Forum: Haus & Smart Home Hauptverteilung Stromtragfähigkeit Flachkupfer


von Helge (Gast)


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Industriebau, Anschlußleistung 2,4MW. Alte Trafos waren 3x1,6MW, die 
müssen raus. Es sollen neu 2x2,4MW kommen. (Anschlußleistung heißt, daß 
Trafos und Leitungen mindestens 180 Minuten 2x diese Leistung aushalten 
müssen. Freigeschaltet wird nach 120-180 Minuten Überschreitung)

Die alte Hauptverteilung ist aus Anfang 90er und ziemlich verbastelt, 
aber im Prinzip noch zu retten. Als Stromschiene je Phase sind 
2x120x10mm Flachkupfer drin. Mit kommt das viel zu wenig vor für knapp 
7kA je Phase. Rechnen müßte man, denke ich, Schaltschrank oben mit 40°C, 
wenn Sicherungen und Zählerreihen drunter sitzen.

Die 1x80x10mm für PEN unten drin ist eh indiskutabel, kommt neu.

Die Tabellen, die ich habe/finde, hören bei kleineren Strömen und 
Querschnitten auf. Wo finde ich aktuelle Tabellen?

von ZF (Gast)


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Der Friedrich von 1989 meint ohne klaren Normbezug (evtl. DIN 
43670/43671 (12.75)) für blankes Cu 120x10 mm² 1740 A Dauerstrom, sofern 
hochkant stehend. Bei zwei in geringem Abstand parallel verlaufenden 
Schienen nicht doppelter Strom, sondern nur Faktor 1,7. Aktueller habe 
ich es nicht, meine Ströme sind heute in der Regel kleiner.

von hinz (Gast)


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Helge schrieb:
> Als Stromschiene je Phase sind
> 2x120x10mm Flachkupfer drin. Mit kommt das viel zu wenig vor für knapp
> 7kA je Phase.

Das sind nur 3A/mm^2.

von hinz (Gast)


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Helge schrieb:
> Die 1x80x10mm für PEN unten drin ist eh indiskutabel,

Weshalb indiskutabel? Das kann nach der adiabatischen Methode gut 
reichen.

von Dirk L. (garagenwirt)


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Ist ja an sich eine Interessante Fragestellung.
Aber ernsthaft, eine Industrieanlage mit 2x2,4MW und kein Ingenieurbüro 
involviert das die Planung macht, so das man sich mit solch einer Frage 
an ein Forum wenden muss...?

von (prx) A. K. (prx)


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Dirk L. schrieb:
> kein Ingenieurbüro involviert

Oder er ist das Ingenieurbüro - in modernem Stil: Was Google nicht 
findet und nicht in der Wikipedia steht, muss die Cloud retten. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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Achtung: Hierbei handelt es sich um eine wesentliche Änderung. Du mußt 
also auch z.B. Wärmebilanz und dynamische Kurzschluss-kräfte bewerten.

Wenn man das nicht täglich macht, ist es billiger das von einem 
Sachverständigen rechnen zu lassen.

Jörg

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ich finde auch das Forum für solche Fragestellungen eher den falschen 
Platz!

Entweder weiß man es oder man muss sich KnowHow dazu kaufen.

Schaltschrankbauer, die Energieschränke liefern, die können sowas auch 
berechnen!

Am Ende gehört da auch mehr dazu, wie nur die Sammelschienen 
(Trafoleistungschalter, Mitnahmeschaltung, usw.)

von Metpooli (Gast)


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Dirk L. schrieb:
> Ist ja an sich eine Interessante Fragestellung.
> Aber ernsthaft, eine Industrieanlage mit 2x2,4MW und kein Ingenieurbüro
> involviert das die Planung macht, so das man sich mit solch einer Frage
> an ein Forum wenden muss...?

Räusper...

von Nautilus (Gast)


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Headhunter sucht Fachkräfte

von oszi40 (Gast)


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Helge schrieb:
> Wo finde ich aktuelle Tabellen?

Bei hager.de mal gesucht? Wahrscheinlich nicht in Deiner Dimension.

(prx) A. K. schrieb:
> Oder er ist das Ingenieurbüro

Wenn er eins beauftragt, ist es trotzdem nicht schädlich, dort die 
richtigen Fragen zu stellen. Dazu braucht man aber ...

von Helge (Gast)


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ZF schrieb:
> 1740 A Dauerstrom, sofern
> hochkant stehend. Bei zwei in geringem Abstand parallel verlaufenden
> Schienen nicht doppelter Strom, sondern nur Faktor 1,7.

Hatte 1,6 angenommen, weil der Abstand der Doppelschienen nur 10mm ist. 
Das wäre jedenfalls nur die halbe Leistung, also Nennleistung statt 
Maximalleistung. Das iat also wie vermutet auf 180 Minuten viel zu 
wenig.

hinz schrieb:
> Weshalb indiskutabel? Das kann nach der adiabatischen Methode gut
> reichen.

Früher war die Belastung hauptsächlich (80%) 3~-Verbraucher ohne N, 
dafür war das reichlich genug. Die neue Zeit bringt aber mit sich, daß 
wahrscheinlich Solarenergie aufs Dach kommt, hunderte LED-Lampen mit 
schlechtem power factor eingebaut werden, 1-phasige Heizgeräte, 
Heißwassergeräte in viele Bereiche eingebaut werden, Handmaschinen 
triacgesteuert sind, Computer mit power factor 0,5 laufen. Allein durch 
den Wechsel der Verbraucher sind die 1 x 80x10 als PEN schon zu knapp.

von hinz (Gast)


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Helge schrieb:
> hinz schrieb:
>> Weshalb indiskutabel? Das kann nach der adiabatischen Methode gut
>> reichen.
>
> Früher war die Belastung hauptsächlich (80%) 3~-Verbraucher ohne N,
> dafür war das reichlich genug. Die neue Zeit bringt aber mit sich, daß
> wahrscheinlich Solarenergie aufs Dach kommt, hunderte LED-Lampen mit
> schlechtem power factor eingebaut werden, 1-phasige Heizgeräte,
> Heißwassergeräte in viele Bereiche eingebaut werden, Handmaschinen
> triacgesteuert sind, Computer mit power factor 0,5 laufen. Allein durch
> den Wechsel der Verbraucher sind die 1 x 80x10 als PEN schon zu knapp.

Du weißt gar nicht von was ich geredet habe.

von Helge (Gast)


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Adiabatisch = Kein energieaustausch mit der Außenwelt (Lichtbogen, 
Stromfluß) - was meinst du?

von MaWin (Gast)


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Helge schrieb:
> Anschlußleistung 2,4MW. Alte Trafos waren 3x1,6MW, die müssen raus. Es
> sollen neu 2x2,4MW kommen

Ob 3 x 1.6 (= 4.8) oder 2 x 2.4 (= 4.8) macht jetzt für mich keinen 
Unterschied, zumal nach wie vor nur 2.4 rein gehen, also 3500A, klingt 
als ob das so bleiben kann.

Helge schrieb:
> Die 1x80x10mm für PEN unten drin ist eh indiskutabel

Die werden damals schon richtig gerechnet haben, VDE 0100-540 hat die 
Physik nicht geändert.

von oszi40 (Gast)


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>> Die 1x80x10mm für PEN unten drin ist eh indiskutabel
> Die werden damals schon richtig gerechnet haben

Die Belastung hat sich aber heute auch etwas geändert. Interessanter 
wird heute der Einschaltstrom nach Netzausfall durch Schaltnetzteile und 
eventuelle Nullpunktverschiebung. Das hat schon massenweise SNTs gekillt 
nach Stromausfall.

von Helge (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die werden damals schon richtig gerechnet haben

Ja eh. Nur daß sich die Verbraucherstruktur wesentlich verändert hat 
gegenüber 1985 - und insbesondere jetzt auch noch durch die 
Nutzungsänderung.

Billig ist top, und billige Geräte produzieren Harmonische. Die Normen 
sind darauf angepasst worden. Nach meiner Kenntnis brauchts bei 2400qmm 
Außenleiter wenigstens 1200qmm N-Leiter.

Metpooli schrieb:
> 2x2,4MW und kein Ingenieurbüro involviert das die Planung macht

.. die "Elektroplanung" kam vom... ähm... Architekten :D
Jetzt möchten sich grad wenigstens 3 Elektriker an dem Ding gesundstoßen 
(Einer von denen hat 150m 5G6 gelegt für 32A, heizt jetzt das Gebäude)

von hinz (Gast)


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Helge schrieb:
> Adiabatisch = Kein energieaustausch mit der Außenwelt (Lichtbogen,
> Stromfluß) - was meinst du?

https://de.electrical-installation.org/dewiki/Wahl_des_Schutzleiterquerschnittes

von Helge (Gast)


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Ah, jetzt.

Da die Ausgleichsströme über N mittlerweile kaum noch kalkulierbar sind, 
kann das durchaus zu heiß sein. Sowohl physikalisch, als auch mir von 
der Sicherheit her.

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