Forum: HF, Funk und Felder Lange und vglw. schwache RFID Antenne bauen


von Kim J. (Gast)


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Hallo,

nachdem ich das Forum jetzt recht lange durchgelesen habe, brummt mir 
den Kopf und ich merke, dass fast alle eine große Reichweite suchen.

Meine Problematik:
- ich habe 16 Holzboxen aus 3 bis 4 mm Sperrholz, je 40 cm lang und 5 cm 
breit
- diese Boxen stehen nebeneinander im Regal

Unterhalb der Boxen würde ich gerne lange RFID Antennen einsetzen, 
welche den Inhalt der Holzboxen (max. 10 RFID Tags) ermitteln und an 
meinen µC übergeben. Dafür wollte ich den RFID Reader durch einen 
Multiplexer mit den Antennen verbinden.

Natürlich darf die Leistungsfähigkeit der Antennen nicht so gut sein, 
dass ich immer den Inhalt der Boxen nebenan gleich mitlese. Die Boxen 
werden in willkürlicher Anordnung eingesetzt - genauer daher möchte ich 
gerne das automatische Auslesen bauen.

Zu meinem Hintergrund:
Ich bin Software-Entwickler mit 40 Jahren Erfahrung. Im Studium hatte 
ich mal Elektronik/Elektrotechnik ... aber schon damals war mein 
Schwerpunkt die Datenverabeitung und Verschlüsselung (Kryptografie). Ich 
kann in den meisten Forenbeiträgen also grundlegend die Ansätze 
verstehen, bin aber von Berechnungen und Details zu weit weg. Mit meinen 
Oszilloskop kann ich zwar umgehen - bin aber im µC Bereich und 
Steuerungssignalen eher zuhause.

Wenn mir jemand eine Lösung verraten kann, dann wäre mir sehr geholfen. 
Sehr gerne würde ich auch lernen - nach meiner Erfahrung (sowie im 
Umgang mit meinen Software-Azubis) kann man mit einem laufenden Muster 
aber besser "rumspielen" und in der Praxis lernen, als mit Frust die 
Theorie zu verstehen (zu versuchen).

Vielen Dank für jede konstruktive Hilfe.

Kim

von Kurt (Gast)


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Kim J. schrieb:
> Hallo,
>
>
> Meine Problematik:
> - ich habe 16 Holzboxen aus 3 bis 4 mm Sperrholz, je 40 cm lang und 5 cm
> breit
> - diese Boxen stehen nebeneinander im Regal
>
> Unterhalb der Boxen würde ich gerne lange RFID Antennen einsetzen,
> welche den Inhalt der Holzboxen (max. 10 RFID Tags) ermitteln und an
> meinen µC übergeben. Dafür wollte ich den RFID Reader durch einen
> Multiplexer mit den Antennen verbinden.
>

Hallo Kim, wahrscheinlich wäre es einfacher und sicherer jedem 
Stellplatz einen Reader zu spendieren und diese dann vom Controller 
auswählen zu lassen.
Das ermöglich die richtige Antenne zu nehmen und vermeidet auch andere 
Probleme die durch Antennenumschaltung usw. enstehen könnten.

 Kurt

von oerks (Gast)


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> einfacher und sicherer
Was soll daran einfacher sein?

> ermeidet auch andere Probleme
Ja wenn man keine Ahnung hat, muss "andere" herhalten.

> Dafür wollte ich den RFID Reader durch einen
> Multiplexer mit den Antennen verbinden.

Richtig.
Gute Reader sind ja nicht umsonst.
Und selbst Reedrelais verkraften die Leistung problemlos.
Ansonsten kann man ja auch den TX vor dem Umschalten ausmachen.

Die Reichweite liegt etwa bei der Diagonale die die Antenne aufspannt.
Ist also nicht besonders gross.

von Stefan M. (derwisch)


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Es wären erstmal grundlegende Fragen zu klären:

-Welche RFID Technologie (Frequenz, Transpondertype).
-Welche Gegenstände sind mit Transpondern versehen (Metall?)?
-Welche räumliche Orientierung können die Transponder im Verhältnis zur 
Reader-Antenne haben?
-Welches Budget gibt es?

Wenn die Boxen dicht an dicht stehen, wird es fast unmöglich (egal mit 
welcher Technologie) die Nachbarkiste auszublenden.
Es ist stets der Abstand des Transponders zur Antenne ausschlaggebend.

Bei "low frequency" RFID (125 kHz, 134,2 kHz, 13,56 MHz) sind die 
Antennen vom Reader und vom Transponder immer Spulen (Trafo-Prinzip).
Das "Lesefeld" ist nicht nur innerhalb der Spule, sondern genau so auch 
seitlich ausserhalb der Spule.
Daher lassen sich Nachbarboxen nur ausblenden, wenn immer ein 
Sicherheitabstand zwischen den Boxen existiert.

Es gibt (entsprechend teure) Reader, die auch anzeigen, von welcher 
Antenne der Multiplexer die Info empfangen hat.
Mehrere Leser sind dafür nicht nötig.

So ein Projekt muss immer erst gründlich auf der physikalischen Ebene 
durchdacht werden.

von Kim J. (Gast)


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Hallo Stefan,

Stefan M. schrieb:
> Es wären erstmal grundlegende Fragen zu klären:
>
> -Welche RFID Technologie (Frequenz, Transpondertype).
In einem anderen Thread habe ich von ISO14443 gelesen, welche eine 
kleiner Reichweite hat (mein Ziel)

> -Welche Gegenstände sind mit Transpondern versehen (Metall?)?
Es sind Holzteile.

> -Welche räumliche Orientierung können die Transponder im Verhältnis zur
> Reader-Antenne haben?
Die Holzteile werden in der Box stehen, sodaß der Tag am Boden des Teile 
immer auch waagerecht liegt.

> -Welches Budget gibt es?
Es ist ein Hobbyprojekt und zum Lernen für mich gedacht.

> Wenn die Boxen dicht an dicht stehen, wird es fast unmöglich (egal mit
> welcher Technologie) die Nachbarkiste auszublenden.
> Es ist stets der Abstand des Transponders zur Antenne ausschlaggebend.
Die Boxen haben eine Breit von 5 cm und die Teile liegen immer recht 
zentriert in der Boxmitte (die Teile passen exakt in die Boxen und die 
Reader am Boden sind daher immer mittig).

> Bei "low frequency" RFID (125 kHz, 134,2 kHz, 13,56 MHz) sind die
> Antennen vom Reader und vom Transponder immer Spulen (Trafo-Prinzip).
> Das "Lesefeld" ist nicht nur innerhalb der Spule, sondern genau so auch
> seitlich ausserhalb der Spule.
> Daher lassen sich Nachbarboxen nur ausblenden, wenn immer ein
> Sicherheitabstand zwischen den Boxen existiert.

> Es gibt (entsprechend teure) Reader, die auch anzeigen, von welcher
> Antenne der Multiplexer die Info empfangen hat.
> Mehrere Leser sind dafür nicht nötig.
Ich wollte an einem Leser per µC und mithilfer der/des Multiplexer die 
Antennen nach und nach durchschalten.

> So ein Projekt muss immer erst gründlich auf der physikalischen Ebene
> durchdacht werden.
Richtig. Daher meine Frage nach Hilfe. Ist der Softwareentwicklung ja 
nicht anders. Man kann zwar einfach lostippen - wird dann aber selten 
ein Erfolgserlebnis.
Habe viel von gewickelten Antennen gelesen und gesehen, daher wollte ich 
gerne versuchen an diesem Projekt zu lernen.

Danke & Gruß,
Kim

---

@Kurt:
> Hallo Kim, wahrscheinlich wäre es einfacher und sicherer jedem
> Stellplatz einen Reader zu spendieren und diese dann vom Controller
> auswählen zu lassen.
> Das ermöglich die richtige Antenne zu nehmen und vermeidet auch andere
> Probleme die durch Antennenumschaltung usw. enstehen könnten.

Danke Kurt, Deine Idee ist richtig.
Aber wenn ich 16 Reader nutzen, brauche ich leider noch immer die lange 
Antenne. Dann habe ich nur den Multiplexer ausgeschaltet ... was ich für 
den Anfang mit drei oder vier Boxen auch vor hatte.

von oerks (Gast)


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> ISO14443
kann m.W. keine Antikollisionserkennung.
Damit gehen dann "mehrere" Objekte in einer Box schonmal nicht.

ISO15693 schon.

Vielleicht solltest du erstmal die Applikationsschriften der
IC-Hetsteller konsultieren, um die noetige Klarheit zu gewinnen.

von Lotta (Gast)


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Gutes Projekt!

Warum hast Du mehere Boxen? Werden die Gegenstände
zufällig oder sortiert in die Boxen gestellt?
Stellt die Gegenstände ein Bediener in die Box,
so das er beim Reinstellen einen Taster drücken könnte,
der die Box identifiziert?


mfg

von Kim J. (Gast)


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Lotta schrieb:
> Gutes Projekt!
Danke !

> Warum hast Du mehere Boxen? Werden die Gegenstände
> zufällig oder sortiert in die Boxen gestellt?
> Stellt die Gegenstände ein Bediener in die Box,
> so das er beim Reinstellen einen Taster drücken könnte,
> der die Box identifiziert?

Hallo Lotta,

Das sind lange Boxen in einem tiefen Regal. Den Platz konnte ich so am 
besten nutzen. Die Bauteile sind Musterblöcke, welche ich je nach Bedarf 
in der Werkstatt entnehme und dann einfach wieder (ja nach letztem 
Bedarf) in die Boxen stelle und diese wieder einschiebe. Das Prinzip 
entspricht der chaotischen Lagerhaltung.

Bevor ich jetzt ein Bauteil in jeder Box suche, könnte mir ein Display 
in der Werkstatt die Bauteile gleich mit der aktuellen Box-Nummer 
anzeigen.

Das Ganze ist weniger zum Organisieren der Ablage gedacht (für jene, 
welche mir Faulheit vorwerfen wollen: "chaotische Lagerhaltung" ist ein 
gängiges Prinzip und wird u.a. bei Amazon genutzt) sondern mehr als 
Projekt zum Erlernen neuer Fähigkeiten und Techniken. Ich finde, kleine 
und überschaubare Projekte sind bessere Praxisbeispiele als komplexe 
Theoriemuster.

Ich würde gerne mit der RFID Technik besser vertraut werden und solche 
kleinen Projekte aus der Praxis sind für mich optimal.

Gruß,
Kim

von Kim J. (Gast)


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oerks schrieb:
>> ISO14443
> kann m.W. keine Antikollisionserkennung.
> Damit gehen dann "mehrere" Objekte in einer Box schonmal nicht.
>
> ISO15693 schon.

Die ISO ahtte ich im Thread 
"Beitrag "Re: Unterschied RFID-Frequenzen"; gefunden und nur 
aufgrund der dort gennanten (kleineren) Reichweite in Betracht gezogen

> Vielleicht solltest du erstmal die Applikationsschriften der
> IC-Hetsteller konsultieren, um die noetige Klarheit zu gewinnen.

Das ist genau jene trockene und frustrierende Theorie, welche einem 
leicht und schnell die Lust am Lernen hemmt. An einem funktionieren 
Praxisbeispiel zu "spielen" und dann nach und nach zu lesen und 
herauszufinden, warum plötzlich ein zuvor laufendes System nach einer 
kleinen Änderung nicht mehr läuft - das hält die Neugierge und den 
Entdeckergeist wach. Applikationsschriften werfen in fast allen Fällen 
weit mehr Fragen auf als die Antworten liefern (zumindest für 
Einsteiger).

Bitte erlaube mir einen Vergleich zu meinem Kernwissen:
  Wenn ich anderen Kryptografie auf gehobenem Hobbyniveau (so sehe ich 
mein RFID Interesse) beibringen soll, dann kann ich jedem gerne die 
Bruce Schneier Schwarte als Grundlagen-Theorie vorschlagen, im Anschluß 
dann die Tiefen der theoretische Mathematik ... aber wer mir dann noch 
zuhört, ist entweder ein sadomasochistischer Hobby-Kryptologe oder 
wirklch so interessiert, dass ein Studium passend wäre.

Gruß,
Kim

von Wolfgang (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Es gibt (entsprechend teure) Reader, die auch anzeigen, von welcher
> Antenne der Multiplexer die Info empfangen hat.

Was hat der Preis der Reader damit zu tun, ob die Multiplexerstellung, 
verknüpft mit einem positven Antwort auf LEDs dargestellt wird?
Da lässt sich jemand ein Feature, dass mit einem µC einfach umgesetzt 
werden kann, gut bezahlen.

von Stefan M. (derwisch)


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Wolfgang schrieb:
> Da lässt sich jemand ein Feature, dass mit einem µC einfach umgesetzt
> werden kann, gut bezahlen.

Richtig.
Auch "professionelle" Hersteller kochen nur mit Wasser und lassen sich 
das stets gut bezahlen.
Ist ja nichts neues.

von oerks (Gast)


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> Das ist genau jene trockene und frustrierende Theorie, welche einem
> leicht und schnell die Lust am Lernen hemmt.

Das ist Unsinn. Gerade die Applikationsschriften der Hersteller
vermitteln genau das Detailswissen, um z.B. selbst eine
passende Antenne zu entwickeln.
Vermutlich hast du nur nicht die richtigen gelesen.
Wer sich solch einfachen Einsichten widersetzt, wird nur
mehr oder weniger planlos herumprobieren.
Und das mit deutlich weniger Aussicht auf Erfolg.
Und "unerklaerlicher" Misserfolg ist mit Sicherheit viel
frustrierender.
Man sollte auch den gewissen apparativen Aufwand im RFID-Bereich
nicht unterschaetzen. Ohne ein gut funktionierendes SWR-Meter
oder einen passenden NWA fuer den Bereich, verkommt das ganze
auch zum Gluecksspiel.
Mit dem noetigen Grundlagenwissen und der dazu gehoerenden
Messtechnik, ist RFID durchaus etwas, an dem Mann und sicher
auch Lotta ihren Spass haben koennen.
Besonders der UHF-Bereich erlaubt da einiges.
Davon wuerde ich als Anfang aber deutlich abraten.


P.S.: Ich habe fuer den Eigengebrauch auch einiges an Programmen
geschrieben, die Kryptographie fuer meine Zwecke leisten.
Wesentlich mehr, als erste Einsichten in die Zahlentheorie,
soweit man das als Nichtmathematiker versteht, hat es nicht
gebraucht. Daran duerften die Schlapphuete mehr zu kauen haben,
als was die ueblichen Standardverfahren hergeben.
Weil sie das Verfahren nicht kennen.
Das es sicher ist, sichert die Zahlentheorie.

von Kim J. (Gast)


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oerks schrieb:
> Vermutlich hast du nur nicht die richtigen gelesen.
Hast Du denn Links zu den richtigen ?

> Wer sich solch einfachen Einsichten widersetzt, wird nur
> mehr oder weniger planlos herumprobieren.
Nicht widersetzen - nur andere Ansicht.

> P.S.: Ich habe fuer den Eigengebrauch auch einiges an Programmen
> geschrieben, die Kryptographie fuer meine Zwecke leisten.
> Wesentlich mehr, als erste Einsichten in die Zahlentheorie,
> soweit man das als Nichtmathematiker versteht, hat es nicht
> gebraucht. Daran duerften die Schlapphuete mehr zu kauen haben,
> als was die ueblichen Standardverfahren hergeben.
> Weil sie das Verfahren nicht kennen.
> Das es sicher ist, sichert die Zahlentheorie.
Leider kenne ich solche "Kryptografie Programme" aus meiner Praxis zu 
Hauf (wie Du ggf. gescheiterte RFID Selbstbauversuche). Die 
Zahlentheroie und die komplexe Mathematik der Verschlüsselung sind nun 
doch nicht das Gleiche und in fast allen Fällen liegt der Fehler dann 
auch noch in der "Programmierung" - oder was Nicht-Informatiker als 
Programmierung verstehen. Ich finde es (ohne Ironie) immer super, wenn 
Fachfremde sich in der Kryptografie versuchen - aber in fast allen 
Fällen kann man es, was die Sicherheit angeht, nach genauer Betrachung 
nur mit Caesars rot13 vergleichen.

Das ist die Krux mit dem eigenen beruflichen Profiwissen und 
Hobby-Technikern: Es treffen immer Welten und Ansichten aufeinandern.

von Lotta (Gast)


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Mal folgendes Szeniario:

Deine Boxen besitzen jede ne Taste.
Oder ne Klappe, die geöffnet werden muß, wenn man
was reinlegen will.

Du öffnest die Klappe. Ein Kontakt legt dadurch die Boxennummer fest.
Gleichzeitig wird die betreffende Boxenantenne mit dem Reader verbunden.
Du legst Dein Teil ein, und schließt die Klappe.
Nun werden alle RFID in Reichweite der entsprechenden Boxen-Antenne
gescannt und die Hintergrunddatenbank nach der Fachnummer und den
gescannten  RFID abgefragt. Ist der Tag neu, werden Tagnummer und
Fachnummer in der Datenbank abgelegt.
Eventuell gelesene Tags aus den Nachbarboxen werden anhand der anderen
Fachnummer nicht bearbeitet, bzw. übergangen.
Bei der Entnahme aus der Box werden so dann die die gelesenen Tags
der Fachnummer überprüft, der nun fehlende Tag wird aus der Tabelle
"In Bearbeitung" in die Tabelle "erledigt" verschoben,
und die Datenbank und der Realbestand sind abgeglichen.

Deine Datenbank bräuchte dann 3 Tabellen,
Die "In Bearbeitung"
Die "Fachnummer"
Die "Erledigt".

So könntest du dann zb. dort abfragen:
Welche Fächer sind belegt?
Welche Tags sind inm welchen Fach?
Welche Tags wurden entnommen?
Wieviel Gegenstände hab ich überhaupt?
Und so weiter und so fort...


mfg

von oerks (Gast)


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> Hast Du denn Links zu den richtigen ?
Ich habe seinerzeit mein Wissen hauptsaechlich von TI bezogen.
Ggfls. muss man bei TI sich dann auch selbst durch die Referenzen
in den Appnotes hangeln, wenn es im Toplevel nicht mehr zu finden ist.

> Caesars rot13
Du wuerdest Verfahren auf der Basis elliptischer Kurven sicher
nicht in Rom verorten wollen.
Ich benutze nur keine Ellipsen.
Im uebrigen halte ich jede "selbstgemachte" Kryptografie fuer
einen Fortschritt im gegenwaertigen gesellschaftlichen Umfeld.
Weil so gesicherte Information nicht mehr "einfach" abgreifbar ist.

von Kim J. (Gast)


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oerks schrieb:
> Du wuerdest Verfahren auf der Basis elliptischer Kurven sicher
> nicht in Rom verorten wollen. Ich benutze nur keine Ellipsen.
Der Schwachpunkt bei solchen Eigenbauten ist andernorts.

> Im uebrigen halte ich jede "selbstgemachte" Kryptografie fuer
> einen Fortschritt im gegenwaertigen gesellschaftlichen Umfeld.
> Weil so gesicherte Information nicht mehr "einfach" abgreifbar ist.
Das kann ich komplett unterschreiben.

Wollte in diesem Thread aber nicht weiter auf Kryptografie eingehen, da 
es nur als Beispiel für meine Erfahrung aus der Lehr- und Lernpraxis 
dienen sollte. Können uns gerne im anderen Thread/Forum damit 
beschäftigen :)

von Kim J. (Gast)


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Hallo Lotta !

Lotta schrieb:
> Deine Boxen besitzen jede ne Taste. Oder ne Klappe, die geöffnet werden muß,
> wenn man was reinlegen will.

Dann müsste ich das Regal rausreißen und alles neubauen ;)

> Du öffnest die Klappe. Ein Kontakt legt dadurch die Boxennummer fest.
> Gleichzeitig wird die betreffende Boxenantenne mit dem Reader verbunden.
> Du legst Dein Teil ein, und schließt die Klappe.
> Nun werden alle RFID in Reichweite der entsprechenden Boxen-Antenne
> gescannt und die Hintergrunddatenbank nach der Fachnummer und den
> gescannten  RFID abgefragt. Ist der Tag neu, werden Tagnummer und
> Fachnummer in der Datenbank abgelegt.
> Eventuell gelesene Tags aus den Nachbarboxen werden anhand der anderen
> Fachnummer nicht bearbeitet, bzw. übergangen.
> Bei der Entnahme aus der Box werden so dann die die gelesenen Tags
> der Fachnummer überprüft, der nun fehlende Tag wird aus der Tabelle
> "In Bearbeitung" in die Tabelle "erledigt" verschoben,
> und die Datenbank und der Realbestand sind abgeglichen.

In der Praxis einer Werkstatt geht's ja aber immer so zu: Du brauchst 
immer das Bauteil, das gerade nicht in der Box vor Dir liegt. Also 
ziehst Du die nächste Box raus und suchst Dir die aktuell benötigten 
Bauteile zusammen. Am Ende des Tages packst Du dann alles wieder 
irgendwie in die Holzboxen und schiebst sie wieder ins Regal.

Klar, man könnte jetzt den Bauteilen feste Positionen in den Boxes 
zuweisen und alles wäre fein - das wäre dann aber langweilig und ich 
könnte an keiner neuen Spielerei basteln.

Wenn ich für jede Box wieder eine Klappe öffnen muss, dann ist das 
umständlicher und fehleranfällig, denn diese Schalter gehen gerne mal 
kaputt (gerade im Werkstattumfeld) und dann wäre die Logik hin. Außerdem 
kann ich nicht die Holzboxen "mal eben und zack-zack" ins Regal stellen; 
ich müsste mit der anderen Hand die Klappen benienen.

Meine Vorstellung und (aus meiner Sicht die einfachste und 
komofortableste Lösung) ist es, unter den Boxen (eiin paar mm vertieft) 
die RFID Antennen geschützt einzusetzen und diese scannen dann jede ihre 
Holzbox.

> Deine Datenbank bräuchte dann 3 Tabellen,
> Die "In Bearbeitung"
> Die "Fachnummer"
> Die "Erledigt".

Eine Tabelle; drei Felder ;)

Danke für Deine aktive Teilnahme - bin ja doch nicht die einzige Frau 
hier ;)

Viele Grüße,
Kim

von Lotta (Gast)


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Hallo, @Kim!!   Echt geil!

Nö.
3 Tabellen, dann gehts schneller und ist die
richtige Normalform der DB! :-P

Was hast Du gegen mein System?
Ohne klappe:

Wenn Du  ein Teil einschecken willst leg das Teil in
die Box und drücke die Taste an der Box!
Wenn Du ein Teil entnehmen willst, nimms raus und
drücke die Taste an der Box!

Alles andere macht die Datenbank!

mfg

von Kim J. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Frage:

Kann man die Antenne als PCB herstellen lassen ?

Diese gibt's ja inzwischen auch als 400x40 mm recht günstig. Ein Layer 
reicht ja und ein PCB Antennen-Kalkulator im Netz hat ergeben, dass 
(angeblich) eine Schleife reichen würde (sh. beigefügter Screenshot).

Was müsste ggf. an diesem PCB verändert werden, damit ich es als Antenne 
in diesem Fall einsetzen kann ?

Danke & Grüße,
Kim

von Lotta (Gast)


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Kim meinte:
> Was müsste ggf. an diesem PCB verändert werden, damit ich es
> als Antenne in diesem Fall einsetzen kann ?

Sie müßte allen in der Box befindlichen Tags gegenüberstehen,
und auf die Frequenz deiner Tags abgestimmt sein.
Stehen deine Boxen, oder liegen sie, also wird das Material von oben 
eingfüllt  oder liegend eingeschoben?

mfg

von Kim J. (Gast)


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Lotta schrieb:
> Sie müßte allen in der Box befindlichen Tags gegenüberstehen,
> und auf die Frequenz deiner Tags abgestimmt sein.
> Stehen deine Boxen, oder liegen sie, also wird das Material von oben
> eingfüllt  oder liegend eingeschoben?

Hallo Lotta,

sh. meine Antwort auf Stefan:

>> Die Boxen haben eine Breit von 5 cm und die Teile liegen immer recht
>> zentriert in der Boxmitte (die Teile passen exakt in die Boxen und die
>> Reader am Boden sind daher immer mittig).

Die RFID Tags liegen dabei flach auf dem Boden der Boxen auf; also 
horizontal über den ebenso platzierten Antennen.

Der Abstand = ca 5 mm für Sperrholzboden der Box + 2-3 mm Luft + 3-4 mm 
Vertiefung im Regalboden, in welcher die Antenne selbst liegt.

Viele Grüße,
Kim

von Lotta  . (mercedes)


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Das ist ja optimal.
Dann wird es jetzt Zeit, den Leser zu beschaffen
und sich um den Multiplexer zu kümmern.
Die beiden Teile müssen fertig sein, da davon die Antenne abhängen wird,
da die Verdrahtung vom Multiplexer zu den Antennen in deren Abgleich
mit eingeht, denk ich mal.
Ne Alternative wäre, für jede Box ein Billigleser mit angeflanschter
Antenne zu beschaffen und dann deren Ausgänge zu "multiplexen".
Dann würde der "Ableich" wegfallen, der Aufbau wird einfacher,
da frau die Leser dann einfach unter die jeweiligen Boxen schrauben 
könnte.

Wenn Du das System mit der Taste an den Boxen realisieren willst,
kann der Muxer aus Reed-Relais bestehen, wie oben bereits angedeutet,
die durch nen 8- Bit Kontroller gesteuert werden.

Welche Frequenz haben deine Tags?

mfg

von oerks (Gast)


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> Kann man die Antenne als PCB herstellen lassen ?
Sicher.

> Was müsste ggf. an diesem PCB verändert werden, damit ich es als Antenne
> in diesem Fall einsetzen kann ?
Ueblicherweise wird man eine Impedanzanpassung vornehmen wollen.
Manche RFID-ICs haben Impedanzen von < 1 Ohm in Richtung Antenne.
Was der Kringel fuer eine Impedanz hat, wer weiss.
Wenn das Schleifchen da z.B. 300 Ohm hat, resultiert eine
entsprechende Fehlanpassung. Ob das damit noch funktioniert
ist eher ungewiss.

Kommerzielle Reader haben eine Impedanz von 50 Ohm.
Die Antennen ebenso.
Antennen kann man so bauen, dass sie schon aus der Konstruktion
heraus diese 50 Ohm erreichen.
Schleifchen auf PCBs haben diesen Luxus erstmal nicht.
Im Zweifel muss man nachmessen und ein Anpassnetzwerk zwischen
Reader und Antenne schalten.


Wenn man fuer RFID auch noch Knoepfe braucht, auf denen jemand
herumdruecken muss, hat man irgendetwas falsch gemacht.

von Lotta  . (mercedes)


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Oerks meinte:
> Wenn man fuer RFID auch noch Knoepfe braucht, auf denen jemand
> herumdruecken muss, hat man irgendetwas falsch gemacht.

Hm.
Wir sind ja alle hier um zu lernen:
Wie würdest Du als Amateur betriebssicher die
Boxen auseinander halten?
Mache bitte mal nen Vorschlag!

mfg

von Paul (Gast)


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Könnte man nicht je Box eine sehr kleine Antenne (mit entsprechend 
geringer Reichweite) direkt an die Vorderkante des Regalbodens 
montieren, und die Tags beim Vorbeifahren nacheinander einlesen?

von Lotta  . (mercedes)


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Paul schrieb:
> Könnte man nicht je Box eine sehr kleine Antenne (mit entsprechend
> geringer Reichweite) direkt an die Vorderkante des Regalbodens
> montieren, und die Tags beim Vorbeifahren nacheinander einlesen?

Ne geile idee!!

@Kim, was meinst du dazu? Nur Du hast die Mechanik vor Augen!
Edit:
Dann ist aber immer noch die  Gefahr des Mitlesens von der Nachbarbox 
nicht gebannt... :-(

mfg

: Bearbeitet durch User
von Kim J. (Gast)


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>> Könnte man nicht je Box eine sehr kleine Antenne (mit entsprechend
>> geringer Reichweite) direkt an die Vorderkante des Regalbodens
>> montieren, und die Tags beim Vorbeifahren nacheinander einlesen?
>
> Ne geile idee!!
>
> @Kim, was meinst du dazu? Nur Du hast die Mechanik vor Augen!
> Edit:
> Dann ist aber immer noch die  Gefahr des Mitlesens von der Nachbarbox
> nicht gebannt... :-(

Hallo,

danke für die Hilfen. Die Technik mit dem einen Reader hatte ich vor 
einiger Zeit mal "auf dem Trockenen" (Aufbau au dem Tisch) probiert. Das 
Problem besteht in Bauteilen, welche nicht gelesen werden - das kommt 
gerne mal vor. Wenn die an der Antenne vorbei sind, dann habe ich keine 
Chance, deren Position in der Schublade mehr zu erkennen. Alle Versuche, 
die Leserate zu verbessern sind Gebastel und unter'm Strich nicht sehr 
zuverlässig.

Daher habe ich die Antenne unter die ganzen Box geplant und kann dann 
jederzeit den Inhalt erkennen.

Kann durch eine schwächere Leistung am Reader / der Antenne nicht 
gesteuert werden, wie weit die Antenne lesen kann ? Hier sind Holz und 
gleich ein paar (wenn auch wenige) Zentimeter mehr Abstand - kann man 
das nicht einstellen ?

Danke & viele Grüße,
Kim

von Lotta  . (mercedes)


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Huch, und ich dachte, die ganze Sache ist bereits gegessen. :-O

Kim meinte:
> Daher habe ich die Antenne unter die ganzen Box geplant und kann dann
> jederzeit den Inhalt erkennen.
Dann liest Du aber alles, was in den Boxen drinne ist, wenn du nur eine 
Antenne für Alles vorsiehst.
Dein Problem ist, das Du ja jedes Fach einzeln führen mußt.
Du mußt also verhindern, das das Nacchbarfach (teilweise) mitgelesen
wird, das ja dann Dein System durcheinanderkommt.
Dein Leser hat ja schon mit den Kollisionen im selben Fach genug zu tun,
wenn dort mehere Produkte drinnen sind.

> Kann durch eine schwächere Leistung am Reader / der Antenne nicht
> gesteuert werden, wie weit die Antenne lesen kann ? Hier sind Holz und
> gleich ein paar (wenn auch wenige) Zentimeter mehr Abstand - kann man
> das nicht einstellen ?

Das geht nur, wenn du für jedes Fach/Box einen eigenen Leser mit
eigener Antenne vorsiehst. Dann kann man versuchen, die Nachbarfächer 
abzuschirmen. Der Leser eines Faches darf keine Nachbarfächer lesen 
können,
dann brauchst du auch die Drucktaste nicht mehr.

Schick mir bitte mal ne Zeichnung deines Vorhabens, damit ich mir ein
Bild machen kann, ich sende dir meine e-mailaddy.

mfg

von Matthias 🟠. (homa)


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Kann man nicht die Teile durch Schnittmengen pro Box bestimmen? Ggf. 
benötigt das noch Leser links und rechts neben den äußersten Fächern.
Aber wenn in Box 1 die Teile A,B,C gelesen werden und in Box 2 die Teile 
C,D,E,F und in Box 3 die Teile E,F  dann ist in Box 2 C und D . Wenn 
jetzt die Leser links noch A,B und rechts E,F liefern habe ich das 
Ergebnis für alle Boxen ...

von Kim J. (Gast)


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> Dann liest Du aber alles, was in den Boxen drinne ist, wenn du nur eine
> Antenne für Alles vorsiehst.

In eine Box passen maximal 8 Teile/Dosen. Die Menge wäre also recht 
überschaubar begrenzt.

> Dein Problem ist, das Du ja jedes Fach einzeln führen mußt.
> Du mußt also verhindern, das das Nacchbarfach (teilweise) mitgelesen
> wird, das ja dann Dein System durcheinanderkommt.
> Dein Leser hat ja schon mit den Kollisionen im selben Fach genug zu tun,
> wenn dort mehere Produkte drinnen sind.

Das ist eine meiner Sorgen (da reichen ja auch schon 8 Teile für 
Verwirrung). Daher die Überlegung mit der Leistungsminderung.

> Das geht nur, wenn du für jedes Fach/Box einen eigenen Leser mit
> eigener Antenne vorsiehst. Dann kann man versuchen, die Nachbarfächer
> abzuschirmen. Der Leser eines Faches darf keine Nachbarfächer lesen
> können,

Klar. Später würde ich dann (zum Lernen) mal versuchen, die Antennen 
über einen Multiplexer an einen Leser zu hängen - aber das wäre 
Zukunftsmusik. Außer, es müsste gleich bedacht werden und/oder wäre 
"kein Problem" bei der Planung der Antenne(n).

> Schick mir bitte mal ne Zeichnung deines Vorhabens, damit ich mir ein
> Bild machen kann, ich sende dir meine e-mailaddy.

Danke. Mache ich fertig und schicke ich rüber. KAnn vllt. Wochenende 
werden, bis ich es schaffe.

Danke & Grüße,
Kim

von Kim J. (Gast)


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Matthias 🟠. schrieb:
> Kann man nicht die Teile durch Schnittmengen pro Box bestimmen? Ggf.
> benötigt das noch Leser links und rechts neben den äußersten Fächern.
> Aber wenn in Box 1 die Teile A,B,C gelesen werden und in Box 2 die Teile
> C,D,E,F und in Box 3 die Teile E,F  dann ist in Box 2 C und D . Wenn
> jetzt die Leser links noch A,B und rechts E,F liefern habe ich das
> Ergebnis für alle Boxen ...

Hallo Matthias,

die Idee klingt interessant. Ber auch dabei müsste ich die Leistung der 
Antennen / Leser ziemlich genau einstellung/justieren, oder ?
Wenn ein Leser ein wenig mehr Leistung hat als ein anderer, dann liest 
er mehr Teile ein als gewollt und ich habe die gleiche Datensuppe wie 
bei zu starken Antennen unter den Schubladen.

Das für mich Blöde ist, dass ich das alles mal eben runterprogrammieren 
könnte und es mir daher in den Fingern kribbelt ... aber die RFID 
Technik,Antennen,etc. Neuland sind ([Ironie an] wer würde es bei meinen 
Fragen vermuten :) [Ironie aus]). Zwar mache ich es genau deshalb, um zu 
lernen und Neuland zu betreten; aber ich merke halt auch, WAS für ein 
Neuland ich da betrete.

Gruß,
Kim

von Kim J. (Gast)


Lesenswert?

Mal zur Mikrocontroller Seite:

Ich habe einen ESP32, an welchen ich den/die RFID Leser anschließen 
würde. Dieser kann wunderbar direkt an den Schubladen verbaut werden, 
ist recht zuverlässig und könnte problemlos per WLAN oder GSM mit meinem 
Server kommunizieren. Auf diese Weise könnte der ESP32 die Informationen 
vorverarbeiten und die benötigten Daten (welches Bauteil wurde in 
welcher Schublade erkannt) bei Änderungen einfach den den Server senden. 
Das wäre natürlich Spielkram und nur nebenbei - aber ein kleiner TFT 
Monitor kann neben der Schublade problemlos den aktuellen Zustand zeigen 
oder per Touch auf ein Bauteil die entsprechende Schublade anzeigen.

Das einzige Problem an dem ganzen Projekt bleibt für mich die Anbindung 
der RFID Leser und die Dimensionierung der Antennen.

Nur als Info, um meine aktuelle Problemstellung mal kurz 
zusammenzufassen (auch für quereinsteigende Threadleser).

Kim

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