Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12V Funkrellais Schaltung an KSQ


von Benjamin B. (benji179)


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Hallo,

Habe leider nicht allzu viel dazu gefunden;
Möchte an eine Lampe mit dimmbaren Meanwell HLG-240-48AB (5A 
24~48V[51V]) im Konstantstrom Modus ein oder zwei 12V (notfalls 5V) 
4fach Funkrellais betreiben. Eigene AC/DC Versorgung geht leider nicht 
(nur 1 Kabelkanal).

Die Lampe besteht aus 2 Pannels Mid-Power LEDs in 
Parallelserienschaltung : 5A 45V , jede der 46 Reihen hat ca 108mA 
(ungedimmt).
Etwas dunklere LEDs wäre egal.

Wie könnte ich das machen falls es überhaupt geht?
Fand 2 Vorschläge : eine Reihe 1N5401 + Step up oder einen 12V 
Linearregler parallel zu den LEDs.

von Mario P. (Gast)


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Die Diodenreihe wird nicht funktionieren, da Du hier in erster Näherung 
einen konstanten Spannungsabfall hast. Die Spannung hinter der 
Diodenreihe ändert sich um den gleichen Wert wie die Ausgangsspannung 
des Netzteils beim Dimmen (natürlich nur, bis hinter der Diodenkette 0V 
erreicht sind, negative Spannungen treten hier nicht auf).
Mit dem 12V Linearregler wird es wohl funktionieren, Du verheizt aber 
ordentlich Energie. Der Linearregler muß mindestens die 48V als 
Eingangsspannung vertragen, die auftretende Verlustleistung verkraften 
und entsprechend gekühlt werden. Da müssen etliche Watt abgeführt werden 
- bei 48V Eingangs- und 12 Vausgangsspannung und angenommenen 1A 
Stromaufnahme von den Funkrelais sind das schon mal 36W.
Als Alternative gibt es auch schaltende DC/DC-Wandler (mit und ohne 
galvanischer Trennung von Ein- und Ausgang) mit entsprechend großem 
Eingangsspannungsbereich und konstanter Ausgangsspannung.
Hier einfach nur mal als Beispiel für eine Anwendung ohne weiteren 
benötigten Schaltungsaufwand der TracoPower THD 10-4812WIN: 
Eingangsspannung 18 - 75V, Ausgangsspannung 12V, Ausgangsstrom max 
0,833A, Leistung 10W, keine Minimallast erforderlich, mit internem 
EMI-Filter. Der schlägt allerdings mit knapp 30€ zu Buche.
Vergleichbare Schaltregler gibt es auch von Meanwell, Recom, TDK und 
weiteren Herstellern.
Wie diese Regler mit der HickUp-Funktion Deines Netzteiles klar kommen 
kann ich nicht abschätzen. Hier mußt Du einfach mal probieren.
Bringt der Regler selbst keine Filterung von Ein- und  Ausgang mit, 
solltest Du dich selbst darum kümmern. Anderen Falls wird es in der 
Umgebung der Wandler mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Funkstörungen 
kommen. Welches Ausmaß die haben, kann ich leider nicht abschätzen.

Mario P.

von Selberbastler (Gast)


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Am sinnvollsten wäre wohl tatsächlich ein dcdc-wandler der die max 
Spannung deiner LED KSQ am Eingang aushält und die konstante 
Ausgangsspannung liefert die du haben willst. Das nimmt deinen LED die 
minimale Menge Energie weg.

Allerdings solltest Du bedenken, dass sich durch die von dem Wandler 
aufgenommene Leistung - die sich je nach Schaltzustand deiner Relais 
ändert - auch die Helligkeit deiner LEDs ändert. Jedesmal wenn sich was 
an der Stromaufnahme ändert.

Ob das auffällt und dann unschön ist kann nur Versuch zeigen...

Ansonsten kannst du nur mit einem linearregler immer die gleiche 
Leistung von den LED weg nehmen und eben in Wärme und gewünschte 
Versorgung umsetzen.

von Wolfgang (Gast)


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Selberbastler schrieb:
> Ansonsten kannst du nur mit einem linearregler immer die gleiche
> Leistung von den LED weg nehmen und eben in Wärme und gewünschte
> Versorgung umsetzen.

Ein Linearregler würde nicht die gleiche Leistung weg nehmen, sondern 
einen Strom, der abhängig von der aktuellen Stromaufnahme der Funkrelay 
Module zuzüglich der Eigenstromaufnahme des Reglers ist.
Die Eingangsspannung hängt dabei vom Betriebszustand der LEDs ab, weil 
das Meanwell Modul als KSQ arbeitet. Entsprechend schwankt die 
abgezweigt Leistung.

von Benjamin B. (benji179)


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Super , danke.
Dann nehme ich einen Schaltregler.
Machen die etwas teureren Modelle hier Sinn oder würde auch eines der 
China Module (+ EMI Filter) ausreichen?
Der Sekundäre Kreis ist nicht wichtig , der Primäre aber schon.

Die schwankende Helligkeit ist kein großes Problem, reicht wenn es nur 
schaltet während niemand im Raum ist.

Und hätte noch eine ganz andere Frage; Sind Thermal Cutoffs schnell 
genug um gegen Ausfall (abstecken...) eines der zwei Paneele 
abzusichern?
Zbsp. 84°C (Haltetemperatur 59°C , LEDs Normalbetrieb = <55°C )
LED max. Daten = 200mA , 110°C
Hätten dann aber kurz bis zu 230mA.

von Mario P. (Gast)


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Die teureren Modelle würde ich als rundum-sorglos-Paket bezeichnen. Der 
Hersteller liefert ein verbindliches Datenblatt zum Produkt. Die 
einzelnen Komponenten sind aufeinander abgestimmt. Application-Notes 
geben Hinweise zum Betrieb, zur Beschaltung sowie zur Auslegung der 
EMI-Filter, teilweise inclusive der konkreten Angabe verwendbarer 
Bauteile.
Die günstigen China-Module können durchaus funktionieren. Du kannst 
zunächst auch ein solches Modul erstmal ohne Filter versuchen. Wenn es 
Probleme gibt mit den Störaussendungen werden Filter nachgerüstet. Die 
Erfolgsaussichten würde ich so bei 50/50 sehen, da die Art der Störungen 
erstmal genauso unbekannt ist wie deren Quelle. Störungen nehmen gerne 
ungewöhnliche Wege ;-). (Vielleicht bin ich auch nur zu mißtrauisch - 
ist halt meine Art).
Suche doch einfach mal passende Spannungswandlermodule Deiner Wahl beim 
Ali raus und verlinke die hier. Nenne/verlinke auch mal die 
Funkrelaismodule, die Du einsetzen möchtest.
Zur anderen Frage: Thermische Sicherungselemente sind viel zu langsam 
zur Absicherung des von Dir beschriebenen Szenarios. Bis die Temperatur 
außerhalb der LEDs überhaupt merklich ansteigt, hat die LED bereits ihr 
Leben ausgehaucht. Absichern läßt sich das nur auf elektronischem Wege 
mit Überwachung des fließenden Stromes und Abschaltung bei Überstrom 
mittels Mosfet oder nach der Brechstangenmethode 
(Klemmschaltung/Crowbar) mit Kurzschließen der Versorgungsspannung über 
Thyristor in Kombination mit einer flinken Sicherung.

Benjamin B. schrieb
> Die schwankende Helligkeit ist kein großes Problem, reicht wenn es nur
> schaltet während niemand im Raum ist.
Die Lampe ist an, wenn niemand im Raum ist? Erkläre doch bitte mal, was 
die Funkrelais schalten sollen. Schließlich benötigt das, was diese 
Module schalten sollen, ja auch Strom. Oder sollen diese Module die 
Lampe schalten/Dimmen? Ich habe hier ein Verständnisproblem.
Wenn die Lampe zu weit gedimmt ist, ist auch die Versorgung der 
Funkrelais nicht mehr sicher gestellt. Die Lampe darf nur so weit 
gedimmt werden, das die verbleibende Leistung zum Betrieb der Funkrelais 
ausreicht.

Mario P.

von Benjamin B. (benji179)


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Ok, Danke.
Dann wäre die Absicherung zu aufwendig.

Hauptaufgabe der Relais wäre 3 Reihen der LEDs zu überbrücken was 
momentan nur händisch per Leiter & Dip Schalter ginge-also immer aus 
ist.
Zusätzlich falls es sich ausgeht schalten & Versorgen eines 
Magnetventils (12V 4Watt anziehen / 1Watt halten).

Habe vor einem der Hohen (Kunststoff) Fenster 2 fast raumhohe + kleinere 
empfindliche tropische Pflanzen mit einer schwenkbaren nicht ganz 
geschlossenen Glasscheibe davor ( Luftfeuchte & Wasser )
Dafür ist die Beleuchtung (Pflanzen , vor allem für Winter und weils 
schwach beleuchtet nett aussieht am Abend.).

Hoffe mit Magnetventil + Druckbehälter zum händisch pumpen die laute 
Membranpumpe der Nebeldüsen loszuwerden. Leider habe ich nur ein 
Leerrohr gemacht und da is Wasserschlauch + DC Zuleitung Lampe drinnen.


Stimmt , die Informationen auf AliExpress sind etwas sehr dürftig, oft 
falsch, vor allem für das mit Gehäuse gibt es fast gar nichts : 36-48V 
in 12V 1A out , https://m.de.aliexpress.com/item/4000109053779.html?

Deshalb wohl eher DD7818TA mit 10W max out (die 5W version wäre wohl zu 
knapp)
https://m.de.aliexpress.com/item/33046940675.html


Oder diese HVS Version; 
https://m.de.aliexpress.com/item/1005001587886110.html?


Die Relais sind von der Platine her die selben , aber mit anderen 
Relais.
https://m.de.aliexpress.com/item/32958657914.html?
(Habe nachgemessen , pro Relais zum halten 0,028A x4 = 0,112A = 1,3W + 
4W fürs Magnetventil , also reicht vielleicht doch der 5W Konverter)

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