Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektrostatische Aufladung mit ohne spezielles Messgerät messen


von Max (Gast)


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Hallo,

ich möchte das Vorhandensein einer elektrostatischen Aufladung 
detektieren/messen, ohne jedes mal selbst eine gewischt zu bekommen. Es 
wäre super, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Aufladung mit einem 
Multimeter zu erfassen, damit ich mir nicht extra für diesen Versuch ein 
Elektrostatik Messgerät kaufen muss.
Die Messgenauigkeit wäre sehr gering - es geht hauptsächlich darum, zu 
erfassen, ob eine Aufladung vorhanden ist, die für den Menschen bei der 
Entladung unangenehm ist, oder eben nicht.

Hättet ihr einen Tipp wie man so etwas anstellen könnte?
Als Digitalmultimeter steht mir ein Fluke 87 zur Verfügung.

Danke und Viele Grüße,

Max

von MaWin (Gast)


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Max schrieb:
> Hättet ihr einen Tipp wie man so etwas anstellen könnte?

Feldmühle.

Influenzmessgerät

Elektroskop.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Feldmühle.
> Influenzmessgerät
> Elektroskop.

Gestern habe ich von dem Trend gelesen, dass immer mehr Menschen die 
Bedeutung von gelesenem Text nicht verstehen.

Max schrieb:
> ohne spezielles Messgerät messen
> mit einem Multimeter zu erfassen

von ??? (Gast)


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Phasenprüfer

von Εrnst B. (ernst)


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Max schrieb:
> Als Digitalmultimeter steht mir ein Fluke 87 zur Verfügung.

Nimm lieber was billigeres. So "Baumarkt-Klasse". Volt-Messbereich.

Eine Strippe an Erde, die andere anfassen.

Wenn du eine gewischt kriegst, und das Gerät nachher kaputt ist, warst 
du stark genug aufgeladen, um eine gewischt zu kriegen.

BTDT.

Ansonsten nimm z.B. einen Luftballon als "Sensor".

von Mario M. (thelonging)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Gestern habe ich von dem Trend gelesen, dass immer mehr Menschen die
> Bedeutung von gelesenem Text nicht verstehen.

Dann eben auf deren Niveau:
https://www.youtube.com/watch?v=96JBhBf22_E

von Andrew T. (marsufant)


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Max schrieb:
> Hättet ihr einen Tipp wie man so etwas anstellen könnte?
> Als Digitalmultimeter steht mir ein Fluke 87 zur Verfügung.

Du benötigst noch eien 9V Batterie,
sowie 6 Stück  einfache npn-BJT. Z.B. BC547B.

Die Transistoren sachltest du zu einem 6 stufigen Darlington, an den 
letzten BJT kommt der Batterie-Minuspol (minus an Emitter),
An den Pluspol in Reihe dazu das Fluke zum Kollektor.
an die Basis des ersten BC547 ein ca. 10 cm langes Sück Draht, z.B. 
Kupferkabel.

Alternativ zum Fluke kannst Du auch eine LED mit 220 Ohm Vorwiderstand 
nehmen.

Detektiert einfache elektrostatische Felder,
ist aber nicht sehr präzise (ok, kostet auch nur 98 ct an Bauteilen )

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Elektroskop
das besteht aus einem Streifen Alufolie in einem Marmeladenglas

zum Beispiel hier mit Ralph und Shari:
https://kinder.wdr.de/tv/wissen-macht-ah/bibliothek/dasfamoseexperiment/bauen/bibliothek-elektroskop-bauen100.html

Eine Feldmühle ist etwas komplizierter, aber auch noch zum Selbstbau 
geeignet:
https://www.qsl.net/dh1stf/

: Bearbeitet durch User
von Bastler_HV (Gast)


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Der TO wollte doch nichts basteln, daher:

Langes Kabel am Wasserhahn (oder PE Steckdose, Heizkörper usw.) 
anschliessen und mit einer Spitze versehen.
Die Länge des Funkens gibt die Stärke der Aufladung an. Gibt es keinen 
Funken, merkt der Mensch auch nichts.

von Max (Gast)


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Danke an Euch alle!
Da waren jetzt super Ideen/Anregungen dabei - ich werde mal ein paar 
Versuche starten.

Viele Grüße,

Max

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>wollte doch nichts basteln
ich lese nur "nichts kaufen". Ein Multimeter ohne Zusatzschaltung ist zu 
niederohmig, das hat vielleicht 1 MOhm oder zehn, das reicht nicht. Die 
Transistorschaltung ist eine Möglichkeit, das zu ändern.
Mit dem Elektroskop kann man nur ungefähr "messen", das schlägt mehr 
oder weniger aus. Am Ausgang der Feldmühlenschaltung kann man ein 
Multimeter anschließen, das erlaubt auch quantitative Aussagen, sogar 
zur Polarität der Ladung.

von oszi40 (Gast)


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Max schrieb:
> ob eine Aufladung vorhanden ist

Für einfache Fälle mit ausreichender Energie wird die Glimmlampe im 
Phasenprüfer aufleuchten.
Wenn Du jedoch z.B. die statische Aufladung eines Papierblatts auf dem 
Schreibtisch messen möchtest, wäre ein ungeschützter MOSFET und ein 
100µA-Amperemeter als Versuchsaufbau geeignet. Allerdings mögen MOSFETs 
mit 10hoch15 Ohm Eingangswiderstand das nicht so oft. Dann sind sie 
Schrott.
Gefährlich hoch für Halbleiter sind vor allem statische Aufladungen 
durch Fußböden und Sitzbezüge! Ein Antistatic-Armband ist nützlich gegen 
böse Aufladungen.

von Manfred (Gast)


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??? schrieb:
> Phasenprüfer

Garnicht so dumm, mit Trockenestrich / Laminatboden ist mein Haus eine 
ESD-Katastrophe, die sich aber nicht wirtschaftlich sinnvoll bereinigen 
lässt. Der Phasenprüfer blitzt öfter mal auf, wenn ich es teste.

Lötplatz und Rechnertisch haben ESD-Matten, da passiert nichts.

oszi40 schrieb:
> Gefährlich hoch für Halbleiter sind vor allem statische Aufladungen
> durch Fußböden und Sitzbezüge!

Das D von ESD steht für Discharge. Halbleiter verrecken, wenn die 
ENTladung zu hohe Ströme erzeugt. Mit den Kollegen wird immer zuerst 
Hautkontakt hergestellt (Hand berühren), bevor man das Bauteil übergibt.

> Ein Antistatic-Armband
Am besten eine ältere Bauart mit nickelhaltigem Gewebe, worauf einige 
Leute mit heftigem Hautausschlag reagieren. Ich finde die 
Elastikbändchen unangenehm und konnte mir ein vergoldetes Kettchen 
abgreifen.

Es gab (oder gibt?) auch Clips, die man auf ein Edelstahl-Uhrenarmband 
setzen kann.

Klappt alles nur, wenn man die Anschlußregeln einhält, nicht 2..10 
MegOhm gegen Erde.

von Mani W. (e-doc)


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Andrew T. schrieb:
> Die Transistoren sachltest

Wie bringt man eigentlich so einen Verschreiber auf einer Tastatur
zustande?

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