Guten Abend, Der IC LTC4162 kann mehrere in Reihe geschaltenene LIPO-Zellen laden, allerdings sehe ich da nirgends eine möglichkeit, die ein Balancing ermöglicht... Kann mir das wer erklären? Datenblatt: https://www.mouser.de/datasheet/2/609/LTC4162_L-1398190.pdf
Viele viele Werkzeugakkus (Beachte: viele heißt nicht alle!) haben auch kein Balancing. Z.B. 12V und 18V von Bosch, Ryobi zum Teil. Das geht mit gut selektierten Zellen problemlos. Sony Konion ist ein Beispiel für eine solche Zelle. Bedingungslos erforderliches Balancing ist hauptsächlich eine Mär aus Bastlerforen.
Neben den Balancer-freien Konzepten gibt es natürlich auch noch die Akkus, die das Balancing ohne Zutun des Ladegerätes machen, z.B. ebike-Akkus. Da handelt es sich bei den Ladegeräten meist auch nur um CCCV, Balancing wird intern abgehandelt. Balancing bis in das Ladegerät rein wird doch eigentlich nur bei extremen Schnellladekonzepten gemacht, Modellbau oder Makita-18V-Werkzeugakkus.
Christoph R. schrieb: > Der IC LTC4162 kann mehrere in Reihe geschaltenene LIPO-Zellen laden Soweit ich Deinem Bild entnehmen kann, sind das mal gerade 2 Stück mit gut 3A, ich unterstelle daher mal Werkzeugakku... Vor 5 oder 6 Jahren habe ich einen alten B&D Akkuschrauber auf Li umgerüstet, ich endschied mich seinerzeit für teurere spezielle Hochstromzellen von Sony. 1. Ich hatte keine Ahnung, wieviel Strom der Motor unter Belastung so zieht. 2. Ich wollte testen, wie sich die Geschichte mit der Zeit ohne permanentes Balancing verhält. Letzten Endes ist Punkt 2 recht schnell in Vergessenheit geraten und der Schrauber wurde einfach bei Bedarf verwendet. Wie es der Zufall so will, ist vor einer Woche während einer Aktion mit Dutzenden von Gewinden der Saft ausgeblieben und das Ladegerät nicht aufzufinden gewesen, so dass ich ihn an einen Emax angeschlossen hatte. Der allerdings mochte den Anschluss nicht, die simple Ladeanzeige verhinderte wohl die automatisierte Zellenerkennung. Also musste ich das Gerät öffnen. Oh Wunder, ich hatte seinerzeit bereits einen 2S Balanceranschluss vorgesehen. Oh Wunder No 2, die zellen wiesen auf ein 100stel Volt die exakt gleiche Spannung auf. Während des Ladens (ohne Balancer) kam es zu kurzfristigen Differenzen von 0,01V für max 2-3 sec.
Harald schrieb: > Neben den Balancer-freien Konzepten gibt es natürlich auch noch die > Akkus, die das Balancing ohne Zutun des Ladegerätes machen, z.B. > ebike-Akkus. Das schreibst Du so in Deinem jugendlichen Leichtsinn.. Im November letzten Jahres bin ich von jemandem angesprochen worden, der Probleme mit seinem neu erstandenen Pedelec(Kettler) hatte und mit dem Telefonservive unzufrieden war bzw. mit der Auskunft. Ich konnte ihm bestätigen, dass die Auskunftgebenden keine Ahnung hätten bzw. angewiesen wären, Auskünfte zu erteilen, die das Folgegeschäft ankurbeln sollen. Jedenfalls wäre nicht der Akku für seine Probleme verantwortlich sondern ein fehlender Geschwindigkeitssensor und er solle sein Gefährt dem Verkaüfer um die Ohren schlagen, da es offensichtlich schludrig montiert gewesen sei. Unabhängig davon hatte ich mich interessehalber in einschlägigen Foren umgeschaut, sein Problem war offenbar kein Einzelfall. Dabei erfuhr ich so ganz nebenbei, dass die Boschakkus der dort verwandten Baureihe allesamt ohne Balancing betrieben werden, es gibt lediglich eine Zellspannungsüberwachung.
Harald schrieb: > Bedingungslos erforderliches Balancing ist > hauptsächlich eine Mär aus Bastlerforen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Diese weiterentwickelten Zellen, wie die Konion, haben eine spezielle Chemie, die sehr zuverlaessig haelt ueber eine notwendige Anzahl von Zyklen und die wenigen Jahren ueber die Gewaehrleistungszeiten. Wer laenger ungetruebte Nutzungsfreude haben möchte, wird um einen Balancer nicht umhinkommen. Die Zellen kommen vergleichsweise mit einem sehr viel leistungsschwaecheren Balancer aus.
Dieter D. schrieb: > Wer laenger ungetruebte Nutzungsfreude haben > möchte, wird um einen Balancer nicht umhinkommen Das ist ja genau der Punkt: Hersteller von Werkzeugakkus ohne Balancing schaffen es, Systeme hoher Zuverlässigkeit mit schneller Ladung/Entladung hinzubekommen. An dieser Stelle kommt dann immer das Argument mit der geplanten Obsoloszenz. Kann ich mit meiner Erfahrung nach aber nicht bestätigen, ich kenne solche Akkus, die über eine sehr lange Zeit gut funktionieren, eben so, wie man es von einem Akku erwarten würde. Ich kann Dir interne Bilder zeigen von Akkus, wo definitiv nichts an Elektronik drin ist (außer Akku-LED-Anzeige)
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