Forum: PC Hard- und Software Lantester für den Hobbybereich


von Syntax (Gast)


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Guten Morgen,
ich bin auf der suche nach einem Lantester für den Heim und Hobby 
Bereich.
Das Gerät sollte die Paar Fehler zuverlässig erkennen. Wenn die Länge 
noch angezeigt wird ist gut, aber nicht das wichtigste.
Könnt ihr mir etwas empfehlen?

von Oliver S. (phetty)


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Nimm einen günstigen für zehn Euro. Der reicht vollkommen aus um 
festzustellen ob die Adern richtig aufgelegt sind. Wie lang das Kabel 
ist weißt du selbst am besten, hast es doch verlegt.

von Guest (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Nimm einen günstigen für zehn Euro. Der reicht vollkommen aus um
> festzustellen ob die Adern richtig aufgelegt sind. Wie lang das Kabel
> ist weißt du selbst am besten, hast es doch verlegt.

Naja, ich wage doch schwer zu bezweifeln, dass ein 10 Euro Tester 
Split-Pairs erkennen kann.

Ich verwende den Pockethernet. Kostet zwar 250 Euronen, habe ihn jedoch 
bereits nach weniger als 10 Nutzungen amortisiert.

von Jemand (Gast)


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Guest schrieb:
> Ich verwende den Pockethernet. Kostet zwar 250 Euronen, habe ihn jedoch
> bereits nach weniger als 10 Nutzungen amortisiert.
What, so viele Fehler hast du bei deiner Arbeit von dir schon damit 
gefunden? ;-)

Guest schrieb:
> Naja, ich wage doch schwer zu bezweifeln, dass ein 10 Euro Tester
> Split-Pairs erkennen kann.
Müsste man mal testen, aber kann der glaube ich wirklich nicht, dazu 
müsste man das Maß von Übersprechen als Test-Kriterium mit einbauen.

von Guest (Gast)


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Jemand schrieb:
> What, so viele Fehler hast du bei deiner Arbeit von dir schon damit
> gefunden? ;-)

Fehler nicht unbedingt. Da er aber nicht nur auf Layer 1, sondern auch 
über die höheren Layer Analysen machen kann ist das Ding sehr praktisch.
Ich sehe zB schnell mittels LLDP oder CDP auf welchen Switchport die 
Dose gepatcht ist. Bin ich im richtigen VLAN? Was macht DHCP? Wie sieht 
es mit DHCP aus?

Zuerst kurz prüfen anstelle einen allfälligen Fehler zu suchen spart 
enorm viel Zeit 😊

von Selberbastler (Gast)


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Ich kann den Pockethernet ebenfalls empfehlen. Hab ihn zwar ohnehin auf 
Arbeit als kleiner Helfer wenn man nur ein Fehler finden oder Switchport 
identifizieten will und nicht das ganze Analyser-Geraffel mitschleppen 
will, aber benutze ihn regelmäßiger und hat das Fluke zu 80% ersetzt.

Alternativ gäbe es noch selber bauen mit PI, da war mal was in der c't 
aber ob der Verkabelungsfehler benennt und Längen messen kann müsstet 
ihr selber nachschauen...

von DANIEL D. (Gast)


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Also anfangs habe ich einfach ein Netzwerkgerät verwendet, also Laptop 
in die Dosen gesteckt und geschaut ob eine Verbindung da ist. Damit 
erkennt man natürlich nicht ob man ein Crossover gebaut hat, deswegen 
habe ich mir irgendwann noch mal so ein billiges LED Teil von Pollin für 
10€ gegönnt und die Dosen nochmal nachgemessen. Aber ich arbeite meist 
fehlerfrei, kann mich nicht erinnern das mal irgend eine Dose nicht 
ging, weder an der Arbeit noch Privat. Wenn man oft genug seine eigenen 
und auch von anderen Fehler korrigiert hat, gewöhnt man sich eine 
ordentliche Arbeitsweise an.

Naja an einer Netzwerkverbindung kann nicht viel Falsch sein, entweder 
Anfang oder Ende wenn es nicht geht. Und wenn es daran nicht Liegt kann 
man entweder richtig teures Gerät kaufen, oder schaut sich an wie das 
Kabel verlegt ist, letzteres wird man meist so oder so müssen.

von xyz (Gast)


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So ein Wirescope Pro ist schon praktisch, wenn man Fehler in
der Verkabelung nicht nur einfach nachweisen, sondern auch den
Fehlerort eingrenzen will.
Z.B. schlampig aufgelegte Netzwerkdosen.

Ist allerdings preislich eine voellig andere Liga.

> LLDP oder CDP auf welchen Switchport

Fuer sowas hat man eine Dokumentation. Wenn man das erst
noch pruefen muesste, wuerde man nie fertig.

von xyz (Gast)


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Nachtrag:
Wenn der 10 Eu-Tester nicht reicht, kann man auch nach einem
gebrauchten Wavetek oder Fluke suchen.
Selbst "nur" Cat5-Geraete sind deswegen nicht unbrauchbar.
Das erhoeht die Erfolgsaussichten im Heimbereich deutlich.

von oszi40 (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Nimm einen günstigen für zehn Euro. Der reicht

Für die ersten stromlosen Tests sollte der reichen. Es wäre schade, wenn 
er ein wertvolleres Gerät mit fehlerhaftem PoE zum rauchen bringt. Nicht 
jede Dose mit PoE ist harmlos. Es gab auch wenige fest verdrahtete 
"Sonderfälle".

von kleiner Admin (Gast)


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Ich habe einen älteren Hobbes LANtest Pro, der auch noch 18 
Remoteeinheiten besitzt, so daß man Verkabelungen schnell zuordnen kann, 
wenn die Doku 'mal fehlt. ;-)

Und dann noch einen Fluke Nettool, so wie dieser hier
https://de.rs-online.com/web/p/netzwerkprufgerate/0134409/
Aber der ist vom Preis her schon ziemlich heftig - damals so um die 
4.000,-. Evtl. kann man den heute gebraucht günstig finden.

von Selberbastler (Gast)


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xyz schrieb:
> Fuer sowas hat man eine Dokumentation. Wenn man das erst
> noch pruefen muesste, wuerde man nie fertig.

Ja, es ist Sisyphos-Arbeit und nein man wird nie fertig...

Aber wenn nicht alle beim Dokumentieren mitspielen - ist das leider so. 
Und wenn man nicht die Rückendeckung bekommt es durchzusetzen, bleibt es 
auch so. Bei mir auf Arbeit ändert sich ständig was und wird oft einfach 
mal "wild" gepatcht (Forschungsinstitut >1000MA) weil "wurde gebraucht 
und musste schnell gehen" - daher hab ich mir angewöhnt der Doku nicht 
mehr zu vertrauen und immer ein Pockethernet dabei zu haben. Dauert 
keine Minute und ich habe dabei gleich aktuelle Doku zum Port erzeugt.

- intaktes Kabel und Stecker?
- gepatcht? Switchname+port?
- PoE drauf? VLAN?
- und: Ist es überhaupt einer unserer Switche? Oder hat jemand was 
eigenes reingehängt?

Kleine Anekdote am Rande:
Wie zum Beispiel das mitgebrachte NAS dessen eingebauter DHCP ein ganzes 
Gebäude vom Netz angehängt hat weil er näher dran und daher schneller im 
seine Adressen verteilen war als unser DHCP im Serverraum...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Angehängte Dateien:

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Also zwischen einem enfachen Adern-Tester für 8,- (die sich übrigens bei 
PoE gerne in Rauch auflösen) und einem Fluke oder R&S für einige 
Kilo-Euro gibts ja auch noch was dazwischen.

Ich habe z.B. ein Set, das es bei Amazon unter dem Label "Kelushi" 
(gibts auch mit anderem Branding) für ca. 130,- gibt. Das enthält ein 
Handheld mit TFT (Kabeltest/Mapping, Längenmessung, Abstand von 
Unterbrechungen, PoE, DHCP und Ping) sowie 7 "Remote-Sonden" zum 
Zuordnen von Dosen und Patch-Ports und einen HF-Spührer. Letzterer 
vermeidet, dass man z.B. auf der Suche nach dem richtigen Port am 
Patchfeld 500 mal einen Stecker einklicken muss ... :-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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xyz schrieb:
> Fuer sowas hat man eine Dokumentation. Wenn man das erst
> noch pruefen muesste, wuerde man nie fertig.

Messen ist zuverlässiger als Doku, und viel schneller, als im 
Verteilerraum das Kabel zwischen Patchfeld und Switch verfolgen - und 
das geht mitunter nur zu zweit. Wer blind der Doku glaubt ist naiv.

CDP ist im professionellen Umfeld sehr nützlich. Bei 5 Kabeln zu Hause 
kann man sich das sparen, zumal auch der Switch mitspielen muss.

: Bearbeitet durch User
von Tim Gabinski (Gast)


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Ich habe auch so ein 10 Euro-Teil, bei pollin gekauft zusammen mit einem 
LSA-Auflegewerkzeug. Ich finde, für privat und Hobby ist das völlig 
ausreichend - und darum ging es dem TO ja. Ich habe damit bei mir und in 
drei anderen Wohnungen (Nachbarschaftshilfe) insgesamt so etwa 20 Dosen 
angeschlossen und geprüft und nur 2x Fehler gefunden, und das war 
jedesmal eine nicht richtig aufgelegte Ader. Das passiert mir manchmal, 
wenn kein Verlegekabel genutzt wurde, sondern Litze.

Klar, dass ein Profi ein teureres Gerät schnell amortisiert hat. Aber 
das ist doch hier nicht das Thema.

Tim

von Selberbastler (Gast)


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Auch für privat würde ich eher als so ein 100-etwas-€ Gerät gleich ein 
Pockethernet kaufen. So viel teurer ist der dann nicht. Und wenn es eben 
billig für Privat sein soll dann das 10€ einfach Gerät. Das reicht um 
die einfachen Kabel-Fehler zu finden wenn es nicht um weiterführende 
Diagnose im Netzwerk geht.

Bei den billigen Geräten sollte man sich halt angewöhnen sie als 
Kabeltester für Netzwerkkabel zu sehen - nicht als Netzwerktester. Also 
nur an von jeglichen Netzwerkgeräten getrennte Kabel anstecken, dann 
gibts auch kein Problem, man muss eh an beide Seiten ran um die 
anzuschließen.

Ich verwende auserdem so bequem und verbreitet LSA Leisten sein mögen 
seit ich sie auf Arbeit kennen gelernt hab für Netzwerk auch privat nur 
noch die E-DAT Module, so viel flexibler als Dosen/Patchfelder mit 
LSA...

von xyz (Gast)


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> als im Verteilerraum das Kabel zwischen Patchfeld und Switch verfolgen

Stell dir mal vor, ich habe schon Installationen gesehen, da war
einfach jede Dose auf einen Switchport gelegt.
Mit kurzen Kabeln zwischen Panel und Switch.
Verfolgen muss dan da nichts.

Wer heute noch einen Drahtverhau im Schrank hat, ist selber schuld.

von Oliver S. (oliverso)


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Syntax schrieb:
> ich bin auf der suche nach einem Lantester für den Heim und Hobby
> Bereich.

Die ganz große Frage dazu lautet: Warum? Baust du die 
Netzwerkverkabelung zu Hause alle paar Wochen komplett um?

Oliver

Beitrag #6703242 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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xyz schrieb:
> Wer heute noch einen Drahtverhau im Schrank hat, ist selber schuld.

Oder hat ein Vierteljahrhundert Geschichte mit in den Schränken.

von Guest (Gast)


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xyz schrieb:
> Wer heute noch einen Drahtverhau im Schrank hat, ist selber schuld.

Haha, schönes Wunschdenken.
Ich kann von meinen Kunden nicht erwarten, dass ich einen aufgeräumten 
Patchschrank vorfinde.

Wenn man eine neue Gebäudeverkabelung von grüner Wiese her planen und 
ausführen kann, siehts schon wieder anders aus.

Dein Garagist beschwehrt sich ja auch nicht, dass er bei einer Reparatur 
an deinem Fahrzeug eine verrostete Schraube lösen musste...

von Manfred (Gast)


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Syntax schrieb:
> ich bin auf der suche nach einem Lantester

Das wurde schon mehrfach diskutiert. Hätte ich nicht bereits ein 
Handgerät, käme mir etwas in dieser Art in den Sinn:

https://www.aliexpress.com/item/1005002558612962.html?spm=a2g0o.cart.0.0.fbf93c00V2IXE4&mp=1

https://www.aliexpress.com/item/1005001520248554.html?spm=a2g0o.cart.0.0.fbf93c00V2IXE4&mp=1

von Selberbastler (Gast)


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xyz schrieb:
> Wer heute noch einen Drahtverhau im Schrank hat, ist selber schuld.

Oder er hat es nicht zu entscheiden!

Ich würde such gern 100% Patchung machen mit je einem Panel über/unter 
dem Switch und 15cm Kabeln. Darf ich aber nicht weil wir 
durchschnittlich nur 38% der Dosen in den Raumen nutzen und die Cisco 
Switche leider teuer sind.

Jetzt sagst du vielkeicht selber Schuld wenn man teuer kauft - aber auch 
hier: oder man hat es nicht selber zu entscheiden...

Wer als Techniker damit leben muss findet Lösungen und schnell 
nachmessen statt sich auf fehlerhafte Doku oder Gebete oder so zu 
verlassen ist eine gute Lösung weil man sich seiner eigenen Arbeit 
sicher sein kann.

von (prx) A. K. (prx)


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xyz schrieb:
> Wer heute noch einen Drahtverhau im Schrank hat, ist selber schuld.

Als der Kram bei uns konzipiert wurde - noch mit FDDI als Backbone - kam 
man auf die Idee, einen Schrank mit den Patchfeldern aufzufüllen, und 
die aktiven Komponenten dazu im Schrank daneben zu platzieren. Folglich 
verlaufen die Patchkabel quer zwischen den Schränken, halb vorne halb 
verdeckt. Für eine Kabelverfolgung ist das Höchststrafe.

Als nach dem früheren Schritt von 10 auf 100 MBit irgendwann Gigabit 
fällig wurde, ergab ein Stichprobentest eines Messtrupps ein sehr 
hilfreiches Ergebnis der Art "vielleicht gehts, vielleicht nicht". Also 
haben wir das sparsamerweise mit den alten Kabeln und Dosen probiert. 
Mit Erfolg. Respekt vor jenen Ethernet-Entwicklern, die sich viel Mühe 
gaben, neuen Wein in alte Schläuche zu giessen, ohne das die platzen.

Jene Chance, die Struktur der Verkabelung etwas patchfreundlicher zu 
gestalten, ward damit natürlich vertan. Aber ein Tester mit CDP ist sehr 
viel billiger als eine komplette Neuverkabelung des Hauses.

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Selberbastler schrieb:
> Oder er hat es nicht zu entscheiden!
> Ich würde such gern 100% Patchung machen mit je einem Panel über/unter
> dem Switch und 15cm Kabeln. Darf ich aber nicht weil wir
> durchschnittlich nur 38% der Dosen in den Raumen nutzen und die Cisco
> Switche leider teuer sind.
> Jetzt sagst du vielkeicht selber Schuld wenn man teuer kauft - aber auch
> hier: oder man hat es nicht selber zu entscheiden...
> Wer als Techniker damit leben muss findet Lösungen und schnell
> nachmessen statt sich auf fehlerhafte Doku oder Gebete oder so zu
> verlassen ist eine gute Lösung weil man sich seiner eigenen Arbeit
> sicher sein kann.

Genau!

Oftmals ist es halt so, dass mehr Dosen als Switchports vorhanden sind. 
War ja auch ursprünglich als Universelle Gebäudeverkabelung ausgelegt, 
als der Begriff VoIP noch nicht erfunden wurde und POTS, ISDN oder was 
auch immer ebenfalls gepatcht werden musste.

Und die „teueren“ Ciscos habt ihr ja wohl nicht ohne Grund im Einsatz.

Ich treffe in meinem Alltag alle möglichen Installationen an, wo man auf 
den ersten Blick auch nur sagen kann „wie kann man nur...?“

von (prx) A. K. (prx)


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Guest schrieb:
> Ich treffe in meinem Alltag alle möglichen Installationen an, wo man auf
> den ersten Blick auch nur sagen kann „wie kann man nur...?“

Frische Installationen, bei denen man Patch-Schrank und 
Komponenten-Schrank fein säuberlich trennt, sehen frisch aufgebaut 
absolut dufte aus - solange man noch keine Patchkabel drin stecken hat. 
Danach ändert sich das. ;-)

von kleiner Admin (Gast)


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Guest schrieb:
> Wenn man eine neue Gebäudeverkabelung von grüner Wiese her planen und
> ausführen kann, siehts schon wieder anders aus.

Selbst dann hält das nur kurze Zeit. Wir hatten teilweise das Glück neu 
zu starten, aber die Entropie nimmt eben beständig zu...

Selberbastler schrieb:
> Ich würde such gern 100% Patchung machen mit je einem Panel über/unter
> dem Switch und 15cm Kabeln. Darf ich aber nicht weil wir
> durchschnittlich nur 38% der Dosen in den Raumen nutzen und die Cisco
> Switche leider teuer sind.

Teilweise wird so etwas bei uns gemacht, aber das kostet halt ein 
kleines Vermögen, denn die entsprechenden Switches von CISCO schlagen 
mit etwa 5.000 Euro pro Stück zu Buche - und dann sind oft nicht einmal 
10% der Ports genutzt.

Und als weitere Besonderheit wird die Verkabelung dann auch noch für 
andere Dinge genutzt, z.B. POTS, ISDN, Ü-Kamera, serielle Busse, 
Temperaturmessung, usw.

von Manfred (Gast)


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Guest schrieb:
>> Wer heute noch einen Drahtverhau im Schrank hat, ist selber schuld.
> Haha, schönes Wunschdenken.

Jetzt hat man einen Kunden, wo alles chic und neu ist, strukturierte 
Verkabelung für Telefon und Netzwerk. Eine Leitung spielte nicht 
zuverlässig, einen Netzwerktester hatte ich damals noch nicht. Kollege 
und ich haben mehrere Stunden gebastelt - ein beschissenes Patchkabel 
für 1,50 war falsch, zwei Paare, die keine waren. Wer sowas noch nicht 
erlebt hat, kam noch nie von seinem Bürosessel weg.

(prx) A. K. schrieb:
> Als nach dem früheren Schritt von 10 auf 100 MBit irgendwann Gigabit
> fällig wurde, ergab ein Stichprobentest eines Messtrupps ein sehr
> hilfreiches Ergebnis der Art "vielleicht gehts, vielleicht nicht".

In der Firma waren ältere Patchkabel mit nur zwei Paaren im Umlauf, für 
100 Mbit/s reichen die, Gbit/s will alle vier. Über die Qualität fest 
verlegter Installationen decken wir besser den Mantel des Schweigens, je 
nachdem, welcher Elektropfuscher die aufgeklemmt hat.

Ich war kein Außendienstler, bin nur ein paar mal pro Jahr rausgefahren 
oder geflogen, wenn eine Anlage nicht vernünftig lief und der Kunde 
heftig gestänkert hat. Konnte aber auch lustig sein: Ein paar Stunden 
alles sorgfältig angucken, mit dem installierenden Subunternehmer ein 
paar sehr deutliche Worte reden. Der kommt dann am Folgetag mit vier 
Mitarbeitern, kurz besprechen und dann mit dem Mietwagen weg, die Gegend 
erkunden. Tags drauf den Kram einmessen und glücklich sein oder weitere 
Nacharbeit einfordern.

War interessant, aber braucht ein dickes Fell und man sollte seiner 
Sache sicher sein, die Technik beherrschen.

Oder auch spaßig gewesen: Eine Neuanlage, mit der die Außendienstler 
noch nicht hinreichend vertraut waren. Um Probleme zu vermeiden, haben 
wir deren erste Inbetriebnahmen begleitet. Da saß so ein Kasper im 
Technikraum und machte ständig dumme Sprüche - bis ich explodiert bin.

Kommentar eines externen Kollegen, der mit uns gemeinsam beteiligt war: 
"Sie haben gerade unseren Bauleiter zusammengepfiffen, hoffentlich geht 
das nicht nach hinten los". Ging es nicht und der  Bauleiterclown war 
sauer.

von Frank S. (tueftler81)


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Wenn man nicht jeden Tag 10 Kabel im eigenen Haus verlegt, reicht es 
vielleicht auch ein kurzes Patchkabel zu "opfern", also halbschneiden, 
absetzen, Adern abisolieren und mit dem Multimeter die Paare und 
Widerstände durchmessen.

von Georg (Gast)


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Fast alle äussern sich hier zu Serverschränken bei ihren Kunden - aber 
die Frage war eigentlich nach dem Hobbybereich, da sind Patchfelder usw. 
eher selten.

Georg

von (prx) A. K. (prx)


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Georg schrieb:
> aber die Frage war eigentlich nach dem Hobbybereich

Ist da noch etwas offen?

> da sind Patchfelder usw. eher selten.

Ich empfehle ein zentrales Patchfeld, wenn man eine neue Wohnung 
verkabelt.

von Manfred (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
>> aber die Frage war eigentlich nach dem Hobbybereich
>> da sind Patchfelder usw. eher selten.
>
> Ich empfehle ein zentrales Patchfeld, wenn man eine neue Wohnung
> verkabelt.

Ich habe das vor 25 Jahren leider verpennt und nur ein paar 
Netzwerkleitungen zwischen einzelnen Räumen, zum Glück mit hochwertigem 
Kabel, was ich aus Industrieresten abgreifen durfte.

Über Tage zum Wahnsinn getrieben hat mich eine wackelige Verbindung, 
eine Ader mit sporadisch Schluß zur Abschirmung.

Jahre zuvor bin ich an einen Koaxkabel-Ethernet verzweifelt, bis der 
Netzwerktester endlich den wackeligen Abschlußwiderstand detektierte.

von Selberbastler (Gast)


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Guest schrieb:
> Und die „teueren“ Ciscos habt ihr ja wohl nicht ohne Grund im Einsatz.

Stimmt, die offizielle Begründung in der Ausschreibung neuer Komponenten 
ist "unser Personal kann Cisco und die ganze Netzwerkabteilung 
umzuschulen wäre teurer als wieder Cisco nehmen". Naturlich etwas 
eloquenter ausgedrückt aber das ist die Essenz davon...

kleiner Admin schrieb:
> Teilweise wird so etwas bei uns gemacht, aber das kostet halt ein
> kleines Vermögen, denn die entsprechenden Switches von CISCO schlagen
> mit etwa 5.000 Euro pro Stück zu Buche - und dann sind oft nicht einmal
> 10% der Ports genutzt.

Wie gesagt, bei uns sind an zwei Standorten 38% der Patchfelder 
bepatcht. Das mag nicht ganz exakt auf den letzten Port stimmen, aber 
ungefähr. Also 2,5x so viele Switche kaufen wie wirklich notig? Wir 
haben zwar gute Konditionen bei unseren Rahmenvertrag fur Cisco, aber 
wenn der Core erneuert wird und der DWDM gerade erneuert wurde ist dafür 
kein Geld mehr übrig um auch noch doppelt so viel Accessblech zu kaufen.

Ich wünschte ich dürfte endlich alle alten Krone Patchfelder durch RJ45 
ersetzen. Also noch ein paar Jahre von moderner Infrastruktur 
entfernt...

In den Neubauten sieht es aber ganz gut aus, da wird sogar teilweise 
100% genehmigt. Jay!

von xyz (Gast)


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> da wird sogar teilweise 100% genehmigt.
Na also. Geht doch.

Ansonsten gibt es halt nicht nur Cisco.
Ein 48/4 Port 1G/10G POE von Avaya kostet weniger als die
Haelfte von einem Catalyst 9300. Der allerdings mit 48/8 1G/10G.
Oder ein 2920er HP mit 10 G von hinten per Modul.
Technisch wirklich ueberzeugend ist Cisco schon lange nicht mehr.
Und waren sie im Switchbereich eigentlich auch nie.
Da sehe man sich mal z.B. bei Arista um.

> "unser Personal kann ...
Das gibt genug Personal das leicht beides und noch viel mehr kann.

von kleiner Admin (Gast)


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Verschiedene Hersteller zu mischen kann aber auch nach hinten losgehen. 
Wir verwenden einfach nur CISCO (außer im Corebereich) -> fertig.

>100%
Bei uns gibt es ein Labor(!), das hat 27 Doppeldosen und nicht ein 
einziges netzfähiges Gerät. Da gehen dann 1 oder 2 Switche drauf, ganz 
ohne Nutzen. Ich persönlich finde das Wahnsinn, aber wenn das Idee von 
ganz oben ist...

Ein Problem ist aber auch, daß die PoE-fähigen Switche ordentlich 
Abwärme produzieren, was in den kleinen Stockwerksverteilern zu 
Problemen führen kann. Teilweise sind die auch einfach zu voll, um 
weitere aktive Komponenten aufnehmen zu können, die benötigt würden, um 
alle Ports zu patchen.

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