Tach zusammen, will mich an einem Lader für den Fahrradakku versuchen. Der Akku ist leer bei minimal 42 V und voll bei 57 V. Über einen Spannungsteiler kann man das mit einem AVR µC messen, "verschwendet" aber die Auflösung für die nie genutzten unteren 40 V. Gibt es eine einfache Schaltung (OpAmp ? -- falls ja: rail-to-rail ?), die das gewünschte Fenster in die 0 - 5 V des ADC übersetzt ? Für OpAmp-Schaltungen "fehlen mir leider die Enzyme". Gruß, Thomas
Ich denke wenn du dir so eine Schaltung nicht selbst überlegen kannst (mit Hilfe der Grundschaltungen die man überall findet), dann solltest du dich nicht an Fahrradakkus "versuchen". Bei so einem Lader geht es um einiges mehr als irgendeine Spannung einzustellen...
Je nach AVR hat der ADC auch Differenzeingänge. Die VCC ist als Referenz eh nicht sonderlich stabil. OPVs sind auch nie echte R2R. Je nach Typ sind 50..500mV an den Rails nicht benutzbar.
Thomas S. schrieb: > Gibt es eine einfache Schaltung (OpAmp ? -- falls ja: rail-to-rail ?), > die das gewünschte Fenster in die 0 - 5 V des ADC übersetzt ? Für > OpAmp-Schaltungen "fehlen mir leider die Enzyme". Einen Spannungsteiler mit drei Widerständen. Gib deine Werte in die Excelltabelle ein und fertig. R2 sollte im Bereich 10k-100k liegen. https://www.mikrocontroller.net/articles/Spannungsteiler#Spannungsteiler_mit_Offset.2C_passiv
Lukas hat nicht ganz unrecht. Warum eigentlich gerade ein Ladegerät für den Fahrradakku. Das ist doch beim Fahrrad mit dabei. Bevor du den Akku himmelst solltest du dir ein paar Gedanken zu folgenden Themen machen: - Wie genau musst du die Spannung einhalten - Wie genau (nicht Auflösung, Genauigkeit!) kannst du messen - Wie realisierst du die CC/CV Regelung - Wie schützt du Akku und Ladegerät vor Rückstrom bei angeschlossenem Akku aber ausgeschaltetem Ladegerät - Wie vermeidest du dass bei einem Programmierfehler es dein Ladegerät und/oder dein Akku zerlegt. Siehe dazu auch https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.21.3
Thomas S. schrieb: > Über einen Spannungsteiler kann man das mit einem AVR µC messen, > "verschwendet" aber die Auflösung für die nie genutzten unteren 40 V. Reicht das nicht trotzdem? Mal eine grobe Überschlagsrechnung: - du teilst die 40-60V um Faktor 12 und erhältst 3.3 ... 5V - Ein 10Bit AD-Wandler löst das zu ≈5mV auf bei 5V Referenz - Für die Originalspannung bedeutet dies eine Auflösung von 12*5mV = 60mV. Alternativ: nimm eine 40V Z-Diode und schalte die vor den Spannungsteiler. Der sieht dann 0-20V und die teilst du durch 4. Die Auflösung ist dann 20mV. Gerade mal der Faktor 2. Ist das kriegsentscheident?
Vorher auch lesen: Beitrag "E-Bike Akku explodiert (statt abzubrennen)" Lukas und Udo S. wollen Dir nix vermiesen, aber Ladetechnik für Li-Ionen-Akkus ist alles andere als trivial, die Akkus sind im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich.
Hallo Thomas, das kann im Prinzip so aussehen. Ist ein Operationsverstärker als Subtrahierer mit Abschwächung um ~4. Er rechnet also (V4 - V3) / 4. V4 ist Batteriespannung, V3 eine aus der Batteriespannung abgeleitete Hilfsspannung von 40V. Im Bild sind zwei Batteriezyklen 42V bis 57V zu sehen. Die blaue Kurve zeigt die Ausgangsspannung des OP. Gruss Tom.
TomA schrieb: > das kann im Prinzip so aussehen. Ist ein Operationsverstärker als > Subtrahierer mit Abschwächung um ~4. Er rechnet also (V4 - V3) / 4. Vom Ansatz her richtig, in der Umsetzung verbesserungsfähig. >V4 ist Batteriespannung, V3 eine aus der Batteriespannung abgeleitete >Hilfsspannung von 40V. Genau die will man sicher nicht haben, denn deren Erzeugung ist eher aufwändig und unsinnig. Beitrag "Re: Pegelanpassung 0 bis 3V auf -15 bis +20V" Siehe Anhang. Ich kriegs aber auf die Schnelle nicht analytisch hin, ich hab's hingefummelt 8-0
Falk B. schrieb: >>V4 ist Batteriespannung, V3 eine aus der Batteriespannung abgeleitete >>Hilfsspannung von 40V. > > Genau die will man sicher nicht haben, denn deren Erzeugung ist eher > aufwändig und unsinnig. Das selbe Problem hat die einfache Transistorschaltung von Carsten-Peter C. Die Z-Diode dort sollte etwa 40V haben, gut funktioniert sie stattdessen mit einer 40V Quelle. Es bleibt nur noch ein kleiner Temperaturgang von der BE-Diode übrig, mit der Z-Diode ist der Temperaturgang erheblich.
Thomas S. schrieb: > Gibt es eine einfache Schaltung (OpAmp ? -- falls ja: rail-to-rail ?), > die das gewünschte Fenster in die 0 - 5 V des ADC übersetzt ? Einfach: nein. Deine Schaltung müsste auf 40mV genau und stabil sein, um bei 10bit wirklich was zu verbessern. Höchstens wenn Du sowieso -10V hochgenau zur Verfügung hast. Auf der anderen Seite würdest Du etwa 1mA dauerhaft verbraten. Darum besser doch mit OPs beschäftigen. Hier reicht ein einfacher nichtinvertierender Verstärker (Grundschaltung) nur dass man ihn "negativ" aufbaut, also den Rückkopplungyweg nach 5V statt nach Masse.
Wenn wir schon die Hausaufgaben von Thomas machen, dann kann das so aussehen. Die Versorgung des OP wird über die Zenerdioden D1/D2 aus der Batteriespannung gewonnen, dadurch stehen für den OP +-15V bereit. Die Batterie wird mit bis zu rund 10mA belastet. Die Temperaturabhängigkeit der Z-Dioden spielt hier keine große Rolle. Die Referenzspannung wird durch D3 von 40V auf 6,2V reduziert, in diesem Bereich besitzen Zenerdioden eine geringe Temperaturdrift zudem ist die Referenz aus der vorstabilisierten OP-Spannung abgeleitet. Die Widerstände um den OP sind an die verringerte Referenz angepasst. Zu beachten ist der Bezugspunkt der Ausgangsspannung. Es ist nicht der Fußpunkt der Batterie, sondern der Mittelpunkt der Zenerdioden. Die Schaltung wurde nur simuliert und nicht mit realen Bauteilen getestet. Gruß Tom
Carsten-Peter C. schrieb: > vielleicht passt diese Schaltung für Dich. Vielleicht kannst Du den R1 durch einen 79L15 ersetzen. Dann hast Du eine einfache Schaltung mit einigermaßen guter Referenzspannung gegen +. Also 1GND --> Accu+, 2IN -->D1 und Ausgang3 -->Basis Q1 Gruß Carsten
Ich hab grade gesehen, das funktioniert nicht. Aber die Z-Diode kannst Du durch 2 in Reihe geschalteter Z-Dioden und 2 78L18 bzw.20 ersetzen. Gruß Carsten
Eine Analyse des Temperaturganges im Arbeitsbereich von +5°C bis +60°C ergibt, bei einer Batteriespannung von 50V (Ua=2,5V), eine Drift von rund +20mV. Bei einer Ausgangsspannung von 2,5V ist das für ein Ladegerät ein recht brauchbarer Wert von +0,8%. Gruß Tom
Habe mir die Schaltung von Carsten-Peter C. in der Simulation angesehen. Die schneidet bei der Temperaturdrift (~30mV) nicht so schlecht ab als ich erwartet hätte. Liegt wohl daran, dass sich die Temperaturkoeffizienten von Diode und Transistor gegenseitig teilweise aufheben. Im umsetzen der Spannung erfüllt sie ihre Aufgabe und zum genauen Abgleich könnte man Trimmer einsetzen oder dies besser per Software erledigen. Ihr großer Vorteil ist aber, dass sie so bestechend einfach ist. Ist auch hier nur simuliert, möglich die reale Schaltung weicht da etwas mehr ab. Was auszuprobieren wäre. Gruß Tom
Mehrere ZD 6.2 in Serienschaltung haben den geringsten Temperaturkoeffizienten: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0201211.htm https://www.elektroniktutor.de/bauteilkunde/z_diode.html
TomA schrieb: > Liegt wohl daran, dass sich die > Temperaturkoeffizienten von Diode und Transistor gegenseitig teilweise > aufheben. Das tun sie leider nicht. Z-Diode oberhalb etwa 10V haben einen deutlichen positiven Temperaturkoeffizienten, eine 1N5366 (von ONsemi) z.B. hat bei 40V ca. 35mV/°C. Das ist viel. Simuliere die Schaltung mal idealisiert, indem du statt der Z-Diode eine Spannungsquelle anschließt. Dann siehst du den Unterschied. Dieter D. schrieb: > Mehrere ZD 6.2 in Serienschaltung haben den geringsten > Temperaturkoeffizienten: Aus Sicht des TK sicher korrekt. Aber du brauchst 6-7 Dioden in Serie und dann ist durch die Serienschaltung die Steilheit sehr mau.
Oder so etwas wie eine AD584JH Spannungsreferenz verwendet mit einer Operationsverstärkerschaltung mit Verstärkung*Teiler von gleich oder kleiner als 1. Dh 60V:6=10V und Verstärkung von 1 minus 5V Referenz wären 0...60 auf 0...5V abgebildet. Muss man sich halt noch passend hindimensionieren. Teiler 60V:6=10V und Verstärkung minus 7.5V Referenz und Verstärkung von 2 wären 45...60 auf 0...5V abgebildet. Muss man sich halt noch passend hindimensionieren.
HildeK schrieb: > und dann ist durch die Serienschaltung die Steilheit sehr mau. Genaue Stromeinstellung mittels JFET oder einfacher Transistorschaltung und darüber die Spannung abgegriffen, dann ist das mit der Steilheit kein Problem mehr.
Beitrag #6691276 wurde von einem Moderator gelöscht.
TomA schrieb: > Liegt wohl daran, dass sich die Temperaturkoeffizienten von Diode und > Transistor gegenseitig teilweise aufheben. Richtig. HildeK schrieb: > Das tun sie leider nicht. Z-Diode oberhalb etwa 10V haben einen > deutlichen positiven Temperaturkoeffizienten Tun sie doch, weil der Transistor ein PNP-Typ ist. Grob gesagt: Z-Dioden größer als 6V2, sollten genau da platziert werden, wie es gezeigt ist. Z-Dioden kleiner als 6V2 sollten an die Position von R1 eingebaut werden.
Falk B. schrieb: > analytisch Grenze. Min. 42-57V messen, gewählt 40-60V. Spannungsteiler auf max: Ue/U2=(R1+R2)/R2. Ue=60. U2=5. Ue/U2=12. Setzen R2=10k. Umstellen. 12=(R1+10k)/10k -> 120k=R1+10k -> 110k=R1. Verstärkung. Ist: Max 5V, Min (40/60)*5V. Soll: Max=5V, Min=0V. -> G=3. Wählen: R3(=R2)=10k -> R4=20k. Deine Schaltung, etwas andere Werte.
Einfachste Lösung: Spannungsteiler so auslegen, das 50V genau 2,5V entsprechen. Virtueller Massepunkt mit AD584 oder ähnlichem Baustein auf genau 2,5V legen. Dann liegen bei 50V genau 2,5V am Ausgang an. Die Verstärkung dann so wählen, das 3V am Eingang dann 5V ergeben, bzw. 2V dann 0V.
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Zwei habe ich noch! Hier wurde die Z-Diode durch eine Transistorschaltung ersetzt, welche eine einstellbare Z-Diode nachbildet. Sie ist hier auf ca. 41Volt eingestellt. Die einfache Schaltung bildet den geforderten Bereich schon recht gut ab. Die Überraschung folgt im nächsten Teil. Gruß Tom
Meine Damen und Herren!!! Darf ich vorstellen - HIER IST SIE - Die lange angekündigte und doch nicht aufgetretene TEMPERATURDRIFT!!! Da hier keinerlei Kompensation stattfindet kommt sie endlich zum tragen. Die Ausgangsspannung über den gewählten Temperaturbereich ändert sich um sagenhafte 3V, das sind 3000mV und damit das 100fache in Worten HUNDERTFACHE der kompensierten Schaltung. Und nun ist es auch gut, habe genug Zeit mit dem Unsinn hier verbracht. Gutes Nächtle. Tom
TomA schrieb: > Die Überraschung folgt im nächsten Teil. Die Überraschung kann ich bereits vorwegnehmen: Die Schwellspannung von Q3 ist extrem temperaturabhängig. Abhilfe schafft eine 6V2 Z-Diode im Emitterzweig von Q3.
Hallo Josef, nachdem sich Q2 und Q3 dann gegenseitig kompensieren wäre das eine gute Lösung. Doch dann wäre ja die von so vielen beschworene und sehnlichst erwartete Temperaturdrift wieder weg. Aber nachdem der Fragesteller sich nicht weiter dafür interessiert ist es eh für den Allerwertesten. War aber kurzweilig sich mal wieder mit dem alten Analogkram zu beschäftigen. Gruß Tom
Danke Euch -- ist ja ein richtig großer Thread geworden. Den Akku habe ich vor vier Jahren zusammengelötet. Aus 14S3P Sony-Zellen ("Konion" od. "vtc5"). Ohne BMS und bis heute -- toi toi toi -- driften sie nicht. Zum regulären Laden wird das Labornetzteil auf 56 V und 1,5 Amp eingestellt. Das sind schonende 4 Volt / Zelle. Zum Vollmachen habe ich auch schonmal auf 57 V gedreht. Ganz voll wären 58,8 V. Richtig ist: mit lediglich einem Spannungsteiler 1 : 12 kriegt man mit dem eingebauten AVR-ADC theoretisch bereits 0,05 V Auflösung (60 V / 2^10). Mit dem ADS1115 sind es 0,001 V (60V / 2^15). Da stellt sich die Frage nach dem "Abbilden". Finde die Beiträge sehr lehrreich und muss gestehen, LTspice nur mal angetestet zu haben. Die Transistor-Schaltung schaut bestechend einfach aus. Werde ausprobieren und berichten. OpAmp dann mal, wenn ich "groß bin". Cheers ! - <Thomas>
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