Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Material für stabile Konstruktion


von Robert (Gast)


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Hi,

ich möchte Wetterstation (etwa 3kg) auf einer Konstruktion (wie auf dem 
Bild) anhängen. Am besten wegen Blitzschutz nicht aus Metal. Was könnte 
ich da als Konstruktionsmaterial nutzen?

Es gibt nur eine Stelle wo es an die Hauswand montiert wird. Da es etwa 
3m lang und schräg montiert ist muss das Material sich nicht biegen.

Am besten etwas, was man direkt im Bauhaus kaufen kann.

von oszi40 (Gast)


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Robert schrieb:
> 3m lang und schräg montiert

Hebelwirkung und Windlast würde ich an dieser Stelle besser vermeiden. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Hebel_(Physik)

von Robert (Gast)


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Manche verwenden einen 10m Mast, hier "nur" 3 Meter, so schlimm?

von Horst (Gast)


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Dann leg doch einfach einen Gittermast aufs Dach. Sollte stabil genug 
sein.

von DANIEL D. (Gast)


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Holz egal was vergammelt.
Kunststoff egal was geht irgendwann in der Sonne kaputt.

Richtig witterungsbeständig ist irgendwie nur Metall.

Du könntest diese komischen Kunststoff Terrassendielen als Material 
verwenden.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Robert.

Robert schrieb:

> ich möchte Wetterstation (etwa 3kg) auf einer Konstruktion (wie auf dem
> Bild) anhängen. Am besten wegen Blitzschutz nicht aus Metal. Was könnte
> ich da als Konstruktionsmaterial nutzen?

Wegen Blitzschutz am besten Metall und dieses gut Erden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Blitzschutz

Bei einer drei Kg schweren Wetterstation habe ich den Verdacht, dass die 
über eine Leitung, nicht nur für Daten, auch zur Energieversorgung, 
angeschlossen ist. Dort wirst Du das Metall nicht so schnell los, und 
dann kannst Du den ganzen Ausleger auch besser aus Metall machen.

Falls das Teil doch mit Batterien versorgt ist, überlege Dir von 
vorneherein eine Möglichkeit, das Teil irgendwie über Seilzüge oder so 
einholbar zu machen, damit Du guten Zugang hast.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Experte (Gast)


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DANIEL D. schrieb:
> Kunststoff egal was geht irgendwann in der Sonne kaputt.

Das ist so nicht richtig. Das gilt für die ganzen Kunststoffe von 
Verbraucherzeugs.

Richtige Kunststoffe fühlen sie bei UV-Licht richtig wohl, z.B. PVDF.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich hoffe, dass Du weißt, dass ein Blitz sehr demokratisch (um nicht zu 
sagen sozialistisch) ist. Der haut nämlich überall rein. Spätestens wenn 
Du das Teil mit Strom versorgst oder - Gott bewahre - auch noch die 
Daten ins Haus holst, hast Du dann schlechte Karten.

Selbst ein nichtleitender Plastikstift, der in die Höhe ragt, bekommt es 
beim nächsten Regen mit Leitfähigkeit zutun. Gerüchten zufolge soll es 
bei vielen Gewittern regnen.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt ist bei Konstruktionen am bzw. über 
dem Dach nicht nur das Gewicht wichtig, sondern vor Allem auch die 
Größe. Also die Angriffsfläche die dem Wind geboten wird.

Ich würde also eine Konstruktion aus Metall bevorzugen und diese gleich 
richtig erden.

von MaWin (Gast)


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Robert schrieb:
> muss das Material sich nicht biegen

Wahrscheinlich meinst du 'darf'.
Und leider weisst du nicht: nicht biegen gibt es nicht.
'Nicht mehr als' biegen wäre eine Lösung, aber dazu muss man das Gewicht 
kennen, Inklusive der Windlast und eventuellen Schneelast.
Da die Konstruktion offenbar unter dem Dach hangt und nur so weit unten 
montiert ist, weil du Angst hast auf eine Leiter zu steigen die bis oben 
reicht:
Lass das jemanden ohne so viel Angst oben m First anspaxen.

von DANIEL D. (Gast)


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Experte schrieb:
> Richtige Kunststoffe fühlen sie bei UV-Licht richtig wohl, z.B. PVDF.

Und wie sieht es mit Witterung aus, also kalt, warm, nass, trocken usw?
Wie Lange hält das Zeug im Außenbereich?

von A. S. (Gast)


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Robert schrieb:
> Manche verwenden einen 10m Mast, hier "nur" 3 Meter, so schlimm?

Der Mast ist relativ leicht und fest im Boden betoniert (60-80cm).

Wie willst Du denn Deine "freischwingende" Konstruktion ans Haus 
betonieren, dass sie ein Schwingen von 1000 Nm aushält?

Wenn Du nicht an Giebel oder Dach anschlagen kannst (warum eigentlich 
nicht), dann würde ich das nicht machen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Robert schrieb:
> ich möchte Wetterstation (etwa 3kg) auf einer Konstruktion (wie auf dem
> Bild) anhängen.

Wenn das Haus, insbesondere das Dach nicht bereits einen Blitzschutz, 
bzw. Blitzableiter hat, dann kannst Du das vergessen ohne einen 
Blitzschutz nachzurüsten.

Wenn etwas passieren sollte, nach Murphy leider nicht so 
unwahrscheinlich, war es dann das wert gewesen?

von MaWin alias Palle (Gast)


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Wenn Kunststoff nicht geht, geht vielleicht Kraftstoff?

von Robert (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Bei einer drei Kg schweren Wetterstation habe ich den Verdacht, dass die
> über eine Leitung, nicht nur für Daten, auch zur Energieversorgung,
> angeschlossen ist. Dort wirst Du das Metall nicht so schnell los, und
> dann kannst Du den ganzen Ausleger auch besser aus Metall machen.

Eigentlich ist es diese hier:
https://www.amazon.de/gp/product/B07TVMQ2CK/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o01_s00?ie=UTF8&psc=1

die Versorgung geht über Baterie/Solar, Übertragung via Radio 868.

Dieter D. schrieb:
> Wenn das Haus, insbesondere das Dach nicht bereits einen Blitzschutz,
> bzw. Blitzableiter hat, dann kannst Du das vergessen ohne einen
> Blitzschutz nachzurüsten.

das Haus und Dach haben natürtlich einen Blitzschutz, ich kann zum Not 
es an das vorhandene Blitzschutz (falls ich doch Metal verwende) 
anschliessen.

MaWin schrieb:
> Da die Konstruktion offenbar unter dem Dach hangt und nur so weit unten
> montiert ist, weil du Angst hast auf eine Leiter zu steigen die bis oben
> reicht:
> Lass das jemanden ohne so viel Angst oben m First anspaxen.

Auf dem Leiter zu steigen hätte ich keinen Angst, ich habe leider keinen 
8m (2 Etagen Reihenhaus) Leiter, aus diesem Grund wollte ich es von der 
Terasse aus montieren.
Darüberhinaus möchte ich gerne auch das Gerät für Inspektionen einholbar 
machen.

Für jeden Tip bin ich dankbar. Um gute Messergebnisse zu bekommen ist es 
schon wichtig, dass es über den Dach ragt, aber auch sicher ist...

von Klaus R. (klaus2)


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Robert schrieb:
> ich habe leider keinen 8m (2 Etagen Reihenhaus) Leiter, aus diesem Grund
> wollte ich es von der Terasse aus montieren.

Ohne Worte.

Klaus.

von Ralf X. (ralf0815)


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Robert schrieb:
> Auf dem Leiter zu steigen hätte ich keinen Angst, ich habe leider keinen
> 8m (2 Etagen Reihenhaus) Leiter, aus diesem Grund wollte ich es von der
> Terasse aus montieren.
> Darüberhinaus möchte ich gerne auch das Gerät für Inspektionen einholbar
> machen.

Ein Tragegestell nach Deiner Vorstellung (und der ausreichender 
Stabilität) dürfte bedeutend teurer werden, als die Anschaffung einer 
8-10m Schiebeleiter plus das DANN noch erforderliche Montagematerial 
sein.
Ausserdem gibt es die Leitern alle naslang auch bei Kleinanzeigen & Co 
oft fürn Appel & Ei.
Oder Du leihst Dir eine aus der Nachbarschaft.

Was für eine Dacheindeckung hast Du?
Hast Du im Dach ein Fenster, durch das man aussteigen kann?
In welche Himmelsrichtung zeigt Deine Ansicht?

von Robert (Gast)


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ok, vielleicht muss ich das ganze noch einmal überlegen... Eigentlich 
sind meine Ziele mit der Wetterstation wie folgt:

1) Windstärke / Böen messen, um eine Markize automatisch 
zurückzuklappen.
2) Lichtstärke messen, um Beleuchtung zu Hause automatisch 
ein/auszuschalten. Eventuell potienzieller Solarertrag messen.
3) Sonstige Werte - Temperatur, Niederschlag, Luftdruck

Leider sagen die einen die Wetterstation soll auf 10m höhe liegen, die 
anderen sagen 2m. 10m ist eigentlich nur für Windrichtung-Messung 
wichtig, sollte aber nicht zu nah zu dem Dach stehen... Wenn also mit 
dem Windrichtung nicht klappen wird, montiere ich die Wetterstation auf 
dem Gartenhaus, bzw. Zaunpfosten auf der 2m Höhe... Die gekaufte 
Wetterstation kostete 150Euro ist aber auch keine super profi 
Wetterstation. Die Messdaten sind so oder so nicht DWD komform...

Oder habe ich andere Vorteile es doch über den Hausdach zu platzieren 
übersehen?

Auf 2m höhe habe ich besseren Zugang für Wartungszwecken und die Höhe 
ist besser für andere Messungen, oder?

von MaWin (Gast)


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Robert schrieb:
> Oder habe ich andere Vorteile es doch über den Hausdach zu platzieren
> übersehen?

Stell dir vor, eure Strasse schneit 8m tief ein. Dann findest du dein 
Haus an Hand der Wetterstation immer noch.

Ich halte es auf dem Dachfirst für grossen Unsinn. Auch eine Dat-Antenne 
stellt man möglichst nicht auf's Dach.

Temperaturen werden in 2m gemessen, relevant ist die luftdurchströmte 
Abschattung, und Wind gegen die Markise misst man am Besten an der 
Markise.

von wendelsberg (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wind gegen die Markise misst man am Besten an der
> Markise.

Oder ordert gleich den passenden Sensor dafuer.
z.B. 
https://www.jalousiescout.de/markisensteuerungen-windwaechter/sonnen-und-windwaechter/erschuetterungssensor-tdms.html

wendelsberg

von Experte (Gast)


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DANIEL D. schrieb:
> Experte schrieb:
>> Richtige Kunststoffe fühlen sie bei UV-Licht richtig wohl, z.B. PVDF.
>
> Und wie sieht es mit Witterung aus, also kalt, warm, nass, trocken usw?
> Wie Lange hält das Zeug im Außenbereich?

PVDF im Außenbereich? 30 Jahre sollten überhaupt kein Problem sein.

von F. M. (foxmulder)


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https://www.weather.gov/media/epz/mesonet/CWOP-WMO8.pdf

Schau dir ein paar professionelle Installationen an, beiweitem nicht so 
riskoreich wie manche denken.
Ich wohne auf in den österreichischen Alpen, trotzdem hält zB. 
Lärchenholz locker 20 Jahre.

DANIEL D. schrieb:
> Holz egal was vergammelt.

Halte ich für ein Gerücht, unser Zaun (aus Lärche mit verzinkten Hülsen 
im Boden hät seit 19 Jahren ohne Schaden, halt grau aber das ist normal 
für Lärche.

Wetterstation am Dach halte ich für sinnlos, was interessiert dich die 
Temperatur etc. am Dach?
Das ist der komplett falsche Ansatz.

Zuerst musst du uns sagen, was du messen willst?
Temperatur/Feuchte/Wind/Niederschlag/Erdtemperatur/Sonnenschein etc. pp

Im angehängten PDF wird beschrieben wie man eine Wetterstation richtig 
aufbaut, wird für die meisten alleine aus Platzgründen sicher nicht 
gehen.
Selbst in meinem 2500m2 Garten bekomme ich nicht annähernd ein konformes 
Messfeld hin.

Also musst du Kompromisse eingehen wie zB.
Temperatur in 2m Höhe und am Boden, evtl. noch im Boden 10,20cm oder so.
Dann Feuchte und Niederschlag, auch in so ca. 2m Höhe.
Wind in 10m Höhe, das kannst du aufs Dach montieren.

Bis auf Niederschlag und Windsensoren kann man alles gut selber bauen, 
die würde ich von Thies etc. kaufen, gibt es immer wieder auf Ebay.

Vernetzen kannst du über RS485 oder Funk, je nach dem.
Für RS485 geht BTX Kabel gut, wenn man das ordentlich ausführt ist auch 
die Blitzgefahr gering, man muss es ja nicht durchs ganze Haus ziehen.
Bei mir ist die "Basisstation" in der Gartenhütte, samt LTE Router und 
USV.

mfg

von Realist (Gast)


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Hallo

"einfach" die Sensoren so anbringen das sie die Daten an den für dich 
wichtigen Stellen liefern (z.B. wie die Windstärke bei der Markiese).
Eine "offizielle" Wetterstation ist wie schon erwähnt und sogar belegt 
sowieso im privaten Umfeld nicht (sehr selten) vollständig zu 
realisieren.
Mich z.B. Interessiert vorrangig die Temperatur am (in der unmittelbaren 
Nähe) zum Haus um entsprechende Maßnahmen vorzunehmen bzw. "vorgewarnt" 
zu sein oder einfach aus Neugier.
Einen Funkamateur mit großer Antennenanlage interessiert der Wind bei 
den Antennen und eben nicht unbedingt auf dem Dach (nicht immer befinden 
sich dort die Antennen) oder im Garten, den Gärner ist aber die 
Temperatur auf den Dach egal aber eben nicht die im Garten usw.

Und in der Realität muss man oft leider zusätzlich noch mit Kompromissen 
und eigenen Erfahrungen leben - die Außentemperatursensoren von 
Heizungssteuerungen kann man z.B. oft nicht an der optimalen Stelle 
(gibt es die überhaupt?) oder auch nur an die Stelle welche die 
wenigsten Probleme mit sich bringt anbringen - da nützt das beste 
theoretische Wissen nichts und man muss halt hin und wieder per Hand 
gegenregeln (blöd wenn man Mieter ist oder als Hausbesitzer keinen 
"Ar..h" in der Hose hat und sich einfach mal an die Regelung 
herantraut...) oder halt mit den (selten) sich ergebenden Konsequenzen 
leben.

Echte aussagekräftige Temperaturmessung ist alles andere als Trivial - 
das sieht man selbst in "normalen" Innenräumen oder auch bei den 
"Halbprofis" - wer hat noch nie eine  große "offizielle" Anzeigen 
gesehen die mitten im Winter  mal behauptet hat das es aktuell 35° C 
warm ist...
Eine "echte" Wind- Regenmengen- Schneehöhenmessung ist da noch viel 
anspruchsvoller.
Einzig was den Luftdruck angeht (aber nicht dessen Auswertung) kann man 
etwas entspannter vorgehen - wobei auch da so einiges zu beachten ist - 
aber wenigsten der Messort ist nicht so arg kritisch.

Insgesamt sind "alle" Wetterstationen mit großer Skepsis zu nutzen - 
nicht weil die Sensoren schlecht oder ungenau sind sondern weil diese 
sich sehr oft "einfach" an der falschen Stelle befinden und als Konvolut 
an ein und der selben Stelle letztendlich zwar korrekte aber sinnfreie 
(und somit dann doch falsche - obwohl "korrekte" ) Werte liefern.

Realist

von Georg (Gast)


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Realist schrieb:
> die mitten im Winter  mal behauptet hat das es aktuell 35° C
> warm ist...

Kein Wunder wenn man den Sensor z.B. auf eine sonnenbeschienene Hauswand 
montiert. Daher hat er auch an der Spitze eines Mastes nichts verloren, 
ich habe meinen an der Nordseite des Hauses im Schatten und die Werte 
sind sehr realistisch. Auf dem Mast ist eigentlich nur der Windmesser 
sinnvoll.

Georg

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