Hallo, ich suche Ferritkerne zum Wickeln von einigen dutzend Spulen mit je ca. 0.5-1mH, für ca. 50 mA. Leider finde ich im Netz keine (günstigen) kleinen Ferritkerne dafür. Die Spulen sollen möglichst kompakt sein und dachte ich mir als Kern eventuell Ferritkerne wie https://at.farnell.com/multicomp/mcab-035090-33/drossel-ferrite-perle-105z/dp/9265252 oder SMD-Ferritperlen wie https://at.rs-online.com/web/c/passive-bauelemente/ferritkerne/ferritperlen/ zu verwenden. Bin kein Profi deshalb wollte ich fragen, ob ein Grund besteht, der dagegen sprechen würde oder ihr bessere Alternativen kennt. Vielen Dank schonmal im Voraus!!
Opheim schrieb: > Bin kein Profi deshalb wollte ich fragen, ob ein Grund > besteht, der dagegen sprechen würde Sättigung. > oder ihr bessere Alternativen kennt. Anwendung?
Opheim schrieb: > ich suche Ferritkerne zum Wickeln von einigen dutzend Spulen mit je ca. > 0.5-1mH, für ca. 50 mA. Ferrite sind ein weites Feld. Ferritperlen verwendet man in der Regel zum Dämpfen von höheren Frequenzen. Wenn Du also einen Schwingkreis bauen möchtest, dann wäre es keine gute Wahl. Sagt mal lieber was es werden soll. mfg Klaus
Wenn man sich die Datenblätter genauer ansieht, dann überwiegen bei hohen Frequenzen die ohmschen Widerstände. https://docs.rs-online.com/5079/0900766b813ecf53.pdf "Impedance-Frequency Characteristics BLM18PG300SN1" zeigt, dass bei über 30MHz der ohmsche Anteil überwiegt. Das Bauelement ist für Filter und Dämpfungszwecke optimiert, ein Schwingkreis wird eine sehr schlechte Güte besitzen.
Das Bauelement wird bei kurzen Impulsen (Nadelimpulse) kein starkes Überschwingen zeigen. Das mag bei Filter wünschenswert sein. Daher sind für die Hilfestellung Art des Einsatzes und Frequenz wichtig.
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Danke für euer Interesse. Die Spule soll in einem einfachen LC Tiefpass 2. Grades vor einem piezoelektrischen Lautsprecher zum Einsatz kommen. Spannung beträgt 5 bis 12 Volt, 50 mA ist schon das Strommaximum (RMS). Eine hohe Dämpfung ist sehr willkommen eben wegen dem schon genannten Überschwingen. Was ist der Unterschied z.b. zu so einer Ferritscheibe https://www.pollin.at/p/ferritscheiben-250162 Was ist eigentlich in den Festinduktivitäten, die so aussehen wie Widerstände, verbaut? Ist das derselbe Kern wie eine Ferritperle?
von Opheim schrieb: >Bin kein Profi deshalb wollte ich fragen, ob ein Grund >besteht, der dagegen sprechen würde Ferrit-Ringkerne ohne Luftspalt kommen schnell in die magnetische Settigung. Kleine Kerne brauchen mehr Windungen um auf eine bestimmte Induktivität zu kommen. Der Draht muß dünner sein um die Windungen dann überhaupt drauf zu bekommen. Der Gleichstromwiderstand wird dadurch größer und die Spule hat mehr Verluste. Nimm Eisenpulverringkerne, die kommen nicht so schnell in Sättigung, die haben einen so genannten verteilten Luftspalt. Ferrit Ringkerne benutzt man für Breitbandübertragung. http://www.amidon.de/contents/de/d859.html
Opheim schrieb: > Was ist eigentlich in den Festinduktivitäten, die so aussehen wie > Widerstände, verbaut? Ist das derselbe Kern wie eine Ferritperle? Die verwenden Ferritstabkerne, und sind für deine Anwendung durchaus gut geeignet.
von Opheim schrieb: >Was ist eigentlich in den Festinduktivitäten, die so aussehen wie >Widerstände, verbaut? Ist das derselbe Kern wie eine Ferritperle? Kann schon sein, aber die haben einen Ferritstäbcchen, also keinen geschlossenen magnetischen Kreis wie bei einer Ferritperle oder Ringkern.
Günter Lenz schrieb: > Nimm Eisenpulverringkerne, die kommen nicht > so schnell in Sättigung, die haben einen so > genannten verteilten Luftspalt. Dafür haben sie natürlich ein viel geringeres µr. Für Anwendungen im Audiobereich dürften sie damit kaum praktikabel sein, auch wenn piezoelektrische Lautsprecher eher im oberen Audio-Frequenzbereich arbeiten. @TE was für Induktivitätswerte willst du denn erreichen?
Jörg W. schrieb: > was für Induktivitätswerte willst du denn erreichen Wie Eingangs beschrieben 0.5 bis 1mH
Opheim schrieb: > Jörg W. schrieb: >> was für Induktivitätswerte willst du denn erreichen > > Wie Eingangs beschrieben 0.5 bis 1mH Wenn es Eisenpulverkerne sein sollen (weil du die Problematik der Gleichstromvormagnetisierung hast), dann wäre der hier noch mit erträglichem Aufwand nutzbar: https://www.reichelt.de/eisenpulver-ringkern-t-106-26-p32305.html Der braucht nominell 103 Windungen für 1 mH.
So etwas dürfte für Deine Zwecke reichen: https://www.pollin.de/p/minidrossel-470uh-300ma-rm5-7-5x11-mm-1-stueck-250562 https://www.pollin.de/p/minidrossel-1mh-180ma-rm5-7-5x11-mm-1-stueck-250564 Da lohnt sich selber Wickeln nicht mehr.
Opheim schrieb: > Bin kein Profi - spielen Verzerrungen (Klirrfaktor) keine Rolle? Bei Audio werden deshalb häufig Luftspulen verwendet. - Warum glaubst Du die Drossel platzsparender zu erstellen als fertige käufliche Serien? (Normalerweise sind diese optimiert). https://www.reichelt.de/power-induktivitaet-axial-ferrit-470-h-epco-b82144-a24y-p245747.html?&nbc=1 https://www.reichelt.de/festinduktivitaet-axial-xhbhv-ferrit-1-mh-l-xhbhv-1m-p255584.html?&trstct=pos_6&nbc=1 Gruß Anja
@anja Die Verzerrungen sind hier nicht so entscheidend. Das Problem bei gekauften Spulen sind die großen Toleranzen bei der Induktivität. Hier sind präzise Werte wichtig und würde ich die Spulen daher (auch schon interessehalber) selber wickeln. Für die Sättigung ist doch auch der Strom wichtig. 50mA RMS sind nicht viel, kann dort schon Sättigung auftreten bzw mit welcher Formel könnte ich das abschätzen?
Opheim schrieb: > zum Wickeln von einigen dutzend Spulen Also 20 bis 50 Stück. Opheim schrieb: > Die Spule soll in einem einfachen LC Tiefpass > 2. Grades vor einem piezoelektrischen Lautsprecher zum Einsatz kommen. Opheim schrieb: > Das Problem bei > gekauften Spulen sind die großen Toleranzen bei der Induktivität. Auch die selbstgewickelten Spulen werden große Toleranzen haben. Und die Kondensatoren haben auch noch ihre Toleranzen. Bei dieser Stückzahl würde ich das Filter konservativ auslegen, um einen manuellen Abgleich zu vermeiden. Wenn man trotzdem viel Zusatzarbeit haben möchte, kann man den Abgleich über zusätzliche selektierte Kapazitäten oder einen Trimmkondensator machen.
Hallo, Opheim schrieb: > 50mA RMS sind nicht viel, Die Sättigung geht nach dem Peak-Strom. RMS nützen Dir also nur etwas wenn es ein reiner Sinus ist. Opheim schrieb: > Hier sind präzise Werte wichtig Falscher Ansatz - Kerne selbst haben ca 20-30% Streuung im AL-Wert. - Die Induktivität ist Strom-Abhängig (kleiner bei höherem Strom) -> entweder das Filter als Signalprozessor (digital) auslegen oder (abgleichbare) Luftspulen verwenden aber da ist 1 mH ein ziemlicher Klopfer. Opheim schrieb: > mit welcher Formel könnte ich das abschätzen? Ist leider für jedes Kernmaterial/Bauform anders -> Datenblatt + Application Notes vom Hersteller. Du hast auch noch nichts über den Frequenzbereich gesagt. Nicht jedes Material ist für jeden Frequenzbereich geeignet. Bisher gehe ich vom üblichen Audio-Frequenzbereich aus. Gruß Anja
Anja schrieb: > - Kerne selbst haben ca 20-30% Streuung im AL-Wert. Der µ_rel Wert ist auch pegelabhängig. D.h. für unterschiedliche Signalstärke hast Du eine andere durchschnittliche Permabilität. Je nach Aussteuerung ändert sich die Grenzfrequenz locker zwischen 10-20%.
Dazu kommt noch, daß Dämpfungsperlen absichtlich aus verlustbehafteten Ferrit gebrannt werden. Für stabile Induktivitäten unbrauchbar.
Günter Lenz schrieb: > Nimm Eisenpulverringkerne, die kommen nicht > so schnell in Sättigung, die haben einen so > genannten verteilten Luftspalt. Ferrit Ringkerne > benutzt man für Breitbandübertragung. > > http://www.amidon.de/contents/de/d859.html Was macht Permeabilität von **µ=1** für einen Sinn? (siehe Beilage) Kann man da nicht gleich eine Luftspule verwenden, oder ist das Streufeld trotzt **µ=1** kleiner als bei einer Luftspule?
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Gerald K. schrieb: > Günter Lenz schrieb: >> Nimm Eisenpulverringkerne, die kommen nicht >> so schnell in Sättigung, die haben einen so >> genannten verteilten Luftspalt. Ferrit Ringkerne >> benutzt man für Breitbandübertragung. >> >> http://www.amidon.de/contents/de/d859.html > > Was macht Permeabilität von **µ=1** für einen Sinn? (siehe Beilage) > > Kann man da nicht gleich eine Luftspule verwenden, oder ist das > Streufeld trotzt **µ=1** kleiner als bei einer Luftspule? Das ist eine Luftspule, bzw ist das ein Kern aus faserverstärktem Phenolharz, auch als Pertinax (FR2) bekannt. https://micrometals.com/products/materials/-0/
Opheim schrieb: > ich suche Ferritkerne zum Wickeln von einigen dutzend Spulen mit je ca. > 0.5-1mH, für ca. 50 mA. Wofür soll das dienen? - als Dämpfungsglied/Tiefpass oder - als Bestandteil einer frequenzselektiven Schaltung - als Speicherdrossel für einen Wandler In jedem der drei Fälle gibt es für so etwas passende SMD-Bauteile, da mußt du nur suchen - und diese sind garantiert billiger und besser zu verarbeiten als handgefertigte Drosseln. W.S.
W.S. schrieb: >> ich suche Ferritkerne zum Wickeln von einigen dutzend Spulen mit je ca. >> 0.5-1mH, für ca. 50 mA. > > Wofür soll das dienen? Bitte lies dir doch erstmal den ganzen Thread durch, bevor du das erfragst, was im Thread bereits beantwortet war.
Mir ist schon klar, dass gekaufte Spulen genauere H-Werte liefern als selbstgemachte. Ich habe aber ein LCR Meter und könnte meine daher optimieren. @anja Ist der übliche Audiobereich hier ja Anderer Vorschlag: um die Sättigung zu vermeiden könnte ich in den Ferritkern einen kleinen Luftspalt fräsen. Was sagt ihr hierzu? Immer sehr lehrreich und interessant eure Antworten Danke!!
Opheim schrieb: > Ferritkern einen kleinen Luftspalt fräsen. Du hast das dafür nötige Diamantwerkzeug mit Wasserkühlung?
H. H. schrieb: > Opheim schrieb: > >> Ferritkern einen kleinen Luftspalt fräsen. > > Du hast das dafür nötige Diamantwerkzeug mit Wasserkühlung? Mach dir da keine Sorgen ;-)
Opheim schrieb: > Anderer Vorschlag: um die Sättigung zu vermeiden könnte ich in den > Ferritkern einen kleinen Luftspalt fräsen. Was sagt ihr hierzu? H. H. schrieb: > Du hast das dafür nötige Diamantwerkzeug mit Wasserkühlung? Da wäre es sicher besser und preiswerter das richtige Kernmaterial zu verwenden. Die Anwendung ist lehrreich genug!
Hallo zusammen habs hier im Forum schon mal verlinkt. Kleiner Ringkernrechner hilft sicher ein wenig weiter. Sehr praktisches Programm :-) https://www.dl0hst.de/mini-ringkern-rechner.htm Grüsse von Frido HB9...
Opheim schrieb: > Anderer Vorschlag: um die Sättigung zu vermeiden könnte ich in den > Ferritkern einen kleinen Luftspalt fräsen. Was sagt ihr hierzu? Warum kaufts du nicht einfach eine Packung Hantelkerne ich China (z.B. über die Bucht oder Ali)? Die hier sind bereits fertig bewickelt mit 1mH und vertragen 100mA: https://www.ebay.de/itm/153313234525?hash=item23b22e4e5d:g:~qAAAOSwuRpe1y2m Wenn man den Schrumpfschlauch vorsichtig entfernt, kann man sie abwickeln, bis man beim gewünschten Wert ist. Oder auch aufwickeln, Platz für zusätzliche Windungen ist gegeben. Man kann bei Bedarf solche Teile auch gut an den Beinchen mit Klebeband auf einem Stück Rundholz befestigen, in die Bohrmaschine einspannen und dann elektrisch neu bewickeln (schwer zu beschreiben, aber eigentlich ganz einfach: der Hantelkern "verlängert" dann sozusagen das Rundholz).
Der hier bietet auch welche an, sogar in verschiedenen Größen: "Ferrit-Choke-Induktor 6x8 8x10 9x12mm H Wortinduktivitätsspule 1UH 2.2UH-10MH" https://www.ebay.de/itm/303742326432?hash=item46b87416a0:g:qGYAAOSw2vpfl8AA
Opheim schrieb: > Die Spule soll in einem einfachen LC Tiefpass > 2. Grades vor einem piezoelektrischen Lautsprecher zum Einsatz kommen. Also (A)B Linearverstärker und Audio/Sinus < 20kHz? Nochmal anders (da Dich sogar die Toleranzen störten): Der Tiefpaß soll was genau (und was alles) bezwecken?
Opheim schrieb: > H. H. schrieb: >> Du hast das dafür nötige Diamantwerkzeug mit Wasserkühlung? > Mach dir da keine Sorgen ;-) Zwei einzelne Kerne nehmen und mit Luftspalt zusammenhängen. Es gibt noch dem Bereich des Hysterese des Ferrites. An dem kommst Du auch nicht vorbei. Wenn µ_r genauer gehalten werden soll, dann geht das nur mit einem Kern, der ca. bei 1.5A in die Sättigung geht. Dieser bekommt zwei Wicklungen. An einer Wicklung wird ein fester Konstantstrom von 500mA eingeprägt. Die zweite Wicklung verursacht dann nur noch ein Delta um den Arbeitspunkt von +/-50mA und das kannst Du für den Filter verwenden um Deine Genauigkeit zu erhalten.
@Frido H: danke für das tolle Tool!! @FrankM: Das wäre glaube ich die eleganteste Lösung, ich habe mir das auch schon überlegt, war mir aber nicht sicher, ob es einfach möglich ist die Wicklungen zu ändern, weil sie eventuell zu fest verklebt sein könnten. Aber das scheint offenbar nicht der Fall zu sein wie du schreibst. Bist du dir sicher, dass das gutgeht? Da würde ich gleich lieber in DE bestellen, will nicht ewig auf die Lieferung warten. Die von Pollin, die ich oben schonmal verlinkt hatte, sollten es auch tun oder? https://www.pollin.de/p/minidrossel-1mh-180ma-rm5-7-5x11-mm-1-stueck-250564
Opheim schrieb: > weil sie eventuell zu fest verklebt sein könnten. > Aber das scheint offenbar nicht der Fall zu sein wie du schreibst. Bist > du dir sicher, dass das gutgeht? > > Da würde ich gleich lieber in DE bestellen, will nicht ewig auf die > Lieferung warten. Die von Pollin, die ich oben schonmal verlinkt hatte, > sollten es auch tun oder? Die sollten es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gut tun! Habe schon ziemlich oft Hantelkerne umgewickelt. Das hat immer problemlos funktioniert. Vergossene oder verklebte Hantelkerne sind mir noch nie untergekommen. Nur beim Entfernen des Schrumpfschlauchs muss man etwas vorsichtig sein, um den dünnen Draht nicht zu beschädigen. Und an den Beinchen sollte man nicht zu lange rumlöten, sonst können sie sich lösen. Aber wie gesagt, mit ein wenig Übung ist das alles gut handhabbar. Mit dem Programm LIMP und der PC-Soundkarte kann man solche Spulen übrigens im Impedanzverlauf etc. vermessen, falls man es ganz optimal möchte.
FrankM schrieb: > Habe schon ziemlich oft Hantelkerne umgewickelt. Alternativ koennte auch Platz gelassen werden, um eine zweite Drossel zum Feintuning in Reihe zu schalten. Durchaus möglich wäre es auf die kleinen Drosseln außen herum noch weitere Wicklungen aufzubringen, da L mit N² zunimmt.
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