Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP32 in kommerziellen Produkten


von Stefan F. (Gast)


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Vor einiger Zeit fragte jemand, ob der ESP32 in gebrauchsfertigen 
Geräten für Verbraucher eingesetzt wird. Ich bin nun zufällig auf ein 
solches Produkt gestoßen.

Den Lern-Roboter Codey von Makeblock.

Ich habe erst nach dem Kauf heraus gefunden, dass in ihm ein ESP32 
steckt. Leider werden die Funkschnittstellen des Chips aber nur sehr 
stiefmütterlich behandelt.

Bluetooth geht nur mit Smartphone/Tablet. Bei PC/Laptop muss man ein USB 
Kabel benutzen oder einen "Bluetooth Dongle" dazu kaufen, da normale 
Bluetooth Schnittstellen am PC/Laptop von der IDE nicht unterstützt 
wird. Ich frage mich warum?

WLAN beschränkt sich auf Nutzung eines Message Broker "in der Cloud", 
über den mehrere Roboter Nachrichten austauschen können. Aber bei mir 
klappt das nicht, ich empfange nichts. Im Support Forum reklamierte 
jemand das problem im vergangenen Januar. Er bekam die Antwort, dass der 
Cloud Dienst wahrscheinlich nur in China funktioniert und dass man die 
Entwickler informieren würde. Danach wurde das Thema geschlossen, ohne 
Hinweis, wie es nun weiter geht.

Zurück zu eigentlichen Thema, worum es mir ging:

Mich würde interessieren, was genau die Geräte EU Regelkonform macht. 
Immerhin werden sie an Schulen verkauft. Vielleicht ist hier 
entscheidend, dass sie (im Gegensatz zu nackten ESP32 Modulen) nicht 
frei programmierbar sind. Kennt sich da jemand aus?

von Oliver S. (phetty)


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Mein Proscenic Staubigsauger-Roboter hat auch einen ESP32 drin.

von Schlaumaier (Gast)


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Auch wenn die Frage lächerlich klingt.

Was ist der Unterschied zwischen kommerziellen Produkten und NICHT 
kommerziellen Produkten.

In meinen Augen ist das nur ein schönes Gehäuse und eine fertige 
Software, die ich genau so mit Updates füttern muss.

Es heißt doch nicht das der ESP32 (oder was auch immer) schlechter sind, 
also die Chips die sie in kommerziellen Produkten einsetzen.

Einzig und allein der Kostenfaktor spielt da eine Rolle.

Funkfrequenzen egal welches Netz ist völlig irrelevant. Warum weil es 
auch unwichtig ist, ob das Teil privat auf meinen Steckboard den 
Nachbarn stört oder in ein 2000 Euro Teil.

*Aber BITTE ich lasse mich gerne eines besseren belehren.*

von Vorname N. (mcu32)


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Schlaumaier schrieb:
> Was ist der Unterschied zwischen kommerziellen Produkten und NICHT
> kommerziellen Produkten.

Zum Beispiel eine Garantie der Systemfunktion in definitierten 
Randfällen XY. Nen ESP32 (und dann eventuell noch auf sehr abstraktem 
Level entwickelt) würde ich persönlich nicht z.B. in einer 
Beatmungsmaschine wollen.

Was vermutlich auch der Grund für die von Stefan genannten 
Einschränkungen zu Bluethooth und Co sein dürfte: Dafür gab es 
wahrscheinlich schlichtweg keine fertigen libs :)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Funkfrequenzen egal welches Netz ist völlig irrelevant.

Keineswegs. Es gibt gesetzliche Beschränkungen. Die gehen sogar so weit, 
dass der Hersteller eines WLAN Routers seine Open-Source Firmware von 
Markt nehmen musste, weil man damit die Parameter der Funkschnittstelle 
hätte ändern können.

Jetzt ist die Firmware nur noch teilweise Open-Source.

Das kann für Gerätehersteller schon ein großes Thema sein, denn die 
Nutzung freier Bibliotheken setzt oft (nicht immer) voraus, dass man den 
gesamten Quelltext des Produktes veröffentlicht.

von Olaf (Gast)


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> Den Lern-Roboter Codey von Makeblock.

Und was lernst du jetzt von der Kiste?
Stell doch mal ein PDF der Zertifizierungen/RED rein.

> Was ist der Unterschied zwischen kommerziellen Produkten und NICHT
> kommerziellen Produkten.

Stueckzahl und Zertifikate/Zulassungen.

> Einzig und allein der Kostenfaktor spielt da eine Rolle.

Nein. ES gibt durchaus kommerzielle Produkte die so teuer sind das es 
egal ist ob die Elektronik 3Euro mehr kostet.

> Funkfrequenzen egal welches Netz ist völlig irrelevant.

Bullshit. Wenn du deinen Nachbarn stoerst wird das vermutlich niemals 
rauskommen. Wenn du 100000 Spielzeuge bei Aldi verkaufst die stoeren 
sind drei Amateurfunker unter den Kaeufern und wenn du Pech hast machen 
die ein Fass auf, es steht in der Zeitung und Aldi laesst sich von dir 
den Rueckruf bezahlen.

Und Aldi ist noch ein Kindergeburtstag gegen Industriekunden wie BASF 
die dich dann vielleicht noch von ihrer Konzernweiten Einkaufsliste 
loeschen.

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Und was lernst du jetzt von der Kiste?

Um mich geht es nicht, das habe ich für meinen Sohn gekauft. Er kann 
damit ein bisschen Scratch lernen, mit einem fließenden Übergang nach 
Python.

Mit Hardware zum Anfassen macht es etwas mehr Spaß, als trocken am 
Bildschirm.

> Stell doch mal ein PDF der Zertifizierungen/RED rein.

Keine Ahnung, wo die liegen. Suche selber wenn es dich wirklich 
interessiert.

von Dirk K. (knobikocher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Kennt sich da jemand aus?

Ein wenig. Ich habe mich mal um die internationale Zulassung eines 
Gerätes mit einem ESP32 gekümmert.


Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mich würde interessieren, was genau die Geräte EU Regelkonform macht.

Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Stell doch mal ein PDF der Zertifizierungen/RED rein.
>
> Keine Ahnung, wo die liegen. Suche selber wenn es dich wirklich
> interessiert.

1. In der Betriebsanleitung wird ein Link drin stehen, wo diese 
Dokumente einzusehen sind.
2. Genau dies Dokumente beschrieben deine Frage!

Nur weil das Modul ESP32 nach z.B. RED geprüft und zugelassen wurde, ist 
nicht automatisch ein Endgerät mit dem ESP32 nach RED zugelassen. 
Modulzulassung ungleich Gerätezulassung. In manchen Länder trifft das 
zwar durchaus zu (ich glaube Japan hat das früher akzeptiert) aber eben 
nicht weltweit und automatisch. Das Gerät drumherum kann Auswirkungen 
auf die Abstrahlung des Moduls haben und somit die Modulzulassung 
hinfällig machen. Z.B. metallische Flächen (PCBs -  welche ein Wunder) 
haben Einfluss und es gibt auch störende Betriebsmodi im ESP32. Diese 
werden zu Testzwecken genutzt, dürfen im Endgerät aber natürlich nicht 
genutzt werden. In der normalen Firmware auf dem ESP32 sind diese 
Betriebsmodi deaktiviert. Trotzdem darf dein Endgerät nicht beliebig den 
Funkraum zumüllen. Das gilt es nachzuweisen -> Gerätezulassung.

Und ich vermute stark, dies gilt für deinen kleinen Roboter, was im 
entsprechendem Dokument vom Hersteller nachzulesen ist.

von Schlaumaier (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Funkfrequenzen egal welches Netz ist völlig irrelevant.

Klar sind die relevant. Aber wenn die ESP-Teile z.b. stören würden wären 
die nicht auf den Markt.

SO MEINTE ich das.

von Elektrokurt (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mich würde interessieren, was genau die Geräte EU Regelkonform macht.
> Immerhin werden sie an Schulen verkauft.

Jetzt fängt das wieder an....
"Immerhin wird es an Schulen verkauft"
Oh nein! Wir werden alle draufgehen...

von Stefan F. (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> In der Betriebsanleitung wird ein Link drin stehen, wo diese
> Dokumente einzusehen sind.

Leider nicht. Das ist sie:
http://cdnlab.makeblock.com/codey%20rocky_Quick-start-guide_EN_D1.1.4.pdf

Mehr Doku war da nicht bei und auf der Webseite des Herstellers habe ich 
auch nichts dergleichen gefunden.

von Stefan F. (Gast)


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Elektrokurt schrieb:
> Jetzt fängt das wieder an....
> "Immerhin wird es an Schulen verkauft"
> Oh nein! Wir werden alle draufgehen...

Das war keineswegs so gemeint. Gemeint war, dass die Geräte wohl OK sein 
werden. Ich stelle das gar nicht Frage.

von Dirk K. (knobikocher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Leider nicht. Das ist sie:
> http://cdnlab.makeblock.com/codey%20rocky_Quick-start-guide_EN_D1.1.4.pdf
>
> Mehr Doku war da nicht bei und auf der Webseite des Herstellers habe ich
> auch nichts dergleichen gefunden.

Traurig -> du kannst ja den Hersteller anschreiben, dass dieser seiner 
Pflicht nicht nachkommt. ;) Wobei das ein USA Unternehmen ist? Da ist 
das anders geregelt soweit ich mich erinnere.

Dann wende dich an den Inverkehrbringer. Dieser kann/sollte dir diese 
Dokumentation zur Verfügung zu stellen (können). Außerdem ist sicherlich 
auf dem Produkt, oder als Minimum auf der Verpackung, ein CE-Zeichen 
angebracht. Wenn nicht, darf das Gerät nicht in den Verkehr gebracht 
werden. Darauf kannst du dich berufen und den Nachweis einfordern (viel 
Erfolg).

Gerade nachgesehen, auf der Verpackung ist das CE-Zeichen. -> 
Inverkehrbringer - Nachweis!

von Stefan F. (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Dann wende dich an den Inverkehrbringer. Dieser kann/sollte dir diese
> Dokumentation zur Verfügung zu stellen (können).

Was habe ich davon? Olaf wollte diese Infos haben, soll der doch den 
Händler nerven.

von Maxe (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Gemeint war, dass die Geräte wohl OK sein
> werden. Ich stelle das gar nicht Frage.

So sicher waer ich da nicht, es ist anzunehmen, dass ein Grossteil der 
"Gadgets", die auf den Handelsplattformen rumschwirren, keine 
Pruefungen/Zertifizierungen durchlaufen haben. In der Praxis laeuft das 
so ab, der Haendler fragt beim Hersteller nach CE. Der legt ein Wisch 
von einer windigen Pruefgesellschaft vor, die das Geraet nie gesehen 
hat. Oder ein Zertifikat fuer ein ganz anderes Geraet. Der Haendler hakt 
dann nicht weiter nach. Der Kunde bekommt ein sein Wegwerfprodukt.
Und alle sind gluecklich.

von Chris (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Vielleicht ist hier
> entscheidend, dass sie (im Gegensatz zu nackten ESP32 Modulen) nicht
> frei programmierbar sind. Kennt sich da jemand aus?

Warum sollte das einen Unterschied machen, ob du den reinen IC (z.B. 
ESP32-D0WDQ6-V3) oder eines der fertigen Platinchen (z.B. Wemos D1, 
nodeMCU etc) verwendest. Der ESP32 ist auch nur irgendein 
Mikrocontroller, wie auch jeder STM32, Atmel, PIC etc. Jeder davon hat 
seine Vorzüge und Nachteile und kann in quasi jedem "Endgerät" verbaut 
werden.

Vergleich das mal mit dem professionellem Bereich: Du kannst die 
einzelne CPU mit nötigem RAM etc auf deiner eigene Platine designen. Es 
gibt aber auch fertige Com Express-Module auf welchen eine CPU inkl RAM 
etc. verbaut ist (z.B. congatec conga-MA5). Dann brauchst du auf dem 
"Mainboard" in dem Produkt nur noch den passenden Stecker.

In keinem der Fälle wirst du aber drum kommen, dein Produkt als ganzes 
zertifizieren zu lassen, egal was innen drin verbaut ist. Die inneren 
Komponenten können den Prozess evtl vereinfachen, müssen sie aber nicht.

von Chris (Gast)


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Maxe schrieb:
> So sicher waer ich da nicht, es ist anzunehmen, dass ein Grossteil der
> "Gadgets", die auf den Handelsplattformen rumschwirren, keine
> Pruefungen/Zertifizierungen durchlaufen haben.

Ist teils auch nicht nötig, wenn die Einzelteile sowieso nicht zum 
Stand-Alone Betrieb geeignet sind und externe Beschaltung (z.B. 
Spannungsversorgung) brauchen.

Maxe schrieb:
> In der Praxis laeuft das
> so ab, der Haendler fragt beim Hersteller nach CE. Der legt ein Wisch
> von einer windigen Pruefgesellschaft vor, die das Geraet nie gesehen
> hat.
Wozu auch? CE ist die Selbsterklärung, die der Hersteller des Gerätes 
abgibt, und nicht das Prüflabor. Der Hersteller tut aber gut daran, 
seine Selbsterklärung (Behauptung) mit Fakten zu bekräftigen 
(Prüfprotokolle, Erfahrungswerte). Messungen sind KEINE Pflicht für 
CE-Konformität!

Maxe schrieb:
> Der Kunde bekommt ein sein Wegwerfprodukt.
Was hat das mit CE zu tun?
Gardena-Produkte haben CE -> Plastikmüll
Moderne Smartphones oder TVs haben CE -> Quasi nicht reparabel und damit 
Müll

von Stefan F. (Gast)


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Chris schrieb:
> Warum sollte das einen Unterschied machen,

Habe ich doch geschrieben. Liest hier keiner mehr, worauf er antwortet? 
Damit meine ich nicht nur dich.

Die Frage war, ob das Gerät nur deswegen zugelassen wurde, weil der 
Verbraucher keine Chance hat, die relevanten Parameter der 
Funkschnittstelle zu verändern.

von Thomas Z. (usbman)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Frage war, ob das Gerät nur deswegen zugelassen wurde, weil der
> Verbraucher keine Chance hat, die relevanten Parameter der
> Funkschnittstelle zu verändern.

die Frage ist doch wohl eher ist das Ding überhaupt zugelassen?
Dass es an Schulen verkauft wird ist sicher kein Anzeichen dafür...

Oder glaubsz du wirklich dass ein Lehrer sich darüber einen Kopf macht?

Ansonsten da das Ding aus den USA kommt, kann der Hersteller?? sicher 
sowas vorlegen, oder der Importeur hat entsprechende Unterlagen.

Die Marktüberwachung im jeweiligen Bundesland kann dir sicher auch 
weiterhelfen.

von Dirk K. (knobikocher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Was habe ich davon? Olaf wollte diese Infos haben, soll der doch den
> Händler nerven.

Äh warte...

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mich würde interessieren, was genau die Geräte EU Regelkonform macht.

Das ist deine Frage. Zu welcher EU Regel ist das Produkt den konform? 
-> CE Erklärung.

Und dann unterhalten wir uns darüber, was das Gerät auch wirklich 
konform zu diesen Regeln macht.

Ansonsten sind wir hier bei "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" und 
ich bin raus aus der Diskussion.

von Stefan F. (Gast)


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Thomas Z. schrieb:
> Ansonsten da das Ding aus den USA kommt

Ich tippe eher auf China, weil:

"Jasen Wang (Wang Jianjun), the founder and CEO of Makeblock (Makeblock 
Co., Ltd), is a robotics enthusiast, a product manager, and a hardcore 
maker.He has been once ranked as one of the 30 top entrepreneurs under 
the age of 30 by Forbes China."

https://www.makeblock.com/about

Außerdem existieren Teile der Doku nur auf chinesisch, insbesondere die 
für Entwickler.

von Thomas Z. (usbman)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich tippe eher auf China, weil:

ok spielt aber keine wesentliche Rolle, dann wird der Importeur zum 
Hersteller und hat entsprechende Papiere.
Das geht sogar soweit, dass eine entsprechende Kontaktadresse 
bereitgestellt werdern muss.
Schau dir mal ein xbeliebiges NonFood Produkt von Aldi an. Da wirst du 
immer eine möglicherwweise unnütze Addresse in den Dokus  finden.

Ohne diese hat das Ding keine Zertifizierung mitgemacht. Falls du schon 
mal mit der Marktüberwachung zu tun hattest... die machen dich im 
einfachsten Fall gebührenpflichtig auf solche Klenigkeiten aufmerksam.

von Stefan F. (Gast)


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Thomas Z. schrieb:
> ok spielt aber keine wesentliche Rolle, dann wird der Importeur zum
> Hersteller und hat entsprechende Papiere.
> Das geht sogar soweit, dass eine entsprechende Kontaktadresse
> bereitgestellt werdern muss.

Ich habe mir die Webseiten von zig Händlern angeschaut. Keiner hat dazu 
irgendwelche Angaben. Es gibt eine Zertifikats-Nummer, unter der findet 
man aber auch nichts.

Erstaunlich, immerhin ist das Ding seit 3 Jahren auf dem europäischen 
Markt und wird von vielen Schulen verwendet.

von Thomas Z. (usbman)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich habe mir die Webseiten von zig Händlern angeschaut

nicht der Händler, der kann und braucht diese Dinge nicht 
bereitzustellen.
Der Importeur ist dafür verantwortlich. Das mag in machen Fällen auch 
die gleiche Fa. sein.

Übrigens wird die Marktüberwachung gerne auch mal von der Konkurenz 
eingeschaltet, was natürlich nur dann passiert wenn diese eine Zulassung 
hat.

von Stefan F. (Gast)


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Thomas Z. schrieb:
> Der Importeur ist dafür verantwortlich. Das mag in machen Fällen auch
> die gleiche Fa. sein.

Auch da gibt es keinerlei Infos, schau selbst: 
https://www.austro-tec.at/

von Thomas Z. (usbman)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Auch da gibt es keinerlei Infos, schau selbst:
> https://www.austro-tec.at/

nun das ist ein offizieller Fachhändler genau wie Christiani (hab ich 
schlecht in Erinnerung). Das sind wahrscheinlich nicht die Importeure.
Generell wird da vermutlich wegen des Schulhintergrundes und der 
bekannten Defizite im IT Bereich keiner so schnell ein Fass aufmachen.

von Manfred (Gast)


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Vorname N. schrieb:
> Nen ESP32 (und dann eventuell noch auf sehr abstraktem
> Level entwickelt) würde ich persönlich nicht z.B. in einer
> Beatmungsmaschine wollen.

Der ESP32 ist erstmal ein Mikrocontroller wie wiele andere, ordentlich 
programmiert tut der seinen Job.

Vermutlich meint stefanus ein fertiges Board, was natürlich etwas 
anderes ist.

Aber auch da: Wir haben in einigen kommerziellen Produkten fertige 
CPU-Boards eines externen Herstellers eingesetzt, das ist erstmal nicht 
zu beanstanden. Natürlich haben die Kollegen die notwendigen Unterlagen 
bekommen, der Zulieferer war gemäß ISO_sonstwas als zuverlässig 
anzusehen und das Komplettgerät wurde regelkonform getestet.

Ich sehe keinen Grund, dass das nicht auch eine Chinafirma mit einem 
ESP32-basierten Board könnte.

von Jan L. (ranzcopter)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mich würde interessieren, was genau die Geräte EU Regelkonform macht.
> Immerhin werden sie an Schulen verkauft. Vielleicht ist hier
> entscheidend, dass sie (im Gegensatz zu nackten ESP32 Modulen) nicht
> frei programmierbar sind?

Glaube ich nicht - immerhin gibt es Trillionen „kommerzielle“ 
Lampen/Leuchten/Steckdosen mit ESP82xx - die munter „frei programmiert“ 
werden können, viele sogar OTA.
Allerdings haben die (zumindest die, die ich gesehen habe) die 
ESP-Module im „Blechdöschen“ verbaut - die laut Expressif „CE und FCC 
zugelassen“ sind. Auf den ESP32 „Wroom“ und „Wroover“ sind auch 
entsprechende Markings drauf. FCC zumindest wär‘ ja schonmal was… :)

von Dirk K. (knobikocher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Auch da gibt es keinerlei Infos, schau selbst:
> https://www.austro-tec.at/

Du hast das Teil wo gekauft? Frag dort.

von Stefan F. (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Frag dort.

Wie gesagt: Ich will keinen Händler mit der Anfrage nerven. Ich bin 
nicht derjenige, der die CE Konformitätserklärung sehen wollte.

von Dirk K. (knobikocher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie gesagt: Ich will keinen Händler mit der Anfrage nerven. Ich bin
> nicht derjenige, der die CE Konformitätserklärung sehen wollte.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mich würde interessieren, was genau die Geräte EU Regelkonform macht.

Nein, es interessiert dich ganz offensichtlich nicht. Ich bin raus...

von Stefan F. (Gast)



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Dirk K. schrieb:
> Nein, es interessiert dich ganz offensichtlich nicht

Raffst du es nicht?

Schau dir doch mal an, wie diese Dokumente üblicherweise aussehen. Da 
steht nicht drin, was meine Frage beantworten würde.

Ich habe mal ein Beispiel angehängt

von Dirk K. (knobikocher)


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Jan L. schrieb:
> Allerdings haben die (zumindest die, die ich gesehen habe) die
> ESP-Module im „Blechdöschen“ verbaut - die laut Expressif „CE und FCC
> zugelassen“ sind. Auf den ESP32 „Wroom“ und „Wroover“ sind auch
> entsprechende Markings drauf. FCC zumindest wär‘ ja schonmal was… :)

ESP32 Wroom - die haben wir verbaut und nachgewiesen, dass das Endgerät 
unter anderem nach EU Regeln konform ist. Letztendlich hat das Endgeräte 
so ziemlich eine weltweite Zulassung. Soweit ich mich erinnere 
jedenfalls. War halt 2018 und ich bin dafür nicht mehr zuständig ;)

Vom Hersteller gibt es auf Nachfrage auch die entsprechende Nachweise 
für das Modul an sich. Dies vereinfacht den Zulassungsprozess an vielen 
Stellen deutlich, da dann "Funk" nicht mehr geprüft werden muss, sondern 
nur "EMV" drum herum (+ Gerätesicherheit). Modulzulassung vs. 
Gerätezulassung eben.

Wir als Hersteller/Inverkehrbringer haben dann im Manual (jeweils in 
Landessprache) einen Link eingefügt, unter dem die entsprechende 
Erklärung/das Zertifikat zugänglich ist.

Manche Länder behandeln das anders: mehrere Geräte (die NICHT 
zurückgegeben werden) inklusive aller Schaltpläne + Layout + BOM müssen 
eingereicht werden um eine Zulassung im Land beantragen zu können. Ein 
Schelm wer Böses denkt.

von Dirk K. (knobikocher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Raffst du es nicht?
>
> Schau dir doch mal an, wie diese Dokumente üblicherweise aussehen. Da
> steht nicht drin, was meine Frage beantworten würde.
>
> Ich habe mal ein Beispiel angehängt

Ich brauche kein Beispiel, denn habe solche Dokumente selbst erstellt ;)
Und wenn du dieses nun für dein Geräte bekommst, ja dann hätten wir wie 
folgt vorgehen können:

Dirk K. schrieb:
> Zu welcher EU Regel ist das Produkt den konform?
> -> CE Erklärung.
>
> Und dann unterhalten wir uns darüber, was das Gerät auch wirklich
> konform zu diesen Regeln macht.

Aber wie man es in den Wald hinausruft: raffst du das nicht?

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Schau dir doch mal an, wie diese Dokumente üblicherweise aussehen. Da
> steht nicht drin, was meine Frage beantworten würde.

Mir kommt ganz deutlich die Idee, dass Du hier trollen willst.

In Deinem pdf beschreibt der Verkäufer, gemäß welcher Richtlinien er das 
Modul bewertet haben will und erklärt dessen Konformität, Aus und Ende. 
Mir könnten allerdings Zweifel kommen, ob diese CE-Erklärung rechtmäßig 
ist, da das ESP-Modul kein fertiges Gerät für den Endverbraucher ist.

Dirk K. schrieb:
> ESP32 Wroom - die haben wir verbaut und nachgewiesen, dass das Endgerät
> unter anderem nach EU Regeln konform ist. Letztendlich hat das Endgeräte
> so ziemlich eine weltweite Zulassung.

Natürlich. Ich gehe aber davon aus, dass Ihr das komplette Endgerät 
gemessen habt. Die Zertifizierung des ESP32 Wroom ist sicherlich nicht 
die Basis Eurer Erklärung.

Gib auf, Stefan hat sich da in etwas verrannt, was er eigentlich besser 
wissen sollte.

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe mich nicht verrannt.

Meine Frage ist es allerdings nicht Wert, den Detektiv zu spielen und 
vom Händler diesen Wisch zu verlangen. Ihr wisst selbst, das 
aussichtslos ist. Warum sollten die ausgerechnet mir den gefallen tun, 
ein Dokument aus dem Hut zu zaubern, das offenbar entweder nicht 
existiert oder absichtlich nicht öffentlich zugänglich ist?

Im Gegensatz zu den wenigen Hardlinern hier weiß ich, wann man aufgeben 
muss. Nämlich bevor man sich verrennt.

von Dirk K. (knobikocher)


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Manfred schrieb:
> Natürlich. Ich gehe aber davon aus, dass Ihr das komplette Endgerät
> gemessen habt. Die Zertifizierung des ESP32 Wroom ist sicherlich nicht
> die Basis Eurer Erklärung.

Ich bin mir nicht mehr 100% sicher, aber ich glaube, es wurde 
Stichprobenhaft die korrekte Nutzung des Nutzbandes des des kompletten 
Endgeräts überprüft und weiter auf die Modulzulassung verwiesen. Alles 
von einer benannten Stelle durchgeführt und abgenommen für RED :)

Je nachdem welches die zulassende Stelle ist und wie das Gerät 
beschaffen ist, reicht das Zertifikat eines solchen Moduls als Nachweis 
aus für den ordnungsgemäßen Gebrauch des Nutzbandes aus. Halt eben das, 
was da oben in dem Beispiel genannt ist (Frequenzbereich, Standard, 
Sendeleistung). Japan z.B. ermöglichte die einfache Nutzung der 
Modulzulassung für diesen Frequenzbereich. Für alles darunter/darüber 
musste noch EMV (Abstrahlung/Störfestigkeit) geprüft werden (glaube ich, 
ist etwas her).

Wie gesagt, das lief immer über benannte Stellen/Prüflabore ab um die 
benötigte Sicherheit zu haben. Unsere Kunden verstehen keinen Spaß, 
falls Geräte im Zoll hängen bleiben... Nichts mit Selbsterklärung ohne 
etwas dahinter ;)

Das kann sich inzwischen natürlich geändert haben und ich lasse a) mich 
gerne eines Besseren belehren b) mir aufzeigen, dass mein Gedächtnis 
mich trügt.

Manfred schrieb:
> Gib auf, Stefan hat sich da in etwas verrannt, was er eigentlich besser
> wissen sollte.

Das denke ich auch. Schade drum, denn das Thema empfinde ich als KÜR der 
Elektronikentwicklung - internationale Produktzulassung für funkende 
Geräte!

von Stefan F. (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> das Thema empfinde ich als KÜR der Elektronikentwicklung

Offenbar ist das so, und daher nichts für mich (Hobbybastler).

von Schlaumaier (Gast)


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Seit Lehmann-Brothers weiß ich jedenfalls genau was ich von Zertifikaten 
halten muss.

Das ist nix anderes wie bedrucktes Papier.

Oder kann mir mal einer erklären wieso "zertifiziertes" Zeug alle paar 
Tage ein Rückruf hat.

Zertifikate sind nix anders wie eine Schutzfunktion des Handels damit 
man mehr Geld verdient. Und das besonders in DE. Wo die Produkthaftung 
eher ne Lach-Nr. ist als alles andere.

Ich denke da gerade an die "künstlichen ti**en" mit Frostschutzmittel 
oder was war da drin. Sogar TÜV-Geprüft. ;)

von isofix (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Zertifikate sind nix anders wie eine Schutzfunktion des Handels damit
> man mehr Geld verdient

Das ist im Großen und Ganzen auch mein Eindruck. Auch wenn ein paar 
grundsätzliche Normen und Regeln Sinn machen, die heutige 
Zertifiziererei ist in erster Linie Geldmacherei.

Oder ist z.B. durch das ganze ISO x001 Gedöns irgendein Produkt besser 
geworden? Nein, der Mist ist nur umfangreicher dokumentiert...

von 900ss (900ss)


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isofix schrieb:
> Nein, der Mist ist nur umfangreicher dokumentiert...

Sehe ich genauso.
Ich habe zweimal eine Zertifizierung eines Betriebes miterlebt. Und bei 
den Geräten wird es ähnlich laufen. Das Papier ist es nicht wert. Obwohl 
ich auch der Meinung bin dass es Regelungen geben muss.

: Bearbeitet durch User
von isofix (Gast)


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900ss D. schrieb:
> Obwohl
> ich auch der Meinung bin dass es Regelungen geben muss.

Klar, ganz ohne geht es nicht. Aber ab einem gewissen Grad wendet sich 
jede Regelung gegen ihren eigentlich Nutzen (Phi < -180° ;-). Dann 
werden Regeln, Normen, Gesetze, usw. so kompliziert, dass man 
Spezialisten braucht, die damit ihr Geld verdienen. Dem ursprünglichen 
Ansinnen wirken sie aber eher entgegen.

Einfaches Beispiel: Steuergesetzgebung. So kompliziert, dass keiner mehr 
durchblickt - gut für die Steuerberater, schlecht für die Allgemeinheit. 
Und es kann mir keiner erzählen, dass durch noch mehr Regeln irgendetwas 
gerechter oder besser wurde... Am gerechtesten ist doch immer noch die 
einfache Regel, die für alle gilt.

von Stefan F. (Gast)


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Falls jemand auf den Codey Roboter neugierig geworden ist, mag er 
vielleicht meine zusammengefassten Erkenntnisse zu dem Ding nachlesen: 
http://stefanfrings.de/codey/index.html

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