Hallo Leute, ich suche nach technischen Daten zu einem Encoder von Faulhaber an einem Motor ebenfalls Faulhaber. Der Motor ist ein 3557K024C. Dessen Daten sind bekannt, alle funktionieren einwandfrei. Der Encoder hat 6 Kontakte und ist beschriftet mit MINIMOTOR SA CH . 6982 AGNO 09A4 (handgeschrieben) SWISS MADE Entscheidend dürfte der handgeschriebene Teil "09A4" sein, der den Encoder bezeichnet. Es gibt 4 Motoren, alle gleich beschriftet und gebaut. Einer davon wurde vom Vorbesitzer schon "untersucht". Daher kann man in den Encoder hineinsehen, die fehlenden Teile sind aber nicht dabei. Daher hilft das bei der Kontaktsuche auch nicht weiter. Wichtig wäre vor allem a) die Kontaktbelegung des Encoders b) die Betriebsspannung des Encoders obwohl man b) bei Faulhaber mit einiger Berechtigung mit 5V ansetzen kann. Alle Faulhaber Encoder die ich kenne erlauben zumindest 5V (Gibt es Gegenbeispiele?). Bleibt a). Wenn irgendjemand weiss, wie die Belegung ist, würde ich mich sehr freuen. Die restlichen drei Motoren werden mit Encoder gebraucht, daher kommt ein weiteres unqualifiziertes Zerlegen nicht Frage. Eine konkrete zerstörungsfreie Zerlegeanleitung wäre natürlich ebenso willkommen. Als letzte Möglichkeit nehme ich auch gerne Tipps, wie man die Belegung von aussen ermitteln kann, ohne was kaputt zu machen. Faulhaber warnt ja immer wieder davor, daß man bei falscher Belegung die Elektronik zerstören kann. Daher fällt blindes probieren eher aus. Wie gesagt, auch da sind Hinweise willkommen. Möglicherweise ist es auch nur Tachogenerator/1 Kanal Encoder. Also ohne Richtungsdetektion. Wäre auch noch ok, denn der Antrieb erfolgt per Schnecke und eine Verstellung von außen ist eher unwahrscheinlich. Faulhaber selber als Hersteller kann übrigens auf Nachfrage mit der Bezeichnung nichts anfangen. Wär ja auch zu einfach. Schonmal Danke für Eure Mühe (immerhin habt Ihr bis hierhin gelesen :-) ) Zum Photo 1: Das ist der "untersuchte" Encoder. Man sieht die Taktscheibe, die Auflösung ist ~200. Oben links sieht man innen noch zwei Kontaktstifte, aber das ist auch nicht die Lösung. Vielleicht hilft die Auflösung ja bei der Typsuche.
Ich vermute einen optischen Quadraturgeber a là Mausrad. Dazu wird mindestens eine LED benötigt und zwei Fototransistoren oder Fotodioden als Empfänger. Ein Diodentester oder ein Komponententester sind hilfreich. Dann könnten die Pins so belegt sein: 2 sind für die Speisung der LED, 2 für Empfänger 1 und zwei für Empfänger 2. Zuerst also die LED raussuchen mit Diodentester und mit wenig Strom speisen (10mA bis max. 20mA). Dann langsam durchdrehen und mit dem Diodentester die beiden Empfänger anmessen. Da muss beim langsamen Durchdrehen abwechselnd wenig und viel Widerstand sein.
Bei nem komponentester siehe dieses AVR-Teil das hier nen mehrere 1000 Antworten Fred hat, kannst du nix kaputt machen. Der zeigt dir dann auch an, was für ein Bauteil dahinter steckt, wobei ich nicht weiss, was der bei nem Fototransistor bzw Diode macht. möglicherweise erkennt er die auch bloss als Diode. Dann kann man nur hoffen, dass die Werte andere als bei der LED sind.
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NB: hast diese aus abgestürzten Drohnen vom Karabachkonflikt? ;-) (so ne Geschichte wurde unlängst durch die Schweizer Presse getrieben) Diese Teile (Encoder) sind sehr alt, ich sag mal sogar 1980er... Den 3557 Motor wird m.W. schon lange nicht mehr mit Hartpapierrückschild gefertigt (da kann ich mich aber irren). Dieser hier hat jedenfalls 24V Nennspannung. Minimotor ist auch schon vor Jahrzehnte von Agno nach Croglio umgezogen (ein paar Käffer weiter). Dass die in Schöneich nichts mehr davon wissen wollen ist klar: nicht alle Produktetypen wurden an allen Standorte gefertigt & designt. Wenn dann noch ein Kleber von der Schwesterfirma drauf ist tun die Schwaben schnell stur... Ruf mal in Croglio (Schweiz) an bei Minimotor. Allerdings schätze ich die Chancen gering ein, dass da noch jemand ist der diese Encoderserie noch kennt resp. Lust hat wg. Einzelexemplare ins Papierarchiv zu steigen um Archäologie zu forschen. Ich kenne deren Crew von vor Y2k und die sind mittlerweile alle deutlich über Pensionsalter. Jedenfalls handelt es sich um schlichte (reflexions- oder durchschein-) Lichtschranken ohne Verstärkerelektronik daran; 2 um 90 Grad phasenverschobene Quadratursignale. Empfängerseitig ist wimre nichtmal eine Schwellwertelektronik on-die, d.h. es ist theoretisch auch eine analoge Phasenauswertung (pseudo-sinus) jenseits von den 90 Grad der 200 Perioden/Umdrehung möglich; das wurde allerdings in jener Zeit von keinem Kunden praktiziert (zumindest weiss ich von keinem). Die Optoelektronischen BE da drin (LED & Phototransistor) sind in so bedrahteten, Stecknadelkopfgrossen Miniaturbauweisen aus der prä-SMD-Zeit, beide in klarem KS (Lichtwellenlänge k.A.) LED gar ohne Vorwiderstand.
Matthias S. schrieb: > Zuerst also die LED raussuchen mit Diodentester und mit wenig Strom > speisen (10mA bis max. 20mA). Ich würde sogar unter <10mA bleiben. > Dann langsam durchdrehen und mit dem > Diodentester die beiden Empfänger anmessen. Da muss beim langsamen > Durchdrehen abwechselnd wenig und viel Widerstand sein. Oder mit mV-Meter: ev. geben die Lichtempfänger beim anleuchten etwas Spannung ab. NB: Dreh lieber auf, statt durch! Ist gesünder ;-)
Liebe Leute, vielen Dank für eure durchweg interessanten Antworten. besonders der Hinweis auf darauf daß da keine Auswerteelektroniken zu erwarten sind ermutigt mich, tatsächlich nach einzelnen Bauteilen, insbesondere Dioden zu forschen, wie schon vorgeschlagen. Morgen bin ich wieder im Labor tätig, da kann ich dann mit den besseren Möglichkeiten der Hochschule mal sehen, was ich herausfinde. Bei heutigen Elektroniken könnte das übel enden, aber wenn es wirklich nur ein paar einfache Bauteile sind. Und anfangen werde ich bestimmt noch deutlich unter 10mA... Ich werde jedenfall berichten, was rausgekommen ist. Den Komponententester verschiebe ich auf später. Ist sehr interessant und ich werde mir sicher einen machen für zukünftige derartige Fragen, aber nicht jetzt auf die schnelle.
Wenn das Teil aus den 80ern ist, dann wird da als Beleuchtung eher ein Glühlämpchen drin sein. Was die Sache natürlich einfacher macht, die wird der Tester dann einfach als Widerling anzeigen. LEDs kamen wohl eher Ende der 80 bis Mitte 90er.
Uli S. schrieb: > LEDs kamen wohl > eher Ende der 80 bis Mitte 90er. ...aber nicht in Deutschland. Ich habe bereits 1980 oder 81 als Schüler mit roten, grünen und gelben LEDs gebastelt (Ampeln und Lichtsignale für die Modellbahn) -- und mein Vater war kein Millionär :-) Grüßle Volker
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Hendrik S. schrieb: > Den > Komponententester verschiebe ich auf später. Wenn ich übrigens von Komponententester rede, meine ich den in meinem Hameg Oszi. Ein einfaches, extrem wirkungsvolles Gerät. Damit habe ich schon komplexe Schaltungen mit dem STM32F429 Pin für Pin analysiert.
Uli S. schrieb: > Wenn das Teil aus den 80ern ist, dann wird da als Beleuchtung eher ein > Glühlämpchen drin sein. Nein, ganz einfach NEIN. Definitiv optoelektronische Halbleiter; ich mag mich heute nicht an alle Details errinnern (besonders Empfängerseitig) aber gerade noch soviel ganz bestimmt.
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