Forum: HF, Funk und Felder [Retro] Norddeich Radio 1960


von Marek N. (Gast)


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Hier mal ein Beitrag aus der NDR-Reihe "Zutritt nicht verboten" über den 
alltäglichen(?) Arbeitsalltag bei der Küstenfunkstelle Norddeich Radio 
um, 1960: 
https://www.ndr.de/geschichte/ndr_retro/Norddeich-Radio,nordschau466.html

Viel Spaß beim Betrachten!

Quelle: 
https://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/norddeich-radio-1960.html

Als Kuriosität fiel mir sofort auf, dass damals noch Radio Bremen zum 
NDR gehörte.

Ich frage mich, ob die Anrufer echt waren oder von der Redaktion 
gestellt.
Erstaunlicherweise keine Echo-Rückkopplung, wie es sonst bei 
Live-Sendungen der Fall ist.

Aber immerhin: "Denken Sie daran, es gibt ein Fernmeldegesetz! Das, was 
Sie dort hören, das dürfen Sie nicht weiter erzählen! Das dürfen Sie 
wohl für sich behalten..." Genial, der Freifahrtschein vom Chef 
persönlich zum Abhören kommerzieller Funkdienste ;-)

Immerhin wurde der Bericht von Curt Rint betreut: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Curt_Rint

von Phasenschieber S. (Gast)


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Sehr schön!

Ich habe als ca. 10jähriger Junge Sonntags Morgens immer am 
Familienradio gesessen und Radio Norddeich gehört. Da liefen die ganzen 
Telefongespräche zu den Schiffen in AM, also klar verständlich und 
Sonntags war der meiste Betrieb.
Das trieb ich so lange, bis ich Wohnzimmerverbot bekam.

Der Inhalt der Telefongespräche war mir dabei völlig schnuppe, mir ging 
es darum der "weiten Welt" hinterher zu träumen und lauschen.
Die Vorstellung, daß da ganz weit draußen auf dem Meer ein Schiff herum 
fährt dessen Kommunikation ich mithören konnte, war für mich einfach 
faszinierend.

Das war die Zeit wo ich dann zum Geburtstag einen Detektorempfänger und 
das "Bastelbuch für Jungen" bekam. Darin gab es ein Schnurtelefon mit 
zwei Blechdosen, welches ich natürlich gleich nachgebaut habe.

Versuche heute mal einem 10jährigen Kind sowas anzudrehen, das wird sein 
i-phone nach dir schmeißen.

Wie sich die Zeit verändert hat....

von Marek N. (Gast)


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Lief das damals wirklich in AM? - Ich dachte immer, Seefunk war USB.
Oder hatte das Familienradio einen BFO?

von Michael M. (michaelm)


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Phasenschieber S. schrieb:
> ...das wird sein i-phone nach dir schmeißen....

Dann gewöhnt es sich wenigstens schon mal an die Preise... :-D

von Phasenschieber S. (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Lief das damals wirklich in AM?

Yep, das war AM. Von BFO und SSB hatte da noch niemand einen Schimmer.

von Horst S. (petawatt)


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Hab als Segler vor langer Zeit das "Allgemeine Sprechfunkzeugnis für den 
Seefunkdienst" erworben. Damit konnte man damals auch als "Funker" auf 
einem Küstenmotorschiff anheuern, und wurde natürlich über das 
Fernmeldegeheimnis aufgeklärt.

Als Jugendlicher hab ich zur Weihnachtszeit einen besonderen Service im 
WDR verfolgt. Gespräche über KW mit den deutschen Schiffen in Übersee 
waren recht teuer. Im laufenden Radioprogramm konnten die Ehefrauen 
kostenlos mit ihren Männern über Norddeich Radio telefonieren. Da war 
das Fernmeldeheimnis aufgehoben.

Später gab es bei Kiel Radio auf Grenzwelle den "einseitigen 
Sprechfunkverkehr". Nach dem verlesenen Wetterbericht "in langsamer Form 
zum Mitschreiben" wurden die Rufzeichen der Yachten vorgelesen für die 
eine Nachricht vorhanden war. Die nicht betroffenen Yachten sollten dann 
wegen des Fernmeldegeheimnis ihre Empfänger abschalten. Hat natürlich 
keiner gemacht, man war ja neugierig....

Grüße von petawatt

von Michael M. (michaelm)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Marek N. schrieb:
>> Lief das damals wirklich in AM?
>
> Yep, das war AM. Von BFO und SSB hatte da noch niemand einen Schimmer.

...bis in die Anfänge der '70er...

von Mark S. (voltwide)


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Norddeich Radio war meiner Erinnerung nach auf der sog "Grenzwelle" 
zwischen MW und KW, so etwa bei 125m. Kein normales AM-Radio kam 
dorthin. Aber wenn man ein bisschen an den Eingangs- und 
Oszillator-Kreisen herumschraubte, war Norddeich Radio mit dem normalen 
Radio zu hören. Habe ich damals auch gehört, u.a. die Telefongespräche 
zu Weihnachten von Leuten auf See mit der Familie zu Hause. Da war es 
dann bei Schneetreiben draußen zu Hause erst so richtig kuschelig.

von Horst S. (petawatt)


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Mit der Einführung von SSB im Seefunk kam erst 1980 ein neuer Empfänger 
an Bord der Yachten:
DEBEG2805 : http://www.seefunknetz.de/2805.htm

Grüße von petawatt

von Phasenschieber S. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Habe ich damals auch gehört, u.a. die Telefongespräche
> zu Weihnachten von Leuten auf See mit der Familie zu Hause.

Das ist der Knackpunkt.

Ich habe jetzt mal ein bisschen über Norddeich Radio nachgelesen und 
auch in meinem biologischen Massenspeicher gekramt.

Dabei fällt mir heute, mit meinem jetzigen Wissen, auf, daß ich die 
Gegenstationen auf See, egal wo sie sich befanden, immer auch genauso 
gut wie Norddeich gehört habe.

In dem Artikel über Norddeich wird berichtet, daß es eine redaktionelle 
Gruß-Sendung gab, in welcher Familien mit ihren Angehörigen auf See 
Grüße austauschen konnten, was speziell zu Weihnachten besonders 
frequentiert war. Dabei wurden natürlich auch die Antworten übermittelt.

Ich hege jetzt Zweifel, ob ich die Echtzeit-Telefonie, oder die 
redaktionelle Gruß-Sendung gehört habe.

Naja, ist ja nur erst ca. 60 Jahre her ;-)

von Marek N. (Gast)


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Schon Wahnsinn!
Während man hierzulande noch in AM gefunk hat, haben die Jungs bei HP 
schon ne Taschen-Atomuhr entwickelt: http://www.prc68.com/I/5060A.html

von Horst S. (petawatt)


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Der Sprecher von Kiel Radio war zumindest kein sturer Komisskopp. Ich 
erinnere mich noch an folgende Worte aus dem Wetterbericht "in langsamer 
Form zum Mitschreiben": ....Tief über Novaja Semelja, langsam 
ooostziehend...wenn sie das nicht schreiben können, dann schreiben sie 
"Neuer Semmel"...

oder

....westliche Ostsee NW 8 (Windstärke in Beaufort) langsam 
zunehmend...packen sie schon mal die Bibel aus..

Beim Wetterbericht von Norddeich wäre sowas nicht möglich gewesen.

Grüße von petawatt

von michael_ (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich habe als ca. 10jähriger Junge Sonntags Morgens immer am
> Familienradio gesessen und Radio Norddeich gehört. Da liefen die ganzen
> Telefongespräche zu den Schiffen in AM, also klar verständlich und
> Sonntags war der meiste Betrieb.
> Das trieb ich so lange, bis ich Wohnzimmerverbot bekam.

Das Familienradio ging bei mir sowieso nicht, es hatte keine Kurzwelle 
:-(

Aber mein Audion (Drahthaufen) mit der RE074d funktionierte.
Irgendwie hatte ich KW drauf, wußte aber nicht in welchem Bereich.

Ja, am So Morgen habe ich auch das Radio gehört.
Sicher original, die Gegenstelle war manchmal kaum vernehmbar.

von Phasenschieber S. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Aber mein Audion (Drahthaufen) mit der RE074d funktionierte.

alle Achtung 👍  da warst du schon ein gutes Stück weiter als ich.

War das Audion von dir selbst gebaut?

von TickTack (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Schon Wahnsinn!
> Während man hierzulande noch in AM gefunk hat, haben die Jungs bei HP
> schon ne Taschen-Atomuhr entwickelt: http://www.prc68.com/I/5060A.html

Auch auf AM will man mal die korrekte Zeit wissen.


PS: Da is Nix wirklich zusammenhang zwischen der Uhr und AM.

von michael_ (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Aber mein Audion (Drahthaufen) mit der RE074d funktionierte.
>
> alle Achtung 👍  da warst du schon ein gutes Stück weiter als ich.
>
> War das Audion von dir selbst gebaut?

Da ist doch nichts dazu.
Kopfhörer vom Detektor,
Erde das Drahtgitter unter der Matratze.
Antenne die Gardinenstange.

Die Röhrenspannungen sind Kinderfreundlich, max. 20V.
3x Monozelle und 4x Flachbatterie war ein erfüllter Geburtstagswunsch.
Die Röhre noch vom Vater von vor 1930 (Radiomann?).
Die waren da auch arm, hatten auf dem Kuhdorf aber das erste Radio.

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Trioden/RE074d/RE074d.pdf

Nur die Audionstufe.
Gehäuse war das Schubfach vom Nachttisch.

Bis mal die Röhre oben rausgeschaut hat und ich zugeschoben habe ....

Standardsender waren der Soldatensender und der Freiheitssender 904.
Drafi Deutscher und weitere.

von michael_ (Gast)


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Hier ist eine bessere Schaltung.

https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_re074d.html

von ZF (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> In dem Artikel über Norddeich wird berichtet, daß es eine redaktionelle
> Gruß-Sendung gab, in welcher Familien mit ihren Angehörigen auf See
> Grüße austauschen konnten, was speziell zu Weihnachten besonders
> frequentiert war. Dabei wurden natürlich auch die Antworten übermittelt.
>
> Ich hege jetzt Zweifel, ob ich die Echtzeit-Telefonie, oder die
> redaktionelle Gruß-Sendung gehört habe.

Gruß an Bord: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Hafenkonzert#Sendung_%E2%80%9EGru%C3%9F_an_Bord%E2%80%9C

von Mark S. (voltwide)


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michael_ schrieb:
> Standardsender waren der Soldatensender und der Freiheitssender 904.
> Drafi Deutscher und weitere.

Der einzige Sender, der nicht unter Regierungskontrolle steht....

von michael_ (Gast)


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Mindestens hat der Drafi dort ... bricht ... singen dürfen, was in 
Bayern verboten war.

von Phasenschieber S. (Gast)


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michael_ schrieb:
> 3x Monozelle und 4x Flachbatterie war ein erfüllter Geburtstagswunsch.

Mann, wurdest du verwöhnt ;-)

von Günter Lenz (Gast)


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von Mark S. schrieb:
>Kein normales AM-Radio kam
>dorthin.

Ging ganz einfach, ich hatte das Röhrenradio Rennsteig
und habe die normale Empfangsfrequenz einfach mit der
Spiegelfrequenz getauscht indem ich einfach den Vorkreis
geändert habe. Der Oszillator ging von 1010kHz bis 2060kHz
und die ZF war 460kHz. Man konnte dann 1010kHz + 460kHz
= 1470kHz bis 2060kHz + 460kHz = 2520kHz empfangen,
also die Grenzwelle. Norddeichradio war da gut zu hören,
und viele Gongtöne und Zahlensender der Geheimdinste.
Das war noch zu meiner Schulzeit. Ich kam auf die Ide
als ich ein Radiobastelbuch gelesen hatte und dann
verstanden hatte wie das mit ZF Oszillator und
Spiegelfrequenz funktioniert.

von Bert 0. (maschinist)


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Philips' Experimentierkästen EE1003, EE2004, EE2005 hatten einen 
Grenzwellensuperhet in der Baumappe, der wirklich gut für Norddeich 2182 
funktionierte. Auf AM war der Empfang kein Problem, später stellte dann 
Norddeich auf USB um, da konnte ich aber schon selbst einen passenden 
BFO bauen und somit weiter zuhören.

Ansonsten ging's mir wie @Phasenschieber: Die Inhalte waren egal, 
faszinierend waren nur die verschiedenen Verbindungen mit Schiffen rund 
um die Welt...

73 de Bert

von Sven D. (sven_la)


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Mark S. schrieb:
> Norddeich Radio war meiner Erinnerung nach auf der sog "Grenzwelle"
> zwischen MW und KW, so etwa bei 125m. Kein normales AM-Radio kam
> dorthin.

Die meisten norwegischen Radios von "damals" hatten deswegen einen extra 
Bereich auf det Skala, die fiskeribølge das Fischereiband. Da konnten 
alle mithören was so los war.

von Michael M. (do7tla)


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Damals wo ich zugehört hatte waren die bereits in SSB.
Aber mit dem Grundig Satellit 3000 war das ganze kein Problem.
Auf 2182kHz in USB hatte man vor Sendebeginn ein Ticken gehört bevor es 
losging.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mein Sailor 66T von 1966 hat eine Quarzfrequenz für Radio Norddeich:
http://www.seefunknetz.de/66t.htm

Lusitgerweise als 'DEBEG' Gerät gelabelt. Das Ding ist so robust, das es 
seit Jahren unter der Pergola draussen steht. Funktioniert immer noch, 
ist aber praktisch nur noch als Abhöre für NDBs zu gebrauchen.
Das dazugehörige Goniometer habe ich allerdings entsorgt. Wer will schon 
am festen Wohnsitz funkpeilen?

von Kurt (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Sehr schön!
>
> Ich habe als ca. 10jähriger Junge Sonntags Morgens immer am
> Familienradio gesessen und Radio Norddeich gehört.
> Da liefen die ganzen
> Telefongespräche zu den Schiffen in AM, also klar verständlich und
> Sonntags war der meiste Betrieb.
> Das trieb ich so lange, bis ich Wohnzimmerverbot bekam.
>

Das bekam ich nicht, es war ein grosser Dachboden vorhanden wo ich mich 
verkriechen konnte.


> Der Inhalt der Telefongespräche war mir dabei völlig schnuppe, mir ging
> es darum der "weiten Welt" hinterher zu träumen und lauschen.
> Die Vorstellung, daß da ganz weit draußen auf dem Meer ein Schiff herum
> fährt dessen Kommunikation ich mithören konnte, war für mich einfach
> faszinierend.
>

Richtig.

> Das war die Zeit wo ich dann zum Geburtstag einen Detektorempfänger und
> das "Bastelbuch für Jungen" bekam.

Diese Zeit ist bei mir nicht gekommen.
Aber es gab ja Sandgruben und andere versteckte Abfallplätze wo man alte 
Radios finden konnte.
Ausserdem gab es ja Radio RIM, Conrad, Nadler usw.
Da konnte man sich schon ein wenig die Grundlagen zusammentragen.

 Kurt

von michael_ (Gast)


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Kurt schrieb:
> Aber es gab ja Sandgruben und andere versteckte Abfallplätze wo man alte
> Radios finden konnte.

Ein Detektor war da aber kaum dabei.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Kurt schrieb:
> Aber es gab ja Sandgruben und andere versteckte Abfallplätze wo man alte
> Radios finden konnte.

Selten habe ich einen so sinnlosen Satz gelesen!

von Kleiner SWL (Gast)


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Was ist an dem Satz sinnlos?

von Kurt (Gast)


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michael_ schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Aber es gab ja Sandgruben und andere versteckte Abfallplätze wo man alte
>> Radios finden konnte.
>
> Ein Detektor war da aber kaum dabei.

Nein, einmal fand ich einen tschechischen Radio der war wohl schon 
ziemlich alt, hatte, soweit ich mich erinnern kann, nur eine oder zwei 
dicke Röhren drin und wohl auch ein Allströmer.
Der Empfang war auch nicht besonders gut.

 Kurt

von Phasenschieber S. (Gast)


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Kleiner SWL schrieb:
> Was ist an dem Satz sinnlos?

Alles!

von Helmut Hungerland (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bert 0. schrieb:
> Philips' Experimentierkästen EE1003, EE2004, EE2005 hatten einen
> Grenzwellensuperhet in der Baumappe, der wirklich gut für Norddeich 2182
> funktionierte.

Der Philips Experimentierbaukasten EE2003 hatte immerhin einen 
Mittelwellenempfänger in seiner Baumappe, den man auch zum 
Kurzwellenempfänger umbauen konnte.

von Steinhaus (Gast)


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Kurt schrieb:
> Radio RIM,

Du

Phasenschieber S. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Aber es gab ja Sandgruben und andere versteckte Abfallplätze wo man alte
>> Radios finden konnte.
>
> Selten habe ich einen so sinnlosen Satz gelesen!

Du meinst sicher Deinen eigenen.

von Michael M. (do7tla)


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Steinhaus schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Radio RIM,
>
> Du
>
> Phasenschieber S. schrieb:
>> Kurt schrieb:
>>> Aber es gab ja Sandgruben und andere versteckte Abfallplätze wo man alte
>>> Radios finden konnte.
>>
>> Selten habe ich einen so sinnlosen Satz gelesen!
>
> Du meinst sicher Deinen eigenen.

Er meinte wohl Wilde Müllkippen.
Die gab es damals zuhauf.
Obwohl es die auch wieder Verstärkt geben wird wenn was nur noch 
Kostenpflichtig entsorgt werden kann.

von Willi (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Aber es gab ja Sandgruben und andere versteckte Abfallplätze wo man alte
>> Radios finden konnte.
>
> Selten habe ich einen so sinnlosen Satz gelesen!

Es beschreibt aber recht genau, wo auch ich eine ganze Reihe von Radios 
herbekam.

von herbert (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich habe als ca. 10jähriger Junge Sonntags Morgens immer am
> Familienradio gesessen und Radio Norddeich gehört. Da liefen die ganzen
> Telefongespräche zu den Schiffen in AM, also klar verständlich und
> Sonntags war der meiste Betrieb.
> Das trieb ich so lange, bis ich Wohnzimmerverbot bekam.

Ich habe mir als Lehrling damals ein Siemens Allwellen- Kofferradio 
gekauft.Kostete damals 500DM. Kurzwelle war damals noch viel in AM auch 
Amateurfunk. Radio Norddeich habe ich gerne gehört und besonders die 
Telefonate am 24.12. eines Jahres.
Da muss ich mich infiziert haben.Ich habe mir damals ein Büchlein das es 
auch in der Stadtbücherei gab gekauft.Transistor Amateurfunkgeräte für 
das 2-m Band von dem legendären Sepp Reithofer. Das hat mich sowas von 
fasziniert besonder die portablen Eigenbauten für den BBT. Das ist für 
mich immer noch der Spass überhaupt mit selbstgebauten einfachen Sachen 
QRV werden. Ja, es war eine schöne Zeit , auch wenn Transistoren die auf 
2m 500 mW erzeugen konnten schweineteuer waren.

von Phasenschieber S. (Gast)


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herbert schrieb:
> Kostete damals 500DM.

Das hätte ich mir niemals leisten können.

herbert schrieb:
> auch wenn Transistoren die auf
> 2m 500 mW erzeugen konnten schweineteuer waren.

Semcoset hatte damals für 2m den 2N2219A verbaut, der war garnicht so 
teuer.
Das war aber alles viel später.

Die Zeit als ich Norddeich Radio gehört habe, war so um 1960, da war mit 
Transistoren noch nicht viel auf dem Markt.
Mein erstes Transistorgerät war viel später eine selbstgebauter 
UKW-Oszillator mit Kohlekapselmikrophone. Damit hatte ich die 
Nachbarschaft bespaßt.

Wenn wir gerade dabei sind, will ich noch von einer "Nebenwirkung" 
meines Detektorempfängers berichten.
Für selbigen hatte ich einen ca. 25m Langdraht vom Balkon zu einer 
Bohnenstange im Garten aufgespannt. Der Vermieter, der genau unter uns 
wohnte, im Erdgeschoß und wir darüber, hatte es mir erlaubt.

Normalerweise hatten wir immer den Saarländischen Rundfunk auf MW 
eingestellt, der kam knüppeldick rein.
Mein Detektor brachte den ebenfalls knüppeldick.

Eines Tages, als mal wieder das Familienradio eingeschaltet war, nahm 
ich den Kopfhörer des Detektors ab, sodaß die beiden Hörmuscheln 
gegeneinander kloppten.
Das erzeugte auch im Radio ein deutliches Plopp welches sich dem 
Rundfunk überlagerte.

Nanu...ich sprach dann mal in eine Hörmuschel und konnte mich ganz 
deutlich auch im Radio hören. Ich spielte damit rum, bis der Vermieter 
sagte, daß er mich ganz deutlich in seinem Radio hören kann.

Ich habe einen Sender.....dachte ich.
Aber wie funktioniert der ohne Stromzufuhr?

Mit meinem heutigen Wissen ist klar, das war eine Absorbtion.
Daß aber das Besprechen des Kopfhörers sich dermaßen stark auf die 
Amplitude auswirken kann, ist erstaunlich.

Kurzum, ich war von Funk und Feldern infiziert.

von W.S. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Standardsender waren der Soldatensender und der Freiheitssender 904.
>> Drafi Deutscher und weitere.
>
> Der einzige Sender, der nicht unter Regierungskontrolle steht....

Selten so gelacht.

Aber OK, es war die Zeit des kalten Krieges, da hat man sich die Musik 
angehört und das Gelaber überhört.

W.S.

von herbert (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> herbert schrieb:
>> Kostete damals 500DM.
>
> Das hätte ich mir niemals leisten können.

Naja, ich war bei Siemens Azubi (66-70) und konnte den abstottern. Über 
den Werksverkauf habe ich mir ein paar DM gespart.

von herbert (Gast)


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W.S. schrieb:
> Aber OK, es war die Zeit des kalten Krieges, da hat man sich die Musik
> angehört und das Gelaber überhört.

So ist es, und ich habe sehr gerne den "Tschechen" auf Mittelwelle wegen 
der Musik gehört...

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