Liebe Leute, Ich bin mir nicht sicher ob das hier thematisch rein passt aber nachdem ich schon des öfteren Hilfe hier bekommen habe probier ich’s mal: Ich bin per Zufall auf das Prinzip des magnetisch induktiven Durchflusssensors gestoßen bei dem die Durchflussmenge von zumindest teilweise elektrisch leitenden Medien bestimmt werden kann. Dafür wird ein externes Magnetfeld angelegt und die entstehende Spannung aufgrund der Ableitung der Ladungsträger wird gemessen. Jetzt habe ich mir gedacht, dass das ganze doch auch funktionieren müsste wenn man ein starkes elektrisches Gleichfeld anlegt, oder? Ist das technisch vielleicht einfach nicht so leicht realisierbar oder hab ich sowieso einen Denkfehler? Würde mich über eine Erleuchtung freuen!
Jocobes S. schrieb: > dass das ganze doch auch funktionieren müsste wenn man ein > starkes elektrisches Gleichfeld anlegt, oder? Aber ein 'elektrisches Gleichfeld', was auch immer das sein soll, erzeugt keine Induktionsspannung, weil es ja gleichförmig ist. Vllt. erklärst du mal, wie du dir das vorstellst. Ausserdem möchtest du dein 'Gleichfeld' ja in die Flüssigkeit bringen? Wie soll das passieren?
Geht natürlich auch mit Gleichstrom/Feld, wirkt bei externer Bestromung sogar als Pumpe. https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetisch-induktiver_Durchflussmesser
Haha naja ich hab mir gedacht ich pack quasi einen überdimensionierten Plattenkondensator um das Rohr. Dann hätt ich ein elektrisches Feld dass sich nicht ändert, das stell ich mir unter einem gleichfeld vor. Dann müssten doch auch alle positiven ladungsträger in die eine Richtung und die negativen in die andere Richtung wandern.
Jocobes S. schrieb: > Haha naja ich hab mir gedacht ich pack quasi einen überdimensionierten > Plattenkondensator um das Rohr. Dann hätt ich ein elektrisches Feld dass > sich nicht ändert, das stell ich mir unter einem gleichfeld vor. Dann > müssten doch auch alle positiven ladungsträger in die eine Richtung und > die negativen in die andere Richtung wandern. Dann kannst du aber nicht mit einem 2. Elektrodenpaar eben diese Ladung messen, denn das müßte dann im gleichen Feld liegen. Damit mißt du aber IMMER das Erregerfeld (gekoppelte Kondensatoren). Der Trick beim Hall-Effekt bzw. hier ist es ja, daß ein Magnetfeld Ionen bewegt und diese Bewegung durch eine kapazitive oder resistive Sonde erfaßt werden kann. Beide Sonden sind immun gegen das Magnetfeld!
Falk B. schrieb: > Dann kannst du aber nicht mit einem 2. Elektrodenpaar eben diese Ladung > messen, denn das müßte dann im gleichen Feld liegen. Damit mißt du aber > IMMER das Erregerfeld (gekoppelte Kondensatoren). Das klingt (oder ist) irreführend. Bei der Durchflussmessung müssen die Achsen senkrecht aufeinander stehen. Wenn die Flüssigkeit durch ein Rohr strömt, ist die Flussrichtung die erste Achse. Falls das Magnetfeld das Rohr in einer waagerechten Ebene quer zur Flussrichtung durchdringt, entsteht die Messspannung senkrecht zum Rohr, die Elektroden müssen also oben und unten angebracht werden. Wird das Magnetfeld mit Wechselspannung erzeugt, so ist die Messspannung auch eine Wechselspannung. Das hat den Vorteil, dass die Elektroden gegenüber der Flüssigkeit isoliert sein können. (In Reihe geschaltete Kondensatoren lassen Wechselspannung durch.) Wird für das Magnetfeld ein Gleichfeld (z.B. ein starker Permanentmagnet)verwendet, so ist die Messspannung eine Gleichspannung. Diese kann nur durch leitenden Kontakt zur Flüssigkeit abgenommen werden. Da dann aber an einer Elektrode nur die positiv geladenen Ionen und an der anderen nur die negativ geladenen Ionen ankommen, können diese mit dem Elektrodenmaterial chemisch reagieren oder Polarisationsspannungen erzeugen. Beide Effekte verändern die Messwerte und so kann die Messung selbst verfälscht werden. Deshalb ist normalerweise eine Messung mit Wechselspannung vorzuziehen. (Aber auch da gilt: "Keine Regel ohne Ausnahme.")
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