Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 230V DC Motor betreiben


von Oliver S. (sperlo)


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Hallo zusammen,

ich würde gerne einen Motor mit folgenden Spezifikationen betreiben.

Nominal voltage: DC230V,
Operating range: DC207V-253V,
No load current: 0.20A,
No load speed: 15500rpm/min,
Current with load: 0.72A,
Speed with load: 12125rpm/min,
Power at max efficiency: 160W,
Max efficiency: 60%,
Starting torque: 506 mN.m,
Starting current: 2.6A,
Output:50W-170W

Es war geplant mit einem Brückengleichrichter die normale Netzspannung 
(230V AC) umzuwandeln und damit dann direkt den Motor zu betreiben. 
Leider sind meine Elektrotechnik Kenntnisse, aber sehr dürftig. Deswegen 
würde ich mich freuen, wenn mir jemand seine Meinung dazu sagt bzw. ob 
ich noch andere Bauteile für die Schaltung verbauen sollte 
(Kondensator?).

Gleichrichter: TAIWAN-SEMICONDUCTOR UR3KB60, 3 A, 600 V

Gruß

von selbsternannter Tüvprüfer (Gast)


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230V ist nur der Mittelwert der Netzspannung, Gleichgerichtet kommst Du 
näher beim Spitzenwert raus (325V). Das könnte für dein Motor schon 
etwas viel sein.

von hinz (Gast)


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Reihenschlussmotor?

von MaWin (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Es war geplant mit einem Brückengleichrichter die normale Netzspannung
> (230V AC) umzuwandeln und damit dann direkt den Motor zu betreiben

Klingt vernünftig, wenn keine Drehzahlregelung nötig ist.

Es ist immer sinnvoll, vor Bürstenmotoren je eine UKW Drossel in die 
Leitung zur Kohlebürste zu hängen und vor den Brückengleichrichter auf 
Netzseite einen 0 1uF/X2 Funkentstörkondensator, aber die Teile dienen 
nur der Entstörung  für die Funktion sind sie nicht wichtig.

Und wenn ihr den Brückengleichrichter erst kaufen müsst: nehmt gleich 
ein 800V Modell, das liesse sich durch einen VDR auch schützen.

von Oliver S. (sperlo)


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selbsternannter Tüvprüfer schrieb:
> 230V ist nur der Mittelwert der Netzspannung, Gleichgerichtet kommst Du
> näher beim Spitzenwert raus (325V). Das könnte für dein Motor schon
> etwas viel sein.

Vielen Dank, das wusste ich gar nicht. Wie bekomme ich am besten die 
325V auf die 230V vom Motor?

MaWin schrieb:
> Und wenn ihr den Brückengleichrichter erst kaufen müsst: nehmt gleich
> ein 800V Modell, das liesse sich durch einen VDR auch schützen.

Werde ich machen.

Beitrag #6643832 wurde vom Autor gelöscht.
von Oliver S. (sperlo)


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Peter R. schrieb im Beitrag #6643832:
> Ist der Motor wirklich einer Ausführung mit Dauermagnet? Ein sog.
> Universalmotor, also ohne Dauermagnet, kann auch an Wechselstrom direkt
> betrieben werden, ganz ohne Gleichrichter.

Es ist dieser Motor hier:
https://www.globalsources.com/DC-motor/DC-motor-1168417084p.htm#1168417084

von Elektrofan (Gast)


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>> 230V ist nur der Mittelwert der Netzspannung, ...

Nein, die sind der Effektivwert.
Arithmetisch sind es ca. 0,9*230 V = 207 V.

Und (fast) diese 207 V sähe der Motor nach einem Brückengleichrichter
OHNE Ladekondensator, wie oben angenommen.

> Reihenschlussmotor?

Wohl nicht, wg.:

>>> No load speed: 15500/min,
...
>>> Speed with load: 12125/min,

von hinz (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Peter R. schrieb im Beitrag #6643832:
>> Ist der Motor wirklich einer Ausführung mit Dauermagnet? Ein sog.
>> Universalmotor, also ohne Dauermagnet, kann auch an Wechselstrom direkt
>> betrieben werden, ganz ohne Gleichrichter.
>
> Es ist dieser Motor hier:
> https://www.globalsources.com/DC-motor/DC-motor-1168417084p.htm#1168417084

Also permanent erregt.

von Oliver S. (sperlo)


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hinz schrieb:
> Also permanent erregt.

Was macht das jetzt für einen Unterschied?

von hinz (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Also permanent erregt.
>
> Was macht das jetzt für einen Unterschied?

Der braucht wirklich DC, wird aber keine Glättung benötigen.

von Michael B. (laberkopp)


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Oliver S. schrieb:
> Vielen Dank, das wusste ich gar nicht.

Stimmt ja auch nicht.

> Wie bekomme ich am besten die 325V auf die 230V vom Motor?

Einfach keinen Siebelko hinter den Brückengleichrichter schalten,
dann kommen aus 230V~ nur 209V= heraus.

Mit Siebelko kannst du das dann erhöhen bis 325V.

Oliver S. schrieb:
> Es ist dieser Motor hier:

Schon als dritte Salamischeibe.
Der ist aber nur für extremen Kurzzeitbetrieb.
Eigentlich wundert mich, was 230V DC im Auto sollen.
Gurtstraffer mit vorgeschaltetem Spannungswandler ?
Er sieht eher nach einem Espressoautomatenmotor aus.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (sperlo)


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Michael B. schrieb:
> Schon als dritte Salamischeibe.
> Der ist aber nur für extremen Kurzzeitbetrieb.
> Eigentlich wundert mich, was 230V DC im Auto sollen.
> Gurtstraffer mit vorgeschaltetem Spannungswandler ?
> Er sieht eher nach einem Espressoautomatenmotor aus.

Genau, ich wollte damit Kaffeebohnen mahlen. Also wirklich nur 
Kurzzeitbetrieb. Mahlvorgang dauert ein paar Sekunden (maximal 10) würde 
ich sagen.



Es liegt wahrscheinlich an mir, aber ich bin aus den ganzen Beiträgen 
noch nicht so wirklich schlau geworden...
Also kann ich jetzt einfach Deckdose (230V AC) -> Brückengleichrichter 
-> Motor anschließen oder sollten zusätzliche Bauteile verwendet werden?

von hinz (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Also kann ich jetzt einfach Deckdose (230V AC) -> Brückengleichrichter
> -> Motor anschließen

Ja.


> oder sollten zusätzliche Bauteile verwendet werden?

Funkentstörung wäre sinnvoll.

von Michael B. (laberkopp)


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Oliver S. schrieb:
> Genau, ich wollte damit Kaffeebohnen mahlen

Cool, vierte Salamischeibe. Wann haben wir die ganze Wurst ?

Oliver S. schrieb:
> Deckdose (230V AC) -> Brückengleichrichter
> -> Motor anschließen

Geht.

> oder sollten zusätzliche Bauteile verwendet werden?

Zur Entstörung.
Eventuell eine Sicherung.

von Oliver S. (sperlo)


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hinz schrieb:
> Funkentstörung wäre sinnvoll.

Welches Bauteil genau?

Michael B. schrieb:
> Cool, vierte Salamischeibe. Wann haben wir die ganze Wurst ?

Was meinst du damit?

Michael B. schrieb:
> Zur Entstörung.
> Eventuell eine Sicherung.

Welches Bauteil genau?


Vielen Dank für die Hilfe!!

von Helge (Gast)


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Ein 230V DC Motor für Sicherheitsgurte. Ich kaufe mir besser kein 
chinesisches Auto. Das ist mir unheimlich.

Zur Lösung der Anschlussaufgabe: Ich würde eine Drossel vor den 
Gleichrichter schalten und einen Kondensator parallel zum Motor. 
Praktischerweise sind halbwegs passende Drosseln und Kondensatoren in 
älteren Leuchtstofflampen verbaut. Wenns gut funktioniert und der Motor 
dann noch zu schwach ist, eine Drossel mit kleinerer Induktivität 
verwenden.

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