Halli Hallo, Ich stehe gerade vor einem Problem bezüglich DMS. Ich lese überall, dass ich durch geschicktes verschalten in eine Vollbrücke den Temperatureinfluss theoretisch kompensieren kann, da dieser bei allen DMS, vorausgesetzt diese sind ausreichend nahe zueinander plaziert, mit dem selben Vorzeichen eingeht. Ich habe das dann einfach mal versucht durchzurechnen, nur kürzt sich bei mir da leider gar nichts heraus. Rechne ich falsch oder denk ich irgenwo falsch? Wäre über jede Hilfe dankbar. :)
MaxwellsDog schrieb: > Rechne ich falsch oder denk ich > irgenwo falsch? Es kürzt sich bei dir zumindest "fast" raus: das Delta_R(theta) im Nenner kann gegenbüer dem R im Nenner weitgehend vernachlässigt werden. Es kürzt sich bei dir nicht vollständig raus, weil du die Kopplung beider Effekte unterschlägst: wenn der Widerstand aufgrund einer Temperaturerhöhung um 1% zunimmt, dann wächst auch Delta_R(epsilon) um ein Prozent (und umgekehrt). Der "gemischte" Term fehlt in deiner Rechnung. Wenn du den R_DMS so ansetzt, wie im Anhang gezeigt, ist diese Kopplung mit berücksichtig, und die Temperaturabhängigkeit fällt in der Rechnung vollständig raus.
Das ist ja natürlich so einfach nicht. ES gibt zwei Temperatureffekte: 1. Temperaturkompensation des Nullpunktes (bei unbelastetem Sensor) Hervorgerufen durch Toleranzen in den DMS, Unterschiede in der Temperatur innerhalb der 4 DMS (z.B. durch unterschiedeliche Wä rmeableitung) und natürlich durch Unsymmetrien in der Verdrahtung oder durch Auswahl unpassender DMS. Abgeglichen durch einen PTC Widerstand an passender Stelle aus Metallfolie. 2. Temperaturkompensation des Endwerts (bei belastetem Sensor) Der k-Faktor der DMS ist ebenso wie der E-Modul des Federwerkstoffs temperaturabhängig. Bei DMS aus Konstantan fügt man PTC Widerstände in die Speisespannungsleitungen hinzu, um die effektive Brückenspeisung mit steigender Temperatur zu reduzieren. NiCr DMS gibt es in modulkompmensierter Ausführung, da ist das nicht notwendig. Die formal korrekte Herleitzung ist umfangreich, kann ich hier nicht reintippen.
Servus, Ich möchte hier nochmal eine Rückfrage an die Experten stellen, auch wenn der thread schon älter ist. Ich hatte genau dasselbe Problem wie der Themenersteller, sodass mir die Lösung von Achim sehr gut weitergeholfen hat. Achim S. schrieb: > Es kürzt sich bei dir nicht vollständig raus, weil du die Kopplung > beider Effekte unterschlägst: wenn der Widerstand aufgrund einer > Temperaturerhöhung um 1% zunimmt, dann wächst auch Delta_R(epsilon) um > ein Prozent (und umgekehrt). Der "gemischte" Term fehlt in deiner > Rechnung. Kann mir aber jemand eine Quelle von diesem Zusammenhang nennen? Ich finde dazu nichts... In der mir vorliegenden Literatur wird immer die Vereinfachung getroffen, dass ein DMS einen Nennwiderstand R0 besitzt, welcher durch ein DeltaR ergänzt wird. Das ergibt genau das Problem des Themenerstellers, da die beschriebene Kopplung fehlt. Oder habe ich einen Denkfehler und man kann die vollständige Temperaturkompensation auch über diese Annahme erreichen?? Viele Grüße, Gerd
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