Hallo zusammen, ich bin auf der Suche nach einer einfachen Methode Wasser im Tiefbrunnen zu erkennen. (Trockenlaufschutz) Die Bohrung ist etwa 10cm im Durchmesser und 70 Meter tief. Die billigen Wassermelder funktionieren soweit ich weiß mit Gleichstrom und ich möchte nicht regelmässig die Anlage rausholen um die Elektroden zu erneuern. Mmn. gibt es die Möglichkeiten einen Schwimmerschalter zu installieren oder eine kapazitive Messung zu realisieren. Die von mir gefundenen horizontalen Schwimmerschalter sind leider etwa 8-9cm lang und somit schwierig ordentlich zu installieren ohne eventuell am Rohr hängen zu bleiben. Eventuell hat jemand einen Tipp ob es vertikale Schwimmerschalter gibt, die in der Tiefe noch ordentlich funktionieren. Oder eine einfache Schaltung für eine kapazitive Messung, es soll nur Wasser ja/nein festgestellt werden. Einmal aufgebaut und auf Bodenniveau getestet sollte die Schaltung danach auch in der Tiefe ohne weiteren Abgleich funktionieren, da ich in der Tiefe und bei der Wassermenge nicht mal eben die Bedingung "kein Wasser" schaffen kann. Wenn jemand eine Idee hat (gerne mit einer einfachen Schaltung) würde ich mich sehr freuen. Lötkolben, Arduino, ESP, Bauteile, etc. sind vorhanden. Danke im voraus Sven
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Sven schrieb: > Die billigen Wassermelder funktionieren soweit ich weiß mit Gleichstrom Ich würde einen teureren Sensor nehmen, der mit Wechselstorm arbeitet. > Mmn. gibt es die Möglichkeiten einen Schwimmerschalter zu installieren > oder eine kapazitive Messung zu realisieren. Kapazitive Messung mit 70m Zuleitung zum eigentlichen "Sensor"? Vergiss es. Wenn schon kapazitiv, dann müsste die Elektronik in der Tiefe beim Wasser sitzen. Und ich glaube nicht, dass du das zuverlässig dicht gebastelt bekommst. > Einmal aufgebaut und auf Bodenniveau getestet sollte die Schaltung > danach auch in der Tiefe ohne weiteren Abgleich funktionieren Ist das eine Forderung oder eine Annahme? Dir ist hoffentlich schon klar, dass in 70m Tiefe je nach "Drumrum" bis zu 7 bar Wasserdruck auftreten könnten? > Wenn jemand eine Idee hat (gerne mit einer einfachen Schaltung) würde > ich mich sehr freuen. Ich würde mir da mal die üblichen Drucksensoren ansehen: such mal nach "Throw-In-Sensor". Ob der tut oder kaputtgeht, kommt natürlich drauf an, wie hoch das Wasser dort steht und welchen Druck es ausüben kann. BTW: Ich hab das mal nach Hauselektronik verschoben, weil das Thema vorrangig nichts mit µC oder gar Digitaltechnik zu tun hat, ausser dass der Sensor ein Schaltsicgnal dafür liefern könnte. Wenn er denn funktioniert...
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Man kann den Effekt ausnutzen, dass Wasser einen Strom-durchflossenen NTC abkühlt. Der Spannungsabfall am NTC sagt dir, ob der NTC im Wasser oder im Trockenen hängt.
Es gibt auch Pumpen und Pumpensteuerungen mit Trockenschutz. Ich meine, nur wenn Du nicht selbst basteln willst ;-) Um was für eine Pumpe und Pumpensteuerung handelt es sich?
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Ich experimentiere gerade mit einem ähnlichen Problem. Schwimmer ist mir zu unzuverlääsig in meinem Fall (mechanisch behindert bspw.), die Variante mit zwei Elektroden und Widerstand ist im Moment in Verwendung und funktioniert nicht gut. Die Elektroden setzen sich nämlich innerhalb von Tagen mit Algen zu bei uns und müssen dauernd gereinigt werden, zumindest der unterste der immer nass ist. Manchmal spinnen die Pumpen auch, weil eim Frosch auf den Elektroden sitzt. Mein nächster Versuch ist ein weicher luftgefüllter Körper (aktuell ein weicher Silikonschlauch zusammengeknüllt, auf Dauer ein Ball), der dauernd im Wasser hängt. Von dort geht eine Luftleitung (steifes Rohr) bis ins Trockene, wo die Elektronik sitzt, in einen Differenzdrucksensor. Der Anschluß für den kleineren Druck geht in die Atmosphäre und kompensiert automatisch Luftdruckänderungen. Vom Drucksensor in einen OP-Verstärker und von dort zu AD-Wandler. Das wäre unabhängig von Dreck, Algen, Fröschen und so weiter. Dauert aber noch etwas, komme nicht viel dazu im Moment.
Du könntest auch einen schwimmfähigen Ball an einen Zug-Taster hängen. Das Bild zeigt jetzt nicht den richtigen Ball, aber ich denke es verdeutlicht, was ich meine.
Hallo Sven, ich weiß jetzt nicht, welche Elektroden mit welcher Auswertung Du verwendet hast. Jedoch gibt es fertige Niveaurelais für etwa 50 € als Hutschienengerät. Als Pumpe wirst du wohl eine 4" Drehstrombrunnenpumpe verwenden, oder? Je nach Steuerung der Pumpe, mit / ohne FU, mit (Klein- oder Kleinst-)SPS oder was gebasteltes? Je nach Ansteuerung der Pumpe kannst du das Relais vor das Schütz oder in die Steuerung hängen. Ich habe solche Relais mit entsprechenden Elektroden (ohne Kabel ca. 10 €/ Stk) öfers, ohne Probleme, in solchen Tiefen verwendet. Je nach Schaltung brauchst Du eine bis 3 Elektroden, aber das mit einer Elektrode gegen Erde habe ich nie ausgeführt. Gruß, Ocho
Ändert sich vielleicht die Stromaufnahme, wenn die Pumpe trockenläuft? Dann könnte man etwas mit Stromwandlern machen. Geht dann ohne etwas in den Schacht zu stecken.
Moinsen, Stefan ⛄ F. schrieb: > Du könntest auch einen schwimmfähigen Ball an einen Zug-Taster hängen. Ich denke, das ca. 70 m Seil einfach am Brunnenrohr kleben.
Hallo Klaus, Klaus W. schrieb: > Ich experimentiere gerade mit einem ähnlichen Problem. das hatte ich auch mal zu lösen, allerdings gewerblich. Wir haben einfach eine Drucksonde in den Kolk geworfen, 0 - 50 mBar, 4-20 mA. Kostet nicht die Welt und man hat ein sicheres Signal. Der Tümpel war keine 2 m Tief. Fehlt natürlich der Spaß am basteln. Ocho
Moinsen, nochmal Lothar M. schrieb: > Ich würde mir da mal die üblichen Drucksensoren ansehen: such mal nach > "Throw-In-Sensor". Ob der tut oder kaputtgeht, kommt natürlich drauf an, > wie hoch das Wasser dort steht und welchen Druck es ausüben kann. Das klappt hervorragend, bietet gegenüber der Elektrodenlösung den Vorteil, dass man den relativ genauen Wasserstand kennt und die Pumpe entsprechend einregeln kann, bevor es knapp wird. Aber Achtung, nicht nur den Messbereich berücksichtigen, der wird bei 70m Teufe normalerweise nicht 7 Atü betragen, dann würde ja keiner so weit abteufen, sondern auch die Kabellänge. Gemessen wird gegen den Außendruck, daher ist in der Zuleitung ein kleiner Luftschlauch. Die Leitung kann also nicht ohne weiteres beliebig verlängert werden. Ocho
Thomas M. schrieb: > Ich denke, das ca. 70 m Seil einfach am Brunnenrohr kleben. Dann nimm halt ein Material, das nicht klebt. Vielleicht Nylon? 70m ist aber schon heftig.
@TO Mache es kapazitiv. Als Sensor eignet sich ein Kupferrohr mit innenliegendem gespannten (isolierten) Draht. Dieser Sensor ist Teil einer Wechselstrombrücke. Die Brücke wird so abgeglichen das im trockenen Zustand die Diagonalspannung 0 ist. Sobald das Ding im Wasser steht kommt die Brücke aus dem Gleichgewicht, wobei die Brückenspannung ein Maß für die Wasserstandshöhe ist. Man kann diese mit einem Komperator auswerten und so ab einer bestimmten Wasserstandshöhe ein Signal auslösen. Die gesamte Schaltung ist unspektakulär und man kann sie meist mit vorhandenen Teilen aus der Bastelkiste aufbauen. Bei Bedarf könnte ich Dir die Schaltung zu kommen lassen. Habe mal noch ein paar Fotos vom Sensor angehängt. Der Aufbau sollte aus den Fotos ersichtlich sein. Am unteren Ende des Kupferrohres befindet sich eine Umlenkrolle um die die Litze gelegt wird. Die beiden Litzenenden abisoliert (so lang wie der Spannbolzen), durch den Spannbolzen (das ist das Ding mit dem Gewinde) geführt und an der Oberkante mit dem Bolzen verlötet. Dann wird das Kunststoffteil der Spannvorrichtung auf das Rohr/Bolzen gesteckt und alles zusammen gebaut. Mit der Mutter kann man die Litze noch etwas spannen. Ich habe das Teil mehrfach aufgebaut und es funktioniert prima.
Das Rohr muß natürlich keine 70m lang sein, Du mußt den Sensor halt geeigne befestigen können. Man kann am untern Ende auch eine Art Ständer oder einen Spieß zur Verankerung anbringen. Man muß nur dafür sorgen das das Wasser ins Rohr kommt, z.B. mit ein paar Bohrungen. Wichtig: Am oberen Ende des Rohre eine kleine Entlüftungsbohrung anbringen.
Thomas M. schrieb: > das hatte ich auch mal zu lösen, allerdings gewerblich. > Wir haben einfach eine Drucksonde in den Kolk geworfen, 0 - 50 mBar, > 4-20 mA. Kostet nicht die Welt und man hat ein sicheres Signal. Der > Tümpel war keine 2 m Tief. Danke, kaufen geht natürlich... > > Fehlt natürlich der Spaß am basteln. Du sagst es...
Klaus W. schrieb: > Danke, kaufen geht natürlich... > >> >> Fehlt natürlich der Spaß am basteln. > > Du sagst es... Ist ja auch immer die Frage was man will und was man muss, wenn man dem Kunden stolz erzählt, dass man die top-individuelle Lösung für ihn hat, und sogar noch 75 € Materialkosten gespart hat, während man ihm die Rechnung über 2 x 8 h für Schaltungsentwurf, Löten, Testen, Ändern und administrativem Kram wie Kataloge wälzen und Materialeinkauf hinhält, kann das schon mal zu einem größeren Einschlag führen...
Mein Optiker macht das auch immer so. Erst listet er schön sauber auf, wie viel Geld er bei meiner künftige Brille einsparen wird um mir dann die Endsumme von 300€ zu präsentieren "und das ist noch billig". Das Spielchen wiederholt sich alle paar Jahre. Das hat er von seinem Vater übernommen. Wenn ich ihm dann zum 5. mal sage, dass ich zwar viel Geld gespart habe aber nicht so viel, und dass ich ihn lieber für eine ordentliche Messung bezahlen würde als für das Designer-Label, dann macht er seine "geheime" Schublade auf und zieht ein schönes, perfekt passendes und robustes Gestell für 50€ heraus - geht doch!
Sven schrieb: > Die Bohrung ist etwa 10cm im Durchmesser und 70 Meter tief.... > Lötkolben, Arduino, ESP, Bauteile, etc. sind vorhanden. Bastellösungen kenne ich nicht viele. Die Frage ist: Kann da 70 mVS anstehen? Wenn du das nur zum Trockenlaufschutz brauchst.. dann sollte der ja in der Pumpe eingebaut sein, z.B. bei einer Grundfoss SQ. Alles was sich da unten bewegen soll mus ausreichend schmutzresistent sein. Klassisch sind die Nivauwippen / Pegelschalter. Die kleinen sind aber oft nur bis 2...5 bar dicht und die grossen können nicht in so einem kleinen Brunnen wippen. Druckdosen zu versenken kann man versuchen, normal aber für einen Trockenlaufschutz nicht genau genug, ausserdem ist da zu viel Geraffel unter Wasser. Luft perlen zu lassen und den Druck zu messen ist bei solchen Tiefen normal Erste Wahl. Aufwendig, aber auch bis zu sehr hohen Drücken und Dreckwasser möglich, ausserdem ist keine Elektrik in der Flüssigkeit. Wenn man den Druck moduliert kann mach auch Pegel messen.
Zugtaster und Ball ist cool. könnte sogar funktionieren. Was man auch auswerten kann, sind Verluste einer Induktivität. Ist um die Spule herum Wasser, verändern sich die Werte. Bei der Tiefe würde ich Spule und Oszillator vergossen runterhängen. Oben die Frequenz auswerten. Randbedingung: Die Spule muß halbwegs definierte Lage in dem Rohr haben.
Thomas M. schrieb: > Wir haben einfach eine Drucksonde in den Kolk geworfen, 0 - 50 mBar, > 4-20 mA. Kostet nicht die Welt und man hat ein sicheres Signal. Der > Tümpel war keine 2 m Tief. Guter Spruch - mehr als 50cm wirst du mit einem 50mBar aka. 50hPa Sensor wohl kaum gemessen haben können. Und gut 200hPa kann der auf der Wassersäule lastende Luftdruck alleine schon durch das Wetter schwanken - ok, ist extrem selten, aber 50hPa sind schnell zusammen. https://de.wikipedia.org/wiki/Luftdruck#Luftdruck-Rekorde https://www.amazon.de/Edelstahl-Schwimmerschalter-Niveauschalter-F%C3%BCllstandsensor-Pegelschalter/dp/B00M0EGMQK
Moinsen, Wolfgang schrieb: > Guter Spruch - mehr als 50cm wirst du mit einem 50mBar aka. 50hPa Sensor > wohl kaum gemessen haben können. Mehr als 50 cm schon, habe mich vertippt, war natürlich ein 500 mBar. Und gut 200hPa kann der auf der > Wassersäule lastende Luftdruck alleine schon durch das Wetter schwanken > - ok, ist extrem selten, aber 50hPa sind schnell zusammen. Das sind keine Absolutdrucksensoren, die messen die Differenz zur Außenluft über ein kleines Röhrechen im Kabel. s.o. Ocho
Sven schrieb: > Die von mir gefundenen horizontalen Schwimmerschalter sind leider etwa > 8-9cm lang und somit schwierig Was spricht gegen einen vertikalen Niveauschalter? z.B. ZP4510. Unten ein Gewicht dran und am ordentlich und wasserdicht verlängerten Kabel in die Bohrung reingehängt. Die Dinger haben grade mal 24mm Außendurchmesser.
Lothar K. schrieb: > > Was spricht gegen einen vertikalen Niveauschalter? z.B. ZP4510. > Danke hab jetzt solche Teile hier und werde die auch einsetzen.
Lothar K. schrieb: > Was spricht gegen einen vertikalen Niveauschalter? z.B. ZP4510. Bei 70m Tiefe sind nicht NUR das Kabel für den Niveauschalter sondern auch "rein zufällig" noch ein Wasserrohr, ein wasserfestes Stromkabel für die Pumpe und ein Seil. Der Wasserstand im 100mm-Rohr ändert sich je nach Pumpenleistung und Zufluss evtl. um einige Meter. Man achte bei der elektrischen Variante auf ein ausreichend langes, wasserbeständiges Kabel?
Da fehlt auch der Bastelspaß - aber es funktioniert: https://www.brunnenpumpen.com/ZDS-Plug-Go-Tiefbrunnenpumpen-mit-integrierten-Presscontrol
oszi40 schrieb: > > Bei 70m Tiefe sind nicht NUR das Kabel für den Niveauschalter sondern > auch "rein zufällig" noch ein Wasserrohr, ein wasserfestes Stromkabel > für die Pumpe und ein Seil. Der Wasserstand im 100mm-Rohr ändert sich je > nach Pumpenleistung und Zufluss evtl. um einige Meter. > Teilweise habe ich das Material ja schon zusammen: Wasserrohr müsste ein PE-Rohr 40 PN25 sein, wenn ich das richtig im Kopf habe. Auf jeden Fall keine normale PE-Rohr Wandstärke. Seil ist Nirosta 8mm, 70m vorhanden > Man achte bei der elektrischen Variante auf ein ausreichend langes, > wasserbeständiges Kabel? Den Übergang vom Pumpenkabel auf die Verlängerung wollte ich mit einer Gießharz Verbindungsmuffe realisieren. Beim Kabel hatte ich an ein H07RN-F 5-polig gedacht? Sollte laut Lapp denke ich ausreichen: "dient zum Anschluß [...] , sowie im Freien und im Nutzwasser."
Sven schrieb: > Seil ist Nirosta 8mm, 70m vorhanden DAS wirst Du auch nötig brauchen wenn Du ein 70m langes Rohr voll Wasser jemals wieder herausziehen möchtest. Meine Pumpe hängt bei 20m und es ist schon Schinderei für einen Mann die Pumpe mit 20m Wassersäule wieder heraus zu ziehen. Deswegen gut überlegen was Du hinunter lässt. Die Flickstelle des Pumpenkabels sollte deshalb möglichst nie im Wasser hängen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pneumatische_F%C3%BCllstandmessung Möglicherweise hilft dir die Einperl-Methode. Zur Not reicht eine Handbetriebene Luftpumpe und ein Manometer.
Es gibt noch eine Methode, die ohne Elektronik im Pumpenschacht funktioniert. Eine Tauchglocke an einem dünnen Luftschlauch. Je nachdem wie tief die Glocke eintaucht baut sich Druck im System auf, der Außerhalb des Brunnens mit einem Druckschalter (z.B alte Waschmaschine o.ä:) oder Drucksensor ausgewertet wird. Auch sehr gut für aggresive oder Verschmutzte Medien geeignet.
Moinsen, Helge schrieb: > Sven schrieb: >> H07RN-F 5-polig > > Hat die Pumpe keine Meldeleitungen? H07RN-F 5-polig ist "Standard" für Unterwassermotorpumpen, bei den "kleinen" ist da kein PT oder sonst was drin. Zugelassen dafür ist H07RN-F nicht, glaube ich. Schau mal beim den üblichen Verdächtigen nach TML, für Trinkwasseranwendungen ist das blau. Ist etwas unangenehmer in der Verarbeitung als H07RN-F. Das Zeug ist steifer und die Aderisolierung geht schwerer ab. Für die Verbindung des Motorkabels mit der Zuleitung kannst Du einfach selbstklebende Stoßverbinder und Schrumpfschlauch mit Kleber nehmen. Gibt es als Satz, da ist aber die Kommissionierung so teuer, dass Du die Teile besser einzeln kaufst. Brauchst Du ein2 40er Steigleitung? Ich könnte mir vorstellen, das eine 32er mehr als ausreicht, wie soll denn die Förderrate sein? Hier geht es mit mehr um das Gewicht (einschließlich Wasser), als um Kosten / Materialeinsatz. Wie groß ist denn der Pegelabstand? Gruß, Ocho
Thomas M. schrieb: > selbstklebende Stoßverbinder und Schrumpfschlauch mit Kleber Bleibt das bei niedrigen Temperaturen und Wasserdruck dicht? Mir wär da nicht wohl bei. Heißkleber ist spröde bei Kälte.
Thomas M. schrieb: > > > Für die Verbindung des Motorkabels mit der Zuleitung kannst Du einfach > selbstklebende Stoßverbinder und Schrumpfschlauch mit Kleber nehmen. > Gibt es als Satz, da ist aber die Kommissionierung so teuer, dass Du die > Teile besser einzeln kaufst. Schau ich mir an. Ist das kein Problem das unter Wasser einzusetzen? Ansonsten müsste die gesamte Leitung gewechselt werden, stelle mir das aber risikoreich vor die Pumpe dann wieder 100% dicht zu bekommen. > Brauchst Du ein2 40er Steigleitung? Ich könnte mir vorstellen, das eine > 32er mehr als ausreicht, wie soll denn die Förderrate sein? > Hier geht es mit mehr um das Gewicht (einschließlich Wasser), als um > Kosten / Materialeinsatz. Die 40er Leitung hat einen Innendurchmesser von einem 32er Rohr, aber deutlich stärkere Wände, sodass beim Auf-/Ablassen weniger Gefahr des Abknickens besteht. Förderung circa 2m3/h Gewicht schätze ich Gesamt auf circa 100kg, bei Rohrinnendurchmesser=26mm und 50m Wasssertiefe Wassersäule 50m => 0,13^2 * 3,14 * 500 = 26,5kg Rohr 70m => 70m * 0,5kg/m = 35kg Pumpe => 25kg Kabel 70m => 70m * 0,22 kg/m = 15,4kg Gesamt ~ 100kg > Wie groß ist denn der Pegelabstand? Pegel steht aktuell bei circa 15m, sieht im Sommer aber anders aus, ich hoffe der Brunnen fördert den ganzen Sommer durch, habe da aber noch keine Erfahrung.
Helge schrieb: > Bleibt das bei niedrigen Temperaturen und Wasserdruck dicht? Mir wär da > nicht wohl bei. Heißkleber ist spröde bei Kälte. Ja, das bleibt dicht. Ich war immer großzügig mit Schrumpfschlauch, das ist kein Problem. Mann muss halt sauber arbeiten, immer schön von innen nach außen schrumpfen und sehen, dass der Kleber satt rausläuft. Ocho
Sven schrieb: > Wassersäule 50m => 0,13^2 * 3,14 * 500 = 26,5kg Ja, sorry, hatte das PN 25 nicht berücksichtigt. Da habe ich keine Erfahrung mit. Damit und mit dem 8 mm Seil ist das sehr großzügig dimensioniert. Aber Du musst ja nicht den letzten Cent aus dem Projekt quetschen... Ocho
Thomas M. schrieb: > PN 25 nicht berücksichtigt Bei dem geringen Durchmesser und 70 Metern kannst Du einen Eimer/h füllen.
oszi40 schrieb: > Bei dem geringen Durchmesser und 70 Metern kannst Du einen Eimer/h > füllen. Er will ca. 2 m³ / h, das ist ja auch nicht viel.
Thomas M. schrieb: > Heißkleber ist spröde bei Kälte. Es gibt von Technicoll einen Heisskleber, der bleibt elastisch und klebt auch Kunststoffe ziemlich gut, Nr. 9310, ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Sven schrieb: > Die Bohrung ist etwa 10cm im Durchmesser und 70 Meter tief. Die Resonanzfrequenz des Rohres liegt dann bei ungefähr 4 Hz. Das wäre eine Messung ohne etwas an einem Seil herablassen zu müssen. Auf diese Länge wird das nicht genau genug werden. Ein heller Schwimmkörper könnte mit Laserentfernungsmessung erfasst werden. Aber 10cm Durchmesser 70m Tiefe sind vermutlich nicht kerzengerade genug für Sicht bis zum Boden. Möglich wäre noch ein 240...300 Ohm Antennenkabel zu verwenden. Bei hohen Wasserständen kann die Kapazitätsänderung gemessen werden, jedoch niedrige Stände werden sehr ungenau. Für HF ergibt sich aber eine starke Änderung des Wellenwiderstandes. Im KW-Bereich könnte somit über die Stehwellen der Wasserpegel gemessen werden. Ein Schwimmkörper an einer 0,5m Stange mit einem Pegelschalter dürfte eine geeignete Lösung sein. Sinkt der Pegel unter 0,5m steht die Stange am Boden auf und der kleine Pegelschalter schaltet ab. Ist der Wasserstand ein paar Meter, so schwimmt der Körper auf, der Pegelschalter bleibt eingeschaltet, aber muss keine hohen Wasserdrücke aushalten.
Sven schrieb: > Pegel steht aktuell bei circa 15m, sieht im Sommer aber anders aus, ich > hoffe der Brunnen fördert den ganzen Sommer durch, habe da aber noch > keine Erfahrung. Da würde ich jetzt erst mal in der Nachbarschaft fragen wie tief die gebohrt haben. Nicht jede zu tiefe Bohrung macht glücklich wie man in Staufen sehen kann! "Der Gemeinderat im Schwarzwaldstädtchen Staufen traf 2007 eine folgenschwere Entscheidung: Das Rathaus sollte zum Schutz der Umwelt mit Erdwärme geheizt werden. Nach den Bohrungen bekamen viele Häuser Risse. Und einige waren nicht mehr zu retten." Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/schaeden-durch-geothermie-sorge-um-die-gemeinschaft-in.1001.de.html?dram:article_id=477389
Moinsen, oszi40 schrieb: > Staufen ja, Staufen war eine schlimme Sache, aber das hat nichts mit seinem 70 m Brunnen zu tun, der halt da ist. In den allermeisten Fällen wird keiner 70 m für 2 m³ / h Wasser bohren, weil das schlicht unwirtschaftlich ist. bingo schrieb: > Es gibt von Technicoll einen Heisskleber, der bleibt elastisch und klebt > auch Kunststoffe ziemlich gut, Nr. 9310, ich habe damit sehr gute > Erfahrungen gemacht. Mag sein, aber mir fehlt gerade die Vorstellungskraft, wozu der TE diesen Klebstoff in diesem Projekt einsetzen könnte. Ocho
Falls nicht gestückelt werden soll: Es gibt größere Längen "Tauchmotorleitung" TML als Suchbegriff z.B. https://shop.faberkabel.de/Flexible-Leitungen/Gummileitungen/Tauchmotorleitung-TML/050501.html Übrigens sollte man eine Pumpe nie ganz auf den Boden hängen. Sie saugt dann viel Schmutz an.
oszi40 schrieb: > Falls nicht gestückelt werden soll: Es gibt größere Längen > "Tauchmotorleitung" TML als Suchbegriff z.B. > https://shop.faberkabel.de/Flexible-Leitungen/Gummileitungen/Tauchmotorleitung-TML/050501.html Aber an den Stummel direkt an der Pumpe muss er den schon anschrumpfen, was anderes macht der Lieferant auch nicht. > Übrigens sollte man eine Pumpe nie ganz auf den Boden hängen. Sie saugt > dann viel Schmutz an. Das ist eine Philosophiefrage. Manche hängen die Pumpe mit einem Saugmantel in den Sumpf, eben damit sich dieser nicht voll Dreck setzt, aber das geht nicht im 4" Brunnen. Und dann sollte kein Sand gefördert werden, wegen dem Abrieb. Und dann darf die Filterstrecke nicht zu lang sein, wenn die trocken fällt, verockert der Brunnen. Wird oft für "zu" knapp kalkulierte Brunnen gemacht, dann fällt dem Kunden nicht auf, dass gepfuscht wurde, oder wenn man keine Ahnung hat, und die Filterstrecke (aus Angst) zu lang ist. Manchmal macht das auch Sinn aber das ist ehr die Ausnahme. Sven, was der Oszi da sagt ist wichtig, die Pumpe muss über die Filterstrecke, damit das vorbeiströmende Wasser den Motor der Pumpe kühlt. Wenn du die Pumpe unten reinhängst, dann könnte, ehr theoretisch bei 2 m³ / h gegen < 10 Bar, Dein Motor überhitzen, weil sich die Brühe da unten immer mehr erwärmt und das Frischwasser gar nicht an den Motor heran kommt. Ocho
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Thomas M. schrieb: > Sven, was der Oszi da sagt ist wichtig, die Pumpe muss über die > Filterstrecke, damit das vorbeiströmende Wasser den Motor der Pumpe > kühlt. Bedeutet ich hänge die Pumpe einfach 2-3 Meter höher?
Sven schrieb: > Bedeutet ich hänge die Pumpe einfach 2-3 Meter höher? Wieviel Förderleistung bringt die Pumpe überhaupt in dieser Tiefe?
Mir geistert gerade eine Lösungsmöglichkeit im Kopf herum die vielleicht grob einsetzbar wäre. Es kann auch totaler Unsinn sein; andrerseits Versuch macht kluch. Es wäre möglich, vorausgestzt der Motorbetriebsstrom ist einigermassen proportional zum Druckdifferenzial, den Wasserstand über die Stromaufnahme abzuleiten. Mein Ansatz wäre wie folgend: Bei 70m Bohrtiefe wäre der Wasserdruck der gehobenen Wassersäule z.B. rund 7Bar wenn der Wasserspiegel fast Null wäre. Dieser Druck verursacht also bei der Förderung einen gewissen Stromverbrauch der durch die Wasserhöhe bedingt ist. Wenn aber der Wasserspiegel im Bohrloch z.B 35m beträgt dann drücken jetzt durch die Schwerkraft das Gewicht von 3.5Bar auf die Pumpe und der Differentialdruck ist jetzt nur noch die Hälfte wenn ich das nicht falsch verstehe. Folglich müsste die Pumpe jetzt möglicherweise den durch diesen bedingten Druckunterschied proportional weniger Strom ziehen, wenn man vom Motor-Grundstrom einmal absieht. So sollte es also möglich sein mittels uC und empirischen Versuchen ein grobes Model davon abzuleiten und zur eventuellen Wasserstandsanzeige heranzuziehen. Je höher also der Grundwasserspiegel ist, desto weniger Förderleistung wäre dann notwendig. Vielleicht ist es alles totaler Blödsinn, aber irgendwie habe ich doch eine Vermutung, daß diese Methode machbar wäre. Man müsste halt Versuche in dieser Richtung machen. Mit einem Stromwandler müsste der Motorbetriebsstrom bequem erfassbar sein. Was meint ihr? Ein Schildbürgerstreich?;-)
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Hier hat jemand auch schonmal sowas gebaut: https://icplan.de/seite28 Dies ist allerdings "nur" eine Messung, für den Trockenlaufschutz müsste man den Messwert dann noch in geeigneter Form auswerten und über ein Relais oder Schaltschütz die Spannungsversorgung der Pumpe verriegeln. Wenn es nur um den Trockenlaufschutz geht hilft ein Schwimmerschalter oder eine Tauch(druck)pumpe mit einen solchen. Das habe ich in meinem Brunnen der ist allerdings nur etwas über 10m tief. Die Pumpe soll aber auch bis 70m fördern können. Wenn Du schon eine Pumpe hast ist sicher ein externer Schwimmerschalter der einfachste und günstigste Weg. https://www.manomano.de/schwimmerschalter-fuerpumpen-1788 Da es die aber scheinbar nur mit maximal 20m Kabel gibt könntest Du das Kabel geeignet verlängern (Dose mit Kabelverschraubung, Schrumpfmuffe o.a.) und mit Schutzkleinspannung wieder über ein Relais oder Schaltschütz vom Laststromkreis entkoppeln.
Frank S. schrieb: > Hier hat jemand auch schonmal sowas gebaut: > https://icplan.de/seite28 Das Ding bekommt man da unten nicht hin. Der Brunnen hat einen Innendurchmesser von ca. 100 mm, die Pumpe ist ein wenig kleiner. Mittig durch das Rohr verläuft eine Steigleitung mit einem Durchmesser von 40 mm. Da ist nicht viel Platz. Natürlich kann man, im Bereich von ca. 1-2 m über der Pumpe und 1-2 unter dem Brunnenkopf auch "etwas größere" Dinge platzieren, jedoch darf man es nicht übertreiben. Auch ist es so, dass fast alles, was da so im Brunnen baumelt, an der Steigleitung befestigt wird. Gerhard O. schrieb: > Vielleicht ist es alles totaler Blödsinn, aber irgendwie habe ich doch > eine Vermutung, daß diese Methode machbar wäre. Nein, nicht totaler Blödsinn. Der Motorstrom ist natürlich vom der geleisteten Arbeit, Masse x Weg, abhängig. Jedoch besteht der "Weg" gemessen in Meter oder Bar, nicht nur aus dem Brunnenrohr, sondern umfasst auch alles was danach kommt, einschließlich dem Druckverlust durch Radien, Armaturen etc. daher wird das so ohne weiteres nicht auswertbar sein. Jedoch geht der Motorstrom bei Trockenlauf in den Keller, das zu erfassen ist nicht unüblich. Ocho
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Sven schrieb: > Thomas M. schrieb: >> Sven, was der Oszi da sagt ist wichtig, die Pumpe muss über die >> Filterstrecke, damit das vorbeiströmende Wasser den Motor der Pumpe >> kühlt. > > Bedeutet ich hänge die Pumpe einfach 2-3 Meter höher? Ja, genau das bedeutet das. Weißt Du, wo sich die Filterstrecke befindet? Auf jeden Fall darf die Pumpe nicht in die Filterstrecke, dann ist die Anströmung ungleichmäßig und die könntest Dir die Kiesschüttung ruinieren. Ocho
Thomas M. schrieb: > Das Ding bekommt man da unten nicht hin. Der Brunnen hat einen > Innendurchmesser von ca. 100 mm, die Pumpe ist ein wenig kleiner. > Mittig durch das Rohr verläuft eine Steigleitung mit einem Durchmesser > von 40 mm. Da ist nicht viel Platz. Klar ist das eng, aber so ein Sensor (https://www.nivus.de/de/produkte/fuellstandsmessung/hydrostatische-fuellstandsmessung/sensoren-1/aquabar-bs-brunnensonde) ist 2cm dick wenn man den mit Kabelbindern an die Steigleitung anbindet sollte es gehen. Die Sensorleitung und die Leitung für die Energieversorgung der Pumpe kann man ja zusammen binden.
Moinsen Frank, Frank S. schrieb: > Klar ist das eng, aber so ein Sensor > (https://www.nivus.de/de/produkte/fuellstandsmessung/hydrostatische-fuellstandsmessung/sensoren-1/aquabar-bs-brunnensonde) > ist 2cm dick wenn man den mit Kabelbindern an die Steigleitung anbindet > sollte es gehen. Die Sensorleitung und die Leitung für die > Energieversorgung der Pumpe kann man ja zusammen binden. das ist ja auch ein dafür gemachter Sensor, das stellt kein Problem dar. Bitte keine Leitungen im Brunnen mit Kabelbindern an die Steigleitung hängen, das kann die Leitungen fies beschädigen. Dafür gibt es Gummibänder, am besten doppelt legen, oder Klebeband, z.B. Nitto. Das Teil, wo ich das zu geschrieben hatte, war irgendwas anderes, musst mal in den Link schauen. Ocho
Wir haben also eine Luftsäule von max. 70 m Länge? Da kann man doch mit Akustik was machen, z. B. die erste Resonanz suchen (ca. 2 Hz für λ/2, beidseitig geschlossen). Oder ist die Dämpfung zu hoch (aperiodisches Verhalten)? Kleine Abhängigkeiten der Schallgeschwindigkeit von Temperatur, Druck und Feuchte ließen sich kompensieren.
Die Profis arbeiten immer mit Drucksensoren. Da geht es aber drum die Absenkung in Abhängigkeit der Schüttung zu ermitteln. D.h. die wollen wissen ob die Filterstrecke noch ok ist oder ob saniert werden muß. Zum Trockenlaufschutz nimmt man einen Durchfluss Sensor am Pumpenausgang oben. Es geht selbst eine Wasseruhr mit Reed Kontakt als Ausgang. Ist die Pumpe an und kommt trotzdem kein Wasser ist irgendwas faul und man braucht dazu überhaupt nix wartungsintensives im Bohrloch rumhängen. Bei Impulsausgängen reicht ein Zeitrelais in der Selbsthaltung der Pumpe.
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