Hallo ihr, ich werde mir diese Woche mal einen Rp4 zulegen. Der Leistungsgewinn gegenüber dem 3B ist ja doch recht enorm. Schwanke noch zwischen 4Gb und 8Gb RAM. Jetzt habe ich gelesen dass die 64Bit-Version von Raspberry OS immer noch beta ist. Laut Berichten in diversen Foren zickt da noch einiges. Ein unstable-OS ist für mich aber ein No-Go, der Pi soll ja über Wochen und Monate sauber seinen Dienst tun (Mediencenter und so Fernseh-Zeugs). Welche Vorteile hat denn die 8Gb-Hardware ohne ein 64Bit-OS überhaupt? Kann das 32Bit-OS den vollen RAM ansprechen? Gibts da irgendwelche Kniffe?
Es gibt auch 64 Bit Ubuntu LTS für den Pi. Es wird wie beim PC sein: Bei 32 Bit sind die einzelnen Prozesse limitiert, nicht aber die Summe der Prozesse. Der Speicher kann also genutzt werden, aber nicht von einem einzigen Prozess.
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computerliebe schrieb: > Welche Vorteile hat denn die 8Gb-Hardware ohne ein 64Bit-OS überhaupt? Bildbearbeitung beschleunigen, den Verkauf ankurbeln, RAM fressen.... KA Also wenn du nich grad HighEnd-Games Zocken oder die Mona Lisa neu erfinden willst, sollten 4GB reichen. Denn egal was ich hier so unter Kodi anstelle (1Moni1080p), es sind immer ~1,3GB frei und 0 auf der Swap.
Ramdisk, oder was auch immer. Und auch wenn das 64-Bit-Os jetzt noch nicht ganz fertig ist, irgendwann wird es dann sein. Oliver
Oliver S. schrieb: > Ramdisk, oder was auch immer. Richtig, beim DiskCache müsste das Vorteile bringen(?). Na dann.... fehlt hier nur noch die Passende Schnittstelle. :\
computerliebe schrieb: > Welche Vorteile hat denn die 8Gb-Hardware ohne ein 64Bit-OS überhaupt? > Kann das 32Bit-OS den vollen RAM ansprechen? Natürlich. Der einzige Unterschied ist: Jede einzelne Anwendung (neudeutsch App oder auch Sketch oder auch noch irgendeine idiotischere Wortschöpfung) besitzt nur einen 4GB-Adressraum, in dem allerdings einige Bereich ausgespart sind. Dasselbe trifft übrigens auf 32-Bit-Anwendungen zu, die unter einem 64Bit-OS laufen. D.h.: Effektiv kann eine einzelne 32Bit-Anwendung nur auf irgendwas im Bereich von 3..4GB RAM gleichzeitig zugreifen. Aber mehrere Anwendungen (=Prozesse) können durchaus mehr RAM gleichzeitig nutzen. Und du kannst dich getrost darauf verlassen, dass unter Linux fast jederzeit "mehrere" Prozesse am Laufen sind, niemals nur der Prozess einer einzigen Anwendung. Wenn du das so weit verstanden hast, darfst du deine weiteren Schlussfolgerungen getrost selber ziehen...
Auf dem rpi läuft mittlerweile auch VMware. So können mehrere Betriebssysteme Parallel laufen.
Ich habe einen Raspi 4 8 GB. Der ist in der SDCC compile farm, um nächtlich SDCC zu kompilieren und die regression tests durchlaufen zu lassen (http://sdcc.sourceforge.net/snap.php). Um beim kompilieren alle Cores nutzen zu können, ohne an Speichergrenzen zu stoßen, erschien mir das 8GB-Modell sinnvoll (bei 1 GB-Geräten, hatte ich schon Probleme durch Speichermangel beim kompilieren auf einem Core). Meiner läuft allerdings unter FreeBSD 13.
Heiko schrieb: > Auf dem rpi läuft mittlerweile auch VMware. So können mehrere > Betriebssysteme Parallel laufen. Mit einem 32Bit Host 64Bit-Gastsysteme? Glaub' ich nicht wirklich, halte es allerdings auch nicht für völlig ausgeschlossen. Theoretisch sollte es möglich sein, allerdings ist es praktisch selbst auf grundsolider x86-Hardware eher wacklig. Würde mich sehr wundern, wenn das ausgerechnet auf dieser Bastler-Hardware namens PasPi stabil funktioniert sollte...
c-hater schrieb: > D.h.: Effektiv kann eine einzelne 32Bit-Anwendung nur auf irgendwas im > Bereich von 3..4GB RAM gleichzeitig zugreifen. Aus Sicht der Anwendung ist der Adressraum eines jeden Prozesses beim 32 Bit Raspberry OS auf 3 GB begrenzt.
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c-hater schrieb: > Mit einem 32Bit Host 64Bit-Gastsysteme? Glaub' ich nicht wirklich, halte > es allerdings auch nicht für völlig ausgeschlossen. Es geht um VMware ESXi. Nicht um eine Virtualisierungsanwendung auf einem Betriebssystems, wie bei Oracle VirtualBox oder VMware Player/Workstation. Der 64 Bit Hypervisor sitzt direkt auf der 64 Bit Hardware.
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(prx) A. K. schrieb: > Es geht um VMware ESXi. Nicht um eine Virtualisierungsanwendung auf > einem Betriebssystems, wie bei Oracle VirtualBox oder VMware > Player/Workstation. Der 64 Bit Hypervisor sitzt direkt auf der 64 Bit > Hardware. Ist also de facto sein eigenes 64Bit-OS. Richtig?
c-hater schrieb: > Ist also de facto sein eigenes 64Bit-OS. Richtig? https://de.wikipedia.org/wiki/Hypervisor Man kann einen Typ 1 Hypervisor als Betriebssystem betrachten, sollte aber dann beachten, dass er nur die für ihn wichtigen Funktionen eines OS implementieren muss und darauf keine Anwendungen laufen, sondern nur VMs. Insofern stiftet diese Interpretation eher Verwirrung.
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Nicht klar ist mir, ob in einem solchen ESXi der Grafikteil des RPi Prozessors in einer VM genutzt werden kann. Hauptanwendung von ESXi ist die Bereitstellung von Servern in VMs, mit oder ohne Remote-Konsole, nicht aber die Nutzung von GPUs des Hostsystems. Bei x86 ESXi ist es aber prinzipiell möglich, wobei da deren Rechenfähigkeiten im Vordergrund stehen.
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(prx) A. K. schrieb: > Man kann einen Typ 1 Hypervisor als Betriebssystem betrachten, sollte > aber dann beachten, dass er nur die für ihn wichtigen Funktionen eines > OS implementieren muss Also alles Wesentliche. Also IO, Speicherzugriff, Massenspeicherzugriff. Das ist mindestens ein halbes OS. Vieles, was mal ein OS werden wollte, würde sich wünschen, jemals so weit gekommen zu sein... > und darauf keine Anwendungen laufen, sondern nur > VMs. Insofern stiftet diese Interpretation eher Verwirrung. VMs sind aus Sicht eines Hypervisors auch nur Anwendungen.
c-hater schrieb: > (prx) A. K. schrieb: > >> Man kann einen Typ 1 Hypervisor als Betriebssystem betrachten, sollte >> aber dann beachten, dass er nur die für ihn wichtigen Funktionen eines >> OS implementieren muss > > Also alles Wesentliche. Also IO, Speicherzugriff, Massenspeicherzugriff. Das trifft auch auf ein BIOS oder irgendwelche Bootloader zu. Und eine "Anwendung" können die auch starten. Trotzdem ist das nicht das, was für mich ein Betriebssystem ausmacht.
Wenn Du sicher gehen willst, keinen Raspi 4 mit dem USB-Anschluss-Bug zu erwischen, wäre die Empfehlung das Modell mit 8GB zu kaufen. Wenn Du viel surfst und über zwanzig offene Tabs im Firefox nutzt, solltest Du vielleicht das 8GB-Modell eher in Betracht ziehen.
computerliebe schrieb: > Jetzt habe ich gelesen dass die 64Bit-Version von Raspberry OS immer > noch beta ist. Laut Berichten in diversen Foren zickt da noch einiges. > Ein unstable-OS ist für mich aber ein No-Go, der Pi soll ja über Wochen > und Monate sauber seinen Dienst tun (Mediencenter und so Fernseh-Zeugs). Für den Konsum von Medien brauchst du keine 8GB RAM.
computerliebe schrieb: > (Mediencenter und so Fernseh-Zeugs). Da dürften 1GB dicke ausreichen. Oder soll das eine Farm werden, die 1000 Videogeräte gleichzeitig betreiben muß.
Nachtrag: Hab jetzt die 8Gb-Variante rumliegen und mit dem 32Bit-Raspberry OS in Betrieb genommen. Denn ganz ehrlich: die 20€ mehr tun mir nicht weh. Macht bisher einen ganz guten Eindruck. Bei weitem schneller als die 3er (hab grade mal paar Pakete aus den Sourcen gebaut). Heut kommt mein Gehäuse und morgen wandert dass Teil ins Wohnzimmer. Danke für die in Stellen durchaus interessante technische Diskussion.
Rolf M. schrieb: > Das trifft auch auf ein BIOS oder irgendwelche Bootloader zu. Und eine > "Anwendung" können die auch starten. Da hast du durchaus Recht. UEFI z.B. hat wirklich eine Komplexität erreicht, die die vieler "OS" der Vergangenheit und Gegenwart deutlich übersteigt. Es ist nicht mehr ganz einfach, ein offensichtliches und logisch widerpruchsfreies Kriterium dafür zu finden, was eigentlich ein OS ausmacht. > Trotzdem ist das nicht das, was für > mich ein Betriebssystem ausmacht. Was ist das denn genau? Es wäre vielleicht interessant, das zu diskutieren.
computerliebe schrieb: > Hab jetzt die 8Gb-Variante rumliegen und mit dem 32Bit-Raspberry OS in > Betrieb genommen. > Denn ganz ehrlich: die 20€ mehr tun mir nicht weh. Mal ganz ehrlich. Dann lege ich noch 10€ dazu und habe einen richtigen Computer ohne die ganzen Einschränkungen. Es läuft ein beliebiges Linux oder auch was anderes drauf, man bekommt alle Software und die Leistung reicht für heutige Web- und Videoanwendungenanwendungen.
Helmut schrieb: > Dann lege ich noch 10€ dazu und habe einen richtigen > Computer ohne die ganzen Einschränkungen. Für deinen Zehner mehr bekommst du nicht alle Eigenschaften, die ein Pi mitbringt, und wenn dir auch nur eine davon wichtig ist, bringt dir dein „richtiger“ Computer in dem Kontext mal gar nix. Der wäre genau dann eine sinnvolle Option, wenn jemand nur einen billigen Desktoprechner sucht, und den Pi irrtümlich dafür gehalten hat. Einige dieser Eigenschaften wären: Stromverbrauch sowie Möglichkeiten der Versorgung, Formfaktor, Architektur, Schnittstellen (BT/WLAN, GPIO, 2xHDMI mit der Möglichkeit, einen aktuellen UHD-Monitor sinnvoll nutzen zu können), aktueller Videodecoder in HW, Vierkernprozessor, kein UEFI, definierte Hardware, für die’s fertige Images verschiedener Linuxdistributionen (Arch, Ubuntu, Debian, Raspberry OS, […]) gibt (wodurch eine Installation im herkömmlichen Sinn wegfällt, wohingegen man bei „richtigen Computern“ häufig für verbaute Hardware noch Hand anlegen muss, was gerade Einsteiger gerne mal überfordert) und eine ziemlich große Community. Dieser Aspekt wurde unlängst in dem Thread „Warum ist der Raspberry Pi plötzlich so teuer?“ thematisiert, btw. On Topic: wenn der Aufpreis zu den 8GB kein Ausschlusskriterium ist, würde ich dazu greifen. Selbst die „offizielle“ RaspberryOS-Version in 64Bit wird nicht ewig Beta bleiben, und die Speicheranforderungen der Anwendungen wachsen – 640kB sind schließlich auch schon lange nicht mehr genug für jeden. Gerade ein Pi läuft ja dann u.U. doch deutlich länger, so dass man sich später möglicherweise freut, wenn man in dem vielleicht gar fest verbauten Gerät, weil’s sich durch den Formfaktor halt anbietet, noch Reserven hat. Abgesehen davon kann man überschüssigen Speicher immer noch als RAM-Disk (auch fürs System selbst) nutzen, und so nochmal deutlich Geschwindigkeit rausholen.
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