Forum: Platinen Empfehlung für Ausrüstung GPU-Reparatur


von Darth Tadeus (Gast)


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Hi,

ich bin Einsteiger und möchte gerne Platinen insbesondere von GPUs 
reparieren können. Dazu will ich den Fehler finden und einzelne 
Komponenten tauschen können. Deswegen wende ich mich vertrauensvoll an 
euch als Erfahrene :)

Ich habe bisher folgendes an Ausrüstung identifiziert, aber weiß nicht 
so richtig, was ich da im Speziellen nehmen soll. Soll heißen, welche 
konkreten Anforderungen gibt es insbesondere ans Werkzeug (1., 3., 7.):

1. Lötkolben
2. Lötzinn
3. Heißluftpistole
4. Feine Pinzetten
5. Flussmittel (original AMTECH NC-559-V2-TF oder Warton Flux Future HF 
Re-Work Jelly)
6. Cutdown-Band (temperaturfestes Klebeband)
7. Oszilloskop für 500 kHz-Frequenz oder reicht ein Multimeter?
   Erst mal ginge es ja darum Durchgänge und Kurzschlüsse zu prüfen, 
dann auch
   Kondensatoren

Wärmeleitpaste und Isopropanol habe ich bereits. Ebenso Netzteil, 
Kühlkörper und Riser zum einfacheren Testen.

Dazu stellt sich mir noch die Frage, wo man am besten die 
elektrotechnischen Bauteile wie Transistoren, Widerstände, 
Kondensatoren, etc. (günstig) erhalten kann.

Vielen Dank im Voraus :)

von Prokrastinator (Gast)


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Hi,

ich bin Einsteiger und möchte gerne etwas tun das extrem weit ausserhalb 
meiner bisherigen Erfahrungssphäre liegt.
Da ich absolut Null Ahnung habe stelle ich mir das nicht so kompliziert 
vor und hätte gerne einen dreizeiler von Euch der mir etwas erklärt 
wofür andere viele Jahre brauchen um das zu lernen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es ist Freitag.

https://de.wikipedia.org/wiki/Grafikprozessor#/media/Datei:Geforce3gpu.jpg
so etwas auszulöten, ohne die Platine zu beschädigen ist eine hohe 
Kunst.
Wir leben im Zeitalter der Wegwerfelektronik.

von Maximilian K. (Gast)


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Hi ihr zwei,

danke schon mal für eure Antworten.

Ich glaube, ich muss da etwas klarstellen: Ich will auch nicht den 
GPU-Chip selbst reparieren, sondern die Bauteile auf dem PCB.

Ich will das auch einfach als Hobby betreiben und weiß, dass man dafür 
auch viel lernen und probieren muss. Aber wenn man nicht anfängt, dann 
wird es sicher nichts ;-)

Als erstes wäre ja die Analyse wichtig. Braucht man dafür schon ein 
Oszilloskop oder reicht da ein Multimeter für Durchgangs-, Kurzschluss- 
und Spannungsmessung?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Maximilian K. schrieb:
> Ich will auch nicht den
> GPU-Chip selbst reparieren, sondern die Bauteile auf dem PCB.

Wie stellst Du Dir das konkret vor, insbesondere die Suche nach dem 
defekten Bauteil? Meinst Du, die Bauteile verfärben sich 
rot/weiß-gestreift, wenn sie defekt gehen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Maximilian K. schrieb:
> Ich glaube, ich muss da etwas klarstellen: Ich will auch nicht den
> GPU-Chip selbst reparieren, sondern die Bauteile auf dem PCB.

In der Regel ist aber halt genau der GPU-Chip kaputt oder eine seiner 
Lötstellen abgerissen, sodass er komplett entfernt, mit neuen Lot-Bällen 
versehen und wieder eingelötet werden muss.

An Kondensatoren gehen höchstens Elkos kaputt (vor allem, wenn sie mies 
platziert sind und außer ihrer Eigenerwärmung noch die Hitze vom 
GPU-Kühler aufgebrummt bekommen). Dafür bräuchtest du ein ESR-Meter und 
eine ordentliche (nicht zu schwachbrüstige) Lötstation, damit du die oft 
recht großflächig und daher wärmeleitend angelöteten Elkos ohne 
Zerstörung der Platine gewechselt bekommst.

Keramikkondensatoren, Spulen oder Widerstände gehen höchstens kaputt, 
wenn sie jemand mechanisch misshandelt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Markus M. (adrock)


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Ich würde die defekten Boards einfach mal so 20 Minuten in den Backofen 
legen bei 250 Grad (am besten Umluft, ohne Vorheizen versteht sich), das 
sollte eigentlich alle gängigen Fehler beheben.

Ernsthaft: Das etwas kaputt ist, was wirklich einfach zu tauschen ist, 
ist sehr sehr unwahrscheinlich.

Den GPU Chip selbst zu tauschen oder zu reballen ist äußerst 
anspruchsvoll.

Zum "reballen" kannst Du Dein Glück mit dem o.g. Equipment versuchen, 
benötigst dann noch einen entsprechenden Stencil und Lötpaste. Aber die 
Wahrscheinlichkeit dass es danach (besser) funktioniert ist deutlich 
kleiner als 100%.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Markus M. schrieb:
> Ich würde die defekten Boards einfach mal so 20 Minuten in den Backofen
> legen bei 250 Grad (am besten Umluft, ohne Vorheizen versteht sich), das
> sollte eigentlich alle gängigen Fehler beheben.

Danach kannst du die Platine wegwerfen. Sowas nehmen dir nichtmal mehr 
die Leute ab, die professionell GPUs reparieren.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Wegen des Reballings von GPUs kannst Du Dir Videos bei youtube suchen. 
Das ist nicht ganz trivial, weil es mehrere hundert Kontakte sind und 
beim Wiedereinlöten natürlich alle neuen Lötbällchen klappen müssen, 
keine Verbindungen (Kurzschlüsse) entstehen dürfen usw.

Ehrlich gesagt klingt Deine Frage in dieser Form leider 
troll-verdächtig.

von Prokrastinator (Gast)


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Maximilian K. schrieb:
> Braucht man dafür schon ein
> Oszilloskop

Hängt davon ab.
Wenn ein fausgroßes Loch in der PCB ist, brauchst Du zur Fehlersuche nur 
den Tastsinn.
Der Schwierigkeitsgrad steigert sich dann schnell, bis Du auch mit einem 
100Mhz Oszi nicht mehr viel siehst.

Aber das Oszi hift Dir ohnehin nicht wenn Du keine Ahnung hast wie Du 
die Anzeige zu interpretieren hast.

Im Ernst, es macht überhaupt keinen Sinn Dich an diesem Punkt beraten zu 
wollen. Dazu fehlen einfach noch alle kenntnisse die man sich erst 
erwirbt in dem man so ca. 12 Schwierigkeitsstufen weiter unten anfängt.

Darth Tadeus schrieb:
> Oszilloskop für 500 kHz-Frequenz

???
Das ist ja kaum mehr als ein Multimeter.
Hilft Dir sicher ungemein wenn selbst der kleinste DCDC Wandler auf dem 
Board höher taktet.

Markus M. schrieb:
> das
> sollte eigentlich alle gängigen Fehler beheben.
Ohje, noch so ein Experte ...
Du meinst also wirklich das ein bleifreier BGA Ball sich formschön auf 
magische Weise von selbst heilt, während Elko und Stecker bei 20min/250° 
tapfer duchhalten? Auch alle anderen Fehler, heilen von selbst, wenn 
mans nur dumm genug im Ofen brät?
Bei Vollmond ein Huhn opfern und in einem Pentagram aus Knochenmehl auf 
einem Bein hüpfen hatten wir auch noch nicht als Vorschlag.

von Markus M. (adrock)


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Zudem auch oft nicht die Verbindungen vom "Chip" zur PCB schuld sind, 
sondern die Verbindung vom Chip-Die zu den Bällen auf dem Substrat. 
Durch das Erwärmen beim Reballing kann es temporär wieder 
funktionieren, aber eine dauerhafte Lösung ist das meist nicht.

von Markus M. (adrock)


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Prokrastinator schrieb:
> Markus M. schrieb:
>> das
>> sollte eigentlich alle gängigen Fehler beheben.
> Ohje, noch so ein Experte ...
> Du meinst also wirklich das ein bleifreier BGA Ball sich formschön auf
> magische Weise von selbst heilt, während Elko und Stecker bei 20min/250°
> tapfer duchhalten? Auch alle anderen Fehler, heilen von selbst, wenn
> mans nur dumm genug im Ofen brät?

Nope, das war als ähnlich trolliger Beitrag wie der Ursprungspost 
gemeint. Ich habe mich mit dem Thema schon ziemlich ausführlich 
beschäftigt. Habe den Beitrag noch korrigiert. Natürlich sollte man 
keinerlei Board in den Backofen legen.

Gibt aber auf YT tatsächlich genug Leute die so oder mit ähnlichen 
Ansätzen (Baumarkt Heißluftpistole) Baords "reparieren". Wahrscheinlich 
reicht es, wenn es solange hält bis der eBay-Käufer es nicht mehr 
umtauschen kann.

: Bearbeitet durch User
von M.M.M (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Keramikkondensatoren, Spulen oder Widerstände gehen höchstens kaputt,
> wenn sie jemand mechanisch misshandelt.

Naja, also wenn ich mir hier so die Threads und meinen eigenen kleinen 
Bereich so anschaue, dann finden sich da doch im Verhältnis der 
Fehlerursachen an defekten Geräten reichlich defekte kleine SMD-Cs.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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M.M.M schrieb:
> Naja, also wenn ich mir hier so die Threads und meinen eigenen kleinen
> Bereich so anschaue, dann finden sich da doch im Verhältnis der
> Fehlerursachen an defekten Geräten reichlich defekte kleine SMD-Cs.

Wodurch defekt?

Ausgetrocknete Elkos an einer GraKa habe ich schon getauscht, aber 
defekte Kerkos sind mir bislang kaum untergekommen.

von M.M.M (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> M.M.M schrieb:
>> Naja, also wenn ich mir hier so die Threads und meinen eigenen kleinen
>> Bereich so anschaue, dann finden sich da doch im Verhältnis der
>> Fehlerursachen an defekten Geräten reichlich defekte kleine SMD-Cs.
>
> Wodurch defekt?

Spontan, wenn ich hier vom Schreibtisch in die Runde schaue, sehe ich da 
einen heute ~20 Jahre alten HP Photosmart, bei dem nach ein paar Jahren 
ein SMD C in der Zuleitung von der Gabellichtschranke zum Controller zum 
Isolator geworden ist. Führte zu irgendeiner Fehlermeldung. Das C sah 
äußerlich unauffällig aus.

Dann ein Fujtsu Laptop, in dem ein SMD C einen Kurzschluß in der 
Spannungsaufbereitung für die CPU verursacht hat, was zum sofortigen 
Abschalten des Laptop führte. Interessanterweise sah man das dem C auch 
nicht an.

Letztes Wochende in der engeren Verwandschaft: Das Display eines 
Radioweckers wird nachts, wenn es eigentlich um eine Stufe automatisch 
heruntergedimmt wird, komplett dunkel. Ansonsten flackert die 
Beleuchtung: An einer 5V Versorgung hängen 4 LED-Einheiten parallel, 
wobei jede Einheit aus einer LED parallel zu einem C und das Ganze mit 
einem R in Reihe gegen Masse besteht. das C in einer Einheit war defekt 
(zeitweise Schluß). Nach entfernen der LED-Einheit wird der Wecker 
wieder, wohl geringfühig dunkler, wieder beleuchtet. Dem winziges C 
sieht man nix an.

Nebenbei würde mich mal interessieren, wozu bei sauberer 
Gleichspannungsversorgung ein C parallel zur LED liegt.

MfG

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Interessant. Alles Fälle, die bei mir noch nicht aufgeschlagen sind.

Vielleicht hast du ja einen persönlichen Magneten für defekte Kerkos. 
:-))

von Markus M. (adrock)


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Naja, Kerkos die einen Kurzschluß erzeugen hatte ich jetzt auch schon 
wenigstens 2x (1x Fritzbox, 1x Laptop). Bei der Fritzbox kommt das sogar 
relativ häufig vor (siehe Thread hier im Forum).

Defekte (SMD)-Elkos (geringere Kapazität, höherer ESR) gibt es wohl 
inzwischen tatsächlich auch häufiger. Dennoch glaube ich nicht daran, 
dass das ein gängiges Problem bei Grafikkarten sein soll.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Markus M. schrieb:
> Dennoch glaube ich nicht daran, dass das ein gängiges Problem bei
> Grafikkarten sein soll.

Ich habe das zumindest bei einer Graka mal erlebt, bei der die 
Entwickler so schlau waren, die Elkos der auf dem Board integrierten 
Schaltregler direkt in den Warmluftstrom des GPU-Lüfters zu platzieren. 
:-o  Abhilfe war es, die entsprechenden Cs dann mit ein paar Drähten 
etwas abgesetzt zu montieren.

Klar, bei großen Grakas mit einer Heatpipe oder so sieht das anders aus. 
Das war diesbezüglich eine eher kleine Karte.

von Henne: (Gast)


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Ich habe heute meine erste Feile und einen Schraubenzieher bekommen, nun 
möchte ich gerne ein Raumschiff bauen...

von Bjoern (Gast)


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Von dem Typen habe ich bisher am meisten zu dem Thema gelernt.....

https://www.youtube.com/channel/UCLaXgfNlVxY149shiA1pykQ

gruss,
Björn

von Maximilian K. (Gast)


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Danke Björn :) Werde das Thema dann lieber auf youtube weiter verfolgen.

von Markus M. (adrock)


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Naja, wenn schon YT, dann ist eigentlich auch Rossmann Pflicht :-)

https://www.youtube.com/user/rossmanngroup

Zum Thema (Un-)Sinn von "Reballing" bzw. "Reflowing" hat er auch was 
gemacht:

https://youtu.be/20H-XUvI9iI?t=65
https://www.youtube.com/watch?v=1AcEt073Uds

Wenn Du ernsthaft am Thema Reparatur von aktueller Elektronik auf 
Komponentenebene interessiert bist, benötigst Du auf jeden Fall noch ein 
(Stereo-)Mikroskop.

Die günstigste Variante ist sowas:

https://www.amazon.de/dp/B07K9DNSTG/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_GSWHDT6NZ9PVQJWQGV9M

Für den Einstieg ok, aber Du wirst bald eines mit Zoom haben wollen (so 
meine Erfahrung), dann eher sowas:

https://www.amazon.de/dp/B006QXBP6I/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_0V1CCEEFTYC24F9BVQ84

Oder was hochwertiges gebrauchtes auf eBay.

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Mal eine Frage: Hast du bisher überhaupt schonmal Teile auf einer 
Platine ausgetauscht?

von michael_ (Gast)


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Darth Tadeus schrieb:
> 5. Flussmittel (original AMTECH NC-559-V2-TF oder Warton Flux Future HF
> Re-Work Jelly)
> 6. Cutdown-Band (temperaturfestes Klebeband)

Wer so etwas hat, ist eigentlich kein Anfänger.

von Darth Tadeus (Gast)


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Es geht gar nicht ums Reballing. Ich hatte nie daran gedacht, sondern 
nur SMD-Löten, vielleicht noch THT-Löten. Ich glaube, der Term GPU 
verwirrt oben sehr oder ich weiß nicht, wie alle aufs Reballing kommen. 
Aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich den Beitrag ändern kann 
als Gast.


Mir geht es auch gar nicht darum, ob ich das machen soll. Ich verfolge 
das schon seit einigen Monaten auf Youtube und habe mich auch schon mit 
SMD- und THT-Löten beschäftigt.
Ich hatte eigentlich nur nach fachkundigen Empfehlungen für die 
jeweilige Ausrüstung gefragt.


@Markus M.

Das Mikroskop ist hier noch mal ein guter Hinweis. Danke dafür. Aber da 
befindet sich noch eines in Familienbesitz, das ich erst mal probieren 
werde.

Habt ihr denn auch Erfahrungen mit Mikroskopen mit Bildschirm? Macht auf 
mich einen sehr praktischen Eindruck und scheint das Löten zu 
vereinfachen.
Was spricht für den Einstieg gegen so etwas wie das hier über Kaufland 
aus China? https://www.kaufland.de/product/344058390/


Zum Thema Löten und Heißluftpistole.

Ist da eine Heißluft-/Löt-Kombi gut oder sollte man das lieber getrennt 
kaufen? Ich habe da folgendes entdeckt:
https://www.amazon.de/Preciva-L%C3%B6tstation-Entl%C3%B6tstation-Einstellbar-Hei%C3%9Fluftumwandlung/dp/B08C51QRH5/ref=dp_prsubs_3?pd_rd_i=B08C51QRH5&psc=1


@Wühlhause

Ich habe schon mal mit einem Raspberry Pi und einer Platine gelötet und 
außerdem in Schule und Studium. Das ist aber alles schon einige Jahre 
her und ich hatte nie einen eigenen Lötkolben o.ä., sodass mir die 
Erfahrung für diese Geräte fehlt.


@michael_

Naja, das sind halt die Empfehlungen der Youtube-Experten ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Darth Tadeus schrieb:
> Habt ihr denn auch Erfahrungen mit Mikroskopen mit Bildschirm? Macht auf
> mich einen sehr praktischen Eindruck und scheint das Löten zu
> vereinfachen

Nicht dahin zu schauen, wo man arbeitet, ist seeeehr 
gewöhnungsbedürftig.

Ein gutes Stereomikroskop mit nicht allzu hoher Vergrößerung und großem 
Arbeitsabstand ist sehr empfehlenswert.

von Wühlhase (Gast)


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Darth Tadeus schrieb:
> Es geht gar nicht ums Reballing. Ich hatte nie daran gedacht, sondern
> nur SMD-Löten, vielleicht noch THT-Löten. Ich glaube, der Term GPU
> verwirrt oben sehr oder ich weiß nicht, wie alle aufs Reballing kommen.
> Aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich den Beitrag ändern kann
> als Gast.
>
>
> Mir geht es auch gar nicht darum, ob ich das machen soll. Ich verfolge
> das schon seit einigen Monaten auf Youtube und habe mich auch schon mit
> SMD- und THT-Löten beschäftigt.
> Ich hatte eigentlich nur nach fachkundigen Empfehlungen für die
> jeweilige Ausrüstung gefragt.
>
>
> @Markus M.
>
> Das Mikroskop ist hier noch mal ein guter Hinweis. Danke dafür. Aber da
> befindet sich noch eines in Familienbesitz, das ich erst mal probieren
> werde.
>
> Habt ihr denn auch Erfahrungen mit Mikroskopen mit Bildschirm? Macht auf
> mich einen sehr praktischen Eindruck und scheint das Löten zu
> vereinfachen.
> Was spricht für den Einstieg gegen so etwas wie das hier über Kaufland
> aus China? https://www.kaufland.de/product/344058390/
>
>
> Zum Thema Löten und Heißluftpistole.
>
> Ist da eine Heißluft-/Löt-Kombi gut oder sollte man das lieber getrennt
> kaufen? Ich habe da folgendes entdeckt:
> 
https://www.amazon.de/Preciva-L%C3%B6tstation-Entl%C3%B6tstation-Einstellbar-Hei%C3%9Fluftumwandlung/dp/B08C51QRH5/ref=dp_prsubs_3?pd_rd_i=B08C51QRH5&psc=1
>
>
> @Wühlhause
>
> Ich habe schon mal mit einem Raspberry Pi und einer Platine gelötet und
> außerdem in Schule und Studium. Das ist aber alles schon einige Jahre
> her und ich hatte nie einen eigenen Lötkolben o.ä., sodass mir die
> Erfahrung für diese Geräte fehlt.
>
>
> @michael_
>
> Naja, das sind halt die Empfehlungen der Youtube-Experten ;-)





Darth Tadeus schrieb:
> Ich habe schon mal mit einem Raspberry Pi und einer Platine gelötet und
> außerdem in Schule und Studium. Das ist aber alles schon einige Jahre
> her und ich hatte nie einen eigenen Lötkolben o.ä., sodass mir die
> Erfahrung für diese Geräte fehlt.

Dann würde ich dir raten, mit etwas anderem anzufangen als 
Graphikartenreparatur. Du hast dir da etwas sehr anspruchsvolles 
ausgesucht, selbst wenn du die GPU selber nicht tauschen willst. Da wäre 
immer noch Speicher mit änlich widrigen Bauformen, das Hühnerfutter ist 
auch gerne mal kleienr als 0603, und jede Menge Wissen darüber wie z.B. 
Schaltregler funktionieren, sind auch noch notwendig.

So willst du bestimmt nicht einsteigen. Sich mit der Materie zu befassen 
ist immer gut, aber ich würde dir raten dir etwas handlichere Häppchen 
zu suchen.


Darth Tadeus schrieb:
> Habt ihr denn auch Erfahrungen mit Mikroskopen mit Bildschirm? Macht auf
> mich einen sehr praktischen Eindruck und scheint das Löten zu
> vereinfachen.

Ich habe so etwas auf Arbeit und finde es weitaus besser als unser 
optisches Stereomikroskop. Bei letzterem hab ich massive Probleme 
durchzuschauen. Irgendwie passt mein Augenabstand nicht so recht zu der 
Konstruktion, jedenfalls muß ich immer irgendwie verdreht reinschielen, 
damit ich wenigstens auf einem Auge was sehe, das ist schon nach kurzer 
Zeit ziemlich anstrengend. Und mit Brille durchzuschauen macht es nicht 
besser.

Die Orientierungsprobleme, die Jörg da beschreibt, kenne ich nicht. 
Obwohl der Bildschirm bei mir auf zwei Uhr steht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Darth Tadeus schrieb:
> ich bin Einsteiger und möchte gerne Platinen insbesondere von GPUs
> reparieren können.

Darth Tadeus schrieb:
> Es geht gar nicht ums Reballing. Ich hatte nie daran gedacht, sondern
> nur SMD-Löten, vielleicht noch THT-Löten. Ich glaube, der Term GPU
> verwirrt oben sehr oder ich weiß nicht, wie alle aufs Reballing kommen.

"... insbesondere von GPU" klingt aber sehr danach, dass es Dir 
entscheidend darauf ankam. Und das ist eben eine spezielle Technik. 
Gurgel mal danach und nach Reballing, dann weißt Du, wie alle darauf 
kommen!

Aber nun hast Du es ja klargestellt.

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit selber Ersatz für einen uralten 
Lötkolben gebraucht und hier im Forum mit den passenden Begriffen 
gesucht. Da wirst Du ebenso Erfolg haben. Grundsätzlich ist die Meinung 
der Experten hier, dass Du nicht an der Lötstation sparen solltest. Für 
SMD, besonders fürs Auslöten, eignet sich Heißluft gut und hier kommen 
auch günstige Chinesen in Betracht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wühlhase schrieb:
> Irgendwie passt mein Augenabstand nicht so recht zu der Konstruktion,
> jedenfalls muß ich immer irgendwie verdreht reinschielen, damit ich
> wenigstens auf einem Auge was sehe

Ein Stereo-Mikroskop, das man nur "mono" benutzen kann, ist natürlich 
anstrengend uns sinnlos. Augenabstand kann man normalerweise aber 
einstellen.

Aber gut, wenn andere mit so einem "offline view" klar kommen, ist das 
auch OK. Zumindest sind diese Varianten sehr preisgünstig 
(USB-Mikroskop).

von Franz M. (elmo64)


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Darth Tadeus schrieb:
> ich bin Einsteiger und möchte gerne Platinen insbesondere von GPUs
> reparieren können.

Du möchtest also defekte Grafikkarten der letzten 5 Jahre und von ming 
rigs aufkaufen, reparieren und zu aktuellen Marktpreisen als gebraucht 
oder generalüberholt verkaufen. Theoretisch ein wirklich einträgliches 
Geschäftsmodell mit unvorstellbaren Gewinnspannen von mehreren 100%.

Darth Tadeus schrieb:
> 1. Lötkolben
> 2. Lötzinn
> 3. Heißluftpistole
> 4. Feine Pinzetten
> 5. Flussmittel (original AMTECH NC-559-V2-TF oder Warton Flux Future HF
> Re-Work Jelly)
> 6. Cutdown-Band (temperaturfestes Klebeband)
> 7. Oszilloskop für 500 kHz-Frequenz

Damit kommst du nicht weit. Geregelte, leistungssfähige! Lötstation, 
Preheater, Heißluftstation, Wärmebildkamera, Oszilloskop und Logic 
analyzer , bestenfalls im GHz Bereich (diverse timings), ein 
Stereomikroskop ist auch hilfreich. Falls du an Schaltpläne der zu 
reparierenden Grafikkarten oder eines Vergleichstyps rankommen kannst, 
nützt das auch.

Bei Mining-karten ist wohl oft der Speicher hinüber? Also Lerne große 
BGA-Gehäuse aus und neue einzulöten, ohne benachbarte Bauteile und die 
Platine zu beschädigen. Bedenke auch die Kosten für neue Bauteile. zB. 
GDDR5/6 wird bei deinen Abnahmemengen nicht gerade preiswert sein.

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Franz M. schrieb:
> Stereomikroskop ist auch hilfreich. Falls du an Schaltpläne der zu
> reparierenden Grafikkarten oder eines Vergleichstyps rankommen kannst,
> nützt das auch.

Schaltpläne und Ersatzteile. Das ist übrigens ein entscheidender Punkt. 
Ohne Schaltplan kann man praktisch nur Teile auf Verdacht oder anhand 
der Symptome tauschen - ziemlich ungünstig. Zumal oft SMD Teile nur 
ungenügend gemarkt sind (siehe diverse Anfragen hier zur 
Idenitifizierung von SMD Teilen).

Ersatzteilbeschaffung ist bei einfachen passiven Bauteilen sicher kein 
Problem, bei ICs (und RAMs) kann es dann aber schon kniffelig werden. Du 
willst sicher keine ungeprüften Teile aus dubiosen Quellen bei ALI 
kaufen.

Ich bin sehr skeptisch ob sich das Ganze lohnt. Du wirst (als Anfänger) 
sicher nicht 100% der Karten reparieren können. Oft sind YT Videos auch 
geschönt, Du weißt ja nicht bei wievielen Versuchen der Poster es nicht 
hinbekommen hat.

So eine Reparaturgruppe fehlt mir hier im Forum übrigens. Wo jeder seine 
Erfahrungen/Probleme teilen kann. Nagut, dafür gibt es wieder spezielle 
Seiten, allerdings ist hier massives Elektronikwissen vertreten und 
nicht nur Nachmacher aus Social Medien.

von Darth Tadeus (Gast)


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Ich habe mir erst mal eine defekte Karte teuer auf ebay gekauft. Da 
sieht man schon, dass einzelne Teile fehlen. Erst mal soll das aber kein 
gewinnbringendes Geschäft sein, sondern ein Hobby. Der Krypto-Hype geht 
ja vielleicht auch bald wieder vorüber.

Habe auch einfach Spaß daran, alte Rechner und Laptops von Freunden und 
Familie wieder auf Vordermann zu bringen und wenn möglich zu 
"reparieren". Das ist jetzt einfach auch in diese Richtung der nächste 
Schritt.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass ich 100 % davon reparieren kann. Ich 
denke 50 % sind schon unrealistisch :D Aber ich habe mir jetzt erst mal 
ein Übungsset bestellt, damit nicht gleich eine Grafikkarte meinen 
Künsten zum Opfer fällt.

@Franz M.

Ja, Schaltpläne sind oft ein großes Problem. Da habe ich auch noch gar 
nichts gefunden, obwohl behauptet wird, dass man Glück haben kann.
Kennt einer von euch eine Seite oder mehrere Quellen, wo man so was 
bekommen kann?

Braucht man für den Anfang fürs SMD-Löten denn gleiche eine 
Wärmebildkamera?

Konkret habe ich jetzt eine EVGA GTX 970 FTW vorliegen. Was ich schon 
erkenne, dass ein PCIe-Kondensator (da schließe ich mich den ungemarkten 
Anfragen an) abgerissen ist und ein Speicher-MOSFET (NTMFS-4C10N-T1G) 
durchgebrannt ist.
Für Tipps bin ich offen ;-) aber erst mal muss ja auch das Material und 
das Werkzeug ankommen.

Kann man denn irgendwo in der westlichen Welt halbwegs günstig SMDs 
bestellen? Alles, was ich zum 4C10N gefunden habe, war teuer oder 
chinesisch.

von Anarchist (Gast)


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Du brauchst erstmal einen Hammer und ein Stemmeisen.
Damit kannst du den Kühlkörper von der GPU wegstemmen.
Dazu den Kühlkörper auf die Tischkante legen und dann
von oben das Stemmeisen zwischen Kühlkörper und GPU
treiben. Dabei keine Gewalt auf die Platine ausüben.
Danach die GPU auslöten geht auch einfach, du brauchst
dazu nur eine Heissluftstation mit ordentlich Kawumm und
eine Pinzette. Wenn die GPU so heiß ist, dass alle Balls
geschmolzen sind, kannst du die GPU mit einer Metallpinzette
leicht abheben.

Erst dann wird es schwieriger, die GPU reballen und wieder
einlöten. Aber dazu können sicher Experten hier was
schreiben.

von Anarchist (Gast)


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Darth Tadeus schrieb:
> Kann man denn irgendwo in der westlichen Welt halbwegs günstig SMDs
> bestellen? Alles, was ich zum 4C10N gefunden habe, war teuer oder
> chinesisch.

Du kannst am Anfang auch erstmal aus-2-mach-1 oder aus-3-mach-1
praktizieren. Also eine baugleiche weitere defekte Baugruppe
auftreiben und dann Teile tauschen. Dann hast du den Stress mit
der Bauteilbeschaffung nicht.

von Markus M. (adrock)


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Darth Tadeus schrieb:
> Ja, Schaltpläne sind oft ein großes Problem. Da habe ich auch noch gar
> nichts gefunden, obwohl behauptet wird, dass man Glück haben kann.
> Kennt einer von euch eine Seite oder mehrere Quellen, wo man so was
> bekommen kann?

Oft liefert Google mit "<produktname> schematic" schon Treffer, 
zumindest konnte ich so schon diverse Schaltpläne finden, z.B. für 
Mainboards.

> Braucht man für den Anfang fürs SMD-Löten denn gleiche eine
> Wärmebildkamera?

Nein, ich wüsste auch garnicht wofür man die bräuchte. Sie kann nützlich 
sein, falls irgendwo ein Kurzschluss ist, um die Stelle zu finden wo der 
Strom in Wärme umgewandelt wird. Da gibt es aber auch andere Methoden.

> Konkret habe ich jetzt eine EVGA GTX 970 FTW vorliegen. Was ich schon

Wow, das ist ja schonmal ein richtig dickes Ding für den Anfang.

> erkenne, dass ein PCIe-Kondensator (da schließe ich mich den ungemarkten
> Anfragen an) abgerissen ist und ein Speicher-MOSFET (NTMFS-4C10N-T1G)
> durchgebrannt ist.

Was ist ein PCIe-Kondensator?

Den Mosfet NTMFS-4C10N-T1G gibt es bei Mouser oder Digikey. 70ct netto 
finde ich jetzt nicht teuer. Problem sind da die Mindestbestellmengen, 
aber es gibt hier im Forum oft Sammelbestellungen.

Für den brauchst Du dann auch tatsächlich schon die Heißluftstation. Die 
Frage ist natürlich, warum er durchgebrannt ist. Nach dem Auslöten am 
besten erstmal auf Kurzschluss dahinter testen.

D.h. Du benötigst auch ein Multimeter und ggfs. auch einen 
Komponententester.

Die gängigen Komponenten gibt es meistens bei den professionellen 
Distris: Mouser, Digikey, Arrow.

Ansonsten machen sich baugleiche Spenderkarten natürlich gut, allerdings 
bei der Vielfalt eher schwierig zwei baugleiche kaputte zu bekommen.

EDIT: Es scheint andere hatten das Problem auch schon: 
https://forums.evga.com/GTX-970-FTW-Mosfet-burnt-out-Q22-m2712344.aspx

: Bearbeitet durch User
von Darth Tadeus (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hey Markus,

Ja, die MOSFETs sind wohl eine der häufigsten Fehlerursachen bei der 
Karte. Die Ersatzteile habe ich aber erst mal aus China bestellt. 
Hoffentlich taugt das was.

Für den PCIe-Kondensator spuckt BoardViewer für eine Asus Strix GTX 970 
folgendes aus:

MLCC 0.22UF/6.3V(0402)X5R 10%
DARFON/C1005X5R224KCT


Auf youtube hat jemand nach diesem Plan erfolgreich die Reparatur einer 
Palit GTX 970 durchgeführt. Ich weiß, ist keine Garantie, aber die 
scheinen immer die gleichen zu sein.

Ich habe mal ein Bild meiner Karte angehängt und die Stelle markiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Darth Tadeus schrieb:
> Für den PCIe-Kondensator spuckt BoardViewer für eine Asus Strix GTX 970
> folgendes aus:

Wenn sowas wirklich häufig kaputt geht, die kannst du sicher noch 
einigermaßen brauchbar mit bissel Heißluft austauschen.

von Markus M. (adrock)


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Darth Tadeus schrieb:
> Für den PCIe-Kondensator spuckt BoardViewer für eine Asus Strix GTX 970
> folgendes aus:

Ah, Du hast immerhin den Schaltplan + Boardview einer ähnlichen Karte. 
Das ist natürlich schonmal gut. Oft gibt es ja auch ein Referenzdesign 
vom GPU-Hersteller, was dann die Graka-Hersteller nach eigenem Gusto 
mehr oder weniger abwandeln.

> MLCC 0.22UF/6.3V(0402)X5R 10%
> DARFON/C1005X5R224KCT

Ja, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass dieser Kondensator nur 
Kollateralschaden ist und nicht die Ursache für den Komplettausfall. 
Aber ihn zu Ersetzen sollte das kleinste Problem sein.

Auf jeden Fall viel Erfolg und es wäre Interessant wenn Du nach 
erfolgreicher Reparatur hier Rückmeldung gibst.

von michael_ (Gast)


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Du willst als Elektronik-Neuling ein Geschäft mit Grafikkarten 
Instantsetzung aufziehen.
Die armen Käufer!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael, lies dir doch den ganzen Thread erstmal durch. Nirgends war die 
Rede von einem Geschäft.

von Darth Tadeus (Gast)


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@Jörg W.

Danke! :)

@Markus M., @Jörg W.

Ja, ich werde jetzt auch erst mal mit einer Probeplatine ein paar 
Lötversuche unternehmen und dann sehen, wie das wird. Das dauert 
natürlich bis die kommt. Ich bin mal gespannt, ob ich das dann wirklich 
noch so gut bewerkstellige, wie in den Löt-Tutorials von eHaJo u.a.

Der PCIe-Kondensator wird wahrscheinlich beim Ein- oder Ausbau 
abgerissen sein. Soll da wohl öfters mal vorkommen. Der sollte 
allerdings gar nicht schlimm sein und die Karte sollte sogar ohne den 
mit voller Leistungsfähigkeit laufen können.

Ich bin mal gespannt, ob der MOSFET dann das einzige ist, was da kaputt 
ist.
Da viele Schrauben für den Kühler fehlen, habe ich Angst, dass die Karte 
schon als Ersatzteillager genutzt wurde. Aber ich habe bisher noch 
nichts fehlendes gefunden.

Danke für den Erfolg! Ich werde dann berichten.
Habt ihr denn selbst schon mal versucht, PC-Komponenten zu reparieren?

Habt ihr eigentlich schon mal das PCB selbst bearbeitet? Habe heute 
zufällig das hier entdeckt:
https://www.youtube.com/watch?v=fHRd6pLz7KI&ab_channel=EliTech

Die GPU wurde zwar nicht vollkommen repariert, aber er hat sie wieder 
zum Laufen gekriegt.
Aber keine Sorge, damit will ich sicherlich nicht anfangen :D

von Markus M. (adrock)


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Darth Tadeus schrieb:

> Habt ihr denn selbst schon mal versucht, PC-Komponenten zu reparieren?

Bis jetzt erfolgreich: Fritzboxen, DELL Laptop Mainboard(s) - aber dort 
waren bis jetzt immer nur kleine Komponenten defekt (Kondensatoren, 
Mosfets).

von Uli S. (uli12us)


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Ich hab mal vor nem Dutzend Jahren eine durchgebrannte Leiterbahn durch 
nen Draht ersetzt. Verblüffenderweise lief das Ding dann noch einige 
Jahre.
Kommt ja recht selten vor, dass eine Sicherung einfach so durchbrennt 
und der Schaden durch Ersatz reparierbar ist. Häufig ist das bloss ein 
Symptom, das nur durch die Beseitigung des ursprünglichen Kurzschlusses 
behebbar ist.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Darth Tadeus schrieb:

> Für den PCIe-Kondensator spuckt BoardViewer für eine Asus Strix GTX 970
> folgendes aus:
>
> MLCC 0.22UF/6.3V(0402)X5R 10%
> DARFON/C1005X5R224KCT

Nichts besonderes. Du kannst da fast jeden 220n in 0402 nehmen. Zum Test 
gehen auch 100n.
Umlöten mit 2 Lötkolben gleichzeitig. Mit bissl Übung klappt das prima, 
ich mach das mittlerweile mit 0201 Bauteilen.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Markus M. schrieb:

> Ja, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass dieser Kondensator nur
> Kollateralschaden ist und nicht die Ursache für den Komplettausfall.
> Aber ihn zu Ersetzen sollte das kleinste Problem sein.

Nicht unbedingt. Der sitzt am edgeconnector und bekommt einiges an Flex 
ab. Cracking ist da recht typisch. Einer der wenigen Fälle wo man auch 
mit nur Hausmitteln was ausrichten kann.

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