Moin, ich habe hier eine RF current monitor probe TBCP1-200, die ich an meinem Siglent SSA3021 betreiben will. Die Probe hat ein Testprotokoll anbei, in der die Frequenzabhängigen Korrekturwerte in dBOhm angegeben sind. Wörtlich dazu im Protokoll: Substract the transfer impedance in dBOhm from the measured Value in dBµV to get the corrct value in dBµA. Der SSA kann ja Korrekturwerte speichern, tut das aber nur in dB. Auch will ich ja direkt dBµA messen, damit die Skalenbeschriftung im Protokoll stimmig ist. Wie bekomme ich jetzt den dBOhm Wert der current probe in dB umgerechnet um die Korrekturdaten im SSA zu speichern?
Bezugsgrösse ist 1 Ohm: 0 dBOhm = 10 * log(1 Ohm/1 Ohm) etc. Bezugsgrösse ist 1 uV: 0 dBuV = 10 * log(1 uV / 1 uV) etc. Bezugsgrösse ist 1 uA: 0 dBuA = 10 * log(1 uA / 1 uA) etc Zur Vereinfachung von Rechnungen kann ich eigentlich alle Grössen in dB umsetzen. Z.B. 10dBkm (Bezugsgrösse 1km) wenn ich das für sinnvoll halte.
Pumpy schrieb: > Bezugsgrösse ist Versuchs mal so zu erklären als sei ich völlig blöd, denn in der Hinsicht bin ich das wohl. Wie komme ich jetzt von der dBOhm transferimpedanz der Probe auf die Dämpfung in dB die ich in der Korrekturtabelle des Spektrumanalysers eintragen kann? Warum ist die Messung in dbµV(unkorrigiert) - dBOhm(transferimpedanz probe) = dBµA(real), wie es im Probe Testprotoll steht? Ich kapiers nicht und krieg die anscheinend simple Umrechnung nicht gebacken.
aufdemschlauchsteh schrieb: > Ich kapiers nicht und krieg die anscheinend simple Umrechnung nicht > gebacken. Es ist auch weniger eine simple Umrechnung als eher ein Rechentrick, um für die Probe eine Stromskala angeben zu können. Ausgangspunkt ist das ohmsche Gesetz ;-) I = U/R Um das in Pegeln angeben zu können, müssen die Einheiten rausfallen (denn der log von 1V lässt sich nicht berechnen). Daher werden die einzelnen Größen jeweils durch einen Referenzwert dividiert: I/I_0 = (U/U_0)/(R/R_0) mit I_0 = 1µA, U_0=1µV, R_0=1Ohm Für die Pegelangabe wird dann logarithmiert. Und mit den Rechnenregeln des Log lässt sich das umformen: lg(I/I_0) = lg( (U/U_0)/(R/R_0) ) = lg(U/U_0) - lg(R/R_0) Damit schaffst du es formal, vom Spannungseingang des SSA mit der Probe auf ein Stromsignal zu kommen. Ob dein SSA das schluckt und dann Werte in dbµA anzeigt oder nicht, weiß ich nicht.
Pumpy schrieb: > Bezugsgrösse ist 1 Ohm: > > 0 dBOhm = 10 * log(1 Ohm/1 Ohm) etc. > > Bezugsgrösse ist 1 uV: > > 0 dBuV = 10 * log(1 uV / 1 uV) etc. > > Bezugsgrösse ist 1 uA: > > 0 dBuA = 10 * log(1 uA / 1 uA) etc Öhm. Ist es nicht 20 * log (Wert/Referenz)? Lediglich bei dBm (Milliwatt) ist es 10*log
Pumpy schrieb: > Bezugsgrösse ist 1 uV: > > 0 dBuV = 10 * log(1 uV / 1 uV) etc. Bist du dir da sicher? schaue mal hier https://shopdelta.eu/dbv-logarithmische-einheit-des-spannungsmasses_l3_aid808.html da ist von 20*log U/Uref die Rede. das gleiche wird wohl auch für Amp und Ohm gelten. Lediglich Leistung ( z.B. dbm )ist 10*log weil da das U² drin steckt. Ralph Berres PS Sebastian war schneller.
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Achso, noch zu deiner eigentlichen Frage: aufdemschlauchsteh schrieb: > Wie komme ich jetzt von der dBOhm transferimpedanz der Probe auf die > Dämpfung in dB die ich in der Korrekturtabelle des Spektrumanalysers > eintragen kann? Einfach den angegebenen Zahlenwert eingeben ohne weitere Umrechnung. Aber wie schon angedeutet: ich weiß nicht, ob dein SSA das als Transferimpedanz in dB_Ohm wahrnimmt (und das Messwergebnis in dBµA anzeigt) oder ob er es wirklich nur als Untergrundkorrektur wahrnimmt und weiter dBµV anzeigt. Ich würde mal eher das zweitere vermuten, weil die Korrekturtabelle des SSA eigentlich dafür gemacht sein dürfte. Du darfst dir dann aber in Gedanken statt der dBµV in der Anzeige einfach dBµA vorstellen.
Die obigen Formeln stimmen, bis auf den Faktor 10. Der gilt für das Leistungsmaß dBm: 0dBm = 10*log(1mW/1mW) Sonst gilt für Spannung, Strom, Widerstand...Grashöhe: dBx = 20*log(x1/x1) Also, erst dBOhm in Ohm, dBµV in µV umrechnen, U/R rechnen und dann in dBµA= 20*log(U/R) umwandeln. Geht natürlich auch einfacher: dBµA = dBµV - dBOhm (dBµV = dBµA + dBOhm, dBOhm = dBµV - dbµA) MfG, Horst
Achim S. schrieb: > Einfach den angegebenen Zahlenwert eingeben ohne weitere Umrechnung. Oh, das ist einfach, das bekomme ich hin. Ich danke Euch allen.
"Ich wohne 16,5dBkm von dir entfernt." Wie weit ist die Entfernung in km? Wer es weiss möge sich melden.
16,5dBkm = 10dBkm + 6dBkm + 0,5dBkm entspricht: (10 4 1,12)km = 44,67km (gerundet)) P.S. : 6dBEUR entspricht 4EUR - kein Problem für jeden Chef!
50 ohm = 34 dBOhm U=I*R dBV = dBI + dBR weil mein senf noch gefehlt hat :)
aufdemschlauchsteh schrieb: > Warum ist die Messung in dbµV(unkorrigiert) - dBOhm(transferimpedanz > probe) = dBµA(real), wie es im Probe Testprotoll steht? Naja, gäbe es noch Rechenschieber, gäbe es diese Frage nicht... Multiplikation und Division werden bei Logarithmen zur Addition und Subtraktion, und umgekehrt. Deswegen macht man sich doch diesen ganzen Aufwand.
@Stefan Jupp, ich hatte in meinem obigen Kram kein Zahlenbeispiel hingeschrieben: z.B.: 10000µV= 80dBµV - 34dBOhm = 46dBµA --> 200µA @Pumpy Ist so eine Sache mit den dB. Wurde oben auch schon mehrfach angesprochen. Ich probier's noch einmal: Gegeben sei eine Spannung von 10V an 50 Ohm --> P = U^2 / R P = 100/50 = 2 Watt Bei Verdopplung auf 20V --> P = 400/50 = 8 Watt Spannungsverhältnis = 20 * log(20/10) = 6dB (gerundet) Leistungsverhältnis = 10 * log(P2/P1) = 10*log(8/2) = 6dB km oder € sind keine Leistungsgrößen. In der Akustik ist der Schalldruckpegel in dB ein (absolutes) Leistungsmaß, also dort gilt 10*log(P2/P1), wobei P1 die Hörschwelle ist.
HST schrieb: > > Spannungsverhältnis = 20 * log(20/10) = 6dB (gerundet) > Leistungsverhältnis = 10 * log(P2/P1) = 10*log(8/2) = 6dB > Da machst du wohl einen Denkfehler. Beide Male hast du ein logarithmisches Leistungsverhältnis. Hier der Beweis ausgehend von den Leistungen in der bekannten Formel einfach abgeleitet: x dB = 10 x log (Px / Pref) = 10 x log ((Ux^2 / R) / (Uref^2 / R)) = x dB = 10 x log (Ux^2 / Uref^2) | R kann weggekürzt werden x dB = 10 x log (Ux / Uref)^2 | das Quadrat gilt jetzt für Zähler und Nenner x dB = 2 x 10 x log (Ux / Uref) | das Quadrat kommt als Faktor nach vorne x dB = 20 x log (Ux / Uref) | voila!!! Es bleibt also nach wie vor ein logarithmisches Leistungsverhältnis, auch wenn ich hier die Spannungen bzw. das Spannungsquadrat an einem gemeinsamen Widerstand ins Verhältnis setze. Noch Fragen?
HST schrieb: > In der Akustik ist der Schalldruckpegel in dB ein (absolutes) > Leistungsmaß, also dort gilt 10*log(P2/P1), wobei P1 die Hörschwelle > ist. Nein. Der Schalldruck ist ebenfalls eine Feldgröße, auch dort gilt der Vorfaktor 20. Wer es "offiziell" nachlesen will und Zugriff auf Normen hat: in DIN 5493 ist der Umgang mit logarithmischen Größen und Einheiten "geregelt". Das Widerstands-Wandlungsmaß, das Anlasse für diesen Thread war, ist dort ebenfalls behandelt. dB_€ und dB_km dagegen nicht. Speziell für die Schalldruckpegel mit Frequenz und Zeitbewertung gibt es daneben noch die DIN 61672-1 (also zu Angaben gewichteten Schalldruckpegeln in dB_A...) Einfacher erhältlich als die DIN-Norm und kostenlos ist die "educational note" von Rohde und Scharz zu dem Thema: https://www.rohde-schwarz.com/de/applikationen/db-oder-nicht-db-educational-note_230850-15534.html
Pumpy schrieb: > P.S. : 6dBEUR entspricht 4EUR - kein Problem für jeden Chef! 6 dB€ mehr heißt rund das Vierfache. Wenn man bislang 36 dB€ monatlich bekommt und 6 dB€ mehr haben will, sind's dann 42 dB€. Nichts von wegen 4 €! Und ja, der Lohn ist für die Arbeit, also für Leistung mal Zeit, und damit in der 10er-Logliga.
dfIas schrieb: > 6 dB€ mehr heißt rund das Vierfache. ...weil damit die Arbeits*leistung* vergütet wird?
@Achim S. Du hast natürlich recht - ich war da schlampig und habe Schalldruck statt Schalleistung getippt. Ein Schuster sollte bei seinen (HF-) Leisten bleiben. K. D. schrieb: > Da machst du wohl einen Denkfehler. Beide Male hast du ein > logarithmisches Leistungsverhältnis. Hier der Beweis ausgehend von den > Leistungen in der bekannten Formel einfach abgeleitet: > ... > ... > x dB = 20 x log (Ux / Uref) | voila!!! Und, wo ist mein Denkfehler, wenn du exakt zum gleichen Ergebnis kommst? Ich habe in meinem einfachen Zahlenbeispiel die beiden Vorfakoren 20 und 10 erläutert, ohne über einen Wust von Formeln zu gehen. Außerdem hat das reine Betrachten über die Leistung in vielen Praxis-Anwendungen seine Tücken oder ist sogar sinnlos. Beispiel 1: Bandfilter mit einem Leistungsverlust von 3dB (gP= -3dB), aber mit einem Spannungsgewinn von 17dB (gU= 17dB). Wieso? weil der Eingangswiderstand z.B. 50 Ohm, der (transformierte) Ausgangswiderstand 5kOhm beträgt. Kann man natürlich wieder über Leistung berechnen, kommt dann eben auf -3dB, die hier aber uninteressant sind. Der hochohmige Eingang eines FET-Gates oder das Gitter einer Röhre sieht die gewünschte Spannungsüberhöhung. Hier ist die direkte Betrachtung über 20*log(U2/U1) viel sinnvoller. Beispiel 2: Mein 110MHz FET-Tastkopf für den Spektrumanalyser teilt die Eingangsspannung um den Faktor 10 (--> -20dB). Die Eingangsimpedanz ist bei niedrigen Frequenzen 1MOhm||1,5pF, wird aber mit steigender Frequenz durch die Parallelkapazität des FETs von 4pF immer niedriger und komplexer (Ausgangsimpedanz 50 Ohm). Der Spannungsteilerfaktor bleibt trotzdem bis 160MHz mit -20dB (+/-0,3dB) konstant. Bei 100mV an 1MOhm habe ich 10mV am 50 Ohm-Ausgang, das sind 10nW am Ein-, aber 2000nW am Ausgang (--> gP= +23dB). Ist hier auch uninteressant, da der S/A nämlich auch nur Spannung an 50 Ohm misst und als Leistung in dBm darstellt. Außerdem ändert sich ja die TK-Eingangsimpedanz über die Frequenz und macht daher die (hier ohnehin unsinnige) Berechnung über die Leistung ziemlich kompliziert. So, das war mein Senf dazu
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