Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik einfacher Schutz für Reedkontakt von Durchflussschalter Heizung


von ThMueller2021 (Gast)


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Hallo, ich machs kurz :)

Wir haben ein Frischwassermodul für Warmwasser, heute Sicherung 
rausgeflogen > kein Warmwasser mehr, geguckt was los ist: 
Durchflusssensor kaputt, der ist sozusagen einfach ein Reedkontakt 
(Strömungsschalter Typ VKX15 Push-In von Sika),  jedoch direkt an 230V 
über eine kleine Platine.

Auf der Platine könnte eine Zirkulationspumpe noch angeschlossen werden, 
ist aber nicht,   es sind auch zwei Zenerdioden drauf vom Typ P6KE300CA 
und eine ist defekt, das Platinenlayout war eh komisch aber naja,  d.h. 
es gab ´nen Kurzschluss und der Reedkontakt ist hinüber.  Einfache 
Schematik wie es war habe ich mal als Bild angehängt,  gelb sind die 
Zenerdioden.

Da nun Pfingsten ist, kein Handwerker zu bekommen sein wird und die 
Platine nicht mehr als Ersatzteil erhältlich ist, baue ich selbst um wie 
folgt:

neuen Durchflusssensor vom gleichen Typ habe ich hier,
als Relais nehme ich ein Finder, das kann 250V  5A,  Verbraucher (Pumpe) 
ist 93W, Spule 24V >> ich betreibe sie aber nur mit 15V gut geglättetem 
DC eines Netzteils  (wird noch getauscht gegen einen Sicherheitstrafo 
mit ggf. 8V oder 12V).

Was ich nun suche ist ein einfacher Schutz für den Reedkontakt vom 
Durchflussschalter.  Ich schalte damit ja die Spule vom Relais und auf 
Dauer ist das nicht so gut, da induktive Last mit möglichen Stromspitzen 
beim schalten:

Spule mit 15V betrieben und 830 Ohm = 0,18 A  aber ja ggf. viel mehr 
beim schalten.

Ich konnte ein bischen suchen und die Hersteller der Reedkontakte meinen 
alle, daß man möglichst unter 5V Spannung anwenden soll,  dann halten 
die viele Millionen Schaltspiele.
OK das erreiche ich nicht ganz,  aber ich möchte ja eh auf die 8V oder 
12V gehen wenn der Sicherheitstrafo da ist.

Also,  was kann ich einsetzen als Schutz für den Reedkontakt und wie 
genau kommt er wohin?

Mit induktiven Lasten bin ich bisher nicht so bewandert, daher meine 
Frage.  Und ich meine es spielt wohl keine Rolle, aber für 12V soll es 
dann auch noch funktionieren.

Bauteile sind viele viele vorhanden, von Elko über Diode bis Widerstand 
etc.,  da wird sich was finden und wir können vor dem Pfingsfest nochmal 
duschen  :)

danke!!

von Helge (Gast)


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Eine induktive Last hat weniger Stromspitzen als Spannungsspitzen, und 
das beim ausschalten. Also eine Diode antiparallel zur Spule und gut.

von ThMueller2021 (Gast)


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Danke schonmal!   Habe bei einem Reedkontakt-Hersteller noch folgendes 
gefunden, komme damit aber nicht ganz klar,  du schreibst ja 
antiparallel..... ??

Bei Dauerspannung ist es ausreichend eine Diode parallel zur Spannung 
einzurichten,  unter Beachtung der Polarität,  um Schaden am REED 
Schalter zu
vermeiden.

was ist mit  E+  gemeint?  Kann mir dazu bitte noch jemand helfen?

und Bild anbei  ;)   Quelle: ELESA und GANTER

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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ThMueller2021 schrieb:
> was ist mit  E+  gemeint?  Kann mir dazu bitte noch jemand helfen?

Das ist die postive Versorgung, in deinem Fall aus den 15V DC. Minus der 
15V Versorung gehen unten an den Reedkontakt. Du solltest aber unbedingt 
prüfen, ob das 24V Relais bei 15V sicher anzieht. Das muss nämlich nicht 
funktionieren, deswegen steht auf dem Relais ja auch 24V.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Geht es jetzt um DC oder AC?

Bei AC verwendet man üblicherweise Snubber. Reed-Kontakte sind aber 
nicht dazu geeignet, Motoren anzusteuern. Da gehört ein Relais zwischen.

Bei DC verwendest du wie gesagt eine Diode. Trotzdem brauchst du für die 
Kontakte des Relais einen Snubber.

von ThMueller2021 (Gast)


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Hallo,
ja das Relais schaltet bei 15V schon sicher durch, habe ich mehrfach 
probiert.

Wollte generell nochmal fragen und sichergehen, weil induktives Zeug 
bisher gar nicht meine Baustellen waren und der Reedschalter nun halten 
muss bzw. das ganze ja ne Weile funktionieren soll,  geht ja um 
Warmwasser und nicht um irgendeinen Test.

@ Stefan F.:  ich schalte die Pumpe ja übers Relais (230V),  und 
natürlich nicht direkt am Reedkontakt.  Snubber ist aber nicht drin 
(bisher),  war aber auch nicht.  Die Pumpe selbst hat nen 
Motorkondensator dran mit 2,5µF, 450V  (von Comar).

Also setze ich jetzt ne 1N4007  rein und gut ists ?!?  :)  Danke an Euch

von Andre (Gast)


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Du könntest den Reedkontakt auch dazu nutzen um einen Transistor 
anzusteuern. Dann "sieht" der Transistor die ganzen fiesen induktiven 
Spitzen und der Kontakt wird geschont, bzw. durch den nötigen 
Basis-Vorwiderstand kann er nicht mehr überlastet werden.
Statistisch wird diese Schaltung dann wahrscheinlich eher ausfallen als 
der Kontakt, aber im Zweifelsfall hat man einen simplen BC337 schneller 
griffbereit.

von H. H. (Gast)


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ThMueller2021 schrieb:
> ja das Relais schaltet bei 15V schon sicher durch, habe ich mehrfach
> probiert.

Und wegen des zu geringen Kontaktdrucks ist es ratzfatz kaputt...

von ThMueller2021 (Gast)


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der Hersteller des Reedkontakts schreibt in seiner Dokumentation:

Schutzmaßnahmen beim elektrischen Anschluss von Reedkontakten:
Die folgenden Schutzbeschaltungen sind grundsätzlich möglich: 
Strombegrenzungswiderstände, RC-Glieder, Freilaufdioden, 
Suppressordioden, Varistoren oder Kombinationen davon.
Überprüfen Sie die Wirksamkeit der ausgewählten Schutzmaßnahme auf den 
speziellen Lastfall ihrer Anwendung hin.

(die Haltespannung ist bei 0,4 x Un laut Datenblatt, danke für den 
Hinweis, aber es funktioniert wirklich, ich habe ne Handvoll von den 
Relais da falls was sein sollte und wenn ich den Umbau mit 
Sicherheitstrafo in ein paar Tagen erledgit habe ist diese Situation 
sowieso eine andere  :) )

von Karl B. (gustav)


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Hi,
wie sieht das Reedrelais aus?
So wie ein DIL IC, das in eine 8-polige Fassung reinpassen würde?
(Die Kontaktgabe bei den Hamlin-Relais hat meistens noch 
Quecksilberanteil.)

ciao
gustav

von H. H. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> (Die Kontaktgabe bei den Hamlin-Relais hat meistens noch
> Quecksilberanteil.)

Seltenst.

von H. H. (Gast)


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ThMueller2021 schrieb:
> Haltespannung ist bei 0,4 x Un laut Datenblatt

Das bedeutet nicht, dass es bei 0,4xUn anzieht.

von my2ct (Gast)


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ThMueller2021 schrieb:
> Einfache Schematik wie es war habe ich mal als Bild angehängt,  gelb
> sind die Zenerdioden.

Du darfst das Ding einfach "Schaltplan" nennen.

Und damit dir auch bei komplexeren Schaltungen nicht die Farben 
ausgehen, wurden standardisierte Schaltzeichen erfunden - die darfst du 
einfach verwenden.

von Harald W. (wilhelms)


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Andre schrieb:

> Du könntest den Reedkontakt auch dazu nutzen um einen Transistor
> anzusteuern.

Dann stirbt nicht der Reedkontakt, sondern der Transistor. Relais
an Gleichspannung brauchen eine Freilaufdiode (Suchwort bei Google
und Wikipedia), dann gibts auch keine Probleme.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
sehe bis jetzt keine Angabe, welches Relais jetzt konkret verwendet 
wird.
Deswegen Nachfrage wegen Ausführung und Bilder zur Auswahl.
Also das obere fällt wohl flach. Und der Alarmanlagenmagnetkontakt unten 
wohl auch. Bleibt nur noch das Hamlin-Relais übrig.

BTW: Für Abschalten ohne zu große Verzögerung Diode und Z-Diode 
empfohlen.
da gibt es Infos hier:

https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern

und:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:Relais_z-diode.png

ciao
gustav

von ThMueller2021 (Gast)


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Vielen Dank euch allen!

Ich möchte ja nicht "Relais schützen"  sondern  "Reedkontakt schützen", 
das verwendet Relais taugt und funktioniert, also sollte das doch 
genügen  (aber nun gut, es ist ein Finder 02 type 40.52  und ca. 23 
Jahre alt, aber nagelneu,  daher ist das momentane Onlinedatenblatt 
nicht ganz zutreffend,  damals war das alles noch toleranter).

Und es geht auch nicht um eine Alarmanlage,  aber ich dachte ich hatte 
das im 1. Beitrag schon geschrieben  :)

Habe nun eine  1N4007 drin und es scheint zu funktionieren wie es soll, 
also nochmal danke!!

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