Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromversorgung ESP32 optimieren


von Alexander F. (alexander96)


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Hallo liebes Forum, ich bin momentan dabei eine Platine auf Basis des 
ESP32 Devkits zu entwickeln.

Ich habe einen ersten Prototyp erstellt, welchen ich jetzt 
Softwareseitig am testen bin.

Leider hat sich relativ schnell gezeigt, dass höchstwahrscheinlich (bin 
leider eben nicht mehr zum messen am Oszilloskop gekommen) die 
Stromversorgung des ESP32 nicht ausreichend ist und der ESP bei 
Lastaufnahmespitzen einfach aus geht.

Die ganze Platine wird über einen MicroUSB Port mit Strom versorgt an 
diesen sind normale USB Kabel mit handelsüblichen 5V Handynetzteilen 
angeschlossen.

Ich weiß dass diese Stromversorgung alles andere als optimal ist aber 
meine Platine soll genau für diesen Anwendungsfall funktionieren.

Hier finden sich die Schematics des Devkits an denen ich mit orientiert 
habe:

https://dl.espressif.com/dl/schematics/esp32_devkitc_v4-sch.pdf

Momentan nutze ich diesen LDO Spannungsregulator:
https://www.mouser.de/ProductDetail/Texas-Instruments/LMS8117AMP-33-NOPB?qs=7lkVKPoqpbZFA2Dk3hw4bA==

Wie kann ich meine Platine erweitern, sodass sie auch bei 
Lastaufnahmespitzen zuverlässig funktioniert?

In diesem Link ist das Problem ebenfalls beschrieben, dort wird 
empfohlen einfach 2 Kondensatoren Parallel zu schalten ist es wirklich 
so einfach?

Viele Grüße
Alexander

von Brain 2.0 (Gast)


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Ja, das kann tatsächlich so einfach sein.
Kondensatoren sind u.A. dazu da, um Spannungseinbrüche zu minimieren 
bzw. zu verhindern.
Normale Elkos oder Tantal sollten da reichen. Die Kapazität hängt von 
deinem Strombedarf ab.

von Plumbum (Gast)


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Bleiakkus sind viel besser als Elkos.

von Alexander F. (alexander96)


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Ich habe am ESP32 2 RGB Leds mit einem maximalen Strombedarf von 
insgesamt 120mA angeschlossen einen Piezzo Signaltongeber welcher mit 
lediglich 5mA angegeben ist sowie ein RFID Modul. Wie viel Strom das 
RFID Modul zieht weiß ich leider nicht.

Macht es Sinn die beiden Kondensatoren C21 und C22 auszutauschen?

also aus
C22: 0,1 uF -> 47uF Tantalkondensator 
https://www.mouser.de/ProductDetail/ROHM-Semiconductor/TCSP1A476M8R?qs=sGAEpiMZZMsh%252B1woXyUXjzRhaHPQgFQyUgslV2ZKziM%3D

C21: 22uF -> 470uF Low ESR Elektrolytkondensator
https://www.mouser.de/ProductDetail/NXP-Semiconductors/MFRC52202HN1157?qs=5XzWkq3%2FTOpsUm%2FwdVu%2FPA%3D%3D

Wäre das eine Sinnvolle Verbesserung und sind das die richtigen 
Kondensatoren?

Wie sieht es mit C1 und C3 also den beiden 22uF Kondensatoren direkt am 
LDO Spannungsregler aus? Sollte ich diese ebenfalls wechseln, habe etwas 
davon gelesen dass die auch gerne mal 100uF oder mehr sein dürfen?

Viele Grüße
Alexander

von Stefan F. (Gast)


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Das ESP Module alleine braucht zeitweise schon 500mA. Am USB Kabel und 
den Kontakten fällt dabei gehörig Spannung ab. Dein Spannungsregler hat 
bei 500mA bis zu 1,2V Drop-Out, er braucht also am Eingang mindestens 
4,5V um nicht zu versagen.

Wenn du da jetzt noch mehr als 100mA oben drauf legst darfst du dich 
nicht wundern. Dein Konstrukt wird dadurch ebenso 
wackelig/anspruchsvoll, wie ein Raspberry Pi.

Benutze lieber dickere Kabel und robustere Stecker, als normales Micro 
USB.

von Alexander F. (alexander96)


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Hallo Stefan vielen Dank für deine Antwort.
Sagen wir es mal so: Die Platine soll genau für diesen Anwendungsfall 
also billige 5V Netzteile und stinknormale Micro-USB Kabel 
funktionieren. Sodass sie quasi jeder mit einfachsten und vorhandenen 
Mitteln anschließen kann.

Ja ich weiß das diese Randbedingungen nicht optimal sind, allerdings bin 
ich mir ziemlich sicher dass es möglich ist durch ein angepasstes Design 
einen Betrieb mit diesen Bedingungen zu ermöglichen.

Der ESP32 zieht ja auch nicht dauerhaft 500mA sondern nur in 
Lastaufnahmespitzen ist vielleicht alles relativ am Limit dann aber 
sicher nicht unmöglich.

Ich hätte auch die Möglichkeit einen anderen Spannungswandler zu 
verwenden.

Würde mich also über ein paar Antworten freuen welche konkreten 
Möglichkeiten ich mal ausprobieren kann die Stromversorgung über die 
Platine bzw. Komponentenauswahl stabiler zu gestalten.

Viele Grüße
Alexander

von Stefan F. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Die Platine soll genau für diesen Anwendungsfall also billige
> 5V Netzteile und stinknormale Micro-USB Kabel funktionieren.

Mit einem anderen Spannungsregler, der weniger Drop-Out hat kannst du es 
auf jeden Fall verbessern.

Aber es bleibt ein wackliger Kompromiss. Ich würde das so niemandem 
verkaufen, es provoziert bloß Ärger.

Kannst du nicht wenigstens auf USB-C Stecher und Netzteile mit 2A 
setzen?

von Alexander F. (alexander96)


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Was wäre mit diesem Spannungsregler von den technischen Daten schaut er 
besser aus als der bisher verwendete:

https://www.mouser.de/ProductDetail/STMicroelectronics/LDL1117S33R?qs=AQlKX63v8Rt9Bf6AWSrbFg%3D%3D


Ich verstehe nur nicht ganz wieso er günstiger ist (oder hab ich was 
übersehen?)

Was ist mit den Kondensatoren die ich ich vorgeschlagen habe?

Ich würde es gerne erstmal so probieren entweder es funktioniert oder es 
funktioniert nicht.

Aber soviel mehr Strom mehr als der reine ESP verbraucht mein Aufbau 
jetzt auch nicht.

Falls es trotz Änderungen nicht funktioniert werde ich wohl über USB C 
oder so nachdenken müssen aber ich denke es ist auch über Micro USB 
möglich.

: Bearbeitet durch User
von Flip B. (frickelfreak)


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es findet immer jemand ein noch schlechteres billigkabel. also zeige dem 
benutzer z. b. über led  oder piezo "dein kabel tuagt nicht!"  so wie 
bei einigen raspis

von Alexander F. (alexander96)


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Um sowas soll erstmal noch nicht gehen. Es funktioniert momentan leider 
mit fast keinem Kabel so wie es soll.

Der link zum 470uF Kondensator war übrigens falsch ich meinte diesen 
hier:
https://www.mouser.de/ProductDetail/Panasonic/EEE-FP1A471AL?qs=sGAEpiMZZMsh%252B1woXyUXj%2FgcXCpI1SPd17Zed2CZ9fc%3D

Viele Grüße

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ein großer Elko direkt am 5V-Anschluss führt zu Verschleiß der Kontakte, 
weil der auftretende Strompeak einen Funken erzeugt, der das 
Kontaktkupfer so nach und nach abträgt. Die kleinen Elkos unmittelbar am 
Chip sind drinnenzulassen, weil es sonst schwingt.
Als zusätzlicher Elko eingebaut zwischen Spannungsreglerausgang und 
ESP-Chip-Eingang könntest Du es probieren.

von Flo (Gast)


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Sinnvoll wäre folgende Konstruktion:

microUSB -> Schaltregler -> Puffer -> ESP32

Als Schaltregler einen SimpleSwitcher oder ähnliches mit Softstart 
verwenden, um die USB-Kontakte zu schonen.
(Laut USB Spec dürfen im Gerät direkt am Stecker nur 10uF Kapazität 
vorhanden sein)
Der Puffer, der dann durchaus 470uF groß sein kann, kann dann 
strombegrenzt dur den Regler geladen werden.
Der Schaltregler deshal um mehr als 500mA ausgangsseitig zur Verfügung 
zu haben.

von Stefan F. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Ein großer Elko direkt am 5V-Anschluss führt zu Verschleiß der Kontakte,

Außerdem erlaubt die USB Spezifikation aus gutem Grund maximal 10µF. Man 
will ja z.B. nicht, dass der Host beim Einstecken des Kabel einen 
Blackout bekommt.

von Alexander F. (alexander96)


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Hast du vielleicht ein Beispiel was du mit Schaltregler bzw. Simple 
Switcher meinst?

Hab jedenfalls nicht gefunden was bei Mouser auf Lager wäre.

Was wäre denn wenn ich in einem ersten Schritt den Spannungsregler gegen 
diesen tausche:

https://www.mouser.de/ProductDetail/STMicroelectronics/LDL1117S33R?qs=AQlKX63v8Rt9Bf6AWSrbFg%3D%3D

und die beiden 22uF Kondensatoren (einmal am Spannungsregler, einmal am 
ESP) gegen 100uF tausche.

Das könnte ich ja an dem derzeit vorhandenem Prototyp testen müsste ich 
nur 3 Bauteile umlöten.

Wieso kommt ihr darauf dass der 470uF Elko direkt an den 5V Anschluss 
soll?
Ich hatte es zumindest im Artikel so verstanden dass dieser an den ESP32 
kommt also direkt nach dem 47uF Kondensator?

Auf der Seite Richtung USB port wollte ich gar nichts ändern, da ist nur 
standardmäßig ein 22uF Kondensator verbaut.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Macht es Sinn die beiden Kondensatoren C21 und C22 auszutauschen?

Das kommt drauf an ...

Alexander F. schrieb:
> Was ist mit den Kondensatoren die ich ich vorgeschlagen habe?

Die Lastspitzen mit einer Dauer von ein paar Millisekunden entstehen 
beim Senden. Je nach dem, wo der Engpass ist, müssen der 
Hauptpufferkondensatoren entsprechend plaziert werden. Wenn die 5V 
Versorgung einbricht, muss die mit einem anständigen Kondensator 
gestützt werden, wenn der Spannungsregler nicht liefern kann, muss am 
Ausgang gestützt werden. Allerdings mag nicht jeder Regler eine dicke 
kapazitive Last am Ausgang. Nimm dir also dein Oszi und guck es dir an.

von Alexander F. (alexander96)


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Werde ich am Dienstag dann probieren das durchzumessen.
Mal ne Blöde frage, wie messe ich das? Einfach zwei kleine Litzen an den 
jeweiligen Punkten (direkt am ESP, direkt am Spannungswandler) anlöten 
und dann Spannung zwischen GND und 3,3V und schauen ob es zu Ausreißern 
kommt?

von Gerald K. (geku)


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Ein wichtiger Parameter für die Auswahl des Spannungsreglers ist der 
"Load transient response". Dieser Parameter gibt an wie stark die 
Ausgangsspannung bei raschem Lastwechsel schwankt. Bei Regler von TI 
(https://www.mouser.de/ProductDetail/Texas-Instruments/LMS8117AMP-33-NOPB?qs=7lkVKPoqpbZFA2Dk3hw4bA==) 
können es 100mV sein. Der ESP32 verursacht beim Senden einen starken 
Lastwechsel, ist ab selbst sehr empfindlich auf Spannungssprünge. Es ist 
ein Irrglaube anzunehmen, dass es ausreicht mit der Versorgungsspannung 
im maximal zulässigen Spannungsbereich zu bleiben.

Alexander F. schrieb:
> Einfach zwei kleine Litzen an den
> jeweiligen Punkten (direkt am ESP, direkt am Spannungswandler) anlöten
> und dann Spannung zwischen GND und 3,3V und schauen ob es zu Ausreißern
> kommt?

Ja, aber Oszilloskop auf AC Kopplung einstellen!

https://arduino-hannover.de/2018/07/25/die-tuecken-der-esp32-stromversorgung/

: Bearbeitet durch User
von Alexander F. (alexander96)


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Wenn ich das richtig sehe ist der "Load transient" bei dem anderen 
Spannungsregler den ich ausgewählt habe einigermaßen identisch also eher 
nicht so gut? :/

https://www.st.com/resource/en/datasheet/ldl1117.pdf
S. 13

Ich werde am Dienstag einfach mal alles durchmessen, vielleicht kann man 
mir dann etwas konkreter helfen.

Danke für den Hinweis mit dem Oszilloskop bin noch nicht ganz so 
versiert im Thema Elektrotechnik.

Viele Grüße

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Danke für den Hinweis mit dem Oszilloskop bin noch nicht ganz so
> versiert im Thema Elektrotechnik.

Dann solltest du erstmal mit dem Oszi üben. Damit du die Transienten 
erwischt, musst du mit der Trigger-Funktion umgehen können.
Auto-Setup/-Trigger und Beten wird da nicht helfen. Single-Shot und wohl 
definierte Triggerpegel wirst du schon brauchen.

von Stefan F. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Werde ich am Dienstag dann probieren das durchzumessen.
> Mal ne Blöde frage, wie messe ich das? Einfach zwei kleine Litzen an den
> jeweiligen Punkten (direkt am ESP, direkt am Spannungswandler) anlöten
> und dann Spannung zwischen GND und 3,3V und schauen ob es zu Ausreißern
> kommt?

Ja, aber messe nicht am Spannungsregler sondern direkt am ESP Chip, bzw. 
so nah wie du heran kommst. Betrifft auch die GND Klemme. Stelle die 
Zeitachse auf 10ms/div.

Hier siehst du, was ungefähr zu erwarten ist: 
https://www.ondrovo.com/a/20170207-esp-consumption/

Da geht es um den ESP8266 Chip, der hat die gleiche Problematik. Die 
konkreten Werte werden wohl etwas abweichen.

von Gerald K. (geku)


Angehängte Dateien:

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Bei mir haben 4 Stück "Multilayer Ceramic Capacitors" (C1-C4) 100uF/6,3V 
geholfen.

https://ds.yuden.co.jp/TYCOMPAS/ut/detail?pn=JMK212BBJ107MG-TE&u=M

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Alexander F. schrieb:
> Momentan nutze ich diesen LDO Spannungsregulator: LMS8117AMP-33

Das ist kein LDO, fast jeder andere Regler ist besser. Der LDL1117 von 
ST ist schon ziemlich gut, der LT1764A ist nochmal ein gutes Stück 
schneller mit noch weniger Drop Out.

> Ich verstehe nur nicht ganz wieso er [LDL1117] günstiger ist
weil die Nummer mit 117 aufhört denkt jeder, es wäre so ein 
Allerweltsbilligregler und keiner will ihn haben ;)

Alexander F. schrieb:
> Macht es Sinn die beiden Kondensatoren C21 und C22 auszutauschen?
> also aus C22: 0,1 uF -> 47uF Tantalkondensator

C22 auf keinen Fall, das wird ja wohl Keramik sein, das gehört so. C21 
kann auch ein Tantal- oder Aluminium-Polymer Typ sein. Ein normaler 
Al-Elko geht garnicht und einen normalen Tantal würde ich auch ersetzen.

> Wie sieht es mit C1 und C3 also den beiden 22uF Kondensatoren direkt am
> LDO Spannungsregler aus? Sollte ich diese ebenfalls wechseln, habe etwas
> davon gelesen dass die auch gerne mal 100uF oder mehr sein dürfen?

Aus der Sicht des Spannungsreglers ist das richtig, aber C1 ist sowieso 
schon zu groß für vorschriftsmäßigen USB-Betrieb. Deshalb darf man C2 
genau genommen auch nicht vergrößern, weil der LDO praktisch keine 
Strombegrenzung hat (>>500mA).

Flo schrieb:
> Sinnvoll wäre folgende Konstruktion:
> microUSB -> Schaltregler -> Puffer -> ESP32

Oder so ähnlich: microUSB -> Laderegler -> Puffer -> LT1764A -> ESP
In dem Fall wäre C1 der Puffer und könnte auf 1000uF oder mehr 
vergrößert werden. Suchbegriffe für den "Laderegler" wären Hot Plug 
Controller, eFuse, Load Switch oder High Side Switch. Der muss vor allem 
beim Einstecken den Strom auf max. 500mA begrenzen und anschließend 
einen kleinen Spannungsabfall produzieren. Mir fällt gerade nur der 
TPS26400 oder die FPF-Familie von Fairchild ein (ich brauche sowas nur 
für 24V). Aber strombegrenzte Load Switches für 5V gibt's bestimmt.

> Ich habe am ESP32 2 RGB Leds mit einem maximalen Strombedarf von
> insgesamt 120mA angeschlossen einen Piezzo Signaltongeber welcher mit
> lediglich 5mA angegeben ist sowie ein RFID Modul.

So ein RFID-Modul hat doch auch einen Sender? Das sind dann nochmal 
>100mA. Allerdings könnte man alle diese Teile direkt vor dem LDO 
anschließen. Gerade ein Piezo geht mit 5V besser ab; notfalls würde ich 
einen zweiten LDO spendieren.

von 🐸 mit FFP2 Maske (Gast)


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von Alexander F. (alexander96)


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So ich melde mich mal wieder:
Also die Spannungseinbrüche mit dem Oszilloskop zu messen hab ich 
versucht allerdings leider nichts brauchbares hin bekommen. Ich habe ein 
paar Videos geschaut und versucht eure Tipps zu befolgen hat aber 
trotzdem nicht geklappt, da ich leider auch niemanden vor Ort habe der 
mir das mal zeigen könnte lasse ich das erst einmal.

Ich habe verstanden dass es die weitere Problematik der 
Ladestrombegrenzung gibt, allerdings möchte ich erst meine Platine ans 
laufen kriegen bevor ich mich damit weiter beschäftige.

Heute sind die neuen SMD Bauteile gekommen und ich hab mal 
verschiedenste Sachen ausprobiert, unter anderem:

Spannungswandler getauscht gegen LDL1117S33R
C21 und C22 22uF Kondensatoren getauscht gegen 100uF
Mal aus Spaß noch einen 100uF Kondensator zwischen V und GND direkt am 
RFID Modul geschaltet.
Mal aus Spaß einen 470 uF low ESR Elko noch zusätzlich an den ESP 
geschaltet.

Hat leider alles nicht so richtig geklappt.

Wenn ich es in der Software richtig drauf anlege und genau dann einen 
HTTP Request schicke wenn das RFID Modul etwas ausließt stürzt der ESP 
ab.

Wenn ich 300ms delay dazwischen einbaue geht es 95% der Zeit gut (je 
nach Kabel und Spannungsquelle) ist aber trotzdem nicht die 
Erwartungshaltung.

Der ESP darf gar nicht abstürzen und muss im Dauerbetrieb laufen.

Des Weiteren habe ich heute  diese Diode Parallel zum Piezo Summer 
geschaltet: RS07D-HM3-08 (vorher war der Platz unbestückt)

Jetzt ist der Summer allerdings deutlich leiser und damit zu leise (ist 
das normal nur durch die Diode)?

Also meine nächste Idee wäre:
Piezo Summer gegen 5V Variante (sollte ja lauter sein) austauschen und 
mit einem NPN Transistor ansteuern (ESP liefert ja nur 3,3V)

Zweiten LDL1117S33R Spannungswandler Parallel zum anderen auf die 
Platine setzen welcher für die Versorgung vom Piezo Summer und des RFID 
Moduls dient.

Die bereits in 100uF getauschten Kondensatoren lasse ich bei 100uF.

Die 22uF direkt am USB Port tausche ich in 10uF damit die Anforderungen 
eingehalten werden.

Macht das so Sinn und könnte das funktionieren?

Viele Grüße
Alexander

von c-hater (Gast)


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Alexander F. schrieb:

> Die ganze Platine wird über einen MicroUSB Port mit Strom versorgt an
> diesen sind normale USB Kabel mit handelsüblichen 5V Handynetzteilen
> angeschlossen.

Was für ein Bullshit. "handelsüblichen 5V Handynetzteile" sind keine 
Netzteile im üblichen Sinne, sondern Ladegeräte.

Nur die Schaltung der Handys ermöglicht es, quasi als Nebennutzung, 
daraus dann auch den laufenden Betrieb zu bestreiten. Und das klappt nur 
deshalb verhältnismäßig leicht, weil halt der Handy-Akku als riesiger 
Energiepuffer zur Verfügung steht.

von Alexander F. (alexander96)


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Ganz ehrlich wenn ihr mir nicht helfen wollt dann schreibt doch einfach 
gar nichts, ich verlange hier nicht die Gesetze der Physik zu brechen 
noch bin ich Beratungsresistent.

Also vielen Dank für deinen Qualitativen Beitrag.

Bisher betreibe ich 20 Netzwerkfähige Arduinos inklusive der gleichen 
RFID Module inklusive ähnlicher RGB LED's und eines identischen Piezo 
Moduls.

Und weißt du was es läuft mit den billigsten scheiß 2m mikro USB Kabeln 
die ich gefunden habe und dem billigsten scheiß 5V Ladegerät für 3€ das 
Stück welches auftreiben konnte..

Naja was soll ich sagen die Arduinos laufen jetzt seit knapp 2 Monaten 
im Dauerbetrieb ohne einen einzigen Aussetzer.
Also scheint es wohl im Bereich des möglichen dass es einfach 
funktioniert...

Ich sehe das Problem also weiterhin eher in meiner Schaltung und nicht 
in den Rahmenbedingungen.

: Bearbeitet durch User
von hopperla (Gast)


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c-hater schrieb:
> Was für ein Bullshit. "handelsüblichen 5V Handynetzteile" sind keine
> Netzteile im üblichen Sinne, sondern Ladegeräte.

Käse.

Das "Ladegerät" ist im Handy/Smartphone eingebaut, das Handy-
Netzteil ist ein ganz übliches Schaltnetzteil fürs 220V Netz.

Auch daran zu erkennen dass sich ein Smartphone auch über das
USB Kabel laden lässt das man wahlweise am Handy-Netzteil
oder am USB Port anstecken kann.

von hopperla (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Ich sehe das Problem also weiterhin eher in meiner Schaltung und nicht
> in den Rahmenbedingungen.

Hast du denn diesen Beitrag beherzigt?

Flo schrieb:
> microUSB -> Schaltregler -> Puffer -> ESP32

Das ist das einzig wirklich sinnvolle Möglichkeit die Spannung
am ESP besser zu stabilisieren und Strom zu "gewinnen". Wenn du
aus USB bei 5V max. 500mA bekommst sind es bei 3.3V geschätzte
600-650mA. Du brauchst dafür einen Schaltregler. Mit "Puffer"
meint Flo einen Kondensator mit einigen zig oder hundert uF die
es zu ermitteln gilt.

von Stefan F. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> die Arduinos laufen jetzt seit knapp 2 Monaten
> im Dauerbetrieb ohne einen einzigen Aussetzer.

Denn sie nehmen wesentlich weniger Strom auf und sind weniger 
anspruchsvoll, was ihre Stromversorgung angeht.

von Bauform B. (bauformb)


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Alexander F. schrieb:
> Netzwerkfähige Arduinos

mit welchem Netzwerk-Modul? Jenes braucht nämlich mehr oder weniger 
Strom.

von Alexander F. (alexander96)


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Bisher habe ich Arduino Nano 33 IOT verwendet, ja dass der ESP32 mehr 
Strom frisst und gleichzeitig noch empfindlicher ist bin ich mir 
bewusst.
Ich hab jetzt nochmal 2-3 Sachen mit Kondensatoren ausprobiert, hat 
nicht geklappt von daher würde ich jetzt dazu übergehen die Variante mit 
dem Laderegler und großem Puffer die ihr empfohlen habt auszuprobieren.

Ich hab zwar mal über die Suche bei Mouser probiert etwas zu finden 
allerdings leider noch nicht mal die richtige Kategorie gefunden..

Gibt es für den empfohlenen Laderegler MT9700 eine Alternative auf 
Mouser?
(Bei LCSC kann ich über meine Hochschule nicht bestellen und ich würde 
generell lieber alles bei einem Händler kaufen)

Dann würde der Schaltplan ja in etwa so aussehen:

Laderregler -> 1000uF? Kondensator -> LDL1117S33R -> ESP32 und RFID 
Modul etc.

Den LT1764A würde ich dann im nächsten Schritt gegen den LDL1117S33R 
austauschen wenn das immer noch nicht reicht aber aus Kosten Gründen 
würde ich erst einmal den anderen probieren.

Welche Größe macht für den Kondensator Sinn?
Ich hab für 1000uF eigentlich nur Elkos oder sehr teure Tantal 
Kondensatoren gefunden und für die Elkos müsste ich noch mein ganzes 
bereits konstruiertes Gehäuse anpassen da ich nur 7-8mm Bauraumhöhe auf 
der Platine habe.

Viele Grüße
Alexander

von Stefan F. (Gast)


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1000µF = 1V Spannungsabfall pro Sekunde bei 1A

Wenn das nicht reicht, brauchst du eine stärkere Quelle oder dickere 
Kabel. Weil man dann nicht mehr von kurzen Peaks reden kann.

von c-hater (Gast)


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Alexander F. schrieb:

> Ganz ehrlich wenn ihr mir nicht helfen wollt dann schreibt doch einfach
> gar nichts, ich verlange hier nicht die Gesetze der Physik zu brechen
> noch bin ich Beratungsresistent.

Doch, bist du.

> Ich sehe das Problem also weiterhin eher in meiner Schaltung und nicht
> in den Rahmenbedingungen.

Und genau das siehst du halt falsch.

Dabei wäre es so simpel, dich davon zu überzeugen, dass du falsch 
liegst. Du nimmst statt so einer billigen chinesischen USB-Wandwarze 
einfach mal ein hinreichend potentes tatsächliches Netzteil mit z.B. 
garantierten 700mA@5V.

Und schon werden alle Probleme verschwinden. Naja, hoffentlich. 
Zusätzliche Fehler in Schaltung und Layout (neben den konzeptionellen) 
könnten natürlich dafür sorgen, das nichtmal dieser Ansatz hilft...

von Stefan F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> 1000µF = 1V Spannungsabfall pro Sekunde bei 1A

Scheiße, ich wollte Millisekunde schreiben.

Um auf eine Sekunde zu kommen bräuchte man 1F.

von Alexander F. (alexander96)


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So hab mir wohl ziemlich viel Stress wegen nichts gemacht und ich war 
auch Zeitweise wirklich genervt und gestresst wegen der ganzen Thematik 
(weil ich es mir auch nicht erklären konnte) und vielleicht etwas 
unfreundlich hier, entschuldigung dafür.

Es hat sich herausgestellt dass es doch gar nicht an der Stromversorgung 
des ESP32 lag sondern ein Software Problem war.. (wenn auch von der 
richtig üblen Sorte) und die Wirkung exakt gleich mit der einer 
mangelnden Stromversorgung ist, habe ich es auch nur durch Zufall 
herausgefunden.

Auf jeden Fall bleibe ich dann erstmal bei der Variante mit dem LDL1117.

Den Kondensator auf der USB Seite reduziere ich auf 10uF damit es den 
Richtlinien entspricht.

Eine letzte Frage hätte ich noch:
C3 und C1 aus den Schematics habe ich in der aktuellen Version meines 
PCB's von 22uF auf 100uF 10V Keramikkondensatoren der Größe 1206  erhöht 
i.

Gedanke dabei war dass die Stromversorgung damit potentiell nochmal 
etwas stabiler ist als mit den 22uF Kondensatoren und die Platine 
dadurch keine Nachteile erfährt.

Liege ich damit richtig oder soll ich die einfach wieder gegen 22uF 
Kondensatoren der Größe 0805 (hab sonst nur diese Größe) austauschen?

Vielen Dank nochmal an alle die mir versucht haben zu helfen.

Im übrigen läuft der ESP32 jetzt auch mit billigsten Handy Ladegeräten 
2m billig USB Kabel und 2 RGB LEDs volle pulle, Piezo-Summer, WLAN 
senden und gleichzeitig RFID auslesen ohne zu murren. Es kann also 
tatsächlich funktionieren so abnormal viel Strom zieht der ESP auch 
wieder nicht.

Viele Grüße
Alexander

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Liege ich damit richtig

Wir sind keine Hellseher und kennen deine konkrete Schaltung immer noch 
nicht.

Die Antwort wird dir ein Oszilloskop zeigen.

von Wolfgang (Gast)


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hopperla schrieb:
> Das "Ladegerät" ist im Handy/Smartphone eingebaut, das Handy-
> Netzteil ist ein ganz übliches Schaltnetzteil fürs 220V Netz.

Seit gut 33 Jahren beträgt die Netzspannung in Deutschland nominell 
230V. Da die Umstellung auf den heutigen Wert weit vor den ersten 
Handies war, sollten alle gängigen Handy-Netzteil auch für 230V passen.

von Stefan F. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> sollten alle gängigen Handy-Netzteil auch für 230V passen.

Ja wow, da wäre ohne deinen Hinweis niemand drauf gekommen.

von Dirk M. (dmd)


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Hallo Alexander,
du hast gesagt, dass es doch ein Softwareproblem war. Mich würde ja 
brennend interessieren, welcher Softwarefehler diesen Problem 
verursachen kann.
Ich stehe gerade vor dem selben Problem und denke, dass es die 
Spannungsversorgung ist. Vielleicht liege ich ja falsch...

Vielen Dank im Voraus.
Dirk

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