Forum: Fahrzeugelektronik Gefahr durch Elektroauto Akkus


von abcdefg (Gast)


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Hallo µC-Forum,

Ich hatte heute Unterhaltung mit nem Kumpel über Akkus von Elektroautos.
Und zwar ging es um die Gefahr die von diesen Akkus ausgeht.

Was würde passieren wenn man an einem Elektroauto nur den Plus Pol 
anfasst?
Also ohne in Kontakt mit der Masse des Akkus zu kommen.

Ich hätte gesagt, dass man auch so einen gewischt bekommt, da der Plus 
Pol den menschlichen Körper auf sein Potenzial ziehen will.
Angenommen auf dem Akku sind 300 Volt, dann müsste der Akku den Menschen 
doch auch auf 300Volt ziehen.
Sicher ist da kein Stromkreis, so dass durchgehend Strom fließen kann 
aber es müsste doch einen kurzen Stromschlag geben, der die Funktion des 
Herzens beeinträchtigen kann, oder liege ich da falsch?

von J. T. (chaoskind)


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Explodieren Vögel, die auf Hochspannungsleitungen sitzen?

Selbe Geschichte, du fast nur einen Pol an.

von Andreas B. (bitverdreher)


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abcdefg schrieb:
> oder liege ich da falsch?

Ja

von Schlaumaier (Gast)


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abcdefg schrieb:
> Was würde passieren wenn man an einem Elektroauto nur den Plus Pol
> anfasst?
> Also ohne in Kontakt mit der Masse des Akkus zu kommen.

Da kommst du ohne Werkzeug gar nicht ran. Ergo ist das Risiko gegen 0. 
Und die das aufmachen, sollten wissen was sie tun.

von abcdefg (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> abcdefg schrieb:
>> Was würde passieren wenn man an einem Elektroauto nur den Plus Pol
>> anfasst?
>> Also ohne in Kontakt mit der Masse des Akkus zu kommen.
>
> Da kommst du ohne Werkzeug gar nicht ran. Ergo ist das Risiko gegen 0.
> Und die das aufmachen, sollten wissen was sie tun.

Stell es die einfach vor, dass du da drankommen könntest :)

Andreas B. schrieb:
> abcdefg schrieb:
>> oder liege ich da falsch?
>
> Ja

Okay, war auf dem falschen Dampfer.

von ElektroFH (Gast)


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J. T. schrieb:
> Explodieren Vögel, die auf Hochspannungsleitungen sitzen?
>
> Selbe Geschichte, du fast nur einen Pol an.

die Vögel sind falsche Beispiel hier.
Die legen sich komplett auf einem elektrischen Potenzial.

Wenn ein Mensch ggf. auf dem Plus-Pol und den Pfad anfässt (obwohl in 
Realität durch Kesselung, Isolation, Gehäusen usw im Auto sehr schwierig 
dran zu kommen), legen die Füße auf dem Boden. Einem anderen Potenzial, 
die Erde..

Glücklicherweise die Schuhe werden hier die Isolation schaffen. Nun wenn 
man keine richtige Schuhe hat oder irgendeinen Niederimpedanzen Pfad 
steht, dann viel Glück....

Niederimpedanz-Pfad-Beispiele: Mit anderem Hand die Karosserie anfässt. 
oder eine Hose mit bodennähe Metal-Reißverschluß, Es regnet viel usw.

von ACDC (Gast)


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ElektroFH schrieb:
> Niederimpedanz-Pfad-Beispiele: Mit anderem Hand die Karosserie anfässt.
> oder eine Hose mit bodennähe Metal-Reißverschluß, Es regnet viel usw.

Ne,
zu keinen Zeitpunkt ist die Fahrspannung galvanisch mit der Karosse 
verbunden.

von Einspruch euer Ehren (Gast)


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J. T. schrieb:
> Explodieren Vögel, die auf Hochspannungsleitungen sitzen?
Es liegt kein geschlossener Stromkreis vor, aber sie kommen mit dem 
Potenzial 0 Volt an und kontaktieren 300kVss. Das sollte für eine 
ordentliche Ladungsverschiebung sorgen. Warum kriegen sie keinen Schlag?

Können sie aufgeladen wegfliegen und beim Landen umkommen?

Oder wird die Ladung auf die Vögel beim Anfliegen und Abfliegen langsam 
übertragen / entladen?

von Einspruch euer Ehren (Gast)


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ACDC schrieb:
> zu keinen Zeitpunkt ist die Fahrspannung galvanisch mit der Karosse
> verbunden.

Nur beim Unfall, den ich schon hatte und der dafür gesorgt hat, dass es 
Teile der Koffenraumwanne gegrillt hat. Die BAT war hin und der 
komplette hintere Teil musste neu gemacht werden. Da die Aussenhaut die 
auch kontaktiert war, aus Kunststoff ist, ist nicht weiter viel 
passiert. Die Notabschaltung der BAT hat nicht gegriffen, was wohl 
auch sonst immer mal passiert und dafür sorgt, dass E-Autos abfackeln.

Was man aber sagen kann: Sie fackeln langsam genug ab. Man kann 
aussteigen, sein Zeug nehmen und langsam wegspazieren. Es müsste 
eigentlich sogar noch langen, einen Feuerlöscher zu greifen. Dumm ist 
nur, dass man ihn nicht auf die Gefahrenstelle richten darf, weil sonst 
die Luft ionisiert und leitfähig wird.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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ElektroFH schrieb:
> Wenn ein Mensch ggf. auf dem Plus-Pol und den Pfad anfässt (obwohl in
> Realität durch Kesselung, Isolation, Gehäusen usw im Auto sehr schwierig
> dran zu kommen), legen die Füße auf dem Boden. Einem anderen Potenzial,
> die Erde..

Der Boden/Erde ist egal, weil dein Fahrzeug wohl kaum damit verbunden 
sein wird (außer du haust beim Parken jedesmal einen Fundamenterder in 
den Boden:-). Selbst wenn man mal Klamotten anhat die sich bei jeder 
Gelegenheit so stark Statisch aufladen das man an jeder (geerdeten) Tür 
eine gewischt bekommt machen an der Fahrzeugkarosserie (und auch an 
jedem anderen Potential innerhalb des Fehrzeugs) in der Regel garnichts, 
weil die Kiste selbst einfach viel zu gut gegen "Erde" isoliert ist.

Edit:
Das ganze gilt so einfach natürlich nichtmehr wenn man dabei mit 
Löschwasser, entsprechenden Werkzeugen usw. an einem Unfall Fahrzeug 
rumhantiert. Da besteht durchaus die Gefahr das man beiden Fahrzeug-Pole 
berühren kann bzw. auch die "Verbingung" in Richtung Erde niederohmiger 
ist als normal...

: Bearbeitet durch User
von Der Name Gottes is 0x2A (Gast)


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abcdefg schrieb:
> Also ohne in Kontakt mit der Masse des Akkus zu kommen.

Wie willst das anstellen? In die Luft springen und schweben?

von Der Name Gottes is 0x2A (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> Der Boden/Erde ist egal, weil dein Fahrzeug wohl kaum damit verbunden
> sein wird (außer du haust beim Parken jedesmal einen Fundamenterder in
> den Boden:-).

Es genügen nasse Reifen , also wirst jedesmal vor dem Aussteigen diese 
Trocken fönen müßen ...

von J. T. (chaoskind)


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Einspruch euer Ehren schrieb:
> Es liegt kein geschlossener Stromkreis vor, aber sie kommen mit dem
> Potenzial 0 Volt an und kontaktieren 300kVss. Das sollte für eine
> ordentliche Ladungsverschiebung sorgen. Warum kriegen sie keinen Schlag?

Die kommen nicht mit dem Potential 0V an. Die kommen mit undefiniertem 
Potential an. Auch Bewegung durch Luft kann für statische Aufladung 
sorgen. Diesem Effekt verdanken wir Gewitter.

Die Kapazität des Vogels, gegen was auch immer, dürfte so winzig sein, 
dass die Ladungsverschiebung durch die 300kV zu keinem nennenswerten 
Strom führen. Da auf eine kleine Kapazität eben nur eine kleine Ladung 
passt. Und die ist eben auch mit wenig Strom schnell zusammen, die 
kleine Menge an Coulombs, bzw Bruchteilen davon.

von och... (Gast)


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Dein Körper stellt eine Kapazität im Bezug zur Batterie dar. Wenn man 
einen Pol der Batterie berührt fließt kurz ein Strom in den Körper, bis 
diese aufgeladen ist.

Die Kapazität ist winzig und bewegt sich im pF-Bereich, und daher ist 
die Energie/die Ladung sehr klein.
Um ein vielfaches kleiner als z.B. die, die beim Ausziehen eines 
Wollpullovers entsteht, da kommen 10kV und mehr zustande.

Und darum wird man im dem Fall nichts merken.
Es ist aber sowieso unmöglich an die Spannung dranzukommen, ohne dass 
ein Fehler vorliegt oder herumbastelt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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J. T. schrieb:
> Die Kapazität des Vogels, gegen was auch immer

Ja, wie hoch ist sie denn nun?
Das wäre doch mal ein interessantes Forschungsgebiet: Messungen der 
Vogelkapazität gegen Erde in Femto- oder Attofarad.

von J. T. (chaoskind)


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Andreas B. schrieb:
> Messungen der Vogelkapazität

Was wohl die Vögel davon halten, wenn sie für Kapazitätsmessungen ihrer 
Körper eingesammelt werden?

von Programmierer (Gast)


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ElektroFH schrieb:
> Wenn ein Mensch ggf. auf dem Plus-Pol und den Pfad anfässt (obwohl in
> Realität durch Kesselung, Isolation, Gehäusen usw im Auto sehr schwierig
> dran zu kommen), legen die Füße auf dem Boden. Einem anderen Potenzial,
> die Erde..

Das HV-System ist vollständig galvanisch vom LV-System und auch von der 
Karosserie getrennt, also nicht geerdet. Gleichzeitig Karosserie und 
(+)-Pol oder auch (-)-Pol berühren hat also überhaupt keine Folge. Wenn 
der Widerstand eine bestimmte Schwelle unterschreitet (der Widerstand 
vom Menschen ist wahrscheinlich zu hoch), wird das Isometer im Auto 
(quasi ein FI) auslösen und die Batterie abkoppeln.

Und dann gilt natürlich auch noch:

Schlaumaier schrieb:
> Da kommst du ohne Werkzeug gar nicht ran. Ergo ist das Risiko gegen 0.

Irgend W. schrieb:
> Das ganze gilt so einfach natürlich nichtmehr wenn man dabei mit
> Löschwasser

Idealerweise löscht man daher mit CO²-Löscher.

von Mario X. (grinderfx)


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J. T. schrieb:
> Explodieren Vögel, die auf Hochspannungsleitungen sitzen?
>
> Selbe Geschichte, du fast nur einen Pol an.

Leider jaaaa.
Ich arbeite in einem Hochhaus, mitten in einer großen Stadt und da gehen 
4 Bahngleise parallel nebeneinander an einer Brücke am Haus vorbei.
Und aus irgendeinem Grund kommt es gelegentlich dazu, dass es einen 
abartigen Knall gibt und ein Vogel auf den Stromleitungen brutal 
explodiert.
Ich sehe direkt auf die Gleise und erlebe das ca. alle 2 Monate mal.
Wie auch immer es dazu kommt, es passiert...

Eine Erklärung dazu:
...
Grund für das herunterhängende Kupferkabel in Lürrip war eine Taube, die 
mit einem Bein auf einem Isolator und mit dem anderen auf der 
Stromleitung stand. Isolatoren befinden sich zwischen zwei Strommästen. 
Sie sind aus Glas oder Porzellan und können daher keinen Strom leiten. 
In diesem seltenen Fall diente die Taube jedoch als Überbrücker. Sie 
explodierte und löste gegen 18 Uhr einen Kurzschluss an der Oberleitung 
aus, wie ein Bahnsprecher unserer Redaktion bestätigte. 15.000 Volt 
fließen durch die Oberleitungen der Bahn. "Von dem Tier wird nur noch 
Asche übrig sein", sagte der Sprecher weiter.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich gehe einfach mal davon aus, dass im Auto die gleichen Regeln gelten, 
wie in Deinem Schaltschrank. Das Berühren eines "Poles" ist da ja auch 
ein richtiger Muntermacher. Da die Spannungen weit weg von denen liegen, 
die im normalen Auto (12-24V) üblich sind, sollten auch hier die 
zugehörigen Regeln gelten.
Und was die Gefährlichkeit des Restes betrifft: Gerüchten zufolge soll 
Benzin ja auch nicht ganz ohne sein. Auslaufendes Benzin nach einem 
Unfall, wird wohl ähnlich wirken wie ein kurzgeschlossener Akku. Da ist 
die Situation: Der Löscher kommt nirgendwo dran, da irgendjemand alles 
mit Blech verkleidet hat. In anderen Fall lohnt es sowieso nicht, was 
aber im Ergebnis das Gleiche bewirkt. Ein kleiner Unterschied bleibt 
aber: Es gibt mehr Ärger und Sondermüll.

von Blubber (Gast)


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Wie schon erwähnt ist die Batterie potentialgetrennt, außerdem ist ein 
Iso-Wächter verbaut. D.h. selbst bei einem Erdschluss passiert recht 
wenig.

Es sind allerdings nicht unerhebliche C's zwischen den Batteriepolen und 
Erde (z.B. im HF-Filter des Inverters). Die können ggf. noch aufgeladen 
sein, wenn man kurz nach dem Einschalten an den HV-Kreis fassen würde. 
Allerdings ist deren Energie begrenzt, außerdem ist der HV-Kreis ja 
berührgeschützt, d.h. man kommt da nicht leicht ran.

Eine Gefahr könnte aber z.B. für Rettungspersonal bestehen, wenn die 
dich aus dem Auto schneiden müssen und da ggf. beide Pole berühren 
könnten (Lichtbogen). Aber auch daran hat man gedacht, im Normalfall 
wird der HV-Kreis im Batteriepack getrennt ("Pyrofuse"), und zur 
Sicherheit gibt es noch eine manuelle Unterbrechung.

von Thomas (kosmos)


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ich habe mal so nen Überschlag aus nächster Nähe (< 10 Meter erlebt), da 
zuckt man aber wirklich zusammen. Der Rabe lag am Boden hat gedampft, 
war aber ansonsten in Ordnung also nicht aus Asche oder verkohlt. Meist 
passiert es wenn Sie losfliegen und mit dem Flügel den Isolator 
überbrücken, das gibt nen kurzen Schlag, die Oberleitung wird aufgrund 
des Überstroms kurz abgeschaltet und dann schaltet die Anlage 
automatisch wieder ein um zu erkennen obs nur ein kurzzeitiger Schluß 
war, da das öfter vorkommt.

15kV mit einigen kA ist aber ne andere Hausnummer als so ein eMobil, 
wenn man da nur mit einer Hand hinlangt dürfte nichts groß passieren den 
der Stromkreis muss eben geschlossen werden und durch die Schuhe und 
Gummireifen wieder zurück zur Batterie ist schon etwas schwierig für so 
ne geringe Spannung.

von Programmierer (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> und durch die Schuhe und
> Gummireifen wieder zurück zur Batterie ist schon etwas schwierig für so
> ne geringe Spannung.

Nochmal: Die HV-Batterie ist nicht mit der Karosserie, Fahrwerk, 
Rädern oder der "Erde" verbunden. Alle HV-führenden Teile sind mit 
mindestens 1kV isoliert. Selbst wenn du einen Pol direkt mit dem 
Erdboden, oder der Karosserie verbindest, löst nur das Isometer aus; 
wenn man das deaktiviert (sollte und kann man natürlich normalerweise 
nicht) aber sonst nichts defekt ist, passiert nichts.

So ein EV-Akku hat durchaus genug Leistung um Muttern oder 
Schraubendreher zu verdampfen. Daher ja die Sicherheitsmaßnahmen.

von Udo S. (urschmitt)


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Sebastian S. schrieb:
> Ich gehe einfach mal davon aus, dass im Auto die gleichen Regeln gelten,
> wie in Deinem Schaltschrank.

Glauben und "davon ausgehen" nützt nichts.
Entweder du WEISST es, oder du hörst auf hier falsche Aussagen zu 
verbreiten.

Im Schaltschrank hast du mit Netzspannung zu tun, da ist ein Pol 
geerdet.

Im E-Auto ist die hohe Fahrspannung komplett galvanisch von der 
Fahrzeugmasse getrennt.
Siehe z.B.
https://www.wko.at/branchen/transport-verkehr/fahrschulen-allgemeiner-verkehr/Sicherheit-im-Elektroauto---Rudolf-Moerk-Moerkenstein.pdf
Seite 3 und 4.

von Mercedesfan-ing (Gast)


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Genau wie Experten im Forum behaupten, gibt es keine Gefahr.
Nur bei Unfälle oder extreme Amateur-Reparaturarbeit wo mit gewaltigem 
Kraft die kritische Teile ausgesteckt/zerlegt werden.

Weltweit arbeiten hunderttausende Ingenieure, wenn nicht Millionen, und 
zig tausend Firmen an EVs, neben Insitutionen, Regierungen usw....
Sie werden alles mögliches und bestens tun, mit galvanischen Trennungen, 
Isolation-Überwachung, RCDs, Sicherheitsensoren, dicke Batterie-Kammeren 
usw. usw.

Fazit: EV ist sicherer als Verbrenner, und es ist die Zukunft!

von Thomas (kosmos)


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Ich sagte ja das es wieder zurück zur Batterie muss. Es ging ja darum 
wenn man an den Plus Pol fasst. Wenn man da mit 2 Händen unterwegs ist 
könnte es schon leichter werden + und - zu erwischen.

von Erwin D. (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Ich sagte ja das es wieder zurück zur Batterie muss. Es ging ja
> darum
> wenn man an den Plus Pol fasst. Wenn man da mit 2 Händen unterwegs ist
> könnte es schon leichter werden + und - zu erwischen.

Zwei Hände allein reichen nicht. Auch dann musst du vorher(!) 
wissentlich(!) und absichtlich(!) beide Verkleidungen bzw. Abdeckungen 
demontieren, damit du überhaupt eine Chance hast, beide Batteriepole zu 
berühren. Nicht umsonst haben es dir die Hersteller so schwer gemacht, 
am Darwin-Award teilzunehmen.

von Batterie-Ingo (Gast)


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abcdefg schrieb:
> Was würde passieren wenn man an einem Elektroauto nur den Plus Pol
> anfasst?
> Also ohne in Kontakt mit der Masse des Akkus zu kommen.

Gar nichts. Du kannst auch das Batteriegehäuse und Plus ODER Minus 
anfassen, da passiert auch nichts. Es sei denn die Batterie ist aktiv, 
dass heißt ihr ISO-Wächter läuft, da kann man durchaus mal eine kriegen, 
allerdings stark strombegrenzt.

ACDC schrieb:
> Ne,
> zu keinen Zeitpunkt ist die Fahrspannung galvanisch mit der Karosse
> verbunden.

Richtig.

Einspruch euer Ehren schrieb:
> Was man aber sagen kann: Sie fackeln langsam genug ab. Man kann
> aussteigen, sein Zeug nehmen und langsam wegspazieren.

Wenn man einen Unfall hatte bei dem man noch selbst aussteigen kann, 
dann ja.

Der Name Gottes is 0x2A schrieb:
> Es genügen nasse Reifen , also wirst jedesmal vor dem Aussteigen diese
> Trocken fönen müßen ...

Schwachsinn, da nur beim ISO-Fehler überhaupt ein Potential am Gehäuse 
anliegt und dann auch nur eins, welches gegenüber Erde gar keinen Bezug 
hat. Da fließt nur der Umladestrom in dich hinein, dass merkst du nicht. 
Da ist jede Wollsocke auf dem Teppich gefährlicher ;).

Programmierer schrieb:
> Gleichzeitig Karosserie und
> (+)-Pol oder auch (-)-Pol berühren hat also überhaupt keine Folge. Wenn
> der Widerstand eine bestimmte Schwelle unterschreitet (der Widerstand
> vom Menschen ist wahrscheinlich zu hoch), wird das Isometer im Auto
> (quasi ein FI) auslösen und die Batterie abkoppeln.

Genau so läuft das.

von Der Name Gottes is 0x2A (Gast)


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Mario X. schrieb:
> Isolatoren befinden sich zwischen zwei Strommästen.
> Sie sind aus Glas oder Porzellan und können daher keinen Strom leiten.
> In diesem seltenen Fall diente die Taube jedoch als Überbrücker.

Njein, die Isolatoren sind oft so beschaffen, das es regelmäßig zu 
Überschlägen kommt, nämlich bei Regen/Feuchte/Schnee. Durch diesen 
Überschlag wird das anhaftende Wasser schlagartig verdampft, bevor der 
Isolationswiderstand zu gering ist oder dauerhafte Kriechstrecken 
entstehen.

Das selbe dürfte für das Federvieh gelten, da wird das Ganze so gebaut, 
das, wenn es mal zum Überschlag kommt, der so heftig ausfällt, das die 
Ursache in Bruchteilen beseitigt wird.

von Jens H. aus K. (Gast)


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Einspruch euer Ehren schrieb:
> J. T. schrieb:
>> Explodieren Vögel, die auf Hochspannungsleitungen sitzen?
> Es liegt kein geschlossener Stromkreis vor, aber sie kommen mit dem
> Potenzial 0 Volt an und kontaktieren 300kVss. Das sollte für eine
> ordentliche Ladungsverschiebung sorgen. Warum kriegen sie keinen Schlag?
>
> Können sie aufgeladen wegfliegen und beim Landen umkommen?
>
> Oder wird die Ladung auf die Vögel beim Anfliegen und Abfliegen langsam
> übertragen / entladen?

Vögel haben einen Sinn für den Nulldurchgang der Wechselspannung. 
Deswegen passiert denen nichts.

von Matthias L. (Gast)


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Jens H. aus K. schrieb:
>> Es liegt kein geschlossener Stromkreis vor, aber sie kommen mit dem
>> Potenzial 0 Volt an und kontaktieren 300kVss. Das sollte für eine
>> ordentliche Ladungsverschiebung sorgen. Warum kriegen sie keinen Schlag?

Annahme:
Abstand/Höhe des Vogels über Grund: 50m
"Querschnitt" des Vogels: 10x10cm² = 0.01m²

Nach C=eA/d ergibt das ca. 1.8fF (femto: 10E-15)

Bei 330kV und 50Hz fliesst ein Verschiebungsstrom von 180nA.

Bei 330kV DC muss der Vogel eine Ladung von 585pF aufnehmen. Ich denke, 
der Vorgang findet nicht abrupt eim Landen statt, sondern kontinuierlich 
beim Näherkommen, denn die Spannung bzw. das Potential nimmt ja 
permanent zu.

von Jens H. aus K. (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Annahme:
....
> Bei 330kV DC muss der Vogel eine Ladung von 585pF aufnehmen. Ich denke,
> der Vorgang findet nicht abrupt eim Landen statt, sondern kontinuierlich
> beim Näherkommen, denn die Spannung bzw. das Potential nimmt ja
> permanent zu.
Das ist ein hypothetischer Fall. Bei 330 kV sitzt kein noch so 
wagemutiger Vogel mehr auf einem Leiterseilbündel, sondern nur noch auf 
dem Erdseil. Denen ist einfach die Feldstärke zu hoch, es sprüht dann 
unangenehm Funken aus dem Schnabel. Schon bei 110 kV dürfte das der Fall 
sein. Die genaue Grenze findet man im Netz. In meiner Hochschulzeit 
haben wir mal ein Experiment mit einem Wellensittich als eine 
Vorbereitung auf eine Wissenschaftssendung (Aha) gemacht. Ab einer 
bestimmten Spannung ist der Vogel reproduzierbar, aber unbeschadet von 
der Leitung geflattert.

von Matthias L. (Gast)


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Jens H. aus K. schrieb:
> es sprüht dann
> unangenehm Funken aus dem Schnabel

St. Elms Feuer? Ja, wir müssen den Schnabel runder machen ;-)


>Das ist ein hypothetischer Fall

Klar. Sollte ja nur paar Grössenordnungen zeigen.

von Thomas (kosmos)


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ich widerspreche ja nicht, der Strom muss eben eben durch Schuh, Reifen 
und alles was da noch dazwischen Steckt zur Batterie zurück damits 
gefährlich werden kann und das ist eben sehr sehr schwierig, wenn da 
alles isoliert ist bzw. kein elektr. Kontakt besteht.

von Tim (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Und die das aufmachen, sollten wissen was sie tun.

Genau, siehe Tschernobyl.

> Ergo ist das Risiko gegen 0.

Bei der Atomkraft hieß es mal, ein Supergau passiert alle 100.000 Jahre. 
Kann mich nach Tschernobyl noch gut an ein Plakat erinnern, auf dem 
stand: Wie schnell doch die Zeit vergeht ...

von Tim (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> ich habe mal so nen Überschlag aus nächster Nähe (< 10 Meter erlebt), da
> zuckt man aber wirklich zusammen. Der Rabe lag am Boden hat gedampft,
> war aber ansonsten in Ordnung also nicht aus Asche oder verkohlt.

> 15kV mit einigen kA ist aber ne andere Hausnummer

Wenn ein Rabe mit den FlügelFEDERN! den Isolator überbrückt, fließen 
einige kA? Nicht dein Ernst, oder doch?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bei offenen Stromkreisen fliesst kein Strom.
-Ist ja auch kein Kreis...

Aber, um jetzt Verwirrung zu stiften :-]

ein Hubschrauber lädt sich im Flug auf und wenn beim Freileitungsservice
nur EINE Leitung berührt wird, springt ein Funke zum Heli über.
Daher wird immer erst mit einer "Lanze"
der Potentialausgleich durchgeführt
und ein Kabel an die Leitung geklemmt bevor man daran arbeitet.

von Erwin D. (Gast)


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● Des I. schrieb:
> Daher wird immer erst mit einer "Lanze"
> der Potentialausgleich durchgeführt

Das hätte der Rabe ebenfalls beachten sollen ;-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Erwin D. schrieb:
> Das hätte der Rabe ebenfalls beachten sollen ;-)

ich find grad kein Video, in dem man die Entladung auch sehen kann.
aber diese Klemme sieht man ganz deutlich

https://www.youtube.com/watch?v=FWTls_JZO0A

ab Minute 2:00

von Andreas B. (bitverdreher)


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Tim schrieb:
> Wenn ein Rabe mit den FlügelFEDERN! den Isolator überbrückt, fließen
> einige kA? Nicht dein Ernst, oder doch?
Bei diesen Spannungen wird sich dabei ein Plasma bilden.

von Martin (Gast)


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Man muss es einfach einmal wieder feststellen: hier gibt es nicht nur 
Trolle, hier gibt es ganze Trollthreads.

von Ralf X. (ralf0815)


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● Des I. schrieb:
> Erwin D. schrieb:
>> Das hätte der Rabe ebenfalls beachten sollen ;-)
>
> ich find grad kein Video, in dem man die Entladung auch sehen kann.
> aber diese Klemme sieht man ganz deutlich
>
> https://www.youtube.com/watch?v=FWTls_JZO0A
>
> ab Minute 2:00

Vorsicht bei den Altglascontainern!

von Wolfgang (Gast)


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abcdefg schrieb:
> Was würde passieren wenn man an einem Elektroauto nur den Plus Pol
> anfasst?

Du rennst den ganzen Tag auf der Erdeoberfläche rum. Da stört es dich 
doch auch nicht, dass die geladen ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrostatisches_Feld_der_Erde

von Thomas (kosmos)


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kA war daraufhin bezogen was so eine Leitung liefern kann und nicht was 
durch den Vogel gegangen ist. Schon etwas her glaube das müssten aber 
max. 16 oder 25 kA gewesen was die Leitung abkann, die 
Überstromabschaltung schlägt aber schon weit darunter zu, denke das sind 
so um die 2 kA und dann versucht die Anlage automatisch mit geringerem 
Strom 3-4 mal wieder einzuschalten.

von Mani W. (e-doc)


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abcdefg schrieb:
> Ich hätte gesagt, dass man auch so einen gewischt bekommt, da der Plus
> Pol den menschlichen Körper auf sein Potenzial ziehen will.

ElektroFH schrieb:
> Wenn ein Mensch ggf. auf dem Plus-Pol und den Pfad anfässt (obwohl in
> Realität durch Kesselung, Isolation, Gehäusen usw im Auto sehr schwierig
> dran zu kommen), legen die Füße auf dem Boden.

ElektroFH schrieb:
> Niederimpedanz-Pfad-Beispiele: Mit anderem Hand die Karosserie anfässt.
> oder eine Hose mit bodennähe Metal-Reißverschluß, Es regnet viel usw.

Mercedesfan-ing schrieb:
> Nur bei Unfälle oder extreme Amateur-Reparaturarbeit wo mit gewaltigem
> Kraft die kritische Teile ausgesteckt/zerlegt werden.

Erwin D. schrieb:
> Zwei Hände allein reichen nicht.

Thomas O. schrieb:
> ich habe mal so nen Überschlag aus nächster Nähe (< 10 Meter erlebt), da
> zuckt man aber wirklich zusammen. Der Rabe lag am Boden hat gedampft,
> war aber ansonsten in Ordnung also nicht aus Asche oder verkohlt.

Jens H. aus K. schrieb:
> Vögel haben einen Sinn für den Nulldurchgang der Wechselspannung.
> Deswegen passiert denen nichts.

Martin schrieb:
> Man muss es einfach einmal wieder feststellen: hier gibt es nicht nur
> Trolle, hier gibt es ganze Trollthreads.
>
Es ist immer wieder faszinierend, solche Sätze lesen zu dürfen...

;-)

von Mani W. (e-doc)


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Thomas O. schrieb:
> ich habe mal so nen Überschlag aus nächster Nähe (< 10 Meter erlebt), da
> zuckt man aber wirklich zusammen. Der Rabe lag am Boden hat gedampft,
> war aber ansonsten in Ordnung also nicht aus Asche oder verkohlt.

Kaum zu glauben, aber so steht es geschrieben...

;-)))

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ralf X. schrieb:
> ● Des I. schrieb:
>> Erwin D. schrieb:
>>> Das hätte der Rabe ebenfalls beachten sollen ;-)
>>
>> ich find grad kein Video, in dem man die Entladung auch sehen kann.
>> aber diese Klemme sieht man ganz deutlich
>>
>> https://www.youtube.com/watch?v=FWTls_JZO0A
>>
>> ab Minute 2:00
>
> Vorsicht bei den Altglascontainern!

wie meinen?

von Martin G. (Firma: kamaste.it GmbH) (myg63)


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Die Hochvolt-Stromkreise sind galvanisch von der Karrosserie entkoppelt. 
Es kann also höchstens ein minimaler Leckstrom fließen - der 
ISO-Widerstand liegt bei einigen Mega-Ohm.
Natürlich kann es etwas bitzeln, da das Auto auch eine Kapazität gegen 
den Boden und gegen die Batterie hat. Da kann schon mal ein Funke 
überspringen.

Ich bin selbst E-Auto Fahrer und mir ist aufgefallen, dass man am E-Auto 
eher einen "gewischt" bekommt, wenn man ein/aussteigt. Das zeigt die an 
sich bessere Isolierung der Karrosserie als beim Verbrenner.

von Michael_Ohl (Gast)


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Ist mir noch bei keinem meiner drei E-Autos passiert, aber es ist auch 
viel zu feucht im Moment in Hamburg;-)

mfG
Michael

von Mani W. (e-doc)


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Also ich mache es automatisch, dass ich vor dem Aussteigen mich am
Türrahmen bzw. am Dach anhalte um mit Schwung dann draußen zu sein,
dabei gibt es keine Überschläge - aber bei einem Plastikauto ist das
eben anders...

;-)

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