskunst: - 40 Kilogramm externer Schaltschrank in Sitzmöbelgröße. - 400 Volt Anschluss, Druckluft sowieso. - 1,10 Meter Breit bei ca. 25cm Verfahrweg. - Schön viel Luft im leeren Sockel und unterm Tisch verbaut. - Aus dem Vollen gefräste, 6-Seiten bearbeite "Brückenstützen". - Servomotor nach unten hängen lassen für maximale Hebelwirkung. - Ergonomisch angebrachte Kurbel weit hinten, ganz oben. - Kabel verschämt rumhängen lassen und als Bündel zum Schaltschrank. Ich würde sagen, volle Punktzahl erreicht. > seit längerem lässt mich der Gedanke nicht mehr los ein eigenes > Kratzfestigkeitsmessgerät zu bauen Nur weil der Preis dieses Meisterstücks unverschämt hoch sein wird, wirst Du damit nicht reich werden. Du kommst an potentiellen Kunden nicht ran.
Mit Untersetzung läßt sich wohl eine Position anfahren, aber keine Kraft daraus ableiten. Ich halte einen Elektromagneten für sinnvoll. Dessen Kraft kann man aufnehmen und in einer Tabelle hinterlegen.
Ich habe mich lange Zeit mit hoch dynamischer Kraftregelung im Tribologie beschäftigt. Meine Proben bestanden allerdings aus Gummi daher könnte meine Erfahrung nicht 1:1 für deinen Anwendung Fall passen, nichts desto trotz ein paar Ratschläge: - Als Antriebseinheit am besten einen Direktantrieb nehmen bspw. (eisenlose) Linearmotoren oder starke rotatorische Motoren die ohne Spiel mit dem Sensor verbunden sind. - je nach Genauigkeitsanforderung wirst du um eine Kraftmessung inkl. Regelung nicht umherkommen (Reibung, Strecken Nichtlinearitäten) - Reibung und vor allem Stick Slip sind unbedingt zu minimieren Grüße
Eine Kraftmessdose (da gibt es genug Hersteller) unter das Objekt anbringen. Ohne Stichel Nullpunkt setzen und mit der Differenz dann regeln. Erzeugung des Sticheldruckes mit E-Magneten. Jonas B. schrieb: > Wertet die Maschine auch gleich die entstandenen Kratzer aus? Müsste sie > ja, sonst weißt man ja nicht ab welcher Kraft die Kratzer enstehen. Ich > glaub das ist gar nicht so ohne. Er kratzt einfach so lange, bis die Lackschicht durch ist und der Stichel auf die leitfähige Unterlage kommt. So habe ich das jedenfalls verstanden. Edit: Im Anhang ein ähnliches Gerät, mit dem ich meine Dipl.arbeit gemacht hatte. ;-)
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Helge schrieb: > Mit Untersetzung läßt sich wohl eine Position anfahren, aber keine Kraft > daraus ableiten. Mit einer Feder läßt aus einem Weg eine Kraft ableiten. Wenn die Kraft (z.B. über eine Kraftmessdose) extern gemessen wird, muss die Feder noch nicht einmal besonders linear sein. Sprich: Es ist kein Problem, dass Ganze wie eine kleine Konsolenfräse mit 3 Achsen mit Schrittmotorsteuerung aufzubauen. Nur die Software wird man wohl selbst schreiben müssen, weil die gängigen CNC-Steuerungen keine Kraftsteuerung unterstützen.
Kraftregelung geht wohl. Das ist aber erhöhter Aufwand. Die Meßdose hat Eigengewicht und braucht Platz, bewegte Meßleitungen und wenige mV sind fehleranfällig. Bei der Eindrückbewegung muß die Kraft schnell nachgesteuert werden, das gilt auch für Unebenheiten des Meßobjekts. Kraftmeßdosen bekommen Spiel und das Meßergeblis ist viel schlechter, wenn Querkräfte wirken. Besser wenn man das vermeiden kann. Ich halte einen kalibrierten Elektromagneten und eine fest montierte Meßdose irgendwo im Randbereich des Gerätes für eine sinnvolle Möglichkeit. Das Verhältnis Strom zu Kraft läßt sich beim Kalibriervorgang in einer für begrenzte Zeit gültigen Tabelle hinterlegen. Da läßt sich auch Schwergängigkeit ausrechnen und eine Warnung ausgeben. Bei der eigentlichen Messung die der gewünschten Kraft entsprechenden Stöme anhand der hinterlegten Tabelle einstellen.
Die pneumatische Lösung hat den Vorteil, dass man einfach, wegunabhängig und linear die Kraft erhöhen kann und diese direkt aus dem Druck und der Querschnittsfläche des Pneumatikzylinders errechnen kann. Bei einem elektrischen Antrieb muss du zum einen die Kraft ermitteln und zum zweiten brauchst du ein elastisches Element das dafür sorgt dass die Kraft nicht sprunghaft ansteigt, da sich der Ritzstichel ja nur einige µm in den Lack bewegen kann. Walter T. hat ja eine Lösung beschrieben, aber die pneumatische ist einfach und gut.
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Danke für die Beiträge :) Besonders guten Input habe ich durch die Antworten von Andreas B. und Walter T. erhalten. Lothar M. schrieb: > Das Ganze hört sich für mich vorerst nach einem vorrangig mechanischen > und keineswegs digitaltechnischen Problem an. Da stimme ich 100% zu und ich habe meine Überlegungen auch schon mit Maschinenbau-bewandten Personen geteilt, allerdings habe ich durchaus hier im Forum fruchtbarere Antworten erhalten, da diese von Personen kamen, die offensichtlich ein Grundverständnis von der mechanischen Problematik + Wissen über elektrische Antriebe + ungefähre Implementierung der Kraftmessung hatten. So verbleibe ich dankend, werde nach Ausarbeitung eines Konzepts Versuche durchführen und werde, sollten sich Probleme bei der Implementierung gewisser Komponenten Probleme ergeben, die Fragen in den entsprechenden Foren stellen. lg und Danke nochmal :)
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