Guten Morgen. Ich werde demnächst ein paar Luftspulen ohne Wickelkörper für eine Frequenzweiche wickeln (Die üblichen verdächtigen sind mir bei passendem RDC zu groß und Kerne dürften bei der maximalen Belastbarkeit auch groß und teuer werden. Damit der Draht nicht so in der Luft herum flattert, wollte ich sie vergießen. Ich finde leider keine Angaben über die beim Aushärten erreichte Temperatur der einzelnen Harze. Welches Harz härtet idR. denn am kühlsten aus? Epoxy, PU, UP? Bzw. welcher Hersteller macht genauere Angaben über die "Heizleistung" seines Produktes? Ich danke schonmal im Vorraus für Antworten.:-) Patrick
Patrick S. schrieb: > keine Angaben über die beim Aushärten erreichte > Temperatur Lass dir mal die Unterschiede zwischen 1. Energie 2. Leistung 3. Temperatur erklären.
Meines Wissens bleibt es kühler, wenn es langsamer reagiert. Also wäre ein Harz mit langer Aushärtezeit wohl besser. Aber geht die Temperatur da wirklich so hoch? Der Draht bei Reichelt zum Beispiel ist bis 155 °C wärmebeständig.
PS. Hier gibt es einen Versuch dazu: https://drsvanhay.de/epoxid-erhitzt-sich-218-c/ Es ist doch mehr, als ich gedacht habe.
Frequenzweichen für Audio (Lautsprecher) oder HF (Funk)? Was ist Deine Befürchtung bezüglich der Reaktionstemperatur? Das etwas durch die Wärme Schaden nimmt? Gennerell nimmt man langsam härtende Vergußmasse (kein Epoxi). Wenn es trotzdem Epoxi sein muss, dann gibt es auch da langsam härtende Ausführungen. Bei zuviel Volumen wird schnell härtendes Epoxi überkochen (schon selbst erlebt). Da aber auch überkochndes Epoxi weit unter Löttemperatur bleibt, würde ich mir über eine Schädigung der elektrischen Bauteile (Spule) keine Sorgen machen. Eher über die Schweinerei, wenn´s überkocht.
Dussel schrieb: > PS. Hier gibt es einen Versuch dazu: > https://drsvanhay.de/epoxid-erhitzt-sich-218-c/ > Es ist doch mehr, als ich gedacht habe. Das sind aber auch ordentliche Mengen, selbst 14g sind hier schon sehr viel Harz, zweitens noch ein extrem schnelles Harz. Was also in anderen Worten heißt, dass dort pro Zeit sehr viel reagiert und dementsprechend Wärme erzeugt. Hier braucht man aber nicht so viel Harz, nicht so schnell reagierendes und dazu würde die Spulen über die Platine auch einen Teil der Wärme wegleiten. Richtig große Spulen muss man auch nicht vollständig vergießen, ordentlich beträufeln damit es durch die Kapillarwirkung zwischen die Drähte u. Platine einzieht, reicht.
Nimm PU, das wird bei Aushärtung etwa handwarm. Allerdings dauert das auch 8-48 Stunden. Sollten es Luftspulen für HF-Anwendungen sein, solltest du allerdings mal ermitteln, wie das verwendete Harz die Werte der Spule, insbesondere die Induktivität verschiebt. Das dürfte viel interessanter sein als die Frage, ob der Draht beim Aushärten ein paar Grad wärm er wird.
Patrick S. schrieb: > Die üblichen verdächtigen sind mir bei passendem RDC zu groß und Kerne > dürften bei der maximalen Belastbarkeit auch groß und teuer werden. Also ziemliche Kaventsmänner. > Damit der Draht nicht so in der Luft herum flattert, wollte ich sie > vergießen. Was soll denn bei so einem Trumm flattern?
Beim Ausschlachten von Radios fand ich oft in Kerzenwachs vergossene HF-Spulen.
Danke für die Antworten. :-) Es wird dann wohl PU. Stefan M. schrieb: > Frequenzweichen für Audio (Lautsprecher) oder HF (Funk)? > Was ist Deine Befürchtung bezüglich der Reaktionstemperatur? > Das etwas durch die Wärme Schaden nimmt? Lautsprecher. Jipp. Tatsächlich. Hab mir schon böse die Finger an Epoxid verbrannt. Percy N. schrieb: > Was soll denn bei so einem Trumm flattern? Mehrlagige Spule im mobilen Lautsprecher (auf Rollen. Er wird etwas größer und mit ~80V maximaler Batteriespannung betrieben. Bei 4Ohm-Chassis ist somit auch eine Menge Leistung im Spiel. Sie wird also durchaus mechanisch und elektrisch beansprucht. Das ist auch einer der Gründe, mir die Spule(n) für den Subsonic-Filter selbst zu wickeln, sie mit Dübeln eingießen und in die Gehäuseecke zu kleben. mfG Patrick
Mööööp schrieb: > Eine vergossene Luftspule ist keine Luftspule mehr! Das habe ich tatsächlich nicht bedacht. Eine Rolle Lackdraht reicht allerdings für ein paar Fehlversuche aus. Sooooooooo gravierend dürfte der Unterschied doch eigentlich nicht bemerkbar machen? 🤷 Beide Materialien sind doch quasi nichtleitend und nicht Magnetisch. Ich sehe eher Vorteile bezüglich der Toleranz (Luftfeuchtigkeit). mfG Patrick
Wozu eine Luftspule vergießen wollen? Patrick S. schrieb: > Ich werde demnächst ein paar Luftspulen ohne Wickelkörper für eine > Frequenzweiche wickeln So speziell werden die nicht sein, dass Du diese nicht mit Iso-Band fixieren kannst... Nimm Nagellack, den kannst Du in allen Farben bekommen, ein eventueller kleiner Anteil an Metallen wird sich bei Deinem Projekt nicht bemerkbar machen... Ansonsten war, wie schon erwähnt wurde, immer wieder Kerzenwachs zu finden...
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Servus, du kannst den CuL eng um einen Wickelkörper wickeln und außen einmal mit Kapton Klebeband umwickeln, den Wickelkörper danach wieder entfernen. Hält recht gut, hab so schon mehrere stabile Luftspule so aufgebaut. Hält bestimmt genauso gut wie Wachs und schmilzt nicht weg. Stefan M. schrieb: > Gennerell nimmt man langsam härtende Vergußmasse (kein Epoxi). > Wenn es trotzdem Epoxi sein muss, dann gibt es auch da langsam härtende > Ausführungen. Epoxid gibts doch mit verschiedenen Topfzeiten, wie du schon angemerkt hast. Epoxid löst auch keine Kunststoffe auf, so wie PU. Übrigens kocht PU auch über, wenn zu viel Härter hinzugegeben wird. Komisch dass hier von Epoxid abgeraten wird, hier sind die Elektronik Vergussmassen fast ausschließlich aus Epoxid: https://www.panacol.de/kleber-anwendungen/elektronik/vergussmasse-fuer-elektronikkomponenten# Auch die Schrumpfung beim Aushärten ist meines Wissens bei Epoxidharz am geringsten.
Mani W. schrieb: > Wozu eine Luftspule vergießen wollen? Eine Luftspule sollte auch so eine bleiben, darum sind diese meist auf einem Plastikkörper gewickelt, der die Spule zusammen hält... Der Plastikkörper hält die Luftspule dann mechanisch an einem festen Ort, denn dort soll sie auch bleiben in einer Frequenzweiche für LS-Boxen - sie soll auch dort noch verharren, wenn die Box etwas unsanft abgestellt wird... Sämtliche Materialien, welche die Spule dann umschließen (Gießharz,...) erhöhen die Masse und viele Materialien erzeugen zusätzlich mechanische Spannungen... Muss ja nicht sein, oder?
Hermann S. schrieb: > Komisch dass hier von Epoxid abgeraten wird, 1.Es ist ein himmelweiter Unterschied bei der Dosierung ob man einen Würfel gießt (der Hitzerisse bekommt) oder eine Fläche benetzt wo die Wärme schnell verschwindet. 2.Je nach Frequenz und Wärme kann die Vergussmasse etwas Einfluss haben. Ein Versuch macht klug.
Das einfachste Mittel ist Heißkleber, auf sämtlichen Weichen sind die 'körperfreien Spulen' einfach mit Heißkleber draufgepappt und noch ´n paar Spritzer obenauf :: verlötet und fertig. Kannst ja auch auf so ein Elektroverlegerohr draufwickeln, in Karton ein Loch - draufstecken und festpappen. Oder auf Platine löten, und ein Rohr-Stück als Schutz drüber- oder in Plastik-verpackungen/-dosen rein-pappen - Deckel drauf und fertig . Wenn etwas 1,- kostet, versuche es immer durch 10cent zu substituieren !
Hab ich grade entdeckt, falls es hilft : -- Bei 200°C Verbackbarer Lackdraht : https://www.amazon.de/dp/B07SGW2TGK ab 25,-/kg div.Dicken Der Backlackdraht Typ 210 wird in Elektromotoren mit und ohne Phasenisolation, Polwicklungen, Magnetspulen (Bremsen etc.) und Schwingspulen verwendet. Besonders gute Verarbeitbarkeit bei gleichzeitig ausgezeichneten thermischen und elektrischen Eigenschaften. Geeignet für Modellbau, Spulen, Kleinmotoren, Transformatoren, Relais und Magnetspulen, Basteldraht, uvm. Beschreibung: Der Backlackdraht Typ 210 ist ein Wickeldraht aus einem Kupferrundleiter gemäß EN13601 Cu-ETP mit einer 3-Schicht-Lackisolation aufgebaut aus Theic-modifizierten Polyesterimid, plus Polyamidimid und darüber einer Polyamid-Backlacklackierung. Eigenschaften: Der Backlackdraht Typ 210 ist ein hochwärmebeständiger, unter Wärme verbackbarer Kupferlackdraht der Wärmeklasse 200 °C. Der Draht vereint die hervorragenden Beständigkeits- und Isolationseigenschaften des zugrundeliegenden Kupferlackdrahtes Typ W 210 mit den speziellen Anwendungsmöglichkeiten des thermisch verbackbaren zusätzlichen Backlackes auf Basis modifiziertem aromatischem Polyamid. Mit dem Backlackdraht Typ 210 können thermisch hoch beanspruchte Wicklungen selbsttragend und dadurch Platz sparend, automatengerecht, rationell und kostengünstig hergestellt werden. Die Verbackung ist anstelle einer Imprägnierung schnell und umweltfreundlich zu realisieren. Die verbackenen Wicklungen zeichnen sich durch hohe thermische und mechanische Stabilität aus. Modernste Verfahrenstechniken, Prozessregelungen und -kontrollen sichern ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau. Weiß immer noch nicht, ob sich das Selberwickeln wirklich auszahlt. Selberdrehen zahlt sich jedenfalls rauchtechnisch aus .
oszi40 schrieb: > Hermann S. schrieb: >> Komisch dass hier von Epoxid abgeraten wird, > > 1.Es ist ein himmelweiter Unterschied bei der Dosierung ob man einen > Würfel gießt (der Hitzerisse bekommt) oder eine Fläche benetzt wo die > Wärme schnell verschwindet. Welche Dosierung? Harz-Härter? Oder die Dosierung des Harzes auf der Spule? Ich versteh Deinen Einwand nicht so ganz. Das ist bei PU und Acrylharzen auch nicht anders. Maximale Schichtdicke ist meist bei den Harzen angegeben (meist nur bei Giessharzen, bei Laminierharzen eher nicht). Einen Würfel in "Schichten" zu giessen verhindert dann die Hitzerisse. Das steht in jeder Anleitung.
Patrick schrieb: > Percy N. schrieb: >> Was soll denn bei so einem Trumm flattern? > > Mehrlagige Spule im mobilen Lautsprecher (auf Rollen. Er wird etwas > größer und mit ~80V maximaler Batteriespannung betrieben. Bei > 4Ohm-Chassis ist somit auch eine Menge Leistung im Spiel. Sie wird also > durchaus mechanisch und elektrisch beansprucht. Das ist auch einer der > Gründe, mir die Spule(n) für den Subsonic-Filter selbst zu wickeln... Holzweg: Subsonic in der Weiche hinter der Endstufe, und dann auch noch Kernlos :D Ein Subsonic-Filter gehört im Signalweg vor die Endstufe, und sowas baut man auch nicht mit Spulen, sondern mit RC-Gliedern.
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