Hallo, ich interessiere mich stark für die Nachrichtentechnik, v.a. in Bezug auf die hardware-technische Seite und zwar wiederum insbesondere was sich so im Bereich zwischen Physik/Antennentechnik/Schaltungstechnik abspielt. Zu meiner Person: Berufsschule Elekrotechnik, Studium in Physik, jetzt Entwicklungsingenieur für Sensorik. Die letzten Jahre hat sich mein Bewußtsein für die Nachrichtentechnik immer weiter geöffnet, was wohl vor allem dadurch zusammenhängt, dass ich im Studium sehr viel mit der Wechselwirkung von Strahlung und Materie zu tun hatte. Das wiederum technisch gezielt zu nutzen finde ich interessant. Da ich auch sehr informatiklastig bin und im Job alles Mögliche rund um Signalverarbeitung mache, glaube ich, dass ich mich da ganz gut einfinden würde können. Meine eigentliche Frage: Entweder ich studiere nochmal etwas Passendes, was dann halt ein Fernstudium sein müsste. Ich habe z.B. gesehen, dass Uni Duisburg und FH Darmstadt da etwas anbieten. Konzeptionell spricht mich Duisburg eher an, weil es dort auch Hochfrequenztechnik als Vertiefung gibt. Vielleicht kennt jemand aber auch noch andere Möglichkeiten? Photonik wäre bspw. glaube fachlich auch relativ nahe, oder? Oder ich bringe es mir autodidaktisch bei. In E-Technik ausgebildet bin ich ja und mit einem Physikstudium sollte ich mich da wohl auch gut annähern können. Ein Studium hätte halt den Vorteil, dass man eine vorgegebene Struktur bekommt und man am Ende weiß, dass man prinzipiell alles mal irgendwie gehört hat. Eine autodidaktische Herangehensweise wiederum hätte den Vorteil, dass man es wirklich hands-on lernt aber birgt eben auch die Gefahr, einiges zu verpassen, weil man sich nicht allen Bereichen in der Breite/Tiefe so bewusst ist. Ideal wäre natürlich irgendwie eine gesunde Balance aus Theorie und Praxis.. aber da ich das mehr als Hobby machen würde, kann ich mir beides vorstellen. Käme halt drauf an, was vlt. jemand mit Erfahrung in dem Bereich dazu sagt: Lohnt sich ein Studium oder ist es mehr "Im Prinzip kann man sich die Theorie auch durchlesen, am Ende hat man viel mehr davon, was man an Schaltungen aufgebaut hat und wie diese funktionieren"? Für Ratschläge schonmal vielen Dank!
Michael S. schrieb: > Für Ratschläge schonmal vielen Dank! Such im Forums-Archiv: Beitrag "Funktechnik und Maker Szene" Beitrag "Entwicklungsmethoden Hardware" Beitrag "Vorbereitung auf Wechsel zur Embedded-Entwicklung" Und es gibt in .de eine große und gut organisiserte Community um Laien an die Nachrichtentechnik heranzuführen - die Funkamateure, bspw.: https://www.darc.de/home/ Da biste mit Deiner Fragerei mindestens genauso gut aufgehoben.
Ergänzungen: Beitrag "Von der NF zur HF" Beitrag "HF- und Analogtechnik - wie lernen?" Beitrag "Studium Schwerpunkt Nachrichtentechnik"
Michael S. schrieb: > Entweder ich studiere nochmal etwas Passendes, ... > Oder ich bringe es mir autodidaktisch bei. Die Frage ist doch, zum Spaß oder brauchst du das im Ernst? Willst du am Ende ein Stück Papier haben? Wenn du ein Stück Papier haben willst, dann das Studium. > In E-Technik ausgebildet bin > ich ja und mit einem Physikstudium sollte ich mich da wohl auch gut > annähern können. Wer weiß. Sei da mal nicht so überheblich. Was auf der Berufsschule in irgend einer Art von E-Technik Unterricht gelehrt wird kannst du komplett vergessen. Und ein Physikstudium hat auch nicht so viel mit einem E-Technik Studium Nachrichtentechnik zu tun. Das ist der Unterschied zwischen Naturwissenschaft und Ingenieurwissenschaft. Der Kindergarten der sich Amateurfunk nennt schon gar nicht (die scheißen sich schon beim Wort "digital" in ihre Erwachsenenwindeln). Zum Beispiel scheinst du zu glauben das Nachrichtentechnik nur ein Synonym für HF-Technik ist. Ist es aber nicht. Nachrichtentechnik ist im Kern Elektronik aller Art, einschließlich Randgebieten wie akustischer und optischer Übertragung. HF-Technik ist nur ein kleiner Teil davon. > Ein Studium hätte halt den Vorteil, dass man eine > vorgegebene Struktur bekommt und man am Ende weiß, dass man prinzipiell > alles mal irgendwie gehört hat. Nein. Ein Studium der Nachrichtentechnik kann dir heutzutage nicht alles aus der Nachrichtentechnik "zu Gehör bringen". Es ist einfach zu viel. Ein gutes Studium vermittelt die Grundlagen. Dazu werden ausgewählte Gebiete angeschnitten. Welche Gebiete das sind ist historisch gewachsen, plus Zeug das gerade hipp ist oder für das die Uni gerade einen Professor an der Hand hat.
> "Im Prinzip kann man sich die Theorie auch durchlesen, am Ende hat man viel
mehr davon, was man an Schaltungen aufgebaut hat und wie diese
funktionieren"?
Falscher Ansatz, du bleibst auf Bastlerniveau hängen, weil du die
schwierigen bzw anspruchsvollen, komplizierten und schwergängigen
Passagen der Theorie nur überfliegen oder ganz ausblenden wirst.
Hallo Michael, das was > sich so im Bereich zwischen Physik/Antennentechnik/Schaltungstechnik > abspielt. ist ein weites Feld. Die genannten Fernstudiengänge kenne ich nicht persönlich, aber ich erwarte, dass Dir vor allem der Duisburger gute theoretische Grundlagen bringen würde. Parallel zu normaler Arbeit ist das allerdings schon zeitintensiv und anstrengend, aber Du scheinst mir motiviert. Praktisch kannst Du zusätzlich Deine theoretischen Erkenntnisgewinne durchaus mit Amateurfunk praktisch ausbauen. Anders als Hannes schreibt, ist es nicht verrucht sich dort mit Digitaltechnik, digitaler Signalverarbeitung und digitalen Modulationsarten zu beschäftigen. GNU-Radio könnte ein Einstieg sein.
> Michael S. schrieb: >> Entweder ich studiere nochmal etwas Passendes, > Die Frage ist doch, zum Spaß oder brauchst du das im Ernst? Willst du am > Ende ein Stück Papier haben? Wenn du ein Stück Papier haben willst, dann > das Studium. Gute Frage, hätte nichts dagegen, wenn ich das irgendwann auch mal zum Arbeitsvorteil nutzen könnte. Im Zweifel ist es mir aber lieber, dass ich etwas "kann", als ein Papier vorzuweisen. Ob das jetzt durch ein Studium oder Google gefördert wird, würde ich ja quasi gerne herausfinden. > Wer weiß. Sei da mal nicht so überheblich. Was auf der Berufsschule in > irgend einer Art von E-Technik Unterricht gelehrt wird kannst du > komplett vergessen. Und ein Physikstudium hat auch nicht so viel mit > einem E-Technik Studium Nachrichtentechnik zu tun. Das ist der > Unterschied zwischen Naturwissenschaft und Ingenieurwissenschaft. Der > Kindergarten der sich Amateurfunk nennt schon gar nicht (die scheißen > sich schon beim Wort "digital" in ihre Erwachsenenwindeln). Da ich ja studiert habe, kann ich den Unterschied glaube schon gut einschätzen. Da die meisten meiner Kollegen (Elektro-)ingenieure sind, auch das wiederum. Würde es aber nicht überheblich nennen, schließlich gibt es ja durchaus auch Physiker bzw. Arbeitsgruppen, die sich mit Nachrichtentechnik beschäftigen. Generell halte ich aber eh nichts von "Ich bin X, Du bist Y, Du kannst und hast deswegen gar nicht (mehr) Bescheid zu wissen (als ich)..". Ich denke, für so ein Schubladendenken habe ich mittlerweile doch genug Erfahrung. > Zum Beispiel scheinst du zu glauben das Nachrichtentechnik nur ein > Synonym für HF-Technik ist. Ist es aber nicht. Nachrichtentechnik ist im > Kern Elektronik aller Art, einschließlich Randgebieten wie akustischer > und optischer Übertragung. HF-Technik ist nur ein kleiner Teil davon. Das ist doch schonmal interessant. Da ich ja, wie erwähnt, relativ viel mit Signalverarbeitung zu tun habe, würden mich eben v.a. die "technischen" Aspekte interessieren. Also mehr, wie und warum baut man Antennen so und so und weniger, welche Funktionen wie gefaltet oder transformiert werden müssen, um möglichst ideal übertragen zu werden. Letzteres natürlich auch aber mein Interesse liegt eben doch mehr auf dem Physikalisch-Technischen und weniger auf dem Mathematischen. Letzteres habe ich mittlerweile wirklich zur Genüge hinter mir, ich brauche(!) mal "richtige" Elektronik.. :) > Nein. Ein Studium der Nachrichtentechnik kann dir heutzutage nicht alles > aus der Nachrichtentechnik "zu Gehör bringen". Es ist einfach zu viel. > Ein gutes Studium vermittelt die Grundlagen. Dazu werden ausgewählte > Gebiete angeschnitten. Welche Gebiete das sind ist historisch gewachsen, > plus Zeug das gerade hipp ist oder für das die Uni gerade einen > Professor an der Hand hat. Also lohnt sich ein Studium demnach nicht? Bürovorsteher schrieb: > Falscher Ansatz, du bleibst auf Bastlerniveau hängen, weil du die > schwierigen bzw anspruchsvollen, komplizierten und schwergängigen > Passagen der Theorie nur überfliegen oder ganz ausblenden wirst. Sowas würde ich zwar gerne auch mitnehmen aber mir geht es wirklich mehr um Physik/Technik. Theorie gerne aber das soll nicht der Schwerpunkt werden/sein. ZF schrieb: > Hallo Michael, > > das was >> sich so im Bereich zwischen Physik/Antennentechnik/Schaltungstechnik >> abspielt. > ist ein weites Feld. Die genannten Fernstudiengänge kenne ich nicht > persönlich, aber ich erwarte, dass Dir vor allem der Duisburger gute > theoretische Grundlagen bringen würde. Parallel zu normaler Arbeit ist > das allerdings schon zeitintensiv und anstrengend, aber Du scheinst mir > motiviert. Praktisch kannst Du zusätzlich Deine theoretischen > Erkenntnisgewinne durchaus mit Amateurfunk praktisch ausbauen. Anders > als Hannes schreibt, ist es nicht verrucht sich dort mit Digitaltechnik, > digitaler Signalverarbeitung und digitalen Modulationsarten zu > beschäftigen. GNU-Radio könnte ein Einstieg sein. Kannst Du das bewerten bzw. einschätzen, wieviel mir das Studium in Duisburg bringen würde oder eher, wie sehr es den Aufwand denn wert ist? Vlt. macht es Sinn, sich erstmal mit Amateurfunk zu beschäftigen und dann das Studium aufzunehmen? Oder gar eher umgekehrt? Den Studiengang hier https://www.wings.hs-wismar.de/de/fernstudium_master/wirtschaftsingenieurwesen/inhalte habe ich über das Forum auch noch gefunden. Aber ich kann die Module, wie auch bei den anderen Hochschulen, nur wenig einschätzen. Vom Gefühl her entspricht lediglich das dritte Semester meinem Interesse. Wenn ich mir Nachrichtentechnik 1 und Kommunikationstechnik angucke, denke ich, dass ich da doch schon profunde Kenntnisse habe. Wie gesagt, ich bin ja auch schon eine Weile im Job und an der Uni war ich nach dem Studium noch für Entwicklung und Prototypentest für Komponenten für einen Teilchenbeschleuniger tätig. Könnte aber vlt. sein, dass mir das Studium in Wismar genügen könnte. Der in Duisburg dürfte vlt. nebenher doch etwas arg anspruchsvoll werden? Wenn ich an die harten Module des Studiums zurückdenke (wobei die irgendwie alle schwer waren..), dann ist das als Fernstudium schon tough. Wäre halt die Frage, ob es denn so für mein Anliegen sein muss.
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