Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Li-Ionen Akku Anschlüsse


von Jürgen R. (paulgeorg)


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Hallo,
ich möchte einen "Reserve-Akku" bis zum Einsatz pflegen. Es ist ein 
Li-Ionen-Akku für einen Mähroboter. Akku-Model DYMA128, 28V=, 2,5Ah, 63 
Wh.
Leider ist im Netz kein Datenblatt zu finden.
Als erstes taucht schon die Frage auf, wozu die 5 Anschlüsse verwendet 
werden.
P+/C+ | D | VCC | T | P-/C-

Danke für eure Hilfe

: Verschoben durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Pluspol, Daten, Hilfsspannung Temperatursensor, Minuspol.

Der Akku ist verdongelt, er wird nicht laden, wenn man einfach nur plus 
und minus anlegt

Man wird über D mit ihm reden müssen.

Theoretisch gäbe es noch die Möglichkeit dass T für Takt steht, wenn es 
ein urdeutscher Akku ist.

von Jürgen R. (paulgeorg)


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Danke, das hilft mir schon ein Stück weiter.
Auf welche freundliche Ansprache der Akku reagieren würde, ist sicher 
auch nicht so einfach zu klären.
Dann dürfte an P+ & P- sicher auch nichts zu messen sein, was etwas über 
den Zustand des Akkus aussagt.

Also das Teil in das chinesische Muttersprachliche Gerät einsetzen, 100% 
laden, auf 80% leeren und dann Akku im Keller lagern.
Dann diesen Vorgang jährlich bis zum Einsatz wiederholen.

von Jürgen R. (paulgeorg)


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PS: ich glaube, der letzte deutsche Akku wurde um 1930 gebaut :-)
Heutige Modelle sprechen trotz Siemens-Aufkleber irgend etwas 
asiatisches.

von Rene (nauke100)


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Bist eigentlich mit dem Akku weitergekommen?
An
P-/C- und T       hängt ein Temperaturfühler
P-/C- und P+/C+   direkt die 7 Zellen hab einen 2AH 50Wh Akku 28V
D                 wäre dann an der Elektronik Balancer, BMS
VCC               wäre auch an der Elektronik Balancer, BMS

Was wohl D und VCC für Aufgabe haben?

Vermutung da die Lademosfet´s im Mäher sind, wird darüber wohl der 
Zustand des Akku mitgeteilt. D und VCC es ist eine etwas geringere 
Spannung gegen P+/C+ zu messen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Jürgen R. schrieb:
> Auf welche freundliche Ansprache der Akku reagieren würde, ist sicher
> auch nicht so einfach zu klären.

Vor der Ansprache kommt das Zuhören. Da heißt es, den Akku einzubauen 
und versuchen zu verstehen, was dort an Kommunikation läuft.

von Rene (nauke100)


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Bei meinem handelt es sich um den kleineren DYMA118
der einen SH367107 Chip als BMS hat und einen weiteren 14Pin chip wo die 
Beschriftung nicht vorhanden ist.

von Roland E. (roland0815)


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Jürgen R. schrieb:
> PS: ich glaube, der letzte deutsche Akku wurde um 1930 gebaut :-)
> Heutige Modelle sprechen trotz Siemens-Aufkleber irgend etwas
> asiatisches.

Naja, die Varta hat bis mindestens 1999 noch am Standort Ellwangen 
gefertigt. Mindestens Primärzellen und Autobatterien.

Ja, die Akkus mit Varta-Label, die wir bis vor 3 Jahren verbaut haben 
kamen komplett aus Taiwan.

Der jetzige Lieferant konfektioniert/montiert zumindest noch in DE die 
Zellen mit dem BMS und Kabel. Das Kabel wird auch in DE gefertigt, ist 
aber auch schon fast das Maximum an Wertschöpfung was in DE bei solchen 
Akkupacks noch möglich ist, weil Zellen, Halbleiter, etc in DE nicht 
gefertigt werden.

@OP/Nachfragendem:
Mit laden einfach mal ausprobieren, ob der Akku Leistung aufnimmt wenn 
an P- und P+ Saft abgelegt wird. Oft werden die SMBus Leitungen nur zur 
Diagnose verwendet, die Intelligenz steckt im Gerät, nicht im Akku. Der 
ist oft strunzdumm und reagiert nur auf Spannung da, ggf 
Temperaturfühler im grünen Bereich. Das Gerät fragt den Akku ab, und 
wenn der nicht passt streikt es. Das Ladegerät fragt (oft nur) den 
Temperaturfühler ab und schaltet dann die Ladespannung frei. Luxusgeräte 
fragen noch den maximalen ladestrom über SMBus ab und regeln 
entsprechend.

Ich hatte bis jetzt noch keinen BMS-Chip (von TI, AD und Co) in den 
Fingern, der Funktionalität dahingehend bereitstellt, dass der Akku per 
"Code" zum laden/entladen freigeschaltet werden muss. Die beschränken 
sich alle auf die reinen SMBus Funktionen und die damit verbundenen 
Schutzmaßnahmen. Die sind frei zugänglich, d.h. mit einem 
I2C/USB-Adapter sollte man den Akku über die C+/D-leitung abfragen 
können.

Natürlich wäre es hilfreich, mal am eingesetzten Akku im Gerät zu 
messen, was an den einzelnen Pins passiert.

von Jürgen R. (paulgeorg)


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Hallo Roland 0815,

ich habe länger nicht hier rein gesehen. Vielen Dank für die kompetenten 
Infos. Die Haben mein Verständnis der Ladevorgänge etwas vorangebracht.

Mein Ehrgeiz die Vorgänge noch genauer zu untersuchen, hält sich in 
Grenzen.
Ich baue einmal im Jahr den Reserve-Akku ein und lasse ihn aufladen. 
Dabei hoffe ich, dass er hält, bis der erste Akku ausfällt. Wenn ich 
Pech habe, ist dann bereits der Mähroboter gestorben und die Anschaffung 
des Reserve-Akkus war vielleicht unsinnig. Ich konnte dem günstigen 
Angebot damals nicht widerstehen. War der halbe Preis. So hat schon 
mancher einen Hubschrauber mit nach Hause gebracht. Nicht weil er ihn 
brauchte, sondern weil er gerade so günstig war :-). So lernt man etwas 
über Akkuladung und etwas übers Leben.

Alles Gute

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