Hallo, ich habe mir das Zählrohr SBT10-A bestellt und an meiner Testschaltung angeschlossen. Es funktioniert sehr gut, nur ist mir nicht ganz klar warum haben die Hersteller die 10 Anoden einzeln heraus geführt? In den Internetschaltungen sind wie bei mir alle Anoden mit einem eigenen 4,7Mohm Anodenwiederstand extern ausgestattet. Ich schätze mal das es nicht am Platz gelegen hat denn die Vorwiederstände würden in das Bakelit Gehäuse passen. Es muss also noch einen anderen Grund gegeben haben. Empfindlichkeitseistellung? Je mehr zugeschaltet sind desto empfindlicher? P. S. Wäre es sinnvoller jede Zählkammer einzeln zu beschalten und auszuwerten, und dann als Summe auszugeben oder ist es vielleicht so gewollt das alle Kammern an der Kathode gezählt werden?
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Markus R. schrieb: > warum haben die Hersteller die 10 Anoden einzeln heraus geführt? Zusammengeschaltet: Größere Zählrate. Einzeln oder wenige zusammengeschaltet: Kleinere Zählrate. Einzeln: Auch Richtungsabhängigkeien erkennbar. Aber nicht als Handgerät.
"Aber nicht als Handgerät." Kommst ja gar nicht so nah ran da in Tschernobyl.
Markus R. schrieb: > warum haben die Hersteller die 10 Anoden einzeln heraus geführt? Um die Strahlungsquelle besser orten zu können? Oder mehrere Empfindlichkeitsstufen?
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nach jedem Impuls ist eine Zelle solange "taub" bis die entstandenen Ionen wieder rekombiniert bzw. von der Spannung abgezogen sind. Dabei wird die auf einige hundert V aufgeladene Zelle entladen. Markus R. schrieb: > Wäre es sinnvoller jede Zählkammer einzeln zu beschalten und > auszuwerten, und dann als Summe auszugeben oder ist es vielleicht so > gewollt das alle Kammern an der Kathode gezählt werden? In dem einen Fall wird das Einzelrohr die Spannung der Nachbarzellen auch benutzen. Da alle Zellen über die gezündete Zelle entladen werden wird die Impulshöhe und die empfindliche Fläche größer. Die max. Zählrate wird aber nicht vergrößert. Im zweiten Fall, getrennte Arbeitsweise, sind die Impulse schwächer, dafür aber die mögliche Zählrate höher. und evtl könnte eine Richtungserkennung möglich sein.
Peter R. schrieb: > Im zweiten Fall, getrennte Arbeitsweise, sind die Impulse schwächer, > dafür aber die mögliche Zählrate höher. und evtl könnte eine > Richtungserkennung möglich sein. Danke für den Hinweis. Ich habe im Dunkeln beobachtet das wenn ich nur Zelle 1 und 8 anschließe (die ja weit voneinander getrennt sind) es auch Entladungen über den Rand zwichen den beiden Zellen gibt. Bzw. Wenn Zelle 8 zündet es meist auch in Zelle 1 eine Entladung gibt. P. S. Arbeitsspannung 310V bei 15uA
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Markus R. schrieb: > es auch Entladungen über den > Rand zwischen den beiden Zellen gibt. Bzw. Wenn Zelle 8 zündet es meist > auch in Zelle 1 eine Entladung gibt. Das könnte evtl. schon durch kapazitive Kopplung entstehen, möglicherweise zwischen den Zuleitungen der Kammern. Aber, nicht vergessen: Das aktive Teilchen beim Geigerzähler ist nur die Zündung, es zieht evtl. eine längere Spur, die durch mehrere Kammern führen kann. (Denk an die Bilder einer Nebelkammer) Der Trick beim Gz ist, dass durch die Plateauspannung die Kammern kurz vor der Glimmentladung stehen. Das aktive Teilchen selbst ist nur der Zündimpuls, der die Entladung des (300V-) Kondensators aus Innendraht und Mantel auslöst, in Form einer lawinenförmigen Entladung. Damit wird ein Verstärkungseffekt erzielt: Ein Teilchen lässt eine Entladung entstehen, an der Tausende von Ionen beteiligt sind, die dann erst einen deutlichen Impuls bilden. Das hier genannte Leuchten im Rohr wird nicht vom Teilchen stammen, sondern von den zahlreichen Ionen der von ihm gezündeten Gasentladung. Und wenn eine Entladung in einer Kammer läuft, können andre Kammern auch gezündet werden. Entweder auch durch das Teilchen oder durch kapazitive Kopplung.
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Ok danke, also wenn die anderen Kammern auch zünden, haben die gesamten Kammern also in dem Moment eine Totzeit? Sollheisen das Rohr ist in der Zeit auf allen 10 Röhren taub?
Markus R. schrieb: > ich habe mir das Zählrohr SBT10-A bestellt und an meiner Testschaltung > angeschlossen. Es funktioniert sehr gut, nur ist mir nicht ganz klar > warum haben die Hersteller die 10 Anoden einzeln heraus geführt? Mal eine ganz blöde Frage: Warum hast Du Dich das nicht vor dem Kauf gefragt? Das ist nicht böse gemeint - nur aus Interesse.
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Hugo H. schrieb: > Mal eine ganz blöde Frage: Warum hast Du Dich das nicht vor dem Kauf > gefragt? Weil ich nur die einfache Zählrohrtechnik gekannt habe und mir ein Fensterzählrohr immer zu teuer war um damit mal bißchen zu spielen. Um zu sehen wie es aufgebaut ist, was es messtechnisch für Unterschiede gibt, sind Kammern einzeln voneinander getrennt oder nicht es gibt viele Fragen die, die Russische Anleitung unzureichend beantwortet.
Markus R. schrieb: > es gibt viele > Fragen die, die Russische Anleitung unzureichend beantwortet. Hier gibt es einige Antworten: http://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?topic=14.0 http://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,406.60.html
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Ok vielen Dank, das war sehr hilfreich👍🏻. Ich habe dennoch eine Frage an die Profis. Welche Größe sollte der Ausgangs-koppelkondensator an jeder Anode haben? Ich habe 1n verwendet, im Test hat sich gezeigt das diese kammer stärker zu hören ist aber man hört halt auch die anderen 9 Kammern leise knacken. Auf Pribyat.de habe ich folgende Beschaltung gefunden. Quelle: Pribyat.de
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Sorry für den mehrfach Post der Bilder aber es scheint mit der Smartphonversion dieser Seite ein Bug zu geben da es mir die hochgeladen Bilder nicht angezeigt hat. Deshalb hier die 3 Versuche.
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Eine letzte Frage noch zum GM Zählrohr allgemein. Ich kann die Zählimpulse an der Anode und an der Kathode angreifen beides funktioniert einwandfrei. Gibt es einen Unterschied zwichen den beiden verschiedenen Möglichkeiten oder spielt es keine Rolle wo der Impuls abgegriffen wird?
Markus R. schrieb: > ... aber es scheint mit der Smartphonversion dieser Seite ein Bug zu > geben da es mir die hochgeladen Bilder nicht angezeigt hat. Die Bilder werden nie gezeigt, bevor man nicht die "Beitrag veröffentlichen"-Taste drückt
Markus R. schrieb: > Gibt es einen Unterschied zwichen den beiden > verschiedenen Möglichkeiten oder spielt es keine Rolle wo der Impuls > abgegriffen wird? Im einen Fall misst du die zusammengebrochene Anodenspannung, im anderen Fall den Entladestrom.
Forist schrieb: > Im einen Fall misst du die zusammengebrochene Anodenspannung, im anderen > Fall den Entladestrom. In beiden Fällen misst Du die durch den Nachladestrom entstehende Spannung. Die Entladung spielt sich zwischen den Platten ab: diesen Strom kann man außen garnicht direkt messen, der geht nur von Pluspol zum Minuspol der Röhre.
Peter R. schrieb: > diesen Strom kann man außen garnicht direkt messen, der geht nur von > Pluspol zum Minuspol der Röhre. Ok, aber im Netz gibt es auch schaltungen wo an der Kathode gemessen wird. Ich konnte mit meiner Probe keinen Unterschied zwichen beiden Messverfahren finden. Es wäre also kein Fehler wenn ich an der Kathode das Signal abgreife?
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