Hi, ich bin Einsteiger und möchte gerne Platinen insbesondere von GPUs reparieren können. Dazu will ich den Fehler finden und einzelne Komponenten tauschen können. Deswegen wende ich mich vertrauensvoll an euch als Erfahrene :) Ich habe bisher folgendes an Ausrüstung identifiziert, aber weiß nicht so richtig, was ich da im Speziellen nehmen soll. Soll heißen, welche konkreten Anforderungen gibt es insbesondere ans Werkzeug (1., 3., 7.): 1. Lötkolben 2. Lötzinn 3. Heißluftpistole 4. Feine Pinzetten 5. Flussmittel (original AMTECH NC-559-V2-TF oder Warton Flux Future HF Re-Work Jelly) 6. Cutdown-Band (temperaturfestes Klebeband) 7. Oszilloskop für 500 kHz-Frequenz oder reicht ein Multimeter? Erst mal ginge es ja darum Durchgänge und Kurzschlüsse zu prüfen, dann auch Kondensatoren Wärmeleitpaste und Isopropanol habe ich bereits. Ebenso Netzteil, Kühlkörper und Riser zum einfacheren Testen. Dazu stellt sich mir noch die Frage, wo man am besten die elektrotechnischen Bauteile wie Transistoren, Widerstände, Kondensatoren, etc. (günstig) erhalten kann. Vielen Dank im Voraus :)
Hi, ich bin Einsteiger und möchte gerne etwas tun das extrem weit ausserhalb meiner bisherigen Erfahrungssphäre liegt. Da ich absolut Null Ahnung habe stelle ich mir das nicht so kompliziert vor und hätte gerne einen dreizeiler von Euch der mir etwas erklärt wofür andere viele Jahre brauchen um das zu lernen.
Es ist Freitag. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafikprozessor#/media/Datei:Geforce3gpu.jpg so etwas auszulöten, ohne die Platine zu beschädigen ist eine hohe Kunst. Wir leben im Zeitalter der Wegwerfelektronik.
Hi ihr zwei, danke schon mal für eure Antworten. Ich glaube, ich muss da etwas klarstellen: Ich will auch nicht den GPU-Chip selbst reparieren, sondern die Bauteile auf dem PCB. Ich will das auch einfach als Hobby betreiben und weiß, dass man dafür auch viel lernen und probieren muss. Aber wenn man nicht anfängt, dann wird es sicher nichts ;-) Als erstes wäre ja die Analyse wichtig. Braucht man dafür schon ein Oszilloskop oder reicht da ein Multimeter für Durchgangs-, Kurzschluss- und Spannungsmessung?
Maximilian K. schrieb: > Ich will auch nicht den > GPU-Chip selbst reparieren, sondern die Bauteile auf dem PCB. Wie stellst Du Dir das konkret vor, insbesondere die Suche nach dem defekten Bauteil? Meinst Du, die Bauteile verfärben sich rot/weiß-gestreift, wenn sie defekt gehen?
Maximilian K. schrieb: > Ich glaube, ich muss da etwas klarstellen: Ich will auch nicht den > GPU-Chip selbst reparieren, sondern die Bauteile auf dem PCB. In der Regel ist aber halt genau der GPU-Chip kaputt oder eine seiner Lötstellen abgerissen, sodass er komplett entfernt, mit neuen Lot-Bällen versehen und wieder eingelötet werden muss. An Kondensatoren gehen höchstens Elkos kaputt (vor allem, wenn sie mies platziert sind und außer ihrer Eigenerwärmung noch die Hitze vom GPU-Kühler aufgebrummt bekommen). Dafür bräuchtest du ein ESR-Meter und eine ordentliche (nicht zu schwachbrüstige) Lötstation, damit du die oft recht großflächig und daher wärmeleitend angelöteten Elkos ohne Zerstörung der Platine gewechselt bekommst. Keramikkondensatoren, Spulen oder Widerstände gehen höchstens kaputt, wenn sie jemand mechanisch misshandelt.
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Ich würde die defekten Boards einfach mal so 20 Minuten in den Backofen legen bei 250 Grad (am besten Umluft, ohne Vorheizen versteht sich), das sollte eigentlich alle gängigen Fehler beheben. Ernsthaft: Das etwas kaputt ist, was wirklich einfach zu tauschen ist, ist sehr sehr unwahrscheinlich. Den GPU Chip selbst zu tauschen oder zu reballen ist äußerst anspruchsvoll. Zum "reballen" kannst Du Dein Glück mit dem o.g. Equipment versuchen, benötigst dann noch einen entsprechenden Stencil und Lötpaste. Aber die Wahrscheinlichkeit dass es danach (besser) funktioniert ist deutlich kleiner als 100%.
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Markus M. schrieb: > Ich würde die defekten Boards einfach mal so 20 Minuten in den Backofen > legen bei 250 Grad (am besten Umluft, ohne Vorheizen versteht sich), das > sollte eigentlich alle gängigen Fehler beheben. Danach kannst du die Platine wegwerfen. Sowas nehmen dir nichtmal mehr die Leute ab, die professionell GPUs reparieren.
Wegen des Reballings von GPUs kannst Du Dir Videos bei youtube suchen. Das ist nicht ganz trivial, weil es mehrere hundert Kontakte sind und beim Wiedereinlöten natürlich alle neuen Lötbällchen klappen müssen, keine Verbindungen (Kurzschlüsse) entstehen dürfen usw. Ehrlich gesagt klingt Deine Frage in dieser Form leider troll-verdächtig.
Maximilian K. schrieb: > Braucht man dafür schon ein > Oszilloskop Hängt davon ab. Wenn ein fausgroßes Loch in der PCB ist, brauchst Du zur Fehlersuche nur den Tastsinn. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich dann schnell, bis Du auch mit einem 100Mhz Oszi nicht mehr viel siehst. Aber das Oszi hift Dir ohnehin nicht wenn Du keine Ahnung hast wie Du die Anzeige zu interpretieren hast. Im Ernst, es macht überhaupt keinen Sinn Dich an diesem Punkt beraten zu wollen. Dazu fehlen einfach noch alle kenntnisse die man sich erst erwirbt in dem man so ca. 12 Schwierigkeitsstufen weiter unten anfängt. Darth Tadeus schrieb: > Oszilloskop für 500 kHz-Frequenz ??? Das ist ja kaum mehr als ein Multimeter. Hilft Dir sicher ungemein wenn selbst der kleinste DCDC Wandler auf dem Board höher taktet. Markus M. schrieb: > das > sollte eigentlich alle gängigen Fehler beheben. Ohje, noch so ein Experte ... Du meinst also wirklich das ein bleifreier BGA Ball sich formschön auf magische Weise von selbst heilt, während Elko und Stecker bei 20min/250° tapfer duchhalten? Auch alle anderen Fehler, heilen von selbst, wenn mans nur dumm genug im Ofen brät? Bei Vollmond ein Huhn opfern und in einem Pentagram aus Knochenmehl auf einem Bein hüpfen hatten wir auch noch nicht als Vorschlag.
Zudem auch oft nicht die Verbindungen vom "Chip" zur PCB schuld sind, sondern die Verbindung vom Chip-Die zu den Bällen auf dem Substrat. Durch das Erwärmen beim Reballing kann es temporär wieder funktionieren, aber eine dauerhafte Lösung ist das meist nicht.
Prokrastinator schrieb: > Markus M. schrieb: >> das >> sollte eigentlich alle gängigen Fehler beheben. > Ohje, noch so ein Experte ... > Du meinst also wirklich das ein bleifreier BGA Ball sich formschön auf > magische Weise von selbst heilt, während Elko und Stecker bei 20min/250° > tapfer duchhalten? Auch alle anderen Fehler, heilen von selbst, wenn > mans nur dumm genug im Ofen brät? Nope, das war als ähnlich trolliger Beitrag wie der Ursprungspost gemeint. Ich habe mich mit dem Thema schon ziemlich ausführlich beschäftigt. Habe den Beitrag noch korrigiert. Natürlich sollte man keinerlei Board in den Backofen legen. Gibt aber auf YT tatsächlich genug Leute die so oder mit ähnlichen Ansätzen (Baumarkt Heißluftpistole) Baords "reparieren". Wahrscheinlich reicht es, wenn es solange hält bis der eBay-Käufer es nicht mehr umtauschen kann.
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Jörg W. schrieb: > Keramikkondensatoren, Spulen oder Widerstände gehen höchstens kaputt, > wenn sie jemand mechanisch misshandelt. Naja, also wenn ich mir hier so die Threads und meinen eigenen kleinen Bereich so anschaue, dann finden sich da doch im Verhältnis der Fehlerursachen an defekten Geräten reichlich defekte kleine SMD-Cs.
M.M.M schrieb: > Naja, also wenn ich mir hier so die Threads und meinen eigenen kleinen > Bereich so anschaue, dann finden sich da doch im Verhältnis der > Fehlerursachen an defekten Geräten reichlich defekte kleine SMD-Cs. Wodurch defekt? Ausgetrocknete Elkos an einer GraKa habe ich schon getauscht, aber defekte Kerkos sind mir bislang kaum untergekommen.
Jörg W. schrieb: > M.M.M schrieb: >> Naja, also wenn ich mir hier so die Threads und meinen eigenen kleinen >> Bereich so anschaue, dann finden sich da doch im Verhältnis der >> Fehlerursachen an defekten Geräten reichlich defekte kleine SMD-Cs. > > Wodurch defekt? Spontan, wenn ich hier vom Schreibtisch in die Runde schaue, sehe ich da einen heute ~20 Jahre alten HP Photosmart, bei dem nach ein paar Jahren ein SMD C in der Zuleitung von der Gabellichtschranke zum Controller zum Isolator geworden ist. Führte zu irgendeiner Fehlermeldung. Das C sah äußerlich unauffällig aus. Dann ein Fujtsu Laptop, in dem ein SMD C einen Kurzschluß in der Spannungsaufbereitung für die CPU verursacht hat, was zum sofortigen Abschalten des Laptop führte. Interessanterweise sah man das dem C auch nicht an. Letztes Wochende in der engeren Verwandschaft: Das Display eines Radioweckers wird nachts, wenn es eigentlich um eine Stufe automatisch heruntergedimmt wird, komplett dunkel. Ansonsten flackert die Beleuchtung: An einer 5V Versorgung hängen 4 LED-Einheiten parallel, wobei jede Einheit aus einer LED parallel zu einem C und das Ganze mit einem R in Reihe gegen Masse besteht. das C in einer Einheit war defekt (zeitweise Schluß). Nach entfernen der LED-Einheit wird der Wecker wieder, wohl geringfühig dunkler, wieder beleuchtet. Dem winziges C sieht man nix an. Nebenbei würde mich mal interessieren, wozu bei sauberer Gleichspannungsversorgung ein C parallel zur LED liegt. MfG
Interessant. Alles Fälle, die bei mir noch nicht aufgeschlagen sind. Vielleicht hast du ja einen persönlichen Magneten für defekte Kerkos. :-))
Naja, Kerkos die einen Kurzschluß erzeugen hatte ich jetzt auch schon wenigstens 2x (1x Fritzbox, 1x Laptop). Bei der Fritzbox kommt das sogar relativ häufig vor (siehe Thread hier im Forum). Defekte (SMD)-Elkos (geringere Kapazität, höherer ESR) gibt es wohl inzwischen tatsächlich auch häufiger. Dennoch glaube ich nicht daran, dass das ein gängiges Problem bei Grafikkarten sein soll.
Markus M. schrieb: > Dennoch glaube ich nicht daran, dass das ein gängiges Problem bei > Grafikkarten sein soll. Ich habe das zumindest bei einer Graka mal erlebt, bei der die Entwickler so schlau waren, die Elkos der auf dem Board integrierten Schaltregler direkt in den Warmluftstrom des GPU-Lüfters zu platzieren. :-o Abhilfe war es, die entsprechenden Cs dann mit ein paar Drähten etwas abgesetzt zu montieren. Klar, bei großen Grakas mit einer Heatpipe oder so sieht das anders aus. Das war diesbezüglich eine eher kleine Karte.
Ich habe heute meine erste Feile und einen Schraubenzieher bekommen, nun möchte ich gerne ein Raumschiff bauen...
Von dem Typen habe ich bisher am meisten zu dem Thema gelernt..... https://www.youtube.com/channel/UCLaXgfNlVxY149shiA1pykQ gruss, Björn
Danke Björn :) Werde das Thema dann lieber auf youtube weiter verfolgen.
Naja, wenn schon YT, dann ist eigentlich auch Rossmann Pflicht :-) https://www.youtube.com/user/rossmanngroup Zum Thema (Un-)Sinn von "Reballing" bzw. "Reflowing" hat er auch was gemacht: https://youtu.be/20H-XUvI9iI?t=65 https://www.youtube.com/watch?v=1AcEt073Uds Wenn Du ernsthaft am Thema Reparatur von aktueller Elektronik auf Komponentenebene interessiert bist, benötigst Du auf jeden Fall noch ein (Stereo-)Mikroskop. Die günstigste Variante ist sowas: https://www.amazon.de/dp/B07K9DNSTG/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_GSWHDT6NZ9PVQJWQGV9M Für den Einstieg ok, aber Du wirst bald eines mit Zoom haben wollen (so meine Erfahrung), dann eher sowas: https://www.amazon.de/dp/B006QXBP6I/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_0V1CCEEFTYC24F9BVQ84 Oder was hochwertiges gebrauchtes auf eBay.
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Mal eine Frage: Hast du bisher überhaupt schonmal Teile auf einer Platine ausgetauscht?
Darth Tadeus schrieb: > 5. Flussmittel (original AMTECH NC-559-V2-TF oder Warton Flux Future HF > Re-Work Jelly) > 6. Cutdown-Band (temperaturfestes Klebeband) Wer so etwas hat, ist eigentlich kein Anfänger.
Es geht gar nicht ums Reballing. Ich hatte nie daran gedacht, sondern nur SMD-Löten, vielleicht noch THT-Löten. Ich glaube, der Term GPU verwirrt oben sehr oder ich weiß nicht, wie alle aufs Reballing kommen. Aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich den Beitrag ändern kann als Gast. Mir geht es auch gar nicht darum, ob ich das machen soll. Ich verfolge das schon seit einigen Monaten auf Youtube und habe mich auch schon mit SMD- und THT-Löten beschäftigt. Ich hatte eigentlich nur nach fachkundigen Empfehlungen für die jeweilige Ausrüstung gefragt. @Markus M. Das Mikroskop ist hier noch mal ein guter Hinweis. Danke dafür. Aber da befindet sich noch eines in Familienbesitz, das ich erst mal probieren werde. Habt ihr denn auch Erfahrungen mit Mikroskopen mit Bildschirm? Macht auf mich einen sehr praktischen Eindruck und scheint das Löten zu vereinfachen. Was spricht für den Einstieg gegen so etwas wie das hier über Kaufland aus China? https://www.kaufland.de/product/344058390/ Zum Thema Löten und Heißluftpistole. Ist da eine Heißluft-/Löt-Kombi gut oder sollte man das lieber getrennt kaufen? Ich habe da folgendes entdeckt: https://www.amazon.de/Preciva-L%C3%B6tstation-Entl%C3%B6tstation-Einstellbar-Hei%C3%9Fluftumwandlung/dp/B08C51QRH5/ref=dp_prsubs_3?pd_rd_i=B08C51QRH5&psc=1 @Wühlhause Ich habe schon mal mit einem Raspberry Pi und einer Platine gelötet und außerdem in Schule und Studium. Das ist aber alles schon einige Jahre her und ich hatte nie einen eigenen Lötkolben o.ä., sodass mir die Erfahrung für diese Geräte fehlt. @michael_ Naja, das sind halt die Empfehlungen der Youtube-Experten ;-)
Darth Tadeus schrieb: > Habt ihr denn auch Erfahrungen mit Mikroskopen mit Bildschirm? Macht auf > mich einen sehr praktischen Eindruck und scheint das Löten zu > vereinfachen Nicht dahin zu schauen, wo man arbeitet, ist seeeehr gewöhnungsbedürftig. Ein gutes Stereomikroskop mit nicht allzu hoher Vergrößerung und großem Arbeitsabstand ist sehr empfehlenswert.
Darth Tadeus schrieb: > Es geht gar nicht ums Reballing. Ich hatte nie daran gedacht, sondern > nur SMD-Löten, vielleicht noch THT-Löten. Ich glaube, der Term GPU > verwirrt oben sehr oder ich weiß nicht, wie alle aufs Reballing kommen. > Aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich den Beitrag ändern kann > als Gast. > > > Mir geht es auch gar nicht darum, ob ich das machen soll. Ich verfolge > das schon seit einigen Monaten auf Youtube und habe mich auch schon mit > SMD- und THT-Löten beschäftigt. > Ich hatte eigentlich nur nach fachkundigen Empfehlungen für die > jeweilige Ausrüstung gefragt. > > > @Markus M. > > Das Mikroskop ist hier noch mal ein guter Hinweis. Danke dafür. Aber da > befindet sich noch eines in Familienbesitz, das ich erst mal probieren > werde. > > Habt ihr denn auch Erfahrungen mit Mikroskopen mit Bildschirm? Macht auf > mich einen sehr praktischen Eindruck und scheint das Löten zu > vereinfachen. > Was spricht für den Einstieg gegen so etwas wie das hier über Kaufland > aus China? https://www.kaufland.de/product/344058390/ > > > Zum Thema Löten und Heißluftpistole. > > Ist da eine Heißluft-/Löt-Kombi gut oder sollte man das lieber getrennt > kaufen? Ich habe da folgendes entdeckt: > https://www.amazon.de/Preciva-L%C3%B6tstation-Entl%C3%B6tstation-Einstellbar-Hei%C3%9Fluftumwandlung/dp/B08C51QRH5/ref=dp_prsubs_3?pd_rd_i=B08C51QRH5&psc=1 > > > @Wühlhause > > Ich habe schon mal mit einem Raspberry Pi und einer Platine gelötet und > außerdem in Schule und Studium. Das ist aber alles schon einige Jahre > her und ich hatte nie einen eigenen Lötkolben o.ä., sodass mir die > Erfahrung für diese Geräte fehlt. > > > @michael_ > > Naja, das sind halt die Empfehlungen der Youtube-Experten ;-) Darth Tadeus schrieb: > Ich habe schon mal mit einem Raspberry Pi und einer Platine gelötet und > außerdem in Schule und Studium. Das ist aber alles schon einige Jahre > her und ich hatte nie einen eigenen Lötkolben o.ä., sodass mir die > Erfahrung für diese Geräte fehlt. Dann würde ich dir raten, mit etwas anderem anzufangen als Graphikartenreparatur. Du hast dir da etwas sehr anspruchsvolles ausgesucht, selbst wenn du die GPU selber nicht tauschen willst. Da wäre immer noch Speicher mit änlich widrigen Bauformen, das Hühnerfutter ist auch gerne mal kleienr als 0603, und jede Menge Wissen darüber wie z.B. Schaltregler funktionieren, sind auch noch notwendig. So willst du bestimmt nicht einsteigen. Sich mit der Materie zu befassen ist immer gut, aber ich würde dir raten dir etwas handlichere Häppchen zu suchen. Darth Tadeus schrieb: > Habt ihr denn auch Erfahrungen mit Mikroskopen mit Bildschirm? Macht auf > mich einen sehr praktischen Eindruck und scheint das Löten zu > vereinfachen. Ich habe so etwas auf Arbeit und finde es weitaus besser als unser optisches Stereomikroskop. Bei letzterem hab ich massive Probleme durchzuschauen. Irgendwie passt mein Augenabstand nicht so recht zu der Konstruktion, jedenfalls muß ich immer irgendwie verdreht reinschielen, damit ich wenigstens auf einem Auge was sehe, das ist schon nach kurzer Zeit ziemlich anstrengend. Und mit Brille durchzuschauen macht es nicht besser. Die Orientierungsprobleme, die Jörg da beschreibt, kenne ich nicht. Obwohl der Bildschirm bei mir auf zwei Uhr steht.
Darth Tadeus schrieb: > ich bin Einsteiger und möchte gerne Platinen insbesondere von GPUs > reparieren können. Darth Tadeus schrieb: > Es geht gar nicht ums Reballing. Ich hatte nie daran gedacht, sondern > nur SMD-Löten, vielleicht noch THT-Löten. Ich glaube, der Term GPU > verwirrt oben sehr oder ich weiß nicht, wie alle aufs Reballing kommen. "... insbesondere von GPU" klingt aber sehr danach, dass es Dir entscheidend darauf ankam. Und das ist eben eine spezielle Technik. Gurgel mal danach und nach Reballing, dann weißt Du, wie alle darauf kommen! Aber nun hast Du es ja klargestellt. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit selber Ersatz für einen uralten Lötkolben gebraucht und hier im Forum mit den passenden Begriffen gesucht. Da wirst Du ebenso Erfolg haben. Grundsätzlich ist die Meinung der Experten hier, dass Du nicht an der Lötstation sparen solltest. Für SMD, besonders fürs Auslöten, eignet sich Heißluft gut und hier kommen auch günstige Chinesen in Betracht.
Wühlhase schrieb: > Irgendwie passt mein Augenabstand nicht so recht zu der Konstruktion, > jedenfalls muß ich immer irgendwie verdreht reinschielen, damit ich > wenigstens auf einem Auge was sehe Ein Stereo-Mikroskop, das man nur "mono" benutzen kann, ist natürlich anstrengend uns sinnlos. Augenabstand kann man normalerweise aber einstellen. Aber gut, wenn andere mit so einem "offline view" klar kommen, ist das auch OK. Zumindest sind diese Varianten sehr preisgünstig (USB-Mikroskop).
Darth Tadeus schrieb: > ich bin Einsteiger und möchte gerne Platinen insbesondere von GPUs > reparieren können. Du möchtest also defekte Grafikkarten der letzten 5 Jahre und von ming rigs aufkaufen, reparieren und zu aktuellen Marktpreisen als gebraucht oder generalüberholt verkaufen. Theoretisch ein wirklich einträgliches Geschäftsmodell mit unvorstellbaren Gewinnspannen von mehreren 100%. Darth Tadeus schrieb: > 1. Lötkolben > 2. Lötzinn > 3. Heißluftpistole > 4. Feine Pinzetten > 5. Flussmittel (original AMTECH NC-559-V2-TF oder Warton Flux Future HF > Re-Work Jelly) > 6. Cutdown-Band (temperaturfestes Klebeband) > 7. Oszilloskop für 500 kHz-Frequenz Damit kommst du nicht weit. Geregelte, leistungssfähige! Lötstation, Preheater, Heißluftstation, Wärmebildkamera, Oszilloskop und Logic analyzer , bestenfalls im GHz Bereich (diverse timings), ein Stereomikroskop ist auch hilfreich. Falls du an Schaltpläne der zu reparierenden Grafikkarten oder eines Vergleichstyps rankommen kannst, nützt das auch. Bei Mining-karten ist wohl oft der Speicher hinüber? Also Lerne große BGA-Gehäuse aus und neue einzulöten, ohne benachbarte Bauteile und die Platine zu beschädigen. Bedenke auch die Kosten für neue Bauteile. zB. GDDR5/6 wird bei deinen Abnahmemengen nicht gerade preiswert sein.
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Franz M. schrieb: > Stereomikroskop ist auch hilfreich. Falls du an Schaltpläne der zu > reparierenden Grafikkarten oder eines Vergleichstyps rankommen kannst, > nützt das auch. Schaltpläne und Ersatzteile. Das ist übrigens ein entscheidender Punkt. Ohne Schaltplan kann man praktisch nur Teile auf Verdacht oder anhand der Symptome tauschen - ziemlich ungünstig. Zumal oft SMD Teile nur ungenügend gemarkt sind (siehe diverse Anfragen hier zur Idenitifizierung von SMD Teilen). Ersatzteilbeschaffung ist bei einfachen passiven Bauteilen sicher kein Problem, bei ICs (und RAMs) kann es dann aber schon kniffelig werden. Du willst sicher keine ungeprüften Teile aus dubiosen Quellen bei ALI kaufen. Ich bin sehr skeptisch ob sich das Ganze lohnt. Du wirst (als Anfänger) sicher nicht 100% der Karten reparieren können. Oft sind YT Videos auch geschönt, Du weißt ja nicht bei wievielen Versuchen der Poster es nicht hinbekommen hat. So eine Reparaturgruppe fehlt mir hier im Forum übrigens. Wo jeder seine Erfahrungen/Probleme teilen kann. Nagut, dafür gibt es wieder spezielle Seiten, allerdings ist hier massives Elektronikwissen vertreten und nicht nur Nachmacher aus Social Medien.
Ich habe mir erst mal eine defekte Karte teuer auf ebay gekauft. Da sieht man schon, dass einzelne Teile fehlen. Erst mal soll das aber kein gewinnbringendes Geschäft sein, sondern ein Hobby. Der Krypto-Hype geht ja vielleicht auch bald wieder vorüber. Habe auch einfach Spaß daran, alte Rechner und Laptops von Freunden und Familie wieder auf Vordermann zu bringen und wenn möglich zu "reparieren". Das ist jetzt einfach auch in diese Richtung der nächste Schritt. Ich gehe auch nicht davon aus, dass ich 100 % davon reparieren kann. Ich denke 50 % sind schon unrealistisch :D Aber ich habe mir jetzt erst mal ein Übungsset bestellt, damit nicht gleich eine Grafikkarte meinen Künsten zum Opfer fällt. @Franz M. Ja, Schaltpläne sind oft ein großes Problem. Da habe ich auch noch gar nichts gefunden, obwohl behauptet wird, dass man Glück haben kann. Kennt einer von euch eine Seite oder mehrere Quellen, wo man so was bekommen kann? Braucht man für den Anfang fürs SMD-Löten denn gleiche eine Wärmebildkamera? Konkret habe ich jetzt eine EVGA GTX 970 FTW vorliegen. Was ich schon erkenne, dass ein PCIe-Kondensator (da schließe ich mich den ungemarkten Anfragen an) abgerissen ist und ein Speicher-MOSFET (NTMFS-4C10N-T1G) durchgebrannt ist. Für Tipps bin ich offen ;-) aber erst mal muss ja auch das Material und das Werkzeug ankommen. Kann man denn irgendwo in der westlichen Welt halbwegs günstig SMDs bestellen? Alles, was ich zum 4C10N gefunden habe, war teuer oder chinesisch.
Du brauchst erstmal einen Hammer und ein Stemmeisen. Damit kannst du den Kühlkörper von der GPU wegstemmen. Dazu den Kühlkörper auf die Tischkante legen und dann von oben das Stemmeisen zwischen Kühlkörper und GPU treiben. Dabei keine Gewalt auf die Platine ausüben. Danach die GPU auslöten geht auch einfach, du brauchst dazu nur eine Heissluftstation mit ordentlich Kawumm und eine Pinzette. Wenn die GPU so heiß ist, dass alle Balls geschmolzen sind, kannst du die GPU mit einer Metallpinzette leicht abheben. Erst dann wird es schwieriger, die GPU reballen und wieder einlöten. Aber dazu können sicher Experten hier was schreiben.
Darth Tadeus schrieb: > Kann man denn irgendwo in der westlichen Welt halbwegs günstig SMDs > bestellen? Alles, was ich zum 4C10N gefunden habe, war teuer oder > chinesisch. Du kannst am Anfang auch erstmal aus-2-mach-1 oder aus-3-mach-1 praktizieren. Also eine baugleiche weitere defekte Baugruppe auftreiben und dann Teile tauschen. Dann hast du den Stress mit der Bauteilbeschaffung nicht.
Darth Tadeus schrieb: > Ja, Schaltpläne sind oft ein großes Problem. Da habe ich auch noch gar > nichts gefunden, obwohl behauptet wird, dass man Glück haben kann. > Kennt einer von euch eine Seite oder mehrere Quellen, wo man so was > bekommen kann? Oft liefert Google mit "<produktname> schematic" schon Treffer, zumindest konnte ich so schon diverse Schaltpläne finden, z.B. für Mainboards. > Braucht man für den Anfang fürs SMD-Löten denn gleiche eine > Wärmebildkamera? Nein, ich wüsste auch garnicht wofür man die bräuchte. Sie kann nützlich sein, falls irgendwo ein Kurzschluss ist, um die Stelle zu finden wo der Strom in Wärme umgewandelt wird. Da gibt es aber auch andere Methoden. > Konkret habe ich jetzt eine EVGA GTX 970 FTW vorliegen. Was ich schon Wow, das ist ja schonmal ein richtig dickes Ding für den Anfang. > erkenne, dass ein PCIe-Kondensator (da schließe ich mich den ungemarkten > Anfragen an) abgerissen ist und ein Speicher-MOSFET (NTMFS-4C10N-T1G) > durchgebrannt ist. Was ist ein PCIe-Kondensator? Den Mosfet NTMFS-4C10N-T1G gibt es bei Mouser oder Digikey. 70ct netto finde ich jetzt nicht teuer. Problem sind da die Mindestbestellmengen, aber es gibt hier im Forum oft Sammelbestellungen. Für den brauchst Du dann auch tatsächlich schon die Heißluftstation. Die Frage ist natürlich, warum er durchgebrannt ist. Nach dem Auslöten am besten erstmal auf Kurzschluss dahinter testen. D.h. Du benötigst auch ein Multimeter und ggfs. auch einen Komponententester. Die gängigen Komponenten gibt es meistens bei den professionellen Distris: Mouser, Digikey, Arrow. Ansonsten machen sich baugleiche Spenderkarten natürlich gut, allerdings bei der Vielfalt eher schwierig zwei baugleiche kaputte zu bekommen. EDIT: Es scheint andere hatten das Problem auch schon: https://forums.evga.com/GTX-970-FTW-Mosfet-burnt-out-Q22-m2712344.aspx
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Hey Markus, Ja, die MOSFETs sind wohl eine der häufigsten Fehlerursachen bei der Karte. Die Ersatzteile habe ich aber erst mal aus China bestellt. Hoffentlich taugt das was. Für den PCIe-Kondensator spuckt BoardViewer für eine Asus Strix GTX 970 folgendes aus: MLCC 0.22UF/6.3V(0402)X5R 10% DARFON/C1005X5R224KCT Auf youtube hat jemand nach diesem Plan erfolgreich die Reparatur einer Palit GTX 970 durchgeführt. Ich weiß, ist keine Garantie, aber die scheinen immer die gleichen zu sein. Ich habe mal ein Bild meiner Karte angehängt und die Stelle markiert.
Darth Tadeus schrieb: > Für den PCIe-Kondensator spuckt BoardViewer für eine Asus Strix GTX 970 > folgendes aus: Wenn sowas wirklich häufig kaputt geht, die kannst du sicher noch einigermaßen brauchbar mit bissel Heißluft austauschen.
Darth Tadeus schrieb: > Für den PCIe-Kondensator spuckt BoardViewer für eine Asus Strix GTX 970 > folgendes aus: Ah, Du hast immerhin den Schaltplan + Boardview einer ähnlichen Karte. Das ist natürlich schonmal gut. Oft gibt es ja auch ein Referenzdesign vom GPU-Hersteller, was dann die Graka-Hersteller nach eigenem Gusto mehr oder weniger abwandeln. > MLCC 0.22UF/6.3V(0402)X5R 10% > DARFON/C1005X5R224KCT Ja, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass dieser Kondensator nur Kollateralschaden ist und nicht die Ursache für den Komplettausfall. Aber ihn zu Ersetzen sollte das kleinste Problem sein. Auf jeden Fall viel Erfolg und es wäre Interessant wenn Du nach erfolgreicher Reparatur hier Rückmeldung gibst.
Du willst als Elektronik-Neuling ein Geschäft mit Grafikkarten Instantsetzung aufziehen. Die armen Käufer!
Michael, lies dir doch den ganzen Thread erstmal durch. Nirgends war die Rede von einem Geschäft.
@Jörg W. Danke! :) @Markus M., @Jörg W. Ja, ich werde jetzt auch erst mal mit einer Probeplatine ein paar Lötversuche unternehmen und dann sehen, wie das wird. Das dauert natürlich bis die kommt. Ich bin mal gespannt, ob ich das dann wirklich noch so gut bewerkstellige, wie in den Löt-Tutorials von eHaJo u.a. Der PCIe-Kondensator wird wahrscheinlich beim Ein- oder Ausbau abgerissen sein. Soll da wohl öfters mal vorkommen. Der sollte allerdings gar nicht schlimm sein und die Karte sollte sogar ohne den mit voller Leistungsfähigkeit laufen können. Ich bin mal gespannt, ob der MOSFET dann das einzige ist, was da kaputt ist. Da viele Schrauben für den Kühler fehlen, habe ich Angst, dass die Karte schon als Ersatzteillager genutzt wurde. Aber ich habe bisher noch nichts fehlendes gefunden. Danke für den Erfolg! Ich werde dann berichten. Habt ihr denn selbst schon mal versucht, PC-Komponenten zu reparieren? Habt ihr eigentlich schon mal das PCB selbst bearbeitet? Habe heute zufällig das hier entdeckt: https://www.youtube.com/watch?v=fHRd6pLz7KI&ab_channel=EliTech Die GPU wurde zwar nicht vollkommen repariert, aber er hat sie wieder zum Laufen gekriegt. Aber keine Sorge, damit will ich sicherlich nicht anfangen :D
Darth Tadeus schrieb: > Habt ihr denn selbst schon mal versucht, PC-Komponenten zu reparieren? Bis jetzt erfolgreich: Fritzboxen, DELL Laptop Mainboard(s) - aber dort waren bis jetzt immer nur kleine Komponenten defekt (Kondensatoren, Mosfets).
Ich hab mal vor nem Dutzend Jahren eine durchgebrannte Leiterbahn durch nen Draht ersetzt. Verblüffenderweise lief das Ding dann noch einige Jahre. Kommt ja recht selten vor, dass eine Sicherung einfach so durchbrennt und der Schaden durch Ersatz reparierbar ist. Häufig ist das bloss ein Symptom, das nur durch die Beseitigung des ursprünglichen Kurzschlusses behebbar ist.
Darth Tadeus schrieb: > Für den PCIe-Kondensator spuckt BoardViewer für eine Asus Strix GTX 970 > folgendes aus: > > MLCC 0.22UF/6.3V(0402)X5R 10% > DARFON/C1005X5R224KCT Nichts besonderes. Du kannst da fast jeden 220n in 0402 nehmen. Zum Test gehen auch 100n. Umlöten mit 2 Lötkolben gleichzeitig. Mit bissl Übung klappt das prima, ich mach das mittlerweile mit 0201 Bauteilen.
Markus M. schrieb: > Ja, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass dieser Kondensator nur > Kollateralschaden ist und nicht die Ursache für den Komplettausfall. > Aber ihn zu Ersetzen sollte das kleinste Problem sein. Nicht unbedingt. Der sitzt am edgeconnector und bekommt einiges an Flex ab. Cracking ist da recht typisch. Einer der wenigen Fälle wo man auch mit nur Hausmitteln was ausrichten kann.
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