Hallo, habe hier ein Weidezaungerät, das keine Hochspannung mehr erzeugt. In der Kiste waren Reste von vielen Insekten und an der Platine fanden sich auch einige Spuren von Korrosion. Diese Stellen wurden nachgelötet und auf Durchgang geprüft. Den Schaltplan habe ich angehängt, jedenfalls den Teil vom Leistungsteil. Gesteuert wird das ganze von einem Mikrocontroller. Der kleine Trafo auf der Platine wird angesteuert. Nennenswerte Spannungen können aber nicht gemessen werden. Am externen Kondensator messe ich ca. 25V, an den beiden auf der Platine (C1 + C2) nahe 0V. Zu hören ist ein schnelles Tackern. Wenn der externe Hochspannungstrafo getrennt wird, messe ich am externen Kondensator ca. 42V, an C1 + C2 17V, die ganz kurz auf ca. 30V ansteigen und dann wieder auf die 17V fallen. Der Thyristor ist OK, wurde mit einem Tester geprüft. Auch der externe Kondensator sollte OK sein, er misst jedenfalls 24uF. Die Dioden sind auch alle in Ordnung. C1 + C2 sind wie auch die Spule L auf die Platine geklebt. Bisher habe ich es nicht geschafft, die Klebestellen zu lösen, um die Teile auszulöten und zu messen. Jetzt weiß ich nicht, wie ich den Fehler systematisch einkreisen kann und bitte um eure Hilfe. Danke und Grüße Markus
Den HV-Trafo selbst auch schon geprüft? Hier mal am Eingang selbst Impulse erzeugen und am Ausgang eine Leuchtstoffröhre anschliessen. wenn die aufblitzt, sollte der Tafo schonmal OK sein.
Wie würde ich am Eingang Impulse erzeugen? Einen Funktionsgenerator habe ich leider nicht. Eine Leuchtstoffröhre auch nicht... Das einzige, das ich machen könnte, ich den Widerstand der Wicklungen zu messen.
Hallo Markus, wie soll sich C1, C2 und Cext aufladen, wenn dort keine Masse-Verbindung besteht? Lediglich im Gate-Kreis des Thyristors fliesst der Zündstrom. Prüfe dahingehend nochmal die Schaltung. Gruß Horst
Mark U. schrieb: > Jetzt weiß ich nicht, wie ich den Fehler systematisch einkreisen kann Offenbar findest du in der ganzen Schaltung keine Spannung über 20V, obwohl die Bauteile bis 400 gehen. Da ist schon vor dem Hochspannungstrafo was defekt. Dein Schaltplan stimmt so!l aber gar nicht, den musst du noch mal richtig aufzeichnen. Prüfe mal deine 2 Dioden in Reihe, ob die bis 800V sperren.
Das mit der fehlenden Masse-Verbindung hat mich auch gewundert... Also, ich prüfe den Schaltplan heute Nachmittag nochmal bzw. korrigiere ihn und melde mich dann. Aber das stimmt schon: Ich an den Kondensatoren deutlich höhere Spannungen erwartet, nahe an den angegebenen max. Werten. Also, bis dann.
Mark U. schrieb: > ... ich prüfe den Schaltplan ... übrigens, Dein Thyristor-Schaltsymbol zeigt 'nen Triac ;-) Gruß Horst
Mark U. schrieb: > Wie würde ich am Eingang Impulse erzeugen? Einen Funktionsgenerator habe > ich leider nicht. Eine Leuchtstoffröhre auch nicht... > > Das einzige, das ich machen könnte, ich den Widerstand der Wicklungen zu > messen. Du könntest kurz Gleichspannung (9V) ran takten. Indem man einfach spannungsführende Adern ran hält und wieder wegnimmt. das ganze geht bestimmt auch mit einer Wechselspannung. 9V aus 'nem entsprechenden Trafo für Schutzkleinspannung. und schauen, was am Ausgang passiert.
Danke für die Ideen. Schaltplan muss ich noch machen. Wie würde man prüfen, ob die Dioden sperren? Habe nur den normalen Diodentester im Multimeter. Und natürlich ist das ein Triac, da war ein Fehler im Text meiner ersten Nachricht. Tut mir leid. Für solche Sachen habe ich immer dann Zeit, wenn ich krank zuhause bin. Und dann geht irgendwie alles schief. Es hat offenbar seinen guten Grund, dass ich nicht auf Arbeit bin...
So, einen großen Fehler am Schaltplan habe ich gefunden, nämlich die Masse ist mit A1 des Triacs verbunden. Was mich irritiert ist, dass die sekundäre Wicklung des Trafos auf der Platine nicht auch zu den Leistungsbauteilen geht. Muss das auch nochmal prüfen... Die Kondensatoren C1 + C2 auf der Platine würde ich gerne mit dem Transistortester prüfen, bekomme sie wegen dem Kleber aber nicht ausgelötet. Wie kriege ich den Kleber ab? Das schwarze Zeug ist steinhart, mit dem Cuttermesser kam ich nicht weit. Vielleicht hat da jemand noch eine Idee.
Mark U. schrieb: > Triacs Bestimmt ein Thyristor. Werden denn MOSFET und Thyristor auch angesteuert?
Das Triac (Aufdruck BTB16 800BW) wird nicht angesteuert, der MOSFET schon. Möglicherweise wird das Triac aber auch deshalb nicht gezündet, weil die Software erkennt, dass die nötige Spannung noch nicht aufgebaut wurde.
Mark U. schrieb: > BTB16 Erstaunlich, ein Thyristor wäre robuster und bräuchte weniger Gatestrom. > Möglicherweise wird das Triac aber auch deshalb nicht gezündet, weil die > Software erkennt, dass die nötige Spannung noch nicht aufgebaut wurde. Sowas gibt dein Schaltplan nicht her.
Ja, um den Mikrocontroller ist so viel Kram drum rum, da blicke ich nicht durch. Sehe lediglich, dass es Verbindungen zwischen dem uC und dem Leistungsteil gibt, die über Dioden und Widerstände an die Pins des Controllers gehen. Habe es jetzt nochmal mit dem Cuttermesser versucht: Klinge abgebrochen.
Mein letztes Gerät hatte mal einen defekten Kondensator, den ich dann ersetzt habe. Ich meine mich zu erinnern, dass der auf über 200V aufgeladen wurde. Der Thyristor (damals war es wirklich ein solcher) schaltete dann durch und ein Stromstoß floss durch den HV-Trafo, was einen schönen Funken gab. Deshalb würde ich auch hier hohe Spannungen erwarten, auch wegen der Spannungsfestigkeit der Kondensatoren. Sonst hätte man wahrscheinlich kleinere genommen.
So, habe mit sanfter Gewalt die geklebten Kondensatoren von der Platine bekommen. Diese wurde dadurch leider etwas beschädigt. Jedenfalls sagt mein Komponententester, dass die Kondensatoren OK sind. Der HV-Trafo wurde mit einem kleinen 5V-Trafo auch getestet und zeigt am Ausgang gut über 100V. Das scheint plausibel. Damit gehe ich jetzt davon aus, dass tatsächlich der Mikrocontroller ein Problem hat. Die Kiste wird nun entsorgt. Danke für eure Tips und natürlich auch fürs Zuhören. Grüße Markus
Mark U. schrieb: > einen großen Fehler am Schaltplan habe ich gefunden ... Dir ist schon klar, das der HV-Impuls auch nur dann aufgebaut wird, wenn eine Kreatur die (leitende) Verbindung zwischen Zaundraht und Erdboden herstellt und überdies der Massepunkt auch noch mit dem Erdboden (meist duch einen Metallstab, der ein Stück weid ins Erdreich geschlagen wird) verbunden ist? Ersatzweise kann eine kleine Glimmlampe mit ein paar MOhm in Reihe eine Verbindung zwischen Zaunanschluss und Masse (Erde) herstellen und so zur Kontrolle der Funktion auf der HV-Seite dienen. Gruß Horst
Laut Bedienungsanleitung soll auch ohne Erdspieß und Versuchskaninchen eine hohe Spannung erzeugt werden, was durch Ticken im 1-2 Sekundentakt zu hören ist. Dann leuchtet auch die gründe LED. Das hat auch in der Vergangenheit so funktioniert. Das war nun leider nicht mehr der Fall. Aber zum Verständnis: Die Kontakte für den Erdspieß und den Zaun sind nur am HV-Trafo (sekundär) angeschlossen. Da besteht keine Verbindung zur Steuerelektronik. Deshalb verstehe ich nicht, wie und warum das Gerät nur beim Anschluss an den Zaun Hochspannung erzeugen sollte. Aber vielleicht gibt es da ja unterschiedliche Geräte, und manche machen das so.
Mark U. schrieb: > Deshalb verstehe ich nicht, wie und warum das Gerät nur beim Anschluss > an den Zaun Hochspannung erzeugen sollte. So, wie der Phasenprüfer leuchtet, obwohl nur ein Kontakt und kein Stromkreis besteht. Kapazitive Kopplung. Mark U. schrieb: > Damit gehe ich jetzt davon aus, dass tatsächlich der Mikrocontroller ein > Problem hat. Ich nicht. Die Gerätehersteller müssen allerlei Sicherheitseinrichtungen vorsehen, damit das Ding keine Leute exekutiert, der uC wird genau überwachen, wie die Spannung am Elko steigt bis er sie über den TRIAC durch den Trafo entladen wird Klappt da irgendwas nicht wie vorgesehen, wird er einfach nicht weitermachen.
Cutter-Klinge abgebrochen, Kondensator kaputt gemacht... Meinst du wirklich, dass Du daran arbeiten solltest?
Ich häng mich mal aus dem Fenster..... Der "µC" ist'n 555er... Horst O. schrieb: > Dir ist schon klar, das der HV-Impuls auch nur dann aufgebaut wird, > wenn eine Kreatur die (leitende) Verbindung zwischen Zaundraht und > Erdboden herstellt Bullshit! Und wie immer in 99% aller sollcher Fälle, ist wiedermal der "Thyristor" defekt. Für'n 1€, würde ich den einfach mal ersetzen!
Hallo nochmal, wie auf dem Foto zu sehen war, ist die Drossel mit schwarzem Kleber fixiert. Das Zeug ist steinhart und ließ sich nur mit Hilfe eines Cutter-Messers entfernen. Das war nötig, um die Kondensatoren auslöten zu können, die auch einiges davon abgekommen haben. Wenn jemand einen Tipp hat, wie man so etwas ab bekommt, bin ich natürlich dankbar und werde das gerne mal ausprobieren. Es handelt sich tatsächlich um einen Mikrocontroller. Es ist ein 8-Pin PIC von Microchip. Das Triac wurde mit einem entspr. Tester geprüft und war OK. Trotzdem wurde noch ein neues angelötet, ohne dass sich etwas geändert hätte. Die beim Auslöten beschädigten Kondensatoren wurden dabei auch durch neue ersetzt, um diese als Fehlerquelle auszuschließen. Nachdem ich dann alle (!) Bauteile mit den mir zur verfügung stehenden Mitteln getestet habe, und dabei keine Auffälligkeiten feststellen konnte, bleibt nur noch der Mikrocontroller übrig. Trotzdem ist es natürlich möglich, dass eines der Bauteile einen nicht erkannten Defekt hat. Wie dem auch sei, ich habe alles getan, was ich kann. Mehr Zeit und Geld will ich jetzt nicht rein stecken, die Platine geht zum Wertstoffhof. Trotzdem würde mich jetzt schon interessieren, ob es tatsächlich solche Geräte gibt, die 1. die Hochspannung nur dann erzeugen, wenn der Draht von einem Tier berührt wird 2. die Sekundärseite des Hochspannungstrafos und der Anschluss an den Zaun irgendwie kapazitiv vom Controller überwacht wird. Wie würde da die Schaltung aussehen?
hast du denn mal an passender Stelle einen Taster eingefügt, dass der HV-Trafo mal Impulse bekommt? Dort nämlich, wo am µC ja wohl auch entsprechendes raus kommen dürfte. Wenn der Trafo dann feuert, ist die Sache klar
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Es wurden beide Trafos mit 5V am Eingang getestet. Die genauen
Ausgangsspannungen weiß ich nicht mehr, war aber hoch. Deshalb denke
ich, die Trafos sind OK.
Verstehe aber den Satz nicht:
>> Wen der Trafo dann feuert, ist die Sache klar
Feuern? Was ist dann klar? Tafo kaputt?
feuern = HV-Pulse abgeben. nein, setze am Ausgang des µC einen Taster. Der Taster muss 5V (oder die Spannung die der µC als Impuls abgibt) zum Triac geben. Der µC triggert doch den Triac. diese 5V holst Du Dir dann aus dem Netzteil sozusagen als Bypass, das schaltest Du damit auf den Triac. wenn Dabei der Trafo die HV-Impulse abgibt, hast Du den gesamten Bereich bis auf den µC getestet. Der ganze Kram (ab µC bis HV-Trafo) ist dann schon mal OK. Nennt sich Fehler einkreisen. Dann prüfst Du, ob der µC seine Betriebsspannung (=VCC im Datenblatt) bekommt. Wenn ja, ist der Controller platt.
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Mark U. schrieb: > Es handelt sich tatsächlich um einen Mikrocontroller. Es ist ein 8-Pin > PIC von Microchip. Um da was Sensorisches an die HV-Seite zu legen, fehlt einfach der Hardwarekram, der da von Nöten wäre.... Viel mehr als die Funktionalität eines 555er, scheint er aber nich zu haben(?). ... Hab grad gesehen, rechts davon, das ist gar kein blauer Kondensator etc. sonder ein Jumper. Was macht den der?-} Mark U. schrieb: > Trotzdem würde mich jetzt schon interessieren, ob es tatsächlich solche > Geräte gibt, die > 1. die Hochspannung nur dann erzeugen, wenn der Draht von einem Tier > berührt wird > 2. die Sekundärseite des Hochspannungstrafos und der Anschluss an den > Zaun irgendwie kapazitiv vom Controller überwacht wird. Wie würde da die > Schaltung aussehen? Ich werd für diesen Vorschlag zwar regelmäßig Gesteinigt, aber was solls. ;) Da gibst Firmen, die sind regelrecht stolz auf Ihre Produkte und eine solche (also quasi jede) würde ich einfach mal anrufen. PS: Schade ich hab keinen 8Pinner in Dip da, sonnst hätt ich dir angeboten einen zu brennen. (Da dauert ja das Hochfahren des Rechners länger, als das zu programmieren. ;)
Hallo Desinfektor, vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Ich werde das gerne noch versuchen. Kann aber ein paar Tage dauern. @ Teoderix: Was der Jumper machen soll, ist unklar. Er ist in der Bedienungsanleitung nicht beschrieben. Beim Hersteller bekomme ich keine Info dazu. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, nochmal den Schaltplan zu prüfen bzw. neu zu zeichnen. Auch das wird dauern. Jetzt nach ein paar Tagen Krankheit gibt es erst mal viel liegengebliebenes nachzuholen... Dann lege ich das Gerät nochmal zur Seite und kümmere mich dann nochmal drum, wenn ich etwas Zeit am Stück dafür habe. Also, Danke nochmal für die Unterstützung!
Mark U. schrieb: > Wie dem auch sei, ich habe alles getan, was ich kann. Mehr Zeit und Geld > will ich jetzt nicht rein stecken, die Platine geht zum Wertstoffhof. > Schade eigentlich, denn der HV-Trafo ist ja noch OK. Das wäre ein schönes Bauteil zum Basteln. Du wohnst nicht zufällig in der Nähe von Stuttgart, Osnabrück, Aachen oder Braunschweig? Ich würde mir das Gerät dann ansehen. Ist vermutlich reparabel. > Trotzdem würde mich jetzt schon interessieren, ob es tatsächlich solche > Geräte gibt, die > 1. die Hochspannung nur dann erzeugen, wenn der Draht von einem Tier > berührt wird Nein, eine deratige "on demand" Funktion ist nicht üblich. > 2. die Sekundärseite des Hochspannungstrafos und der Anschluss an den > Zaun irgendwie kapazitiv vom Controller überwacht wird. Überwachung ann eher resistiv, also durch Shuntwiderstand. Kapazitiv würde nur als Kurzschluß überwachung sinnvoll werden (die gängien WZ-Geräte haben dann eien Glimmlampe/LED, die nciht mehr aufblinkt wenn die Zaunbelastung zu niederohmig ist.
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