Hallo Leute, ich habe folgendes Problem: Mein Schreibtischstuhl (Stoffbezug) lädt sich ganz gerne auf. Bekomme öfters mal kleinere Schläge und wenn ich mit meiner Kleidung fleißig am Stoffbezug vom Stuhl reibe und mich dann an einer Steckdose erde, kann ich schon ganz ordentliche Lichtbögen erzeugen. Bei etwas größeren Entladungen wird mein Monitor für 'ne Sekunde schwarz. Ich vermute mal, dass dabei das DisplayPort-Kabel als Antenne wirkt und die Entladung das Bildsignal stört. Jetzt frage ich mich, wie ich das Problem am besten löse, ohne dauerhaft ein Erdungsarmband zu tragen, was ja nicht ganz so alltagstauglich wäre... Der Übertäter Schreibtischstuhl hat ein Fußkreuz aus Metall und normale Bürostuhlrollen aus Kunststoff. Ich kann mich auch am Fußkreuz entladen. Außerdem habe ich so eine Antistatikmatte: https://www.mattenlager.de/antistatik-bodenschutzmatte Der Boden unter der Antistatikmatte ist Kork. Würde es mir bei meinem Problem helfen, wenn ich metallische (falls es das gibt) oder Antistatik-Bürostuhlrollen nehme? Ich meine, die statische Aufladung geschieht ja scheinbar eher weniger durch das Rollen des Stuhls, als vielmehr durch den Stoffbezug. Und zum Monitor: Könnte ich zumindest diese Bildstörung verhindern, wenn ich Ferritkerne um das DisplayPort-Kabel schnalle? Das Kabel hat ab Werk jedenfalls keine. Und wenn ja, wie sollte ich die anbringen? Einen Ferritkern nahe am Grafikkartenausgang, einen nahe am Monitoreingang oder beides? Oder habt ihr noch andere Ideen? Kann man vielleicht irgendwas mit dem Stoffbezug machen? Ach und kann diese Störung eigentlich den Eingang des Monitors schädigen?
Du solltest die Ladung "langsam" abbauen oder garnicht erst entstehen lassen. Kannst du die Sitzfläche erden? Zwei dünne Drähte lose auflegen und (z.B. mit einer kleinen Metallkette am Stuhlfuß) mit der ESD-Matte am Boden verbinden? Die ESD-Fußbodenmatte muss natürlich auch geerdet sein, am besten über einen Erdungsblock mit eingebauten Widerständen. Oder du setzt auf der anderen Seite an. Versuch mal andere Schuhe (barfuß?), möglicherweise reicht das schon. Ferrite am Kabel kannst du versuchen, ohne mehr Details zu kennen ist das Glückssache, kann aber zumindest nichts kaputtmachen... Wenn du in "geladenem" Zustand nicht gerade direkt den Monitor (bzw. die Metallteile/Steckerpins o.ä.) berührst, sollte der das eigentlich auch wiederholt unbeschadet überstehen.
Markus E. schrieb: > Kannst du die Sitzfläche erden? Zwei dünne Drähte lose auflegen > und (z.B. mit einer kleinen Metallkette am Stuhlfuß) mit der ESD-Matte > am Boden verbinden? Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich so richtig verstanden habe bzw. die Variante äquivalent wäre, aber ich hab jetzt mal geguckt, wie es sich verhält, wenn ich ein Erdungsarmband um das Metallfußkreuz lege und an eine Steckdose klemme. Das bringt nichts. Aber eigentlich klar, weil ja ein Ladungsaustausch zwischen mir und dem Stuhl stattfindet und so habe ich ja nur die Erdverbindung des Stuhles verbessert. Wenn ich das Erdungsarmband stattdessen selbst anziehe und am Fußkreuz anschließe, klappt es...und während ich das schreibe, kapiere ich auch, wie du es meintest. Ich müsste also eine leitende Verbindung zwischen den Fußkreuz und einem Teil des Stuhlpolsters herstellen, richtig? Mal schauen, vielleicht bekomme ich was an die Armlehnen gebastelt. Die berühre ich ja meist beim Aufstehen, dann könnte ich mich entladen, während ich aufstehe und damit in dem Moment, wo die hohe Spannung überhaupt erst entstehen würde, oder? > Die ESD-Fußbodenmatte muss natürlich auch geerdet > sein, am besten über einen Erdungsblock mit eingebauten Widerständen. Die hat leider keine Anschlüsse zum Erden. Ich vermute mal, die wird einfach aus leicht leitfähigem Kunststoff bestehen. > Oder du setzt auf der anderen Seite an. Versuch mal andere Schuhe > (barfuß?), möglicherweise reicht das schon. Gute Idee, habe ich gerade mal ausprobiert. Ich trage zuhause üblicherweise Crocs. Die scheinen ganz gut zu isolieren. Wenn ich Socken trage, ist es schon deutlich besser, aber es kommt darauf an, wie viel Zeit zwischen vom Stuhl Aufstehen und Berühren eines Metallteils vergeht. Warte ich ein paar Sekunden, tut sich nichts mehr, fasse ich sofort an die Türklinke oder Steckdose, gibt's auch so noch einen Lichtbogen. Naja, für den Sommer aber sicher eine Idee, ansonsten muss ich wohl versuchen Nägel in meine Crocs zu schlagen, hehe. > Ferrite am Kabel kannst du versuchen, ohne mehr Details zu kennen ist > das Glückssache Hilft es, wenn ich schreibe, wie der PC angeschlossen ist? Also Die Stromversorgung ist: Steckdose -> Verteilersteckdose mit Verlängerungskabel -> USV (APC Back-UPS)-> PC und Monitor. Die Störung am Monitor tritt aber auch auf, wenn ich mich direkt an dem Metallfuß des Stuhls entlade, insofern vermute ich, dass die Erdungskontakte in den Steckern damit nichts zu tun haben, sondern eben eher das DP-Kabel einfach als Antenne wirkt. Wobei ich sagen muss, dass ich mich mit Funk und EMV nicht besonders gut auskenne. Also ich glaube, die beste Vorgehensweise wird es tatsächlich sein, das Stuhlpolster irgendwie mit dem Stuhlkreuz zu verbinden. Vielleicht gibt es Stoffe, die feine Metalldrähte eingefädelt haben, da muss ich mich mal schlaumachen. Dann könnte ich mit sowas die Armlehne nachpolstern und gleichzeitig eine Möglichkeit zum Ladungsausgleich schaffen.
Man könnte auch mal die Luftfeuchtigkeit auf ca. 40-60% erhöhen.
Klaas K. schrieb: > Vielleicht gibt es Stoffe, Genau da liegt das 1. Problem, dass synthetische Stoffe jede Menge Aufladung erzeugen. Das 2.Problem könnte die zu geringe Luftfeuchtigkeit < 40% sein. 3. gibt es Antistatic-Armbänder für diverse Arbeiten.
Tja, der Stuhl ist erst ein paar Monate alt. Hatte eigentlich extra einen mit Stoffbezug gewählt, weil Kunstleder nach ein paar Jahren immer einen ekeligen Tod stirbt, bei dem es schrittweise zerbröselt und die ganzen Stückchen dann einen Haufen Dreck machen... Aber man sieht - andere Materialien, andere Probleme. Wie hoch die Luchtfeuchtigkeit im Raum ist, weiß ich gar nicht, habe kein Messgerät dafür. Aber prinzipiell heize ich eher wenig und lüfte viel. Und ich schätze mal, wenn ich 'ne Sekunde nach dem Aufstehen schon an die Türklinke fasse, hilft etwas mehr Luftfeuchtigkeit auch nicht viel. Bei Arbeiten am PC oder sonstiger Elektronik habe ich kein Problem, da erde ich mich entweder in kurzen Zeitabständen an der Steckdose oder trage einfach ein Antistatikarmband. Ist halt nur im Alltag unschön immer ein bisschen eine gewischt zu bekommen und ich habe mir eben Sorgen um meinen Monitor gemacht, aber wenn das dem wirklich nicht schadet, ist das ja halb so wild.
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Klaas K. schrieb: > wenn ich > mit meiner Kleidung fleißig am Stoffbezug vom Stuhl reibe und mich dann > an einer Steckdose erde, kann ich schon ganz ordentliche Lichtbögen > erzeugen. Zeitlichso kurze Funken sind noch lange keine Lichtbögen ;) Klaas K. schrieb: > Jetzt frage ich mich, wie ich das Problem am besten löse weniger Rubbeln macht Dir vermutlich auch weniger Spaß, nicht war? Klaas K. schrieb: > Der Übertäter Schreibtischstuhl hat ein Fußkreuz Der Übe*l*täter ist hoffentlich ungekreuzt und fünfbeinig - als Stern. Wegen der Kipp- und Unfallgefahr wurden vierbeinige Bürostuhlkreuze vor vier-fünf Jahrzehnten verboten - Deine Versicherung zahlt dann auch nichts. Klaas K. schrieb: > Ich kann mich auch am Fußkreuz entladen. Ob so eine Sauerei noch christlich ist, aber vegal, jedem seinen Spaß! Klaas K. schrieb: > Und zum Monitor: Könnte ich zumindest diese Bildstörung verhindern Welche? Falls Du den Funken im Sichtfeld meinst, hilft vlt. eine automatische Schweißerbrille - die dunkelt die Störung zuverlässig. Klaas K. schrieb: > Kann man vielleicht irgendwas mit dem Stoffbezug machen? Aber sischer! Klaas K. schrieb: > Ach und kann diese Störung eigentlich den Eingang des Monitors > schädigen? Röhrenmonitore sind duldsam solang da kein Nagel eingeschlägst. Klaas K. schrieb: > Ich müsste also eine leitende Verbindung zwischen > den Fußkreuz und einem Teil des Stuhlpolsters herstellen, richtig? Wär eine Lösung, doch besser schaffst Du das Kreuz im Fußbereich ganz ab. Klaas K. schrieb: > Vielleicht gibt es Stoffe, die feine Metalldrähte eingefädelt haben. Jetzt hast Dir aber selbst geholfen, Respekt!
Klaas K. schrieb: > Aber prinzipiell heize ich eher wenig und lüfte viel. Das verbessert zwar den Sauerstoff/CO2/Schadstoffgehalt der Luft, aber leider senkt es im Winter auch die Luftfeuchtigkeit. Dies liegt daran, dass kalte Luft absolut gesehen weniger Luftfeuchtigkeit halten kann. Beim Erwärmen der Luft nach dem Lüften sinkt die relative Luftfeuchtigkeit dann ab. Michael
Klaas K. schrieb: > Vielleicht gibt es Stoffe, die feine Metalldrähte eingefädelt haben, da > muss ich mich mal schlaumachen. https://www.asmetec-shop.de/de/ESD-Verbrauchsprodukte/ESD-Stoffe/ Das Zauberwort ist ESD (Electrostatic Discharge), damit findest du von Bodenbelägen und kompletten Stühlen über Socken und Tshirts hin zu Schuhen auch Stoffbahnen zum Selberschneiden, wie in dem Link hier:) Sinnvoller wäre die Sitzfläche als die Armlehnen, damit die Entladung eben nicht punktuell (Berühren der Armlehnen) stattfindet, sondern ständig bzw. erst garkeine Aufladung entsteht. Die Idee mit den Nägeln in den Schuhen ist garnicht soo daneben. Crocks sind hier aufgrund ihres Materials das denkbar schlechteste für ESD-sensible Umgebung. Versuche mal Kupferklebeband vom Fußbett zur Sohle zu ziehen. Alternativ direkt echte ESD-Schuhe, Birkenstock hat(te) z.B. sehr bequeme. Die sehen dann auch nicht so schrecklich aus wie Crocks;)
Markus hat als einziger die Sache richtig erfasst. Im professionellen Bereich setzt sich in ESD gefährderter Umgebung diese Schutzmaßnahmen immer mehr durch. Das heist ESD Fussbodenbelag, welcher auch geerdet ist. ESD geeigneter Bürostuhl, welche sowohl hochohmig leitfähige Rollen als auch Sitzbezug hat. Weiter gehört dazu entsprechende Kittel und Schuhe entweder mit einen federnten Erdungsband, welche in die Ferse drückt, oder auch ESD Socken. Das ganze wird dann garniert mit einer ESD Matte auf dem Tisch und dem berühmten ESD Armband, welche man immer tragen sollte, wenn man an ESD-Kritischen Baugruppen arbeitet. Um die Wirksamkeit abzusichern gibt es ESD Messgeräte, bei welchr man die Hand auflegen muss, und mit einer OK bzw Error Anzeige gemeldet bekommt, ob man ESD gerecht ausgestattet ist. Als Hobbyist muss man es vielleicht nicht ganz so extrem treiben. Aber in diesem speziellen Falle wäre ein geerdeter ESD Fussbodenbelag wenigstens im Bereich des Arbeitstisches und ein ESD Bürostuhl schon mal ein Anfang. ESD Tischmatte und Armband kosten nicht die Welt und sollte man grundsätzlich haben. Ralph Berres
Klaas K. schrieb: > Außerdem habe ich so eine Antistatikmatte: Leider habe ich mir auch eine ESD-Katastrophe gebaut, Laminatboden und Trockenschüttung drunter und mein Lieblingsschuhwerk ist auch alles andere als ESD-gerecht - das hat mehr als einmal PC-Abstürze gegeben. Ich habe eine ESD-Matte, auf der die Tastatur liegt, also die Hände immer auf der ESD-Matte liegen, seitdem ist Ruhe. Am Spanplattenrack der Stereoanlage gibt es eine Schraube, die über 1 MegOhm mit Erde verbunden ist und gerne angefasst werden will, bevor ich etwas umschalte. > Ach und kann diese Störung eigentlich den Eingang des Monitors > schädigen? Ja. Ralph B. schrieb: > Markus hat als einziger die Sache richtig erfasst. Ja und Nein. Er hat eine Umgebung für Fertigung und professionelle Reparatur beschrieben, wie sich das dort gehört. Wenn es 'nur' um einen PC-Arbeitsplatz geht, sehe ich das deutlich entspannter.
Also unsere essen Stühle haben in der mitte noch ein Stück Band das auf dem Boden schleift. Aufladung garantiert 0.
Alopecosa schrieb: > Aufladung garantiert 0 Es gibt noch genug andere Quellen sich statisch aufzuladen. Schon ein Blatt Papier auf dem Schreibtisch verschieben brachte eine (kleine) messbare Aufladung. Wer nur den Sitz erdet, hat die Schuhe usw. vergessen. Allgemein sollte man ein Hygrometer haben. Ab >40% rel. Luftfeuchte lässt die statische Aufladung nach. Wer in geheizten Räumen viel lüftet, hat oft zu trockenere Luft.
Alopecosa schrieb: > Also unsere essen Stühle haben in der mitte noch ein Stück Band das auf > dem Boden schleift. Die Tankfahrzeuge für Benzin des Circus Aljoscha hatten an der Hinterachse eine Metallkette, die die Straße berührte und der elektrischen Aufladung des Fahrzeuges entgegenwirkte.
Zeitweilig haben wir auch eine Handbreit aufgespreizte Cu-Litze am Brillengestell befestigt. Die Sprühentladung an den Drahtspitzen hat auch geholfen. Ich weiss aber nicht, ob die Polarität solcher Aufladungen immer gleich ist, denn an wirkungsvollsten sprühen negative Spitzen.
Manfred schrieb: > Ich habe eine ESD-Matte, auf der die Tastatur liegt, also die Hände > immer auf der ESD-Matte liegen, seitdem ist Ruhe. Das halte ich für das Home-Office am sinnvollsten. Nur zur Ergänzung weil es dem TE nicht klar zu sein scheint. Die Matte muss über https://www.reichelt.de/esd-schutzkontakt-erdungsstecker-1-x-10-mm-2-bananenstecker-quad-1903ec053-p292907.html o.ä. an einer Steckdose geerdet werden. Seine verlinkte Bodenmatte ohne Erdung dürfte ziemlich nutzlos sein.
Blechbieger schrieb: > Nur zur Ergänzung weil es dem TE nicht klar zu sein scheint. Die Matte > muss über > https://www.reichelt.de/esd-schutzkontakt-erdungsstecker-1-x-10-mm-2-bananenstecker-quad-1903ec053-p292907.html > o.ä. an einer Steckdose geerdet werden. Seine verlinkte Bodenmatte ohne > Erdung dürfte ziemlich nutzlos sein. Kommt auf die Leitfähigkeit des Untergrundes auf dem sie liegt gegen Erdpotential an. Kurt
Kurt schrieb: > Antistatikspray, wäre mal einen Versuch wert. Den Versuch kannst Du jede Woche wiederholen, weil das Spray dann verschwunden ist. Antistatikmatte und Luftfeuchtigkeit sind Deine Freunde.
Blechbieger schrieb: > Manfred schrieb: >> Ich habe eine ESD-Matte, auf der die Tastatur liegt, also die Hände >> immer auf der ESD-Matte liegen, seitdem ist Ruhe. > > Das halte ich für das Home-Office am sinnvollsten. > > Nur zur Ergänzung weil es dem TE nicht klar zu sein scheint. Die Matte > muss über > https://www.reichelt.de/esd-schutzkontakt-erdungsstecker-1-x-10-mm-2-bananenstecker-quad-1903ec053-p292907.html > o.ä. an einer Steckdose geerdet werden. Seine verlinkte Bodenmatte ohne > Erdung dürfte ziemlich nutzlos sein. Gut, dass Du das ergänzt hast, für mich war das selbstverständlich. Anstatt 17,60 Euro würde ich einen Schukostecker verwenden, liegt hier noch irgendwo herum: Die beiden Kontaktstifte kommen weg und im Inneren bekommt man den Widerstand klaglos unter. Da lässt man entweder ein Kabel raushängen oder, besser, packt eine Telefonbuchse in die Zugentlastungsschelle.
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