Ab Juli 2021 gibt es die Freigrenze von 22 Euro nicht mehr, bei der bisher keine Einfuhrumsatzsteuer für Sendungen aus China zu zahlen war. https://www.paketda.de/news-zollfreigrenze-22-euro-abgeschafft.html Ich weiß nicht, ob es damit er zu tun hat, aber neuerdings habe ich bei Lieferungen von chinesischen ebay Händlern ein neues Verfahren bei der Einfuhr beobachtet. Die Sendungen kommen eindeutig aus China und nicht aus europäischen Außenlagern. Denn sie werden in China bis zum Flugzeug getrackt. In Deutschland angekommen, werden alle chinesischen Aufkleber auf dem Umschlag inklusive der Zollinhaltserklärung durch Überkleben unkenntlich gemacht. Die Sendungen kommen dann alle vom gleichen deutschen Absender, einem Logistiker aus Morfelden. Die Sendung bringt dann nicht der bekannte Zusteller der Deutschen Post AG, sondern die sogenannte Regiopost. Der ursprüngliche chinesische Absender ist dann nicht mehr sichtbar und nur anhand des Inhalts festzumachen. Als früher die Sendungen von der Deutschen Post AG abgefertigt wurden, gab es häufig einen Aufkleber, dass er von der zollamtlichen Behandlung befreit oder zu Prüfzwecken geöffnet und verschlossen worden sei. Bei den neuerlichen Sendungen über die Regiopost hat es den noch nie gegeben. Jetzt frage ich mich, ob das mit der eingangs erwähnten gefallenen 22 Euro-Freigrenze zu tun hat. Wurde hier ein Weg gefunden, um die Sendungen mit 19% Einfuhrumsatzsteuer ordnungsgemäß zu versteuern? Hat das etwas mit dem in der Quelle erwähnten "One Stop Shop" zu tun? Oder ist das Verfahren böse und umgeht die zollamtliche Prüfung? https://www.paketda.de/news-zollfreigrenze-22-euro-abgeschafft.html
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Dirk Be. schrieb: > Wurde hier ein Weg gefunden, um die > Sendungen mit 19% Einfuhrumsatzsteuer ordnungsgemäß zu versteuern? Die Frage ist ... komisch. Denn einen Weg, eine Sendung mit 19% Einfuhrumsatzsteuer ordnungsgemäß zu versteuern, muß man nicht neu erfinden. Den gabs schon immer: der Verkäufer zahlt die Steuern, und fertig. Und genauso wird’s da laufen. Das ganze Gehampel mit Zollamt/Post/DHL/Ups mit Freibetrag, Steuer, Gebühren, Auslagegebühren usw. gibts nur, wenn der Käufer die Steuer zahlen muß. Oliver
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Dirk Be. schrieb: > Die Sendungen kommen dann alle vom gleichen > deutschen Absender, einem Logistiker aus Morfelden. Bei mir kamen schon vor rund 5 Jahren vereinzelt Sendungen mit einer deutschen Retouradresse und hatten zum Teil einen Aufkleber "Manifestverzollung", Chinahändler über Amazon bestellt. "Manifestverzollung" sagt, dass der Absender die Ware verzollt hat und danach im Zielland frei verteilen kann. Seit etwa Mitte 2020 kommen hier Sendungen, China über Aliexpress, gehäuft mit einer Absenderadresse "Belgien Post" an. Die haben keine Zollaufkleber und werden mir von der Deutsche Post AG gebracht. Ich kenne den aktuellen Stand nicht, ob Aliexpress sein Logistikzentrum in Lüttich (Belgien) bereits in Betrieb hat. Das wäre dann zumindest der Verteilort für Waren, die per Eisenbahn kommen, der Flugverkehr und damit günstige Frachtkapiztäten sind seit etwa einem Jahr deutlich eingeschränkt. Alles, was Batterien und Akkus beinhaltet, will China-Post sowieso nicht fliegen. Alibaba hat mehrfach verkündet, sich verstärkt auf dem europäischen Markt etablieren zu wollen. Da kommt ihnen die EU-Zollabzocke natürlich quer, so dass ich denke, dass sie das über ihr Logistikzentrum in Belgien vom Endkunden fern halten wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, meine 2,50€-Bestellungen vom Zollamt abzuholen oder horrende Gebühren an die Deutsche Pest zu zahlen, das weiß auch Jack Ma, der Gründer und Inhaber von dem Laden.
Manfred schrieb: > Ich kenne den aktuellen Stand nicht, ob Aliexpress sein Logistikzentrum > in Lüttich (Belgien) bereits in Betrieb hat. Hat er, genauso wie die in Polen, Frankreich, und wer weiß wo noch. Darüber läuft das dann genauso. Oliver
Manfred schrieb: > EU-Zollabzocke Ist das eine persönliche Meinung oder die vermutete Sicht der Chinesen? Ich finde es ganz normal, dass mindestens die 19% Einfuhrumsatzsteuer auf importierte Sendungen zu verrichten sind. Warum sollte man ausländische Händler bitte bevorzugen? Das ergibt wirklich gar kein Sinn, da sie überhaupt keine Arbeitsplätze/Wertschöpfung im Zielland schaffen. Zoll gibt es sowieso nur noch auf wenige Waren und der Zollsatz ist meist ziemlich gering. Manfred schrieb: > Ich kann mir nicht vorstellen, meine 2,50€-Bestellungen vom Zollamt > abzuholen oder horrende Gebühren an die Deutsche Pest zu zahlen, das > weiß auch Jack Ma, der Gründer und Inhaber von dem Laden. Wenn man nun nicht gerade von privaten Express-Logistiker (DHL Express, Fedex, UPS, etc) liefern lässt, sind die Auslagenpauschale mit 6€ doch relativ gering und man hat die Möglichkeit beim Zollamt abzuholen. Falls das Zollamt zu weit weg ist, dann muss man eben mit den Gebühren leben. Die sind aber keinesfalls sehr hoch und können auch bei 2,50€ Bestellungen nicht einfach nur relativ zum Warenwert berechnet werden, weil der Arbeitsaufwand einfach höher ist. Scheinbar wird sich das ändern und man kann nun ab 2021 auch direkt als Privatkunde selbst verzollen und umgeht damit die 6€ Auslagenpauschale: https://www.paketda.de/news-zoll-paket-anmelden-privatkunden.html und kann sich die Pakete verzollt direkt an die Haustüre liefern lassen. Fair, wie ich finde. Also wer jetzt rumheult, dass er keine 2,50€ Sendung aus China mehr bekommen kann, der sollte sich selbst mal fragen, ob das ökonomisch ohne Subventionierung durch den deutschen Steuerzahler eigentlich möglich ist. (eigentlich immer noch viel zu geringe Post-Zustellgebühren für Auslandssendungen aus China als "Entwicklungsland", Aufwand für Zoll, keine Wertschöpfung in DE/geringe Arbeits-/Umweltstandards in CH -> unfaire Wettbewerbsbedingungen). Das man leider bei Express-Logistikern als Privatkunde keine Selbstverzollung vornehmen kann, ist ärgerlich. Dann sollte man eben aber beim Kauf der Ware auf Zustellung durch diese verzichten.
Timo N. schrieb: > Ist das eine persönliche Meinung oder die vermutete Sicht der Chinesen? Für manche ist jede Steuer gleichbedeutend mit Abzocke. Und jede Veränderung dabei Abzocke².
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(prx) A. K. schrieb: > Für manche ist jede Steuer gleichbedeutend mit Abzocke. Steuern ist per se eine gewisse Nähe zum Schutzgeld eigen.
Percy N. schrieb: > Steuern ist per se eine gewisse Nähe zum Schutzgeld eigen. Willst du damit Schutzgeld verteidigen, oder Steuern abschaffen? ;-) Allerdings gilt das, konsequent betrachtet, beispielsweise auch für die Wohnungsmiete.
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(prx) A. K. schrieb: > Percy N. schrieb: > >> Steuern ist per se eine gewisse Nähe zum Schutzgeld eigen. > > Willst du damit Schutzgeld verteidigen, oder Steuern abschaffen? ;-) Weder noch. Vorläufig genügt es, darauf hinzuweisen, dass bei hinreichend großem Abstand ( und wer wollte den nicht zu beidem einhalten?) sich unerwartete Sichtweisen ergeben können
Timo N. schrieb: > und man hat die Möglichkeit beim Zollamt abzuholen. und hier lohnt es sich aufzupassen, welche Zieladresse man angibt. wenn ich meinen Wohnort angebe, muss ich 30Km zum Zollamt fahren. Für die Adresse des Arbeitgebers ist ein Zollamt ca. 500m Luftlinie entfernt, quasi nur einmal um die Ecke...
Und wie weit ist dein Arbeitgeber von zu Hause weg? Oliver
40Km, aber dort bin ich ja eh jeden Tag. die besagten 30Km wären zudem noch in eine komplett andere Richtung zu fahren
● Des I. schrieb: > Timo N. schrieb: >> und man hat die Möglichkeit beim Zollamt abzuholen. > > und hier lohnt es sich aufzupassen, welche Zieladresse man angibt. > > wenn ich meinen Wohnort angebe, muss ich 30Km zum Zollamt fahren. > Für die Adresse des Arbeitgebers ist ein Zollamt > ca. 500m Luftlinie entfernt, quasi nur einmal um die Ecke... Zumindest beim letzten (gewerblichen) Import wurde ich, als ich erwähnte vor Kurzem umgezogen zu sein und deswegen Kudellmuddel mit EORI hatte, gefragt ob ich defaultmäßig über das alte Zollamt abwickeln möchte, das würde dann so hinterlegt werden. Das alte und das neu zuständige Zollamt sind aber ähnlich weit entfernt, so das das bei mir egal ist. Es sollte aber möglich sein.. it_depends
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