Hallo zusammen, isch hätt da ma ne Frage. Wir haben seit neuestem so einen neumodischen digitalen Zähler im Haus. Voller Stolz hatte ich mir vorher schon einen IR-Lesekopf besorgt, um den auf die D0-Schnittstelle des Zählers zu schnallen. Zu meiner Ernüchterung wurde der Zähler allerdings so wieder verplombt, dass ich da leider nicht rankomm (siehe Bild). So wie es bis jetzt aussieht wird unser Versorger mich dafür auch nicht daran lassen. Nun dachte ich mir, wenn mein Handy das IR-Licht von außen sieht, dann sollte ein Phototransistor das evtl. ebenfalls tun. Also habe ich den IR-Lesekopf an die Scheibe gehalten und es kam nichts. Nun kam ich auf den Gedanken, dass man den evtl. empfindlicher machen könnte, nahm das Ding auseinander und habe den Arbeitswiderstand von 13kOhm probehalber auf 100kOhm geändert und siehe da: Immerhin tut sich schonmal was auf meiner seriellen Konsole jede Sekunde, wenn der Zähler etwas schickt. Aber bisher war das reiner Datenmüll. Bei rund 220kOhm waren langsam reelle Daten erkennbar. Es tauchte z.B. immer wieder am Anfang APA auf, was auf den Hersteller und/oder auf die S/N hindeutet, ebenso waren SML-Protokoll-Bestandteile zu erkennen. Ich war also nah dran. Bei noch höheren Widerständen wurde es aber nur noch schlimmer (kommt ja nicht unerwartet). Was kann ich jetzt tun? Einen anderen Phototransistor benutzen? Ich kann leider nicht sagen, was der jetzige für einer ist. Sieht einfach aus wie eine 2-beinige klare LED. Andere Möglichkeiten? Fotodiode etc.? Muss auf jeden Fall flott genug für 9600 Baud sein. Ideen? Ich bin leider nicht sooo fit in Elektronik. Ich bin eher so maximal Arduino-Mensch ;) Gruß Sven
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Du hast einfach nur den falschen Kasten da hängen. Ein Elektriker Meister kann dir da einen anderen hin bauen, und neu verplomben.
Das würde aber schon eine Wahnsinnsaktion werden. Lassen wir das erstmal außen vor bzw. behalten das mal als absoluter Notfallplan...
Sven O. schrieb: > isch hätt da ma ne Frage. > Nun dachte ich mir, wenn mein Handy das IR-Licht von außen sieht, dann > sollte ein Phototransistor das evtl. ebenfalls tun. Das wird er auch. Wenn er im geeigneten Frequenzbereich arbeitet. Wobei man hier meist eher von Wellenlängen spricht. > Ideen? Ich bin leider nicht sooo fit in Elektronik. Ich bin eher so > maximal Arduino-Mensch ;) Nunja. Wenn man weiß, wo die eigenen Schwaächen sind, kann man ja was dagegen tun.
Sven O. schrieb: > Aber bisher war das reiner Datenmüll. Bei rund 220kOhm waren langsam > reelle Daten erkennbar. Das ist schon ein recht hoher Widerstandswert, bei dem die Gefahr besteht, dass du dir Störungen von der umgebenden 230V-Elektrik einfängst. Ausserdem können bei so geringen Strömen auch die Impulsflanken durch Kabelkapazitäten verschliffen werden. Du solltest einen weiteren Transistor als Impedanzwandler (Emitterfolger) direkt_ mit dem Phototransistor _zusammenbauen, bevor du auf das abgeschirmte Kabel zur Auswerteelektronik gehst. Ausserdem diese beiden Transistoren in einer mit dem Kabelschirm verbundenen Metallhülse unterbringen. Den (deutlich kleineren) einstellbaren Lastwiderstand kannst du dann am Ende mit der Auswerteelektronik anbringen. Selbstverständlich muss auch vermieden werden, dass Fremdlicht auf diesen Sensor fällt.
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c-hater schrieb: > Nunja. Wenn man weiß, wo die eigenen Schwaächen sind, kann man ja was > dagegen tun. Du wurdest bereits über deine Schwäche aufgeklärt: soziale Inkompetenz. Tust Du etwas dagegen? Nein. Also schreibe nicht über andere.
> eine 2-beinige klare LED. Andere Möglichkeiten? Fotodiode etc.? Muss auf > jeden Fall flott genug für 9600 Baud sein. Du koenntest vermutlich eine Fotodiode mit einem TIA verwenden. Machbar ist das ganze ziemlich sicher. Aber leider musst du dafuer schon etwas Fit in Elektronik sein weil du die Schaltung an deine Umgebung anpassen musst und etwas sorgfaeltig aufbauen musst du sie auch. Optimal waere es natuerlich wenn du einen Empfaenger fuer IR-FBs verwenden koenntest, aber ich vermute das wird nicht klappen weil das Licht nicht richtig moduliert ist. Was natuerlich auch helfen koennte waere eine auf die Entfernung abgestimmte Optik vor deinem Empfaenger. Olaf
> eine 2-beinige klare LED. Andere Möglichkeiten? Fotodiode etc.? Muss auf > jeden Fall flott genug für 9600 Baud sein. Ich würde eher versuchen, den richtigen Empfängerbaustein zu finden. Als erstes mit Photodiode und Oszilloskop rausfinden, welches Modulationsverfahren verwendet wird. Es gibt z.B. TSOP 4838 IR-Empfänger-Module, 38kHz, 90°, Side-View Die sind für IR-Fernsteuerungen, also für 9600 Baud nicht gemacht. Wenn Du aber weißt, welche Modulationsfrequenz kannst Du nach dem richtigen suchen.
chris_ schrieb: > Ich würde eher versuchen, den richtigen Empfängerbaustein zu finden. > Als erstes mit Photodiode und Oszilloskop rausfinden, welches > Modulationsverfahren verwendet wird. Gar keins. > Es gibt z.B. > > TSOP 4838 IR-Empfänger-Module, 38kHz, 90°, Side-View Nützen dir rein gar nichts, weil der Sender NICHT moduliert ist. Wenn man den Empfänger empfindlicher macht, muss man hier aber auch das Fremdlicht fernhalten. Im einfachsten Fall das Licht drum herum ausschalten. Wenn der Empfänger einen IR-Filter hat, umso besser. Prinzipiell sollte es machbar sein, das Licht auch durch den Kunststoff zu empfangen. Sooo wild ist das nicht. Die Frage ist viel mehr, wie sieht der Empfänger aus. Ich kann den hier empfehlen, da hat man den Verstärker direkt am Phototransistor. https://www.mikrocontroller.net/topic/goto_post/5277844
Die Idee mit dem IR-Empfänger hatte ich tatsächlich auch schon. Klappt natürlich nicht, hatte ich mir aber auch schon gedacht ;) Sieht man auf dem Oszi schön, dass der Empfänger nicht annähernd das ausgibt, was ich zum Testen gesendet hab. (Man sieht, ich bin lernwillig, also probier ich sowas einfach mal aus ;)) Danke, das schau ich mir mal an. Fremdlicht dürfte denke ich kein Problem sein. In dem Schrank müsste es ziemlich duster sein, wenn ich den zu schiebe. Wobei die rote LED durchaus vielleicht problematisch sein könnte, die immer bei 0,x kWh blinkt bzw. bei 0 Verbrauch rot bleibt. Müsste man mal schauen. Ich habe mal die Dumps mir genauer angeguckt, nachdem ich die Widerstandprobiererei erstmal aufgegeben hab. Eigentlich sehen die Daten gar nicht mal soooo kaputt aus, wie ich dachte. Zumindest nicht immer. Meinen Momentanverbrauch z.B. konnte ich eigentlich fast immer einwandfrei manuell "entschlüsseln" und der reicht mir eigentlich schon.
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Eine Linse vor dem Phototransitor/Photodiode kann auch Wunder wirken. Ist halt bei infrarot dumm, da sieht man nicht wo der Fokus ist. Im Datenblatt ist das der Öffnungswinkel, der sollte möglichst klein sein, wenn Du keine externe Linse verwendest. Der Nachteil ist dass man dann auch genauer "zielen" muss. Du musst halt versuchen so viel Licht wie möglich vom Sender auf deinen Sensor zu konzentrieren, dann gibt es auch ein gutes Signal. Und die richtige Wellenlänge verwenden, das wurde ja schon gesagt.
Bastler_HV schrieb: > Eine Linse vor dem Phototransitor/Photodiode kann auch Wunder wirken. Das wäre auch mein Rat. Das Grundproblem beim TO ist ja, dass der Abstand zwischen Sender und Empfänger zu groß ist. Der Sender verschickt jede Menge Licht, die nicht beim Empfänger ankommt. Und der Empfägner sieht jede Menge störendes Fremdlicht, das nicht vom Sender kommt. Wenn man die beiden wirklich nicht näher zueinander bringen kann ist die nächstbeste Notlösung, eine große IR-taugliche Linse zu verwenden, die viel Licht aufsammelt und es wieder auf die kleine Empfängerfläche fokusiert. wie Bastler_HV schon schrieb: ohne optische Kontrolle wird sich die Fokussierung nicht ganz einfach einstellen lassen. Aber wenn man zumindest den Empfängerausgang sinnvoll messen kann (mit einem Oszi) lässt sich auf dem Weg die optische Abbildung einigermaßen optimieren.
Sven O. schrieb: > Immerhin tut sich schonmal was auf meiner seriellen Konsole jede > Sekunde, wenn der Zähler etwas schickt. Aber bisher war das reiner > Datenmüll. Wenn der Zaehler SML spricht, sind das binaere serielle Daten.(9600,8n1) Die sehen aus wie Datenmuell. wendelsberg
Naja, ob es Datenmüll ist oder nicht sieht man aber schon relativ schnell. So viel Erfahrung hab ich dann doch ;) Er spricht SML und darin erkennt man auch normalerweise relativ schnell ob es nur Datenmüll oder was sinnvolles ist ;) Folgen wie '1b 1b 1b 1b' (Sequenz Start) oder '01 01 01 01' (SML Start) sollten in jeder Message auftauchen. Auch "sinnvolle" ASCII-Aneinanderreihungen sollten zu sehen sein, wie eben in meinem Fall dieses APA (Apator == Hersteller). Bez. Linse hab ich ein wenig das Problem, dass ich den Sensor nicht mittig vor die Schnittstelle packen kann, weil der Installateur ausgerechnet dahin seinen "Eigentum des Netzbetreibers"-Aufkleber drangepatscht hat.
Sven O. schrieb: > dass ich den Sensor nicht > mittig vor die Schnittstelle packen kann, weil der Installateur > ausgerechnet dahin seinen "Eigentum des Netzbetreibers"-Aufkleber > drangepatscht hat. Früher im Usenet wurde dann für solche Leute "Burggrabentunken" empfohlen. Ich würde versuchen, das Schild vorsichtig mit Wasser zu entfernen und woanders hinzukleben.
Sven O. schrieb: > Wir haben seit neuestem so einen neumodischen digitalen Zähler im Haus. > Voller Stolz hatte ich mir vorher schon einen IR-Lesekopf besorgt, um > den auf die D0-Schnittstelle des Zählers zu schnallen. Ich habe seit 2012 eHZ Zähler auf Grund einer Photovoltaikanlage bekommen. Ein wenig Futter zum Thema. https://volkszaehler.org/ https://wiki.volkszaehler.org/hardware/controllers/ir-schreib-lesekopf https://www.photovoltaikforum.com/thread/57405-hager-ehz-auslesen/?t=57405&start=30 Worauf ich noch hinaus wollte. Deine Bemühungen etwas lesen zu können ist eine Sache, aber Du brauchst einen PIN um Deinen Zähler richtig auslesen zu können. Den bekommst Du von Deinem Energieversorger, wenn er ihn herausgibt. https://wiki.volkszaehler.org/hardware/channels/meters/power/edl-ehz/edl21-ehz?redirect=1 mfg Klaus
Danke Klaus. Den Pin habe ich schon. Entsprechend direkt Pin Eingabe deaktiviert und erweiterte Info Ausgabe aktiviert ;). Ich kriege ja wie gesagt die Daten schon. vzlogger erkennt sie nur nicht, wahrscheinlich, weil die Daten noch zu unsauber sind. Ich bin gerade dabei mir ein Script zu schreiben, dass mir aus den brauchbaren Daten den Momentanverbrauch herausfischt, damit ich den wenigstens schonmal in mein Grafana rein kriege. Ist ja nicht soo schwierig. Danach schau ich mal, wie man es hardwaretechnisch noch besser lösen könnte.
Mein Diagramm für das Balkonkraftwerk hat plötzlich einen weiteren Wert erhalten ... Den Momentanverbrauch beim Zähler :) Das Provisorium via Script rennt also schonmal ;). Irgendwie kommt der Wert aber so zuverlässig, dass ich mich frage, ob die Hardware eigentlich wirklich ein Problem ist oder es doch was softwaretechnisches ist. Auffallend ist, dass die sekündlichen Messages keinen klaren Anfang und kein klares Ende haben bzw. eine Message hat merkwürdigerweise mehrere Anfänge und Enden, was eigentlich so nicht sein sollte. Es wirkt alles irgendwie durcheinander darin. Ich poste vielleicht mal bei Gelegenheit 2-3 Messages daraus.
Sven O. schrieb: > Den Pin habe ich schon. Das ist ja Prima. Bei welchem Netzbetreiber bist Du? Olaf schrieb: > Was natuerlich auch helfen koennte waere eine auf die Entfernung > abgestimmte Optik vor deinem Empfaenger. Bei mir hatte ein Ableser dies mit einer Pistole gemacht. Der Abstand war größer als Dein jetziger. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Das ist ja Prima. Bei welchem Netzbetreiber bist Du? Westfalen-Weser-Netz. Die senden den Pin automatisch kurz nach dem Zählerumbau.
Sven O. schrieb: > Irgendwie kommt der Wert aber so zuverlässig, dass ich mich frage, ob > die Hardware eigentlich wirklich ein Problem ist oder es doch was > softwaretechnisches ist. Auffallend ist, dass die sekündlichen Messages > keinen klaren Anfang und kein klares Ende haben bzw. eine Message hat > merkwürdigerweise mehrere Anfänge und Enden, was eigentlich so nicht > sein sollte. Es wirkt alles irgendwie durcheinander darin. Du musst erstmal auf der Hardwareebene Sicherheit schaffen. Sprich, die Daten mit einem Terminalprogramm ala HTERM auslesen. Das muss stabil sein. Dann kann man die Software drauf loslassen.
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